Schielen/Schiel-OP bei einseitigem grauen Star
Verfasst: Mittwoch 1. September 2010, 09:35
H!
Ich habe hier leider nicht sehr viel zum Thema Schielen bzw. Schiel-OP gefunden, obwohl wahrscheinlich viele Kinder mit einseitigem grauen Star schielen. Deswegen wollte ich diesbezüglich einmal unsere Geschichte schreiben und hoffe, dass ihr Eure Erfahrungen zu diesem Thema schreibt.
Unser Sohn ist jetzt 11 Monate alt. Bei ihm wurde der graue Star am linken Auge mit 5 1/2 Monaten entdeckt und gleich in der Uniklinik Wien operiert. Die Linse wurde ihm entfernt und er ist bis jetzt mit einer Kontaktlinse für den Nachbereich versorgt. Er hat bis dahin schon ein Innenschielen entwickelt, dass mit +15° (das ist schon recht stark) diagnostiziert ist. Wir müssen jeden Tag halbe Wachzeit abkleben, was er super akzeptiert. Das ganz starke Wegrollen des Auges hat kurz nach der OP aufgehört. Tritt wirklich nur noch ganz selten auf. Wenn die KL draussen ist, ist das Schielen viel stärker. Es hat sich auch nach 1 Monat ein ringförmiger Nachstar gebildet, durch den er bisher gut sehen kann. Eine OP ist diesbezüglich noch nicht dringend. Die Linsenimplantation ist um den 2. Geburtstag geplant, sollte der Nachstar dicht werden und das Auge bereitst "stabil" sein, dann könnte man die IOL-Implantation schon etwas früher gemeinsam mit der Nachstar-OP machen.
Die Ärzte haben schon mehrmals von einer Schiel-OP gesprochen. Beim Schielen ist ja vor allem das Problem, dass die Kinder nur mit einem Auge sehen. Manchmal stehen seine beiden Augen kurzzeitig ganz parallel, was auch bedeuten könnte, dass er dann mit beiden Augen sieht. Ich habe die AA auch darauf angesprochen, dass er ohne KL viel stärker als mit KL schielt, obwohl er doch angeblich nur das gesunde Auge verwendet. Darauf meinte sie, dass man das nie so genaus weiss, ob sie nicht doch beide verwenden. Wenn er weniger schielt, dann würde es dafür sprechen, dass das Gehirn sehr wohl aus der Peripherie Eindrücke erhält und verarbeitet.
Die Orthoptistin hat gemeint, dass eine Schiel-OP aus mehreren Gründen sinnvoll sei:
- Wenn die Schiel-OP relativ früh erfolgt, dann hätten sie bisher sehr gute Erfolge gehabt, dass die Kinder beginnen, beide Augen zu verwenden und sie dadurch parallel bleiben und dadurch auch die Sehleistung besser werden würde.
- Es sei für das Selbstbewusstsein der Kinder wichtig, dass sie nicht Schielen, denn sie könnten deswegen im Kindergarten bzw. in der Schule gehänselt werden.
Ich habe mit der Schieloperateurin gesprochen, und die hätte Folgendens gemeint:
- Die Schiel-OP würde erst nach der Nachstar/IOL-Implantation durchgeführt, und nicht gemeinsam - aus mehreren Gründen:
- Für die Schiel-OP ist es wichtig, dass die Sehleistung schon relativ gut ist, da es sonst wieder zu einem Innenschielen kommen könnte.
- Durch die IOL-Implantation würde es zu einer weiteren Geradestellung des Auges kommen.
- Sollte es nach der OP wieder zu einem Innenschielen kommen, dann könnte man das schon noch einmal operieren.
- Es kann auch zu einem Außenschielen kommen - auch das könnte man operieren.
- Die Schiel-OP sei der "weniger schwerwiegende" Eingriff für das Auge, da man nicht in das Auge rein müsste, sondern von außen operiert. Dh die Infektionsgefahr für das Auge ist geringer und auch das Eintropfen fällt (glaube ich) weg, bzw. kein Vergleich mit Linsenentfernung bzw. Implantation.
- Man kann auf alle Fälle so operieren, dass das Schielen optisch nicht mehr auffällt.
Was sind Eure Erfahrungen mit Schiel-OPs? Es wäre natürlich super und total wichtig, dass er mit beiden Augen gleichzeitig sieht und wenn das mit der OP erreicht werden kann, dann bin ich auf alle Fälle dafür. Ich persönlich finde es auch sehr wichtig, dass das Schielen aus optischen Gründen behoben wird, auch wenn ich der Meinung bin, dass das nicht der einzige Grund für ein mangelndes Selbstbewusstsein sein kann! Auf der anderen Seite habe ich Angst, dass wenn wir 1x operieren, ein Fass ohne Boden geöffnet wird und weiter OPs anstehen.
LG aus Wien
San
Ich habe hier leider nicht sehr viel zum Thema Schielen bzw. Schiel-OP gefunden, obwohl wahrscheinlich viele Kinder mit einseitigem grauen Star schielen. Deswegen wollte ich diesbezüglich einmal unsere Geschichte schreiben und hoffe, dass ihr Eure Erfahrungen zu diesem Thema schreibt.
Unser Sohn ist jetzt 11 Monate alt. Bei ihm wurde der graue Star am linken Auge mit 5 1/2 Monaten entdeckt und gleich in der Uniklinik Wien operiert. Die Linse wurde ihm entfernt und er ist bis jetzt mit einer Kontaktlinse für den Nachbereich versorgt. Er hat bis dahin schon ein Innenschielen entwickelt, dass mit +15° (das ist schon recht stark) diagnostiziert ist. Wir müssen jeden Tag halbe Wachzeit abkleben, was er super akzeptiert. Das ganz starke Wegrollen des Auges hat kurz nach der OP aufgehört. Tritt wirklich nur noch ganz selten auf. Wenn die KL draussen ist, ist das Schielen viel stärker. Es hat sich auch nach 1 Monat ein ringförmiger Nachstar gebildet, durch den er bisher gut sehen kann. Eine OP ist diesbezüglich noch nicht dringend. Die Linsenimplantation ist um den 2. Geburtstag geplant, sollte der Nachstar dicht werden und das Auge bereitst "stabil" sein, dann könnte man die IOL-Implantation schon etwas früher gemeinsam mit der Nachstar-OP machen.
Die Ärzte haben schon mehrmals von einer Schiel-OP gesprochen. Beim Schielen ist ja vor allem das Problem, dass die Kinder nur mit einem Auge sehen. Manchmal stehen seine beiden Augen kurzzeitig ganz parallel, was auch bedeuten könnte, dass er dann mit beiden Augen sieht. Ich habe die AA auch darauf angesprochen, dass er ohne KL viel stärker als mit KL schielt, obwohl er doch angeblich nur das gesunde Auge verwendet. Darauf meinte sie, dass man das nie so genaus weiss, ob sie nicht doch beide verwenden. Wenn er weniger schielt, dann würde es dafür sprechen, dass das Gehirn sehr wohl aus der Peripherie Eindrücke erhält und verarbeitet.
Die Orthoptistin hat gemeint, dass eine Schiel-OP aus mehreren Gründen sinnvoll sei:
- Wenn die Schiel-OP relativ früh erfolgt, dann hätten sie bisher sehr gute Erfolge gehabt, dass die Kinder beginnen, beide Augen zu verwenden und sie dadurch parallel bleiben und dadurch auch die Sehleistung besser werden würde.
- Es sei für das Selbstbewusstsein der Kinder wichtig, dass sie nicht Schielen, denn sie könnten deswegen im Kindergarten bzw. in der Schule gehänselt werden.
Ich habe mit der Schieloperateurin gesprochen, und die hätte Folgendens gemeint:
- Die Schiel-OP würde erst nach der Nachstar/IOL-Implantation durchgeführt, und nicht gemeinsam - aus mehreren Gründen:
- Für die Schiel-OP ist es wichtig, dass die Sehleistung schon relativ gut ist, da es sonst wieder zu einem Innenschielen kommen könnte.
- Durch die IOL-Implantation würde es zu einer weiteren Geradestellung des Auges kommen.
- Sollte es nach der OP wieder zu einem Innenschielen kommen, dann könnte man das schon noch einmal operieren.
- Es kann auch zu einem Außenschielen kommen - auch das könnte man operieren.
- Die Schiel-OP sei der "weniger schwerwiegende" Eingriff für das Auge, da man nicht in das Auge rein müsste, sondern von außen operiert. Dh die Infektionsgefahr für das Auge ist geringer und auch das Eintropfen fällt (glaube ich) weg, bzw. kein Vergleich mit Linsenentfernung bzw. Implantation.
- Man kann auf alle Fälle so operieren, dass das Schielen optisch nicht mehr auffällt.
Was sind Eure Erfahrungen mit Schiel-OPs? Es wäre natürlich super und total wichtig, dass er mit beiden Augen gleichzeitig sieht und wenn das mit der OP erreicht werden kann, dann bin ich auf alle Fälle dafür. Ich persönlich finde es auch sehr wichtig, dass das Schielen aus optischen Gründen behoben wird, auch wenn ich der Meinung bin, dass das nicht der einzige Grund für ein mangelndes Selbstbewusstsein sein kann! Auf der anderen Seite habe ich Angst, dass wenn wir 1x operieren, ein Fass ohne Boden geöffnet wird und weiter OPs anstehen.
LG aus Wien
San