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Thema Aphakie, nun Kapselfibrose bei 3jähriger Tochter, nun Behandlung per YAG Laser unter Narkose?
Frage Silvia, Deutschland
Lisa, geb. Juli 06 mit beidseitigem grauen Star / Linsenentfernung Oktober 2006
Guten Tag, meine Tochter Lisa wurde im Jahr 2006 mit beidseitigem grauen Star geboren. Im Oktober 06 wurden in der Augenklinik Gießen die Linsen entfernt. Sie trägt seitdem weiche Kontaktlinsen o.Starbrille.
Es gibt hintere Synechien in beiden Augen. Die Augen lassen sich etwas weiter tropfen, aber nicht so weit wie bei gesunden Augen.
Nun hat sich im Laufe der Zeit besonders im rechten Auge eine recht dichte Kapselfibrose entwickelt. Das rechte Auge dreht - so lange beide Linsen im Auge sind -, häufig weg und wird nicht genutzt. Daher lassen wir täglich ca. 1 - 2 h nur die Linse im rechten Auge, in dieser Zeit nutzt sie das Auge definitiv. Bei Sehtests per Lea-Test erreicht sie mit dem linken Auge einen Visus von ca. 50 - 60%, mit dem rechten Auge ca. 40 - 50%.Während einer Narkoseuntersuchung im Jahr 2008 hatte sie einmalig einen erhöhten Augeninnendruck von 24 im rechten Auge. Wir messen mittlerweile mit I-Care und haben seitdem nie einen erneuten zu hohen Druck gemessen. Eine dichte Kapsefibrose wird bei Erwachsenen mit YAG-Laser gelasert. Unsere Tochter würde ohne Narkose sich nicht lasern lassen. Nun heißt es hier in Deutschland, man brauche eine Vorrichtung, um in Narkose lasern zu können. Diese Vorrichtung habe keine Klinik in D. D.h. hier in D wird die Kapselfibrose in Narkose rausoperiert.Der Hersteller des YAG-Lasers teilte mir mit, Sie hätten in der Augenklinik in Zürich eine Vorrichtung, um eine Kapsefibrose in Narkose lasern zu können. Ist dies so korrekt?
Wie würden Sie bei meiner Tochter wahrscheinlich verfahren, um die Kapselfibrose zu entfernen, per YAG-Laser oder per OP? Und warum? Ist der YAG-Laser “schonender” u. das Gefahr eines Sekundärglaukoms nicht niedriger als nach OP? Könnte meine Tochter bei Ihnen behandelt werden? Was würde so etwas kosten? Wie lange wäre voraussichtlich der Aufenthalt in der Klinik?
Vielen Dank
Antwort Sehr geehrte Fragestellerin
Wir bedanken uns für Ihre Anfrage.
Ich musste die Sachlage noch mit unserem augenärztlichen Spezialisten und dem Klinikmanager klären, darum hat sich die Antwort ewas verzögert. Dafür möchte ich mich entschuldigen.
Ihre 3-jährige Tochter leidet nach Operation eines angeborenen grauen Stars an einer Kapselfibrose. Es besteht in der Folge die Gefahr, dass sie eine Schwachsichtigkeit (Amblyopie) entwickelt. Man hat eine Operation zur Entfernung der Kapselfibrose geplant, Sie möchten nun aber wissen, ob es nicht schonender wäre (wie bei den Erwachsenen oft gemacht) zu lasern und ob es dafür die Möglichkeit bei einem so kleinen Kind gibt.
Ich kann sehr gut verstehen, dass Sie bei einem so heiklen Organ wie den Augen und einer so zentralen Funktion wie dem Sehen alle Möglichkeiten abklären und das beste und schonendste Vorgehen für Ihr Kind wählen möchten.
Die Situation ist leider folgende: Zwar würde man wenn möglich dem Laser den Vorzug geben, denn dies ist - wie Sie es selber schreiben - 'schonender', weil das Auge nicht eröffnet werden muss. Gerade bei kleinen Kindern ist die Kapsel aber oft zu dicht, so dass der Laser nur mit zu hoher Energie durchkommen würde und man darum schliesslich doch operieren muss. Leider kann man im Vornherein nicht sicher abschätzen, ob der Lasereinsatz erfolgreich sein wird. Und man kann auch nicht direkt vom Laser in den Operationssaal wechseln, falls der Laser nicht geht. Man müsste dann das Kind in einer zweiten Sitzung nochmals narkotisieren und operieren. Das ist der Nachteil dieses Vorgehens.
Es ist nun zwar tatsächlich so, dass wir einen Laser hatten um in Narkose liegend zu lasern. Leider ist das Gerät zurzeit nicht mehr in Betrieb und muss revidiert werden, und es ist nicht gewiss, ob es überhaupt und wann es wieder im Einsatz sein wird. Unseres Wissens ist es auch das einzige solche Gerät in der Schweiz. Da man mit einem Eingriff bei Ihrer Tochter wahrscheinlich nicht zu lange zuwarten kann, eben wegen dem Risiko einer Schwachsichtigkeit, ist darum der Laser in Ihrem Fall also kaum eine Option. In einigen Wochen könnte man eher sagen, ob und wann der Laser wieder einsatzbereit wird. Falls Sie es möchten, können Sie mich gerne in einigen Wochen nochmals direkt kontaktieren unter jacqueline.buser@xxxxxx und ich kann das dann für Sie klären, auch was die Formalitäten und allfälligen Kosten betrifft. Ich würde aber primär nicht damit rechnen, dass es wirklich wieder soweit kommt dass der Laser funktioniert, denn wenn der Aufwand zu gross ist lohnt sich die Revision nicht da er zu selten in Einsatz kommt. Es tut mir leid, Ihnen in dieser Hinsicht keinen besseren Bescheid geben zu können.
Ich rate Ihnen, die Situation bei Ihrer Tochter nochmals mit den Augenärzten in Giessen zu besprechen, wo man ja sicher viel Erfahrung mit solchen Problemen hat. Sprechen Se offen Ihre Sorgen und Zweifel aus und lassen Sie sich die Möglichkeiten erklären.
Wir hoffen, dass Ihnen unsere Antwort weiterhilft.
Freundliche Grüsse
Dr. med. Jacqueline Buser