ganz neu hier

Hier kann alles zum beidseitigen Katarakt besprochen werden.

Moderatoren: Angela, merin

Marie
Beiträge: 8
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ganz neu hier

Beitrag von Marie »

Hallo!

Ich bin ganz neu in eurem Forum und
ich möchte mich heute erst mal vorstellen ich bin Nicole (gelernte Optikerin) die Mama von der 12 Tage alten Marie.
Wir haben heute den Befund beidseitiger Katarakt erhalten,
obwohl ich es mir schon denken konnte, da beide Linsen sehr stark trüb sind.
Wir haben morgen einen Termin in der Uni klinik und mit 3 -4 Wochen soll sie dann operiert werden.
Es war trotzdem ein ziemlicher schock für mich, ich würde mich sehr freuen in Zukunft mit euch meine Sorgen und eure Erfahrungen austauschen zu können.

VG Nicole
TUX
Beiträge: 68
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Beitrag von TUX »

Liebe Nicole,

es tut mir sehr leid zu hören das auch eure Tochter vom grauen Star betroffen ist. Ich wünsche euch für die Zukunft das Beste und vorallem viel Gesundheit.
Ich weiß noch genau wie es bei uns war als im Alter von 5 Wochen die Diagnose gestellt wurde. Ich war zuvor von Arzt zu Arzt gerannt und keiner nahm meine Bedenken ernst.
Unsere Tochter ist im Juni 2 Jahre alt geworden. Sie hatte einen linkseitigen grauen Star mit Volltrübung. Leider war eine zweite Op notwendig als Sarah 12 Wochen alt war. Es sah damals sehr schlecht aus. Das Auge so schlimm geschädigt das keiner der 8 verschiedenen Augenärzte dachte das dieses Auge jemals seine Tätigkeit aufnehmen würde. Aber siehe da das Auge arbeitet und Sarah kämpft. Täglich kleben wir das gesunde Auge zu damit sie gezwungen ist das kranke zu nutzen. Viel Disziplin und Kraft war nötig aber nun werden wir jeden Tag dafür entschädigt. Denn Sarah sieht mindestens 10 % auf dem kranken Auge vermutlich sogar mehr. Und es geht immer weiter voran.
Für die Zukunft kann ich dir sagen es wir ein steiniger Weg den ihr zu beschreiten habt aber es ist machbar. Ihr werdet viel Kraft brauchen aber ihr werdet dafür auch entschädigt!!!
Du wirst verstellen wie tafer und strak die kleine Marie jetzt schon ist und werdet zusammen an den Herausforderungen wachsen!
Wenn du noch Fragen hast oder dich gerne austauschen möchtest kannst du mich gerne auch über eine privat Nachricht kontaktieren oder wir tauschen Telefonnummern aus.

Ich wünsche euch alles Gute


Grüßchen Tux
Marie
Beiträge: 8
Registriert: Dienstag 1. September 2009, 19:24

OP am Montag

Beitrag von Marie »

Hallo,

gestern habe ich es nicht mehr geschafft euch meine Neuigkeiten zu berichten, deswegen hole ich das jetzt mal schnell nach.
Wir waren gestern in der Uniklinik und es wurde uns gesagt das eine OP so schnell wie möglich von nöten wäre, das Resumé am Montag früh werden meiner kleinen Maus, beide Augenlinsen rausgenommen.
Oh man ich hab ganz schön Angst vor der OP, sie ist doch nun erst 14 Tage alt und so ne blöde Narkose...
Danach soll sie Kontaktlinsen bekommen und ab demm 2ten LJ kann man wohl Linsen einsetzten (Ihr könnt euch damit ja besser aus)
Ich hab mal eine Frage, durch was kann so ein angeborener Katarakt entstehen?
Die Frage warum quällt mich ganz schön, ob ich was falsch gemacht habe.
Ich hatte eine unauffällige Schwangerschaft und in der Familie sind beidseits keinerlei Fälle von grauen Star.

LG Nicole
Elli02
Vielschreiber
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Beitrag von Elli02 »

Hallo Marie,
willkommen hier - auch wenn man lieber nicht hier wäre...
Zu den Ursachen kann ich nicht viel sagen - es kommen verschiedene in Frage...
Was mich wundert - werden beide Augen gleichzeitig operiert ?
Eigentlich recht ungewöhlich... Wenn bei der OP irgendetwas nicht normal läuft, z. B. Keime vorhanden sind und das Auge sich entzündet oder irgendetwas anderes passiert, ist nur ein Auge betroffen, wenn einzeln operiert wird. Beim 2. sind dann die Umstände wieder ganz anders und dass beide Augen Schaden nehmen ist dann unwahrscheinlicher. Ich habe noch nicht gehört, dass beide gleichzeitig gemacht werden...

Dass ganz schnell operiert werden muss, wird immer gern erzählt.
Wir hatten auch ein komischen Gefühl, ein paar Tage altes Baby operieren zu lassen (auch beidseitiger grauer Star), da wir ihn erstmal richtig ankommen lassen wollten und ihn kennenlernen wollten. Wir haben den Arzt gebeten, den spätestmöglichen Termin zu nennen, so dass die Sehentwicklung keinen Schaden nimmt - und siehe da, es hieß, er sollte spätestens mit 6 Monaten operiert sein - mit regelmäßigen Kontrollen, ob die Trübung zunimmt, um dann ggf. auch früher zu operieren. (Die Trübung war auch deutlich mit bloßem Auge sichtbar...)
Ich denke, man sollte nicht nur die Augen isoliert betrachten, sondern abwägen, was für das ganze Kind richtiger ist.
Die Ops sind dann beide gut gelaufen, er hat es mit 4 und 5 Monaten gut verkraftet, das Stillen war schon eingespielt und ich kannte ihn gut genug, um nach der Op zu merken, ob es ihm gut geht oder irgendetwas nicht stimmt.

Ich möchte dich nicht verunsichern - ich habe nur den Eindruck, dass die Eltern oft unter Druck gesetzt werden, ganz schnell zu handeln. Wenn Dein Bauch dir sagt, du würdest lieber noch ein paar Wochen warten, kann eigentlich nicht viel dagegen sprechen - es ist schließlich keine lebensnotwendige Herz-Op o.ä....

Auf jeden Fall wünsche ich euch alles Gute - und sei sicher, es wird schon - auch wenn der Anfang mit Kontaktlinsen usw. nicht einfach ist.
Alles Gute und Gruß,
Elli
Zuletzt geändert von Elli02 am Dienstag 28. Februar 2012, 15:33, insgesamt 1-mal geändert.
TUX
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Beitrag von TUX »

Hallo ihr Lieben,

uns wurde auch geraten so schnell wie möglich zu operien. Und wir haben direkt ein paar Tage nach der Diagnose den Termin bekommen.
Ich denke bei der Schnelligkeit der Op kommt es auf viele Faktoren an.
Ganz wichtig ist wohl wie stark die Trübung tatsächlich ist und meistens ist es auch so das das ganze Auge nicht richtig entwickelt ist bzw sich durch die getrübte Augenlinse nicht enwickeln kann.
So ist es z.B. auch so das wenn die Kinder auf die Welt kommen das die Netzhaut noch nicht ganz ausgebildet ist und das passiert nur wenn sie von außen stimmuliert wird. Sprich durch Licht und Bilder. Bei einer starken Trübung ist dies nicht möglich und je länger man mit der Op wartet verschiebt sich auch die gesamtheitliche Entwicklung des Auges.
Ich kann euch nur zu einer früher Op raten. Außderm habt ihr es dann hinter euch und die nächte werden wieder ruhiger. Und du kannst den Klinikaufenthalt dazu nutzen das ihr euch besser kennenlernt. Da hast du nämlich 24 STunden am Tag zeit sich um Marie zu kümmern und das hast du einfach zu Hause nicht.

Zu den Ursachen gibt es viele und eigentlich doch nichts zu sagen.
Röteln oder gewisse Infektionskrankheiten können einen grauen Star auslösen. Ebenso steht starke Sonneneinstrahlung während der Schwangerschaft in Verdacht. Und natürlich die erbliche Vorbelastung.

Wenn sich nicht um die erbliche Form handelt findet man leider selten den Grund dafür. Wir haben auch alle möglichen Tests gemacht aber man vermutet bei uns einfach eine "laune der Natur".
Ich weis das ist nicht befriedigend aber ich kann dir sagen das es sich nicht lohnt sich selbst die Schuld dafür zu geben und ständig zu hinterfragen ob man etwas falsch gemacht hat oder diese Krankheit verschuldet hat. Ich stell mir auch heute noch die Frage ob es einen Grund dafür gibt und ob ich etwas falsch gemacht habe. Aber keiner konnte mir bisher diese Frage beantworten.

Ich kann dir nur raten dich auf das zu konzentrieren was auf euch nun zukommt. ICh weiß es ist leicht gesagt da ich es selbst ja auch nichts anders gemacht habe.

Glaub mir die Kinder sind hart im nehmen und wenn du dich gut aufgehoben fühlst in der Klinik wo du bist und du die Leute als kompetent einschätzt dann vertraue ihnen denn sie werden euch nun viele Jahre begleiten.

Ich wünsche euch viel Glück und ErfolgQ!!!
Risty
Beiträge: 46
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Willkommen

Beitrag von Risty »

Hi !!

Das ist ganz klar das du dir sorgen machst unsere letzte OP ist auch erst
2 Monate her. Machmal hab ich gedacht jetzt dreh ich ab vor Sorge um mein Kind.
Leider waren die letzten Wochen nach der OP nicht so schön für unsere Tochter. Es hat ca. 10 Wochen gedauert bis sie sich richtig wieder erholt hat.
Mittlerweile hat bei uns die Frühförderung angefangen und die Kontaktlinsen sitzen perfekt.
Ich wünsche deinem Kind und dir alles Gute es wird nicht leicht werden.
Aber als Mutter wächst man ja über sich hinaus.

Alles liebe Risty
Elli02
Vielschreiber
Beiträge: 169
Registriert: Sonntag 29. Mai 2005, 11:54

Beitrag von Elli02 »

Hallo zusammen,
dass die Netzhaut sich nicht entwickeln kann bzw. dass sie es nach der Geburt noch muss habe ich noch nie gehört. Woher stammen die Informatioen ? Das ist ja interessant.
Ganz nachvollziehen kann ich es aber nicht - in unserer Familie ist der beidseitige Katarakt seit mind. 3 Generationen sehr häufig - und früher wurde erst mit 7 Jahren, in meiner Generation mit 3-4 Jahren operiert, einfach weil es als Baby technisch noch nicht möglich war. Und alle, die so spät operiert wurden, haben ein normal entwickeltes Auge und sehen gut (bis zu 90 %)
Dass ein paar Wochen da entscheidend sein sollen, kann ich nicht glauben - abgesehen von Einzelfällen. Und dass die Trübung das Auge komplett dicht macht, kommt ja auch nur selten vor, oder? Reize landen also schon auf der Netzhaut.
Uns wurde es so erklärt, dass das Gehirn möglichst früh lernen soll, die Reize zu verarbeiten - aber wann die entscheidende Phase der Verknüpfung beginnt, weiß niemand so ganz genau, und wieviel später noch nachgeholt werde kann auch nicht.

Klar hat man in der Klinik viel Zeit für das Kind - aber so kurz nach der Geburt sollte man es doch eher gemütlich zu Hause haben, oder ? Schließlich ist noch Wochenbett - und die OP Tage sind schon stressig für den begleitenden Elternteil und an Ausschlafen z.B. ist überhaupt nicht zu denken - zusätzlich evtl. nächtliche Störungen auf den Gängen... Da sollte "Mama" auch mal an sich denken und es ggf. etwas später entspannter angehen können. Die Rede ist ja nur von Wochen...

Da gibt es einfach verschiedene Ansichten - der eine hat es lieber schnell hinter sich, der andere hat ein besseres Gefühl, wenn man sich etwas Zeit lässt. Ich meine nur, man soll sich nicht verrückt machen lassen, sondern aus dem Bauch entscheiden.
Vielleicht hat der Rat zur Op in den ersten Lebenstagen ja auch noch einen anderen Grund... Wenn man einen frühen Op Termin verpasst bekommt, kann man sich eben auch nicht noch weiter informieren und evtl. eine andere Klinik wählen... Keine Ahnung, ob das auch eine Rolle spielen könnte...

Wie auch immer - alles Gute für Euch und die Kleine !
Gruß, Elli
Zuletzt geändert von Elli02 am Dienstag 28. Februar 2012, 15:33, insgesamt 1-mal geändert.
Marie
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OP am Montag

Beitrag von Marie »

Hallo zurück^^

Wir waren heute nochmal in der Uniklinik zum Anästesie vorgespräch und am Montag wird dann operiert.
Ich muss schon sagen Auswahlmöglichkeiten haben wir eigentlich kaum andere, es ist die einzig operierende Klinik in unserer Nähe.
Aber ich muss sagen die Ärzte sind sehr nett und wirken auch sehr kompetent.
Ich fühle mich eigentlich ganz gut in der Klinik aufgehoben, es ist alles sehr modern.
Über den Termin kann man sich wirklich streiten,
aber zumindestens haben wir wenn alles gut geht eine kleine Hürde genommen.
Klingt zwar ein bisschen blöd, aber eigentlich ist mir der Termin auch recht , weil meine Mutti nächste Woche Urlaub hat und so die Betreuung meines großen Sohnes gesichert ist und ich bei Ihr sein kann, sonst müßte ich mein kleines Mäuschen ja die ganze Woche alleine lassen.
Ich frag mich nur wie man nach der OP bei so ner kleinen Maus ne Kontaktlinse rein friemelt, gibt es da Einsetzhilfen?
LG Nicole
TUX
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Wohnort: 66954 Pirmasens

Beitrag von TUX »

Liebe Michaela,

die Probelmatik mit der Netzhautentwicklung haben uns sowohl die Ärzte als auch die Frühförderung erklärt. Sarah hat ja nur einen einseitigen Katarakt und man sieht da deutliche Unterschiede zum gesunden Augen! Also scheind da etwas dran zu sein.

Ich habe eine Arbeitskollegen der beiseitigen grauen Star hat. Er ist 35 Jahre und bei ihm wurde so ziemlich alles falsch gemacht was man machen konnte. Es sieht gerade mal 3 % und 5 %.

Sarah war zum Beispiel so ein Einzelfall wo die Linse komplett dicht gemacht hat so das noch nicht mal Licht einfallen konnte.

Das Problem ist, genau wie du gesagt hast, das jedes Krankheitsbild ganz individuell zu beurteilen ist. Auch wenn unsere Kinder alle die gleiche Krankheit haben ist der Verlauf doch so unterschiedlich.

Ich finde es zwar toll das es hier dieses Forum die Möglichkeit gibt sich auszutauschen und auch Informationen zu sammeln, denn leider gibt es wenig andere Möglichkeiten an diese heran zu kommen. Dennoch finde ich es schade das hier oft die Eltern die gerade sowieso mit dem was um sie herum geschieht überfordert sind teilweise verunsichert werden weil jeder von uns meint das die Art Therapie die sein Kind die einzige und Richtige ist.

Ich finde es ganz wichtig das man sich in Hände begibt bei denen man sich einfach gut aufgehoben fühlt. Sprich eine Klinik mit Erfahrung und wo die Komunikation stimmt, so das man Vertrauen aufbauen kann.
Es gibt nicht schlimmers wie man zu den Ärzten kein Vertrauen hat. Dann wird man nämlich wirklich wahnsinnig.

Ich selbst halte viel von unsere Klinik. Deshalb höre ich mir immer an was die Ärzte sagen, teile es hier im Forum mit und wäge dann für mich ab was für mich logisch und sinnvoll erscheint.
Aber meistens ist es auch dann das was die Ärzte sagen.

!!!! Wir alle wollen nur das Beste für unsere Kinder !!!!

Liebe Nicole,

schön das alles so gut klappt und vorallem das es sich mit dem Urlaub deiner Mutter so gut trifft.
Ich selbst habe nur ein Kind und aber kann mir vorstellen wie schlimm eure Situation ist dadurch das noch ein zweites Kind zu Hause ist.
Man will keins bevorzugen und jedem gerecht werden. Da trifft es sich doch super das der Große durch die Oma versorgt ist. Den Oma ist ja sowieso die BESTE :-)

Ich kann dir nur sagen wie es bei uns war nach der Op. Es gab sehr viele Augentropfen die wir verabreichen mußten. Jede Stunde 5 verschiede und die immer in einem Abstand von 5 Minuten. Das war stressig und ständig kamen neue Medikamente dazu und andere dafür weg.
Und das ging bei uns fast 3 Monate. Aber wie gesagt bei uns gab es aber auch Komplikationen.
zwischen den zwei Ops sind wir umzogen und da mein Mann gerade eine Monat vorher die Firma gewechselt hatte bekam er kein Urlaub. Das heißt ich habe den Umzug, die Renovierung, die Ops, die Klinikbesuche etc fast allein gemanget weil wir auch einige Km von der Familie entfernt wohnen.
Und schau an wir haben alles hinbekommen.
Ich kann nur Risty bestätigen:

ALS MUTTER WÄCHST MAN ÜBER DICH HINAUS !!!!

Das mit der Kontaktlinse ist auch so eine Sache. Es ist am Anfang schwer aber irgendwann wird es für dich und für Marie zur Routine. Bei uns klappt es alles in allem gnaz gut aber auch ich war schon dem Nervenzusammenbruch nach wenn diesen SCheißding mal wieder nicht rein oder raus wollte und ich die einzige bin die sich da überhaupt ran traut.
Bei harten Linsen gibt es einsetzhilfe aber die meisten Kinder bekommen eine weiche Linse die auch über Nacht im Auge bleiben kann. Oft nehmen auch die Kliniken die Linse raus zum reinigen und setzten sie wieder ein.
Uns hatte man das auch angeboten aber wir dachten uns da wir es ja eh irgenwann selbst machen müssen üben wir das besser gleich.

Wir haben weiche linsen und keine Hilfsmittel aber es klappt gut. Super ist wenn sie noch so klein sind und sich noch nicht richtig wehren. Das ist super zum üben. Bei uns waren es immer so Phasen wo Sarah dann bockig wurde und es fast unmöglich war die Linse anzuziehen.
Dann hatten wir verschieden Tricks.
Die Kinder müssen entspannt sein dann klappt das wie im Schlaf.
Also anfangs haben wir die Linse beim Schlafen anzogen. Was sie ja wenn sie nur ein paar Wochen alt sind sehr oft machen, dannach haben wir den Schnuller in etwas Marmelade getauscht der süße Geschmack hat sie abgelenkt sie entspannte sich und schwups war die CL drin.
Heute liegt sie morgens auf der Wickelmatte und trinkt mit ihren 26 Monate noch en Fläschlein und dabei ziehe ich die Linse an. Ausziehen klappt ohne Hilfmittel. Aber immer öfters klappt das naziehen auch ohne Hilfsmittel. Sie werden damit groß und kennen es nicht anders.
Sarah zieht sogar schon ihren Puppen imaginäre Linsen an und aus so wie sie denne auch die Pampers wechselt.


Oh je das war jetzt richtig viel was ich da geschrieben habe. Aber ich hoffe es hilft dir weiter und nimmt dir ein wenig die Angst, bereitet dich aber auch gleichzeitig auf das vor was kommt.

Halte uns auf dem Laufenden


Grüße
Silvia
Experte
Beiträge: 614
Registriert: Samstag 21. Oktober 2006, 14:39
Wohnort: Fulda

Starke Trübung

Beitrag von Silvia »

Wie bei Tux war auch bei Lisa die Trübung so stark, dass überhaupt kein Licht einfallen konnte und ich fand es fatal, dass mit einer OP so lange gewartet wurde.

Sie wurde erst mit 13 Wochen operiert, die Trübung nahm mehr und mehr zu, sie hatte starke Ängste, hat Tag und Nacht geweint und die Augen rollten in der letzten Woche vor der OP nur noch wie Ping Pong Bälle durcheinander - sie hatte starkes Augenzittern und "Sonnenuntergangsphänomen", d.h. die Augen verschwanden immer wieder komplett in der Augenhöhle, dass nur noch das Weiße zu sehen war.

Es war das Schlimmste in meinem Leben, mir ansehen zu müssen. Ich war absolut sicher: sie IST blind und sie wird blind bleiben. Es war bei uns allerhöchste Eisenbahn mit der OP. Gott sei Dank wurde sie nicht noch krank oder so, so dass wir die OP nicht noch weiter verschieben mussten.

Für mich wäre immer klar gewesen: wenn ich es früher gewusst hätte, hätte ich schnellstmöglich operieren lassen, um es hinter uns zu haben.

Bei uns klappte es auch mit den Linsen nicht gleich und sie trug ca. 5 Monate ausschließlich Starbrille (ich hab sie einfach nicht reingekriegt die blöden Dinger.... hab mich immer wie ein Versager gefühlt wenn ich hier nachgelesen hab). Lisa hat sich immer extrem gewehrt. Es ist einfach unterschiedlich, wie die Kinder mitmachen.

Übrigens ist ihre Sehentwicklung trotz allem mittlerweile sehr zufriedenstellend. Obwohl sie schon wieder wegen Unverträglichkeit seit 1/2 Jahr Starbrille trägt.
Daniela
Vielschreiber
Beiträge: 107
Registriert: Samstag 4. April 2009, 20:42

Beitrag von Daniela »

Hallo an Alle!!

Ich lese hier zu diesem Thema sehr interessiert mit! Immer wieder lese ich, dass einige Kinder Frühförderung bekommen. Risty schreibt hier auch dass die Frühförderung bereits begonnen hat.
Meine Frage hierzu: warum bekommen Eure Kinder Frühförderung? Wegen dem Grauen Star? Hab ein wenig Angst dass ich was verpasse... denn über Frühförderung habe ich noch gar nicht nachgedacht :?

Viele liebe Grüße
Daniela
TUX
Beiträge: 68
Registriert: Montag 8. Oktober 2007, 14:21
Wohnort: 66954 Pirmasens

Beitrag von TUX »

Hallo Daniela,

auch Sarah bekommt seit sie 6 Monate alt ist Sehfrühförderung.
Bei Sarah war es zunächst strittig ob ihr sie einen Anspruch darauf hat das sie ja nur eine einseitge Katarakt hat. Aber die Ärzte entschieden sich dann dazu es zu befürworten und wir stellen den Antrag auf Kostenübernahme beim Sozialamt. (das ist der übliche Weg).
Innerhalb einer Wochen kam dann die Kostenzusagen und dann ging alles ganz schnell.
Wir sind dann zur Landesblindenschule Rheinland Pfalz in Neuwied gefahren. Dort wurde uns die Einrichtung gezeigt und mit Sarah das Aufnahmegespräch geführt. Seither kommt unsere Betreuerin reglmässig zu uns nach Hause und spielt ca 1 Stunde intensiv mit Sarah. Sie beobachtet dabei ihr Spiel und Greifverhalten und gibt uns Anregungen wie wir Sarah weiter fördern können. Sie Informiert uns ja über viele Dinge die mit Behinderungen zu tun.
Am Samstag machen wir mit allen Kinder der Frühfördergruppe einen Ausflug in den Zoo wo die Kinder sogar in Gehege dürfen und die Tiere Hautnah erleben können.

Jetzt geht Sarah in den Kindergarten und wird auch dort von der Frühförderung betreut. Sie hat uns bei der Suche nach eine geeigneten Kindergarten geholfen und hat die Erzieherinen für Sarahs Krankheit sensibilisiert.

Wir sind froh von das wir dieses Angbot angenommen und ich kann es jedem nur Raten Frühförderung zu beantragen.

Sarah macht es sehr viel Spaß. Es macht kein Umstand weil die Betreung zu Hause bzw im Kindergarten stattfindet.

Grüßchen
Elli02
Vielschreiber
Beiträge: 169
Registriert: Sonntag 29. Mai 2005, 11:54

Beitrag von Elli02 »

Hallo TUX,
tut mir leid, wenn es so angekommen ist, dass ich die Therapie unseres Sohnes für die einzig richtige halte - so war es absolut nicht gemeint.
Und dass es auch Fälle gibt, wo eine ganz schnelle OP nötig ist, habe ich auch nicht bestritten.

Aber: Uns und auch anderen wurde zuerst ohne Kenntnis der genauen Diagnose von verschiedenen Seiten gesagt, dass bei grauem Star immer sofort und ganz schnell operiert werden muss - einfach so allgemeingültig. Und erst auf genaues Nachfragen hin wurde differenziert.
Mein Hinweis war nur ein Rat, die Aussage, es müsse sofort opriert werden nicht einfach so hinzunehmen, sondern mal zu hinterfragen, weil oft auch unnötig Alarm geschlagen wird...

Hallo Nicole und alle anderen:
Frühförderung hat unser Sohn nicht - einfach weil es nicht nötig ist. Er wurde von einer Heilpädagogin in der Kita besucht und nochmal ein differenzierter Sehtest gemacht - und dann war klar, dass er gut zurecht kommt und keine zusätzliche Förderung nötig ist.
Falls in Zukunft, z. B. in der Schule, Probleme auftreten sollten, sollen wir uns wieder melden.
Es macht aber immer Sinn, die Kinder vorzustellen und beobachten zu lassen, damit nichts verpasst wird.

Das mit dem Kontaklinsen Wechseln ist am Anfang wirlicht nicht leicht - aber wenn es Linsen sind, die tage- bis wochenlang im Auge bleiben dürfen (z. B. Silsoft), geht es - falls sie nicht städig herausfallen... Zu dem Thema gibt es zahlreicht Beiträge mit vielen Tips hier im Forum - und auch wenn es zuerst unmöglich erscheint - es wird irgendwann einfacher und für die Kinder ganz selbstverständlich !

Liebe Grüße,
Elli
Zuletzt geändert von Elli02 am Dienstag 28. Februar 2012, 15:33, insgesamt 1-mal geändert.
merin
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Registriert: Freitag 25. Januar 2008, 16:03
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Beitrag von merin »

Ich wollte mich nur kurz mit unseren Erfahrungen ranhängen. Bei meiner Tochter wurde der beidseitige graue Star diagnostiziert als sie 10 Wochen alt war, sie hatte auch schon einen satrken Nystagmus zu der Zeit, deshalb war es uns aufgefallen. Vorher hatte sie geschielt. Sie reagierte nicht auf Taschenlampenlicht, aber wenn man ein sehr grelles Neonlicht einschaltete und es vorher total dunkel war, das nahm sie wahr. Sie war also fast komplett erblindet. Sie ist dann mit 12 bzw. 13 Wochen operiert worden und sieht nun, wie es scheint, gut.

Die Zeit im Krankenhaus war ich mit dort, auch über Nacht (ich schlief mit ihr in einem Bett), mein Mann nahm Urlaub und kam tagsüber. Er wäre krank geworden wenn sie ihm den Urlaub nicht gegeben hätten. Bei zwei Kindern würde ich es ähnlich machen, aber auf jeden Fall nie ein Kind allein im Krankenhaus lassen. In unserer Klinik waren mehrere Kinder allein dort und ich fand es so furchtbar, wie sie weinten.... und: ich gehe mal davon aus, dss man für ein Neugeborenes immer 24 Stunden am Tag Zeit hat.... uns haben in der Klinik viele Freunde besucht und so haben wir die Maus abwechselnd getragen.

Vor den Kontaktlinsen hatten wir auch Angst. Die Anpasserin hat uns aber ganz gut eingewiesen und mittlerweile klappt es gut, wenn auch manchmal nur schwer. Wir haben nie mit Hilfsmitteln gearbeitet, auch nicht mit Schnullern, meine Tochter war fast 8 Monate lang vollgestillt und bekam nur Muttermilch. Einer von uns hielt sie fest und der oder die andere wechselte die Linsen. Danach stillte sie und beruhigte sich wieder.

Wir haben auch Frühförderung. Ich glaube, dass es nicht unbedingt nötig wäre, aber es ist doch ganz nett und hilfreich. Auch weil man so für einige Eigenheiten Erklärungen hat. (Meine Tochter steigt z.B. auch minimale Schwellen auf allen Vieren hinauf und hinunter. Das ist wohl durch das Sehen bedingt, weil sie die Höhe nicht abschätzen kann.)
Daniela
Vielschreiber
Beiträge: 107
Registriert: Samstag 4. April 2009, 20:42

Beitrag von Daniela »

DANKE für Eure netten Antworten. Da unser Sohn motorische Fähigkeiten wie drehen, laufen u.s.w. schon sehr früh konnte, hab ich nie an Frühförderung gedacht. Zudem bin ich Erzieherin und kenne Frühförderung im Kindergarten überwiegend bei entwicklungsverzögerten Kindern.

Eure Erfahrungen finde ich sehr interessant und wichtig, wozu so ein Forum doch gut ist :D

viele Grüße
Antworten