Verzögertes Laufen-Lernen

Hier gehört alles hinein, was in den anderen Foren nicht so richtig hinpasst.

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Susanne
Beiträge: 4
Registriert: Samstag 21. Januar 2006, 20:32

Verzögertes Laufen-Lernen

Beitrag von Susanne »

Unser Sohn ist 15 Monate und hat einseitigen Grauen Star. In seinem Alter haben die meisten Kinder schon ihre ersten Schritte gemacht, er tastet sich an Möbel entlang und steht sehr sicher, aber auslassen getraut er sich einfach nicht. Er will auch nicht an der Hand geführt werden. Ich habe den Eindruck, dass er durch das verminderte/fehlende räumliche Sehen nicht laufen will. Außerdem ist er in seinen aktiven Zeiten abgeklebt, wodurch im das räumliche Sehen völlig fehlt.
Es ist nur ein möglicher Erklärungsversuch von mir und mich würde interessieren, ob andere Mütter/Väter ähnliche Erfahrungen gemacht haben bzw. denselben Verdacht haben. Freue mich auf Antworten!
Carola
Beiträge: 24
Registriert: Donnerstag 8. Juli 2004, 20:55
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räumliches Sehen

Beitrag von Carola »

Hallo,

das kann ich überhaupt nicht bestätigen. Ich glaube auch nicht, dass es damit zusammenhängt und jeder hat ja auch sein eigenes Lauflerntempo, was mit 15 Monaten ja noch nicht im geringsten als spät eingestuft wird.
Meine Tochter hat auch kein räumliches Sehen, zumindest nicht, wie es so üblich ist. Sie hat sich Ersatzmechanismen geschaffen, die wir so nicht kennen und man merkt ihr nicht im geringsten etwas an. Unsere Kinder kennen das doch auch nicht anders. Natürlich ist jedes Kind anders, aber ich würde mir da überhaupt keine Sorgen machen. Falls du Interesse hast, lies dir mal meine Beiträge durch, vielleicht ist etwas für dich Hilfreiches dabei.
Liebe Grüße
Carola
Angela
Administrator
Beiträge: 372
Registriert: Samstag 3. Juli 2004, 17:53
Wohnort: Potsdam

Angela

Beitrag von Angela »

Hallochen,

ich kann Carola nur zustimmen. Bei uns war es so, dass die Große mit 13 Monaten lief und die Kleine ganze 17 Monate gebraucht hat. Sie war sonst fit, konnte aber den Schritt zum Alleinlaufen einfach nicht tun. Ich könnte mir schon vorstellen, dass z. B. die OP und die Zeit danach kleine Verzögerungen nach sich ziehen, aber im Prinzip glaube ich auch nicht, dass das räumliche Sehen wirklich fehlt (v. a. wenn man es nicht kennt). Ich kann übrigens auch nicht räumlich sehen. Man kommt gut damit klar.

Liebe Grüße

Angela
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Susanne,

mein Sohn (grauer Star, beidseitig,mit 4 Monaten operiert) hatte dasselbe Problem, er wollte auch mit 18 Monaten noch nicht laufen. Er saß am liebsten in einer Ecke auf einer Kuscheldecke, und spielte mit dem, was er im Umkreis so fand. Wir bekamen den Rat, ihm einen stabilen Puppenwagen, Lauflernwagen o.ä. zu kaufen, den er vor sich herschieben kann. Die Vermutung war, dass er die Entfernung zum Hindernis nicht richtig abschätzen kann, und Angst hat, dagegen zu laufen.

Beim Krabbeln hatte er übrigens diese Probleme nicht, er krabbelte blitzschnell und ohne sich jemals anzustoßen. Wir haben einen kleinen Holzlauflernwagen gekauft und nach ganz kurzer Zeit flitzte er damit überall rum. Zwei Monate später war das Laufen gelernt.

Heute ist er 12 und hat obwohl alle Prognosen dagegen sprachen Radfahren gelernt und mit 10 sogar die bei uns in Baden-Württemberg für alle 4. Klässler vorgesehene Fahrradprüfung gemacht. Er sieht definitiv nicht räumlich, aber das scheint ihn nicht zu beeinträchtigen.

Vielleicht noch ein Tipp: mich nerven diese Normen, die heute für alle Fähigkeiten vorgegeben werden, ziemlich. Ich habe drei Kinder, jedes war und ist anders, und zum Glück ist unser Kinderarzt einer, der keinerlei Panik verbreitet, wenn mal nicht alles gleich ins Schema passt. Wenn du selber das Gefühl hast, da ist was nicht in Ordnung, dann musst du handeln. Aber wenn es nur das Gefühl ist, es ist nicht entsprechend der Norm, dann schau genau hin und lass dir und deinem Sohn so viel Zeit, wie er braucht.

Liebe Grüße
Catrin
Charlotte
Beiträge: 15
Registriert: Dienstag 6. Juli 2004, 12:18
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Beitrag von Charlotte »

also unsere Fenya ist mit 10 monaten gelaufen, und mit 7 monaten gekrabbelt
merin
Experte
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Beitrag von merin »

Meine Maus ist 16 Monate alt und läuft noch nicht. Gekrabbelt ist sie mit ca. 13 Monaten.
Diana
Vielschreiber
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Registriert: Mittwoch 26. September 2007, 12:00

Beitrag von Diana »

Unsere Maus ist 17 Monate und lief schon vor ihrem ersten Geburtstag. Ich würde mal sagen sie hat so mit 11 Monaten vorsichtig angefangen - hach war das noch schön. Jetzt rennt (!) sie schon richtig... :roll:
Eva
Beiträge: 18
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Beitrag von Eva »

Meine Tochter (2, 5 Jahre; einseit. Star) hat auch mit 15 Monaten zum Laufen angefangen. Sie ist tendetiell etwas vorsichtig, aber unsere Ärztin meint immer, dass das eher Charaktersache ist und nicht so viel mit den Augen zu tun hat. Sie hat auch schon mit zwei Jahren flott Dreirad fahren können und steigt auf den Klettergerüsten herum.
Ich bin derzeit gerade dabei, einen guten Kindergarten für sie zu finden, und da hatte ich ein "interessantes" Erlebnis: Die Leiterin eines Kindergartens hat ihr kurz beim Laufen zugesehen und dann gemeint, sie sieht an der Art, wie sie läuft, dass sie eine Sehbehinerung hat. Das hat mich schon sehr erstaunt, da uns da noch nie etwas aufgefallen ist (außer dass sie bei Treppen sehr vorsichtig ist, was vielleicht auch von uns auf sie übertragen wird). Merkt Ihr bei Euren größeren Kindern noch irgendwelche Bewegungsunterschiede?
Liebe Grüße
Eva
Silvia
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Vorsichtig

Beitrag von Silvia »

Unsere Lisa ist seit 1/2 Jahr im Kindergarten. Sie ist vorsichtiger als die anderen Kinder und wenn viele auf einen Schlag loslaufen bleibt sie immer zurück und wartet, bis der Trubel vorbei ist. Sie ist sehr vorsichtig mit Treppen.

Sehfähigkeit im Moment in die Ferne lt. Sehtest von gestern: rechts ca. 50 %, links ca. 25 %.

Sie ist übrigens genauso alt wie Dein Kind und die Kindergärtner sagen mir genau das gleiche wie Deine Kindergärtnerin.

Der Charakter spielt dabei natürlich auch eine große Rolle; auch blinde und total sehbehinderte Kinder können "unvorsichtig" und komplett ohne Angst klettern, Treppen steigen, toben.
Ich finde das es auch schlau von unseren sehbehinderten Kiddis ist, wenn sie vorsichtig sind. Ich sehe das nicht als Nachteil. Lisa hatte noch keine bemerkenswerten Beulen :-)
Eva
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Wohnort: Wien

Beitrag von Eva »

Liebe Silvia,
da hast Du wirklich recht! Ist Dein Kind eigentlich in einem Integrationskindergarten?
Ich habe meine Tochter jetzt in einer I-Gruppe angemeldet. Die kleinere Gruppengröße und die liebevollen und entspannten Erzieherinnen haben mich überzeugt. Im September geht es dann los, mal sehen.
Liebe Grüße
Eva
Silvia
Experte
Beiträge: 614
Registriert: Samstag 21. Oktober 2006, 14:39
Wohnort: Fulda

Integrationskindergarten

Beitrag von Silvia »

Hallo,

das ist hier das merkwürdige: wir haben keinen Schwerbhindertenausweis für Lisa bekommen (trotz Klage vor dem Versorgungsamt) und trotz Sehtest von anfangs 0,002 etc. ... Sehfähigkeit hat sich natürlich mittlerweile gesteigert, aber .... Naja, Schwamm drüber. Wenn sie mal wirklich richtig gut sehen wird, soll mir das recht sein.

Und so ist es auch mit einem Integrationsplatz. Unsere Frühförderin hat mir gesagt, Lisa brauche absolut keinen Integrationsplatz und so wie sie sich gebe, werde sie auch auf keinen Fall einen bekommen. Man muss dazu sagen: unsere Frühförderin geht zu sehbehinderten Kindern, aber die meisten die sie fördert sind seh- und mehrfachbehinderte Kinder. Ich glaube, da sieht sie ein Kind mit angeborenem grauen Star nicht mehr wirklich als behindert an. (Denn diese haben ja wirklich die Chance, ein "normales" Leben zu führen).

Sie ist also in einer Regelgruppe, d.h. aber hier bei uns auf dem Land - ihre Kindergartengruppe besteht aktuell aus 16 Kindern, seit Montag ist ein 17. Kind dazugekommen.

Sie hat 2 Freundinnen gefunden und seitdem geht sie sehr gerne in den Kindergarten. Der Anfang war natürlich hart.

Ich selber wollte auf keinen Fall, dass Lisa mit ihren 2 Jahren in eine Krippe geht, ich wollte, dass auch ältere Kinder in der Gruppe sind. Ich glaubte, dass Lisa eher bei den Älteren Freunde finden würde bzw. die älteren Mädels sie bemuttern. Darin habe ich mich getäuscht :-)) Ihre 2 Freundinnen sind auch 2 und 3 Jahre alt. Aber trotzdem war die Entscheidung für diesen Kindergarten gut.
Diana
Vielschreiber
Beiträge: 299
Registriert: Mittwoch 26. September 2007, 12:00

Beitrag von Diana »

Also das mit der Vorsichtigkeit muss eindeutig eine Charaktersache sein und nichts mit dem Katarakt zu tun haben. Meine ist mit einem Jahr in die Krippe gekommen und ist immer dort wo der Trubel ist. Sie muss immer die verrücktesten Sachen machen. Ist auch zu Hause nur am rumsausen und klettern. Ein total verrücktes Huhn...

Sie geht im übrigen auch in einen Integrativkindergarten. Selbst ist sie aber kein Integrativkind. Bei der ihrem auftreten würde mir das auch keiner abnehmen. :lol:
merin
Experte
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Registriert: Freitag 25. Januar 2008, 16:03
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Beitrag von merin »

Meine Tochter hat den I-Status, den hier in Berlin auch von Behinderung bedrohte Kinder bekommen. Und ich suche noch nach einem Kitaplatz.
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