Operation ja oder nein - helft uns bitte!!

Hier kann alles zum einseitigen Katarakt besprochen werden.

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lupa
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Operation ja oder nein - helft uns bitte!!

Beitrag von lupa »

Hallo,
nach langem Lesen und schlaflosen Nächten hab ich mich nun entschlossen, Hilfe in diesem Forum zu suchen. Bei unserem Sohn wurde auf dem rechten Auge der graue Star diagnostiziert, anscheinend sehr stark ausgeprägt. Unser Sohn ist im 12. Monat. Wir wurden in die Augenklinik nach Innsbruck geschickt und dort wurde uns von einer Operation abgeraten. Die Ärzte meinten, daß der Aufwand (abkleben, Linsen tauschen usw.) dem Erfolg nicht gerecht würde. Es wurde uns gesagt, daß er nie richtig auf dem Auge sehen würde, nur verschwommen. Das Schielen wäre kein Problem, das könnte man dann
mit 4 - 5 Jahren beheben.
Wir haben dann einen Spezialisten in Wien konsultiert. Dieser meinte, wir sollen operieren und er würde versuchen, eine Linse zu implantieren. Uns wurde aber auch gesagt, daß der Erfolg von der Nachbehandlung (Abkleben usw.) abhängig sei, ansonsten sei die Operation umsonst.
Wir haben dann mit unserem Hausarzt gesprochen. Dieser meinte, daß
in der Augenklinik aus Sicht der Sehschule (Nachbehandlung) und der Arzt in Wien aus Sicht des Chirurgen gesprochen habe.
Wir wissen jetzt nicht, was wir tun sollen. Ich habe Lukas heute das gesunde Auge zugehalten und er hat fast eine Panikatake bekommen. Wie soll er uns das Auge dann abkleben lassen und bekommt er da nicht psychisch einen größeren Schaden als wenn er auf einem Auge nichts sieht. Ich hab solche Angst mich für eine Operation zu entscheiden. Was ist, wenn das Auge einblutet, er danach mit Augendruck usw. Probleme hat oder andere Beschwerden. Wenn es mit einer Operation nicht getan ist? Wenn er sich das Auge nicht abkleben läßt und der ganze Aufwand umsonst war. Sieht er nach der Operation gleich etwas - momentan sieht er anscheindend so gut wie nichts? Wie lange dauert es, bis er dann etwas sieht?
Wenn wir nicht operieren, sieht er definitiv auf dem Auge nichts. Er ist es aber nicht anders gewohnt und ich glaube, auch nicht besonders eingeschränkt. Weiß einer von Euch, wie das Schielen korrigiert wird? Schaut das Auge dann immer gerade aus oder geht es mit dem anderen Auge mit? Wird das Auge kleiner? So viele Fragen?
Helft uns bitte, bitte!
Liebe Grüße
Dani
Diana
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Beitrag von Diana »

Hallo Lupa, ja viele Fragen haben wir doch alle mal gehabt und immer wieder werden neue aufgeworfen. Also erst mal kurz zum Schielen. Bei einer Schiel-OP wird einfach ein Muskel gekürzt so das das Auge mittig steht, wenn es das soll und ansonsten bewegt es sich genauso weiter wie das andere. Das wird nicht starr!
Wegen dem Katarakt... Was hättet ihr/euer Sohn denn zu verlieren? Du schreibst ja selbst das er scheinbar nicht wirklich viel sieht auf dem Auge. Es kann doch eigentlich nur besser werden. Unser Sohn wurde mit drei Jahren operiert und ihm wurden auch direkt Kunstlinsen eingesetzt. Den nächsten Tag sind wir im Krankenhauspark spazieren gewesen. Dann hat er sich auf eine Bank gesetzt und hat gemeint "Schau mal Mama eine Ameise". Die hat er von da oben auf dem Fußboden krabbeln sehen. Das hat er vorher nicht, wenn er mit der Nase fast drauf war. Er hat also definitiv direkt viel mehr gesehen. In der Zwischenzeit sind beide meine Kinder operiert. Der Große wie gesagt mit drei auf beiden Augen und das war es dann auch schon mit Operationen. Seit dem sind wir nur noch in normaler augenärztlicher Behandlung. Meine Tochter (7 Monate) wurden jetzt erst einmal die Linsen entfernt und sie trägt Kontaktlinsen. Wenn sie so zwei/drei Jahre ist bekommt sie auch die Kunstlinsen. Und selbst der kleinen Maus hat man sofort angemerkt als die Linsen raus waren. Auf einmal hat sie uns beobachtet, gelächelt, gezielt nach Spielzeug gegriffen. Dein Sohn ist zwölf Monate. Der hat noch mindestens 5 Jahre Zeit auf dem Auge sehen zu lernen! Kann die Aussage der Klinik diesbezüglich überhaupt nicht nachvollziehen und woher wollen die denn vorher wissen wieviel euer Sohnemann noch lernen kann. Ich, ganz persönlich, würde es operieren lassen. Aber am Ende müßt ihr das entscheiden. Holt euch doch einfach noch eine dritte und wenn euch das immer noch nicht reicht eine vierte Meinung ein. Gibt doch soviele gute Kliniken die sich mit Katarakt-Kindern auskennen.
Aus welcher Gegend kommt ihr denn? Vielleicht kann euch hier ja jemand ein Tipp geben.
wünsche euch viel Kraft und das ihr für euch und euren Sohn die beste Entscheidung trefft.

Liebe Grüße
Diana
Diana
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Registriert: Mittwoch 26. September 2007, 12:00

Beitrag von Diana »

Was mir gerade noch einfällt... Was ist denn wenn dem gesunden Auge mal was passiert und er da Sehkraft verliert. Das solltet ihr vielleicht noch in eure Überlegung mit einbeziehen.

Mal gucken ob mir noch mal was plötzlich durch das Köppel schießt... :lol:
Elli02
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Beitrag von Elli02 »

Hallo lupa,
auch ich bin der Meinung, dass eine Operation sinnvoll ist, da es ja nur besser werden kann.
Die Meinung der Ärzte, wieviel Euer Sohn später sehen kann, kann sich ja nur auf Erfahrungswerte stützen - ist also nicht sehr individuell...

Die Sehentwicklung ist angeblich erst (oder schon...) mit 6 Jahren abgeschlossen - in der Generation meiner Mutter wurden einige Verwandte mit beidseitigem Star aber erst im Schulalter operiert (war früher nicht eher möglich...), und sie können alle sehen und führen ein normales Leben mit Beruf und Familie. (Auch wenn die Sehkraft nicht mit den im Babyalter operierten Kindern vergleichbar ist und nun niemand mehr sagen kann, wie stark die Trübung vor den OPs war.)

Ich denke, Euer Sohn wird nach einer OP mehr sehen als jetzt, so dass sein Verhalten mit nun abgedecktem gesundem Auge kein Anhaltspunkt sein sollte. Und wenn er das Auge wirklich nicht abkleben lassen sollte, steht Ihr auch nicht schlechter da als jetzt - zumal ja mit zunehmendem Alter auch ein Einsehen kommen kann ...

Ich habe die Theorie, dass statt Abkleben auch eine "völlig falsche Kontaktlinse", die ein Sehen verhindert (also ganz unscharf macht...) stundenweise im gesunden Auge möglich sein könnte - kenne aber niemanden, der es schon ausproiert hat.
Aber damit wäre ein Herunterreißen des Pflasters ausgeschlossen und das Kind gewöhnt sich vielleicht eher dran, auch mal das schwächere Auge zu benutzen...

Also, nur Mut - fragt so viele Ärzte wie nötig, sucht ggf. jemanden, der schon viele Kinder operiert hat
(- und achtet -meine persönliche Meinung- auf den Mondstand bei einem OP-Termin).
Ich denke auch, es gibt eine gute Chance auf eine Verbesserung !

Gruß, Michaela
lupa
Beiträge: 7
Registriert: Dienstag 29. April 2008, 09:17

Danke

Beitrag von lupa »

Danke euch für eure raschen Antworten, wir haben jetzt beschlossen, unseren Sohn operieren zu lassen. Wie geht es den Kindern denn nach der Operation. Reiben sie da nicht am Auge? Wir haben so Angst, daß das Auge einbluten könnte. Wir haben ein Kind in der Klinik gesehen, und
das hat wirklich schlimm ausgesehen.
Michaela, du hast etwas vom Mondstand geschrieben. Was wäre denn gut für die Operation. Wir werden uns heute oder morgen mit dem Arzt in Wien in Verbindung setzen. Anscheinend ist er der Spezialist in Österreich für solche Fälle und einen OP-Termin festlegen.
Danke nochmal euch allen und ich melde mich, wenn wir alles hinter uns haben.
lg
lupa
Michaela02 hat geschrieben:Hallo lupa,
auch ich bin der Meinung, dass eine Operation sinnvoll ist, da es ja nur besser werden kann.
Die Meinung der Ärzte, wieviel Euer Sohn später sehen kann, kann sich ja nur auf Erfahrungswerte stützen - ist also nicht sehr individuell...

Die Sehentwicklung ist angeblich erst (oder schon...) mit 6 Jahren abgeschlossen - in der Generation meiner Mutter wurden einige Verwandte mit beidseitigem Star aber erst im Schulalter operiert (war früher nicht eher möglich...), und sie können alle sehen und führen ein normales Leben mit Beruf und Familie. (Auch wenn die Sehkraft nicht mit den im Babyalter operierten Kindern vergleichbar ist und nun niemand mehr sagen kann, wie stark die Trübung vor den OPs war.)

Ich denke, Euer Sohn wird nach einer OP mehr sehen als jetzt, so dass sein Verhalten mit nun abgedecktem gesundem Auge kein Anhaltspunkt sein sollte. Und wenn er das Auge wirklich nicht abkleben lassen sollte, steht Ihr auch nicht schlechter da als jetzt - zumal ja mit zunehmendem Alter auch ein Einsehen kommen kann ...

Ich habe die Theorie, dass statt Abkleben auch eine "völlig falsche Kontaktlinse", die ein Sehen verhindert (also ganz unscharf macht...) stundenweise im gesunden Auge möglich sein könnte - kenne aber niemanden, der es schon ausproiert hat.
Aber damit wäre ein Herunterreißen des Pflasters ausgeschlossen und das Kind gewöhnt sich vielleicht eher dran, auch mal das schwächere Auge zu benutzen...

Also, nur Mut - fragt so viele Ärzte wie nötig, sucht ggf. jemanden, der schon viele Kinder operiert hat
(- und achtet -meine persönliche Meinung- auf den Mondstand bei einem OP-Termin).
Ich denke auch, es gibt eine gute Chance auf eine Verbesserung !

Gruß, Michaela
Diana
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Beitrag von Diana »

Also meinen zweien ging es nach den OP´s immer sehr gut. Am ersten Tag ist das Auge ja eh noch abgeklebt (ist zumindest bei uns so). Der Große hatte nur nach der ersten OP sehr am Auge gerieben. Das einzige was passiert ist das er eine Entzündung bekommen hat. Ich glaube auch nicht das reiben allein zum einbluten reichen würde. Beim zweiten Auge hatte er begriffen das Reiben nicht toll ist.
Die Kurze hatte mit den Augen nie Probleme nach den OP´s. Die waren nicht mal bissel rot. Bei ihr hatten wir nur das Problem das sie ein augendrucksenkendes Mittel nicht vertragen hatte und sie dadurch ein schlechtes Blutbild bekam. Wurde sofort abgesetzt und schlagartig war alles wieder gut.

Drücke euch die Daumen das alles gut geht und klein Lukas dann mit zwei Augen in die Welt schauen kann.

@michaela02: Die Sache mit dem Mond würde mich aber auch mal interessieren.

Liebe Grüße
Diana
merin
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Beitrag von merin »

Du hast es ja nun schon entschieden, aber auch ich würde zur OP raten. bestärke dich also in deiern Entscheidung. Ich kann echt nicht nachvollziehen, wie die Ärzte davon abraten, denn er hat doch noch viel Sehentwicklung vor sich. Und selbst wenn ihr euch dann gegen das Abkleben entscheidet sieht er so mit dem Auge mehr als mit getrübter Linse....

Meien Tochter hat ja beidseitigen Star, aber es gab nach der OP keien Probleme (sie war aber auch erst 3 Monate alt und ist erst 6 Monate jetzt).
Elli02
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Mondkalender

Beitrag von Elli02 »

Hallo zusammen,
tut mir leid, dass es ein paar Tage gedauert hat, aber hier nun ein paar Worte zum Mond:

Vielleicht habt ihr schonmal davon gehört, dass der Mondstand viele Dinge des Alltags beeinflussen soll.
So gibt es z.B. Tage, an denen man beim Fensterputzen bessere Ergebnisse erzielt als an anderen. Oder dass an bestimmten Tagen geschlagenes Holz besondere Eigenschaften hat. Da kann man viel drüber lesen.
Eine weitere Regel lautet, dass man am besten bei abnehmendem Mond operiert und nicht so nah am Vollmond (bei Vollmond soll es öfter zu starken Blutungen kommen...).
Weiterhin steht jedes Sternzeichen für einen bestimmtes Körperteil. Man sollte nicht ein Körpterteil operieren, wenn der Mond gerade im entsprechenden Sternzeichen steht. Das kann man im Mondkalender nachschauen.
Ich hoffe, das war nun verständlich.
Ob es nur eine Theorie ist oder nicht, weiß ich nicht (beim Fensterputzen funktioniert es...), aber ich finde OPs zu wichtig um es außer acht zu lassen (bei Not-OPs ist es natürlich was anderes...)

In den nächsten Wochen ist vom 22. 05. bis 02.06. abnehmender Mond, wobei der 30. und 31. 05 zu meiden sind (Widder = Kopf). Danach ist es vom 20.06. bis 02.07. ok., nur nicht am 23. und 24.06. Soviel erstmal dazu.

Ich wünsch Euch alles Gute,
Gruß, Michaela
Eva
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Beitrag von Eva »

Hallo Lupa,
ich kann mich allen Anderen nur anschließen und Euch ebenfalls zur Operation ermutigen. Meine kleine Tochter (mittlerweile 23 Monate, OP mit 4 Monaten) wurde auch am Wiener AKH operiert und ist dort jetzt auch noch in Betreuung und wir sind sehr zufrieden. Die OP verlief gut und es gab auch danach keine Komplikationen, obwohl Emily den Verband gleich in der ersten Nacht immer wieder herunter gerissen hat. Sie hat auch erst nach der Operation angefangen uns direkt in die Augen zu schauen.
Das Abkleben ist natürlich nicht immer einfach, aber man beginnt damit in ganz kleinen Schritten, mit ein paar Minuten am Tag und steigert dann langsam, sodass das Kind sich daran gewöhnen kann.
Falls Du noch ganz konkrete Fragen zur OP in Wien hast, kannst Du mich gerne auch direkt kontaktieren.
Alles Gute und viel Kraft für die OP!
Catrin
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Beitrag von Catrin »

Hallo lupa,

habe bei Micheala02 das mit der falschen Kontaktlinse gelesen: bei unserem Soh, (grauer Star beide Augen operiert mit 4 Monaten, mit Kontaktlinsen korrigiert) war das Problem, dass man im Kleinkindalter weder entscheiden konnte, ob er schielt noch ob sich die Augen beide gleich gut entwickeln. Da er einen Nystagmus hat (Augen wackeln, dadurch unscharfes Bild) wäre das Abkleben für ihn eine Zumutung gewesen.

Deswegen hat er dann in jedem Auge eine andere Kontaktlinse bekommen, eine ganz für die Nähe und eine für die Ferne. Dadurch musste er automatisch mit einem Auge in jede Richtung schauen, der Erfolg war gut.

Aber zu deinem Problem: solange die trübe Linse im Auge ist, kommt da nichts durch, also wenig Licht, also stell dir vor, du würdest dir plötzlich die Augen zuhalten, da bekommst du doch auch einen Schreck, denn er sieht dann wahrscheinlich so gut wie nichts mehr. Ich denke auch, dass ohne Linse zumindest wieder ein Bild ankommt, es also nicht mehr "völlig dunkel" ist. Bei unserem Sohn war es so, dass sich der graue Star nach 8 Wochen entwickelt hat, er hat dann eine Woche nach der Operation von uns eine dicke Brille bekommen, weil das mit den Kontaktlinsen damals noch ganz neu war und wir sechs Wochen warten sollten. Es war unglaublich, er war richtig glücklich, hat sogar versucht, die Brille auf und wieder abzusetzen, wenn er sie runtergezogen hatte, hat er versucht sie wieder irgendwie vor die Augen zu bekommen.

Da ja seit deinem Beitrag schon einige Zeit vergangen ist, wäre ich doch neugierig, wie es euch ergangen ist (gehe mal davon aus, ihr habt operieren lassen).

Und noch abschließend: Augenärzte wissen anscheindend immer ganz genau, wie sich das Sehen entwickelt, aber jedes Kind ist verschieden, so dass immer Hoffnung besteht.

Ich drück dir die Daumen.
Catrin
Diana
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Beitrag von Diana »

Catrin hat geschrieben:

Deswegen hat er dann in jedem Auge eine andere Kontaktlinse bekommen, eine ganz für die Nähe und eine für die Ferne. Dadurch musste er automatisch mit einem Auge in jede Richtung schauen, der Erfolg war gut.
Das finde ich ja mal interessant mit den verschiedenen Kontaktlinsen. Wir haben hier nämlich das Problem das die kleine Motte (8 Monate) jetzt schon festgestellt hat, dass man, wenn man den Kopf schief hält die Kontaktlinse eine andere Brechung hat und man so in der Ferne mehr sieht. Unsere Orthoptistin wollte noch bis August warten und dann mit Brille probieren, aber falls das nicht klappt....
merin
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Beitrag von merin »

das mit dem schiefen Kopf ist ja spannend. Woran hast du das gemerkt, dass sie dann mehr sieht?
Diana
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Beitrag von Diana »

Uns ist das schon eine ganze Weile aufgefallen. Immer wenn etwas aus ihrem Nahbereich (also dem eingestellten) passiert ist oder gelegen hat dreht sie den Kopf zur Seite und schaut in die andere Richtung aus den Augenwinkeln. Meist dreht sie den Kopf nach links und "schielt" dann so nach rechts. Sieht immer sehr verschmitzt aus. Meine Schwester (Augenoptikermeister) meinte dann schon mal das sie sich wahrscheinlich den günstigsten Punkt sucht. Und die Orthoptistin meinte auch das das der Grund sein könnte. Bin dann gestern mal von ziemlich weit weg, ca. 8-9m, langsam an sie rangelaufen. Angestrahlt hat sie mich von anfang an und je näher ich kam um so mehr kam der Kopf auch wieder nach vorn. Wir sollen jetzt mal probieren ob sie das auch mit der Brille macht, aber die lässt sie ja keine zwei Minuten auf oder verliert sie beim krabbeln...
lupa
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Re: Operation ja oder nein - helft uns bitte!!

Beitrag von lupa »

Hallo Leute,
ich bin sooooooo glücklich. Am 26.06.08 wurde unser kleiner Sohn Lukas in Wien von Herrn Prof. Amon opariert. Alles hat geklappt. die Linse konnte implantiert werden und unser kleiner Mann war nach der OP gleich wieder wohl auf. Gestern waren wir zur Nachuntersuchung. Die Narbe ist sehr gut verheilt und er reagiert auf Lichtreize. Jetzt hoffen wir, daß es mit dem Abkleben auch so gut klappt. Gibt es irgendwelche Tipps, die ihr mir geben könnt? Gibt es eigentlich irgendwelche Studien darüber, ob die Kinder einen psychischen Schaden bekommen können durch das Abkleben - unser Sohn sieht dann immerhin in dieser Zeit nichts - muß ja beängstigend sein.

Ich möchte mich auf diesem Wege recht herzlich bei Euch bedanken. Ihr habt uns sehr geholfen, eine Entscheidung zu treffen - und ich bin mir sicher, wir haben für unser Kind das richtige getan.

lg und alles Gute
lupa
merin
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Beitrag von merin »

Schön, dass es so gut gelaufen ist!

Bislang konnte ich keinerlei Untersuchungen finden zur Frage der Traumatisierung durch solche Eingriffe. Generell sit es aber so, dass du die Belastung deines Kidnes durch gute Begleitung mildern kannst. Wichtig ist, dass seine Reaktionen ernst genommen werden (ihm also gespiegelt wird, dass es wirklich schwer ist, wenn er es schwer findet), dass er getröstet wird, wenn er Trost braucht und dass ihm erklärt wird, was warum passiert, auch wenn wir als Erklärende denken, er verstehe es ohnehin (noch) nicht. Ich sage meiner Tochter vor jedem Abkleben, dass ich jetzt wieder mit dem Pflaster komme, dass ich wisse, dass es doof sei, aber dass es sein müsse, damit sie besser sehen lernt. Und dass es ja nur für eine Stunde sei. Wenn sie zwischendurch ningelig ist tröste ich sie und sage ihr die Restzeit. Sie ist erst 8 Monate alt, aber ich halte das trotzdem für wichtig. Und es sit manchmal eien Herausforderung für mich nicht in Gefühle zu rutschen wie "nu hab dich doch nich so, sit ja bloß n Pflaster". Dann schließe ich immer mein eines Auge und nehm ggf. noch die Brille ab, dann kann ich mich wieder besser einfühlen, dass es eben doch schlimm ist. Und auch sein darf.
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