Wann soll man Linsenimplantate einpflanzen

Schreiben Sie hier bitte Ihre Beiträge zur Linsenimplantation.

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Angela
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Wann soll man Linsenimplantate einpflanzen

Beitrag von Angela »

Dies ist eine unserer wichtigsten Fragen zur Zeit. Die Antworten, die wir bisher hörten, reichen von sofort (also auch bei Säuglingen) bis hin zum Erwachsenenalter. Ich würde einfach gern wissen, was andere Betroffene so für Auskünfte bekamen, um mir ein besseres Bild zu machen.
Linus

Wann sollen künstliche....

Beitrag von Linus »

Hallo Angela,

wir sind mit Linus isn der Uni Homburg zur Behandlung. Dort hat man uns wie folgt informiert.
Am besten sei es die Implantation der künstlichen Linsen so lange wie möglich herauszuziehen. Sollten aber die Kontaktlinsen aber von den Kindern nicht akzeptiert werden könnten man schon im Alter von ca.2Jahren Implantate einsetzten. Amn würde dies aber in jedem Fall mit 4-5 Jahren tun. Da die Sehentwicklung somit immer besser sei als mit einer Starbrille.
Ich bin gespannt welche Infos andere in anderen Kliniken erhalten haben.
Simone
Angela
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Nachtrag

Beitrag von Angela »

Hallochen, ich wollte noch schildern, was man uns sagte. Wir sind im Virchow-Klinikum in Berlin. Dort will man auf jeden Fall bis zum Erwachsenenalter warten, obwohl unsere Töchter mit den Kontaktlinsen Schwierigkeiten haben. Morgen haben wir einen Termin und ich werde das Thema wieder (zum 1000sten Mal) anschneiden. Bin schon gespannt.

Angela
Nadine

Beitrag von Nadine »

Hallo

Mein Sohn ist auch am grauen Star betroffen.
Wir haten es auch erst gemerkt als er 2 Jahre alt war.
Jetzt trägt er eine Starbrille weil das mit den Kontaktlinsen bei ihm nicht klappt.
Was hat denn deine Tochter für eine Sehschwäche und wie hoch?
Angela
Administrator
Beiträge: 372
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Beitrag von Angela »

Hallo - also unsere beiden Töchter tragen auch nur die Starbrille zur Zeit. Die Große sieht ca. 60 % beidseits, bei der Kleinen ist es noch nicht ganz klar. Zur Zeit ist es aber wohl eher noch etwas weniger. Bin gespannt auf morgen, wo alles wieder neu getestet wird und werde dann auch berichten.

Ich wurde ja auch so spät operiert und bei mir reichte es nur zu 50 % rechts und 30 % links. Schade.

Angela
Linus

Wann sollte ..

Beitrag von Linus »

Hallo,

also ich weiß außerdem, dass man in der Uni Frankfurt/Main und in der Uni Bonn schon Kindern mit 1,5 Jahren künstliche Linsen implantiert. Desweiteren implantiert man an der Charite Berlin multifokal Linsen sie von -9 bis +9 Dioptrien ausgleichen kann. Die so behandelten benötigen oft keine zusätzliche Brille.
Gruß
Simone
Assedo
Beiträge: 3
Registriert: Montag 5. Juli 2004, 14:09

Beitrag von Assedo »

Hallo,
bei unserer Nicole wurde bei der Geburt Grauer Star auf beiden Augen festgestellt. Die getrübte Linsen wurden im Alter von 2 Wochen von Prof. Neuhan in der Rotkreuzklink in München entfernt. Damals wurde uns gesagt, dass eine Linsenimplantation im Alter von 2-4 Jahren möglich sein wird.

Da in verschiedenen Zeitschriften immer mal wieder was von Fortschritten auf dem Gebiet "Grauer Star" berichtet wurde, wollten wir aber so lange wie möglich warten. Unsere Tochter hat die Kontaktlinsen problemlos vertragen und es bestand kein Zwang die OP durchführen zu lassen.

Letztes Jahr hat unsere Tochter, inzwischen nun 5 Jahre alt, den Wunsch geäußert, nun operiert zu werden. Sie wollte es unbedingt. Wir dachten uns, es ist wohl besser wenn sie es selbst so sehr wünscht, als es nicht machen zu lassen und irgendwann machen zu müssen (vielleicht dann gegen den Wunsch der Tochter).

Leider mußten wir inzwischen auch erfahren, dass alle neuen Behandlungsmethoden, zwar bei Erwachsenen in naher Zukunft praxistauglich sein werden, aber es nicht auf Kleinkinder übertragen werden kann.

Letztlich erfolgte dann letztes Jahr im November und Dez. die OP.

Welche Erfahrungen haben wir seither:

Die OP selbst ging völlig problemlos. Wegen der Infektionsgefahr mußten allerdings 2 OP-termine wahrgenommen werden. Die Pflege und Betreuung im Rot-Kreuz-Krankenhaus ist 1a. Ein Elternteil konnte mit im Krankenzimmer übernachten, ohne das selbst was bezahlt werden mußte.

Zunächst fiel die Umstellung unserer Tochter sehr schwer, da gleichzeitig mit den Linsen auch der Sehbereich geändert wurde (Kontaktlinsen waren fürn Nahbereich, Brille für die Ferne, jetzt Linsen für ferne und Lesebrille für Nähe). Es hat ziemlich lange gedauert, bis sie sich daran gewöhnt hatte.

Wir sind bisher immer davon ausgegangen, dass nach der OP ein "normales" Leben unserer Tochter möglich sein wird. Es hat sich aber nun herausgestellt, dass sie leider nur 40% Sehkraft hat.

Dadurch haben wir nun wieder eine Menge Sorgen mehr und Fragen die uns bisher noch keiner beantwortet hat:

- kann sie eine normale Schule besuchen?
- wird sie je einen Führerschein machen können?
- wird sich die Sehkraft weiter entwickeln oder bleibt es auf diesen Stand stehen?

Viele Grüße
Wilhelm und Alexandra, sowie natürlich Nicole
Angela
Administrator
Beiträge: 372
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Nicole

Beitrag von Angela »

Hallo Wilhelm, Alexandra und Nicole,

vielen Dank für diesen interessanten Beitrag. Hat Nicole denn vorher mehr gesehen? Als ich operiert wurde (mit 24) sagte man mir, daß ich unter Umständen besser sehen könne, was leider auch nicht eintrat. Obwohl die Messungen dies nicht bestätigen, habe ich sogar das Gefühl, schlechter zu sehen. Ich drücke Ihnen die Daumen, daß Nicole eine noch höhere Sehleistung schafft.

Was den Führerschein betrifft, so kann ich Ihnen sagen, daß ich diesen (mit allen Augen zugedrückt) mit einer Sehleistung von links 30 % und rechts 50 % ablegen durfte. Vielleicht schafft es Ihre Tochter ja auch. Für mich war das damals auch sehr wichtig, ich merke die Einschränkungen aber sehr deutlich und kann mich vor allem in fremder Umgebung schlecht an Schildern orientieren, da ich sie gar nicht oder erst zu spät lesen kann (Mein Fahrlehrer war ziemlich schockiert darüber...).

Viele Grüße

von Angela
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