Michel und die frühe IOL
Verfasst: Montag 6. März 2017, 14:34
Hallo,
hier will ich unsere Erfahrungen mit Michels Linsenimplantationen und das ganze Drumherum vorstellen.
Michel kam im Oktober 2010 zur Welt. Er hat Down-Syndrom und entwickelte im Laufe des 1. Lebensjahrs einen grauen Star beidseits. Entdeckt hat den Star Frau Käsmann von der Uni in Homburg im Dezember 2011, wo ich "nur mal so zum Gucken" hin war.
Das rechte Auge wurde dann im Juni 2012 operiert, Michel war gerade 20 Monate alt. Die IOL in diesem frühen Alter erfolgte vor allem auf meinen Wunsch hin. Michel hat nämlich auch noch einen Herzfehler mitgebracht, der im März 2011 operiert wurde. Durch die ganzen Untersuchungen in diesem Zusammenhang war er ziemlich allergisch gegen Ärzte und hat sich mit Händen und Füßen gegen alles gewehrt. Selbst ein Herzultraschall, der ja nun wirklich nicht weh tut, war nur unter Festhalten durch mindestens 2 Personen durchführbar. Ich bin zwar nicht zimperlich, wenn es um die Gesundheit geht, aber KL-Wechseln hätten wir damals nie im Leben regelmäßig geschafft.
Zum Glück hat Michel auch alle Voraussetzungen für die frühe IOL mitgebracht, sprich er war schon 20 Monate und er hat relativ große Augen. Die OP (mit vorderer Vitrektomie) verlief unproblematisch, 2 Tage nach der OP durften wir das Krankenhaus verlassen. Genäht wurde mit selbst auflösenden Fäden.
In den ersten Monaten nach der OP war Michel relativ empfindlich gegen Bindehautentzündungen. Ob dies auf die OP zurückzuführen ist, weiß keiner. Das hat sich mittlerweile auch ausgewachsen.
Das Auge entwickelt sich gut. Er hat derzeit einen (messbaren) Visus von 0,4. Man ist aber in der Klinik der Meinung, dass er subjektiv mehr sieht. Wir merken im Übrigen von einer eventuellen Sehschwäche gar nichts. Gleiches gilt für Erzieher, Therapeuten etc. Michel trägt Bifokalbrille, die Linsen sind auf den Nahbereich eingestellt. Derzeit hat er rechts im Nahbereich 0,25 Dioptrien, also reichlich wenig.
Probleme mit dem Druck hatten wir bisher nicht, und auch keine sonstigen Probleme.
Am linken Auge war der Star anfangs nur am Rand. Im November 2016 hat Frau Käsmann dann festgestellt, dass der Star das Zentrum erreicht. Daraufhin wurde Michel am 26.1.2017 in Homburg operiert, wieder mit IOL. Am Tag nach der OP hat Frau Käsmann festgestellt, dass sich ein Glaskörperstrang nach vorne gedrückt hat. 3 Tage später bei der nächsten Untersuchung war der Strang dann aber weg. Wiederum 3 Tage später wurde festgestellt, dass sich ein Faden gelockert hat. Deswegen wurde für den 13.2.2017 ein Termin zum Fädenziehen vereinbart.
In Narkose hat der operierende Arzt dann festgestellt, dass der Glaskörperstrang zurück war, und diesen gleich weggeschnitten.
Jetzt hat Michel wieder neue Fäden im Auge, von denen wieder einer aufgegangen ist (vielleicht sollten die mal 'nen Nähkurs machen?) und die in 3 Wochen entfernt werden sollen.
Der Visus links war 4 Tage nach der OP bei 0,3, seitdem ist nicht mehr gemessen worden.
Ich erzähle gerne, wie es weitergeht. Ihr müsst aber berücksichtigen, dass Michels Geschichte immer auch unter seinem Syndrom zu sehen ist. Ich kann allerdings jetzt schon sagen, dass ich die frühe IOL immer wieder machen würde.
Wenn Ihr Fragen habt - jederzeit gerne.
Beste Grüße
Kerstin
hier will ich unsere Erfahrungen mit Michels Linsenimplantationen und das ganze Drumherum vorstellen.
Michel kam im Oktober 2010 zur Welt. Er hat Down-Syndrom und entwickelte im Laufe des 1. Lebensjahrs einen grauen Star beidseits. Entdeckt hat den Star Frau Käsmann von der Uni in Homburg im Dezember 2011, wo ich "nur mal so zum Gucken" hin war.
Das rechte Auge wurde dann im Juni 2012 operiert, Michel war gerade 20 Monate alt. Die IOL in diesem frühen Alter erfolgte vor allem auf meinen Wunsch hin. Michel hat nämlich auch noch einen Herzfehler mitgebracht, der im März 2011 operiert wurde. Durch die ganzen Untersuchungen in diesem Zusammenhang war er ziemlich allergisch gegen Ärzte und hat sich mit Händen und Füßen gegen alles gewehrt. Selbst ein Herzultraschall, der ja nun wirklich nicht weh tut, war nur unter Festhalten durch mindestens 2 Personen durchführbar. Ich bin zwar nicht zimperlich, wenn es um die Gesundheit geht, aber KL-Wechseln hätten wir damals nie im Leben regelmäßig geschafft.
Zum Glück hat Michel auch alle Voraussetzungen für die frühe IOL mitgebracht, sprich er war schon 20 Monate und er hat relativ große Augen. Die OP (mit vorderer Vitrektomie) verlief unproblematisch, 2 Tage nach der OP durften wir das Krankenhaus verlassen. Genäht wurde mit selbst auflösenden Fäden.
In den ersten Monaten nach der OP war Michel relativ empfindlich gegen Bindehautentzündungen. Ob dies auf die OP zurückzuführen ist, weiß keiner. Das hat sich mittlerweile auch ausgewachsen.
Das Auge entwickelt sich gut. Er hat derzeit einen (messbaren) Visus von 0,4. Man ist aber in der Klinik der Meinung, dass er subjektiv mehr sieht. Wir merken im Übrigen von einer eventuellen Sehschwäche gar nichts. Gleiches gilt für Erzieher, Therapeuten etc. Michel trägt Bifokalbrille, die Linsen sind auf den Nahbereich eingestellt. Derzeit hat er rechts im Nahbereich 0,25 Dioptrien, also reichlich wenig.
Probleme mit dem Druck hatten wir bisher nicht, und auch keine sonstigen Probleme.
Am linken Auge war der Star anfangs nur am Rand. Im November 2016 hat Frau Käsmann dann festgestellt, dass der Star das Zentrum erreicht. Daraufhin wurde Michel am 26.1.2017 in Homburg operiert, wieder mit IOL. Am Tag nach der OP hat Frau Käsmann festgestellt, dass sich ein Glaskörperstrang nach vorne gedrückt hat. 3 Tage später bei der nächsten Untersuchung war der Strang dann aber weg. Wiederum 3 Tage später wurde festgestellt, dass sich ein Faden gelockert hat. Deswegen wurde für den 13.2.2017 ein Termin zum Fädenziehen vereinbart.
In Narkose hat der operierende Arzt dann festgestellt, dass der Glaskörperstrang zurück war, und diesen gleich weggeschnitten.
Jetzt hat Michel wieder neue Fäden im Auge, von denen wieder einer aufgegangen ist (vielleicht sollten die mal 'nen Nähkurs machen?) und die in 3 Wochen entfernt werden sollen.
Der Visus links war 4 Tage nach der OP bei 0,3, seitdem ist nicht mehr gemessen worden.
Ich erzähle gerne, wie es weitergeht. Ihr müsst aber berücksichtigen, dass Michels Geschichte immer auch unter seinem Syndrom zu sehen ist. Ich kann allerdings jetzt schon sagen, dass ich die frühe IOL immer wieder machen würde.
Wenn Ihr Fragen habt - jederzeit gerne.
Beste Grüße
Kerstin