Georg hat es nun getroffen :-(

[Kleine]

Der Kleine hat aber bestimmt keine spitzen Krallen und Zähne. Insofern dürfte das Linseneinsetzen ein Klacks im Vergleich zum Kater sein.

Naja, Zähne hat der Kater auch keine mehr Aber als ehemaliges Tötungsstationstier kennt er auch keine Menschen, daher muss ich ihn überlisten.

Seit heute stillen wir ohne Hütchen, heute ist er genau 3 Monate alt

[Kleine]

am Freitag hatten wir Kontrolltermin und beide Linsen sind inzwischen fast komplett dicht = es wird sehr zügig operiert. Das wird jetzt eine organisatorische Herausforderung, weil unser Großer ja am 20.3. für 3 Tage ins KH muss (Polypen raus, Mandeln kappen, Trommelfelle schlitzen evt. mit Paukenröhrchen) und dann darf er 2 Wochen nicht in den KiGa, die 3. Woche hat der KiGa zu. Und Georg ist am 23.3. mit dem ersten Auge dran, also einen Tag nachdem der Große hoffentlich wieder daheim ist.
Mein Mann wird mit meinem Großen ins KH gehen und ich dann mit dem Mini. Wie wir das mit der zweiten OP machen, wissen wir noch nicht, das wird darauf ankommen wie fit der Große ist.

Mein Mann war am Freitag mit dabei und konnte sehr ausführlich alles mit dem Arzt diskutieren, das war toll. Die Kapsel kommt mit raus, weil sie Georg keine weitere Vollnarkose zumuten wollen, sein Narkoserisiko ist eh schon so hoch, dass sie intern diskutiert haben, alles gleichzeitig zu machen, aber da wiederum gibt es andere Risiken, die das Narkoserisiko übertreffen. Georg wird von Prof. Kampik himself operiert, ich bin gespannt. Wir müssen 1-3 Nächte bleiben, das kommt auf die Reaktionen nach der Narkose an und auch auf das Auge. Die Woche drauf kommt dann die andere Seite dran. Intensivbett ist gebucht, da müssen wir mindestens eine Nacht hin. Ich hoffe, das klappt mit dem Stillen dann auch. Wir haben sosososo lange gebraucht bis Georg das richtig gut konnte, ich will das auf keinen Fall mit einer Nacht Flasche gefährden, zumal ich ihn auch auf gar keinen Fall alleine lassen will. Das werde ich morgen noch telefonisch klären.

Behindertenausweis haben wir beantragt, mal sehen, was rauskommt.

Jetzt geht es zackzack und mir ist ganz schlecht, dass ich beide Kinder innerhalb von nur 4 Tagen in Narkose legen lassen muss. Ich hoffe inständigst und werde alles dran setzen, ich kann bei beiden dabei bleiben bis sie schlafen und wieder da sein, wenn sie wach werden...

[merin]

Oh weh, Anika, alles auf einmal. Ich hoffe, ihr habt da auch außerhalb der Familie gute Unterstützung. Kann man nicht eine der OPs verlegen und es entzerren?

Ansonsten war es bei uns mit Stillen und Op kein Problem, ich hatte vorher sichergestellt, dass eine Pumpe da ist und die brauchte ich auch, weil die Kleine nach der ersten langen Narkose lange brauchte, um wieder trinken zu können und ich sehr harte Brüste hatte. Ansonsten ist Muttermilch besser verträglich als jede Formelnahrung.

Was ich nicht verstanden habe ist, warum die Kapsel entfernt wird. Bei meiner Tochter sind die Kapseln drin und es gab keinerlei weitere OP bislang (sie ist 7 und mit 3 Monaten operiert worden).

Ansonsten alles Gute für Euch!

[Kleine]

ah, das ist gut zu wissen. Dann werde ich lieber meine Stillhütchen einpacken, denn wenn die Brust sehr prall ist, tut sich Georg noch ganz schön schwer mit Trinken. Und meine kleine elektrische Pumpe werde ich dann auch einpacken, die große geht die Tage zurück an den Verleiher.

Wieso war denn die erste lange Narkose so lang? Und wie lange dauert die OP überhaupt? Das habe ich ganz vergessen zu fragen.

Dass die Kapsel mit raus muss, liegt so wie ich es verstanden habe, an der Art der Stars. Da gibt es wohl fast immer einen Nachstar.

Leider gibt es beim Großen ebenso wenig Spielraum wie beim Kleinen. Er hört schon so schlecht und man kann fast zuschauen wie die Sprache schlechter wird Und ehrlich: sein dauerndes "Was?" geht uns mittlerweile gehörig auf die Nerven obwohl wir ja wissen, dass er tatsächlich nichts versteht. Es ist ihm überall zu laut und er schläft nachts furchtbar schlecht. Ich ärgere mich ein bisschen, dass wir es überhaupt haben soweit kommen lassen und nicht schon vorher gehandelt haben. Andererseits: wann hätten wir das machen lassen sollen? Die Schwangerschaft war eine Katastrophe mit zig Arztbesuchen, dann der Aufenthalt auf der Neo und der Kampf ums Stillen. Da hätte ich die OP nebenher nicht auch noch geschafft...

Wir werden das schon irgendwie hinbekommen. Mein Mann und ich sind ein sehr gutes Team.

[merin]

Habt ihr denn noch helfende Freunde und/oder Verwandte? Wir sind auch ein super Team, haben aber sehr davon profitiert. Allein die Wartezeit vor dem Op nicht allein durchstehen zu müssen war viel wert. Ab der zweiten Narkose haben wir da immer jemanden dabei gehabt.

Wieso die erste Op so lange war wissen wir nicht. Wir haben beim Umhertragen der Akte in den OP-Bericht geschaut, es aber auch da nicht verstanden. Normal dauert es wohl so 1 bis 1,5 Stunden, wir haben über 4 Stunden gewartet, ohne dass uns etwas gesagt wurde. Es war furchtbar.

Ich drück Euch die Daumen!

[Kleine]

wenn ich das so höre, werde ich vielleicht doch eine Freundin bitten mitzukommen. Mein Mann wird ja mit dem Großen zuhause sein...

[merin]

Mach das. Mir hat es so geholfen mich zu beruhigen!

[glupsch]

Ich wuensch Euch alles Gute fuer die anstehenden OPs!

[Kleine]

Wir haben nun alles geschafft und ich wollte mal berichten.

Georg wurde am 23.3. und am 1.4. zuerst rechts dann links operiert, entfernt wurden Linse und die Kapsel. Er hat alles prima mitgemacht und ist überhaupt nicht an die Augen gegangen. Auch das Tropfen lässt er meist ohne wesentliche Gegenwehr über sich ergehen. Für beide Augen haben wir schon CLs (+29 Dioptrien) und was soll ich sagen? Ich habe ein ausgetauschtes Kind, ehrlich. Er ist zufrieden, lacht, scherzt, schreit kaum noch, dreht sich, versucht zu greifen,... einfach toll. Jeden Morgen strahlt er, wenn die Linsen drinnen sind, und protestiert, wenn ich sie abends wieder rausnehme. Das Rein und Raus klappt bisher bestens, ich brauche selten mehr wie ein Versuch.

Am Mittwoch geht es das erste Mal zur Physio, um seinen hohen Muskelturnus anzugehen und auch, um die Entwicklungsrückstände durch das mangelnde Sehen aufzuholen. Einziger negativer Beigeschmack ist, dass wir wieder Monitoralarme haben, weil seine Herzfrequenz weit absackt, aber die Sättigung bleibt gut. Mal sehen, was das von der Fachärztin kommt. Vielleicht braucht er noch ein bisschen um die beiden Vollnarkosen wegzustecken.

Die Betreuung in der Augenklinik war supertoll, auch die Absprachen mit der Kinderklinik haben supergut funktioniert. Die Nachsorge ist jetzt aufgeteilt zwischen unserer Kinderaugenärztin und der Klinik, mal sehen wie das klappt.

Augendruck ist bisher gut, hoffentlich bleibt das so. Dann steht einem entspannten Pfingsturlaub nichts mehr im Wege. Danach werden wir mit der Sehschule beginnen, um sein Schielen anzugehen. Aber der Nystagmus ist weitestgehend weg, so toll!

So, das war die Kurzform Jetzt will Georg sein Nachtmahl!

[merin]

Liebe Anika,

das klingt ja toll. Ich bin froh das zu lesen und hoffe, dass sich auch die Herzfrequenz wieder einpendelt.

lg
merin

[glupsch]

Wie schoen, dass Euer Kleiner die OPs gut weggesteckt hat und alles gut gelaufen ist

[Loony Moon]

Schön, dass euer Kleiner alles so gut wegsteckte und einen riesigen Schritt nach vorn gemacht hat.
Dann sollte es ja in den nächsten Wochen stetig aufwärts gehen und euer Kleiner die Welt entdecken.

Und wie geht es dem Rest der Familie? Deinem Großen und dir selbst?

[Kleine]

Die OP beim Großen ist im Ergebnis wirklich super, nur leider hat sich die Anästhesie nicht an die Absprachen gehalten und wir haben erst 5 Minuten vor OP-Start erfahren, dass die OP stattfindet und ein Intensivbett vorhanden ist. Da hatten wir knapp 2h gewartet mit einem hungrigen und durstigen 3-Jährigen. Da wir bereits 7 Minuten nach der OP-Mitteilung in der Schleuse saßen, hatten wir auch keine Zeit, mit ihm nochmal alles durchzusprechen. Das versprochene Nasenspray gab es dann auch nicht sondern er wurde mir aus dem Arm gerissen und in den OP geschleppt, unter Toberei und Schreierei. Das war so ziemlich der schlimmste Moment in meinem Mutterdasein... Und im Aufwachraum bekam ich dann zu hören: Sie haben aber ein unkooperatives Kind... Danke schön!

Aber er isst wie ein Scheunendrescher, schläft superleise, kann wieder toben und man kann sich mit ihm überall unterhalten. Er schläft deutlich besser und hat seinen Schlafbedarf um 2h reduziert. Ehrlicherweise denken wir heute, wir hätten nicht so lange warten sollen, aber durch das hohe Narkoserisiko haben wir uns einfach nicht vorher getraut...

Und da es meinen Kindern gut geht, geht es uns auch gut. Georg und ich wurden ja am Karfreitag entlassen und wir haben die Ostertage sowas von genossen. Das waren seit Georgs Geburt tatsächlich die ersten entspannten Tage zu viert...

[merin]

Ohweh, wie blöd lief das denn? Und dann noch das Kind kritisieren... Das hat Euch sicher eine Menge Kraft gekostet und ihr seid froh, dass es vorbei ist.

[Loony Moon]

Unkooperatives Kind ... na Klasse, meine Herrn und Damen von der Anästhesie.
Demnächst wird auch diese Behandlung darauf reduziert, dass ihr den Patienten eine mit dem Holzhammer "überzieht" und den Fußtritt des Patienten als unkooperatives Verhalten wertet?

Aber schön, dass es jetzt für alle aufwärts geht. Weiterhin eine schöne Zeit.