angeborener-grauer-star.de

Hallo,

hat jemand Erfahrungen mit Femtolaser- OPs? Sie sollen präziser sein als die herkömmlichen OPs.
uns wurde gesagt, dass es dann auch möglich wäre einem 3 Monate alten Baby künstliche Linsen, sogenannte bag-to-the-lens- Linsen
einzusetzen, die man dann später durch andere künstliche Linsen ersetzten könnte (ca. mit 6 Jahren). Man müsste dann eben den
sich verändernden Brechwinkel im Verlauf der ersten Jahre mit einer Brille oder Linse ausgleichen.

Wer kann uns dazu etwas berichten???

Maike

hallo,
vielleicht ist dieser beitrag was für dich http://kurier.at/lebensart/gesundheit/z ... 79.508.720

... aber wenn dann trotzdem noch ne linse drüber muss ist es ja nicht wirklich hilfreich, oder?

Ich habe keine Erfahrung damit. Ist mit bag-to-the-lens-Linse gemeint, dass die Linsen in den Kapselsack gesetzt wird? Das wird, so es denn geht, eigentlich immer gemacht.
Ob die Implantation bei Säuglingen oder Kleinkindern Sinn macht ist ME umstritten. Es gibt Kliniken (und Ärzte) die machen das, andere raten davon ab. Es leuchtet ein, dass die Prognose der gebrauchten Linse mit großen Unsicherheitsfaktoren belastet ist. Hier im Forum gibt es mE Kinder mit zwischen 13 und 26 Dioptrien. Im schlimmsten Fall braucht das Kind dann eine zusätzliche Sehhilfe, die nicht dünner ist als eine Starbrille und die Reimplantation ist schwierig, weil die Linse verwachsen ist. Im günstigsten Fall erspart ihr Euch dicke Brillen und KL.
Ich neige dazu, zu später Implantation zu raten, wenn eine Implantation eine erneute OP bedeuten würde. Wenn es so ist, dass ein Kind erst spät operiert wird, leuchtet es mir ein, dann sofort Linsen einzusetzen. Zur Implantation sofort bei Starentfernung im Babyalter habe ich keinerlei Infos.

Du meinst doch sicher die "Huckepack-Linsen", oder?
Eine befreundete Augenärztin sagte mal zu mir dass das die Zukunftsmusik für unsere Kids sein könnte, aber es gibt noch keine Langzeiterfahrungen. Sie meinte, man bekäme eine IOL in den Kapselsack und bei Veränderung könnte man eine 2.IOL "davor packen"....

Ich würde mir das Verfahren gerne erste eine Weile angucken (Langzeitergebnisse) und mir dann eine Meinung dazu bilden.

Hat dir das Verfahren eure Augenklinik empfohlen oder hast du es selber recherchiert?

Hallo,

ob es sich dabei um die Huckepack-Linse handelt, weiß ich nicht.
Wir würden gerne die Entfernung der Linse per Femtolaser machen, da dass präziser und schonender für das
Auge ist. Nachteil: die Kasse übernimmt die Kosten nicht.
Das Austauschen von IO-Linsen ist wohl mit bisherigen Linsen nicht möglich, wohl aber mit der Bag- in -the- Lens-
Linse, wahrscheinlich hätte unsere Kleine (2 Monate alt) dann auch einige Monate evtl. Jahre Ruhe (also müsste erstmal keine Kontaktlinsen oder Brille tragen). Außerdem wird wohl bei normalen Katarakt-OPs ein Teil des Glaskörpers entfernt
(vordere Vitrektomie). Dies würde bei dieser Methode auch nicht gemacht.

Uns wurde diese Methode von einem Arzt empfohlen.
Nun müssen wir uns eben noch entscheiden--- schwer genug

Maike

Hallo Maike,

darf ich mal fragen, warum nach 3 Monaten schon die IOL getauscht werden müßen? Stehe gerade irgendwie auf dem Schlauch...

Bei eurer kleinen Tochter sind beide Augen vom grauen Star betroffen und bereits operiert? Falls du das schon irgendwo mal geschrieben hast, dann muss ich es übersehen haben...

Viele Grüße
mama2012

... oder steht eure Katrakt -OP jetzt an und ihr überlegt, welche OP-Methode und refraktive Versorgung die richtige für eure Maus ist?

Liebe Mama2012,

nein, wir hatten noch keine OP.
Die Kleine hat einen einseitigen Polstar, leider zentral. Bisher waren wir unschlüssig, ob wir operieren
sollen oder erstmal nur die Pupille weittropfen.
Wir haben uns drei Meinungen eingeholt und sind im Moment der Meinung, die Linse doch entfernen zu lassen.
Wenn entfernen, dann mit Laser. Das können aber nur wenige Ärzte bei so kleinen Kindern.
Daher waren wir in Bochum. Dr. Dick meinte, dann könne man auch eine bag- in-the- lens - Linse einsetzten.

Nun suche ich noch weiteren Informationen über diese Linsen und wollte mich erstmal hier im Forum umhören.

Liebe Grüße
Maike

Ich verstehe das alles nicht. Reimplantationen gibt es doch auch bei normalen IOL?

Soweit ich weiß, ist bei im Kapselsack platzierten IOL die Reimplantation nicht immer einfach, weil es Verwachsungen geben kann.

Ich bleibe dabei, dem Huckepacklinsen-Verfahren stehe ich noch skeptisch gegenüber.

Und Maike, warum wollt ihr die Laser-OP? Wenn ich mich recht erinnere, dann ist die Vitrektomie u.a.als "Nachstarprophylaxe" gedacht.

Sind schon alles schwere Entscheidungen

Hallo,

also bag-in-the-lens sind nicht (!) Huckepack, hab ich jetzt herausgefunden.

Bag-in-the-lens sind speziell entwickelte IO-Linsen, die die Entwicklung eines Nachstars vermindern sollen und
sehr früh schon eingesetzt werden können.

Hier ein Abstract eines Kongressvortrags:

Katarakt-OP bei Kindern: bag-in-the lens IOL Implantation ohne Vitrektomie

Gerten G
Kermani O
Georg Gerten - Köln
O. Kermani - Köln
Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 175. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Bochum, 01.-02.02.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13rwa69

doi: 10.3205/13rwa69, urn:nbn0183-13rwa699

Published: January 30, 2013
© 2013 Gerten et al.
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Hintergrund: Katarakt-Operationen werden bei Kindern über 2 Jahren zunehmend auch einer mit IOL-Implantation kombiniert. Im Zuge dieser Operation wird zur Vermeidung eines Nachstars meist eine Kapsulotomie mit vorderer Vitrektomie durchgeführt. Der juvenile Glaskörper hat aber eine wesentliche Funktion für die Entwicklung des kindlichen Auges. Ideal wäre damit bei Kindern eine Katarakt-Operationstechnik, die die den Glaskörper bzw. die vordere Glaskörpergrenzmembran erhält und gleichzeitig eine möglichst geringe Nachstarrate hat.

Methoden: Wir zeigen anhand eines Fallbeispiels die Phakoemulsifikation mit nachfolgender Implantation einer „Bag-in-the-Lens“ IOL bei einer kindlichen Katarakt im Alter von 4 Jahren. Zwei zueinander zentrierte vordere und hintere Kapsulorhexen wurden durchgeführt, auf eine vordere Vitrektomie wurde verzichtet. Die beiden Kapselblätter wurden in eine dafür vorgesehene „Nut“ der Kunstlinse eingeführt, um ein Verkleben der beiden Kapsel Blätter mit einem kompletten Verschluss des Kapselsackes zu erreichen.

Ergebnisse: Durch die Kataraktoperation konnte drei Monate nach OP ein Visusanstieg von 0,1 auf 0,8 erreicht werden. Die Kapselblätter sind zwei Monate nach OP zusammengewachsen und fixieren die IOL stabil.

Schlussfolgerung: Mit der „Bag-in-the-Lens“ IOL steht eine Sonderlinse zur Verfügung, die eine Implantation ohne Notwendigkeit einer Vitrektomie bei juveniler Katarakt ermöglicht. Auch ein späterer Austausch der IOL im Rahmen des Bulbus Wachstums scheint möglich.

Warum Laser? Darum:
http://www.youtube.com/watch?v=KFh_yWV4tdE

Liebe Grüße
Maike

Auch ein späterer Austausch der IOL im Rahmen des Bulbus Wachstums scheint möglich.

Das klingt mir jetzt nicht gerade nach sicherem Wissen... Ganz schwere Entscheidung

Der Ansatz klingt gut, aber die noch nicht vorhandene Erfahrung macht mich doch unsicher

Und 4 Jahre sind ja doch ein Stück älter als eure 3Monate alte Tochter.

Aber irgendwann muss man ja auch mal Neuerungen testen, aber am eigenen Kind?

Ich drücke euch für die Entscheidungsfindung die Daumen!

Viele Grüße

Mir geht es da wie mama2012: Es besteht kaum Erfahrung und laut Vortrag geht es für Kinder ab 2 Jahren, nicht 3 Monaten. Und dann sollt ihr es auch noch selbst bezahlen. Ich bin skeptisch und würde den Operateur nach weiteren Erfahrungen und Veröffentlichungen befragen.

Zum Filmlink: Ich mag nichts anklicken, wo ich nicht weiß, was mich erwartet. Kannst Du vielleicht kurz zusammenfassen, worum es geht und was für diesen Fred hier wichtig ist?