Massive Schwierigkeiten beim Abkleben - 3 Monate altes Baby
Verfasst: Dienstag 3. Juni 2014, 12:39
Liebes Forum,
wir sind neu hier und - wie ihr euch denken könnt - aus ganz aktuellem Anlass hier eingetrudelt. Bei unserer Tochter wurde mit 7 Wochen einseitiger grauer Star diagnostiziert, operiert wurde sie mit 9 Wochen Ende April. Leider gab es Komplikationen, die Trübung war so dicht, dass im Vorfeld ein mit der Linse verbundenes Blutgefäß nicht erkannt werden konnte, das sich eigentlich noch im Mutterleib hätte zurückbilden sollen. Das Gefäß musste während der OP verödet werden und hat stark in den Glaskörper eingeblutet. Die Blutpartikelchen im Glaskörper haben sich leider bislang nicht vollständig abgesenkt und "verschleiern" nach wie vor eine "klare Ein- und Aussicht". Soll heißen: man sieht mäßig gut in das Auge ein und unsere Tochter wohl dementsprechend noch nicht optimal raus. Das weitere bzw. vollständige Absinken der Blutpartikelchen kann lt Arzt noch dauern.
Mitte Mai bekam sie ihre erste Kontaktlinse und wir haben mit der Okklusion begonnen. Zuerst eine halbe Stunde, einige Tage später die halbe Wachzeit.
Das Abkleben gestaltet sich seit wir die halbe Wachzeit abkleben als extrem schwierig. Anfangs war sie innerhalb von Minuten völlig erledigt, sodass sie sofort wieder eingeschlafen ist. Das Resultat war, dass wir sie von morgens bis abends abkleben mussten, da ihre Wachzeiten mit Pflaster so extrem kurz waren. In dieser Zeit war sie extrem weinerlich und schreckhaft.
Nach ca 1 Woche wurden ihre Wachzeiten mit Pflaster etwas länger, seitdem haben wir richtig Probleme und es wird unserem Gefühl nach immer schlimmer. Sobald abgeklebt, macht sie das Auge kurz auf und reagiert mit hysterischem Brüllen (Auge sofort wieder zu), unterbrochen von kurzen Tests (Auge öffnen) ob nicht doch wieder alles beim Alten ist. Dieses Brüllen-kurz schauen - brüllen - kurz schauen - .... geht dann immer so weiter, bis sie irgendwann nur noch brüllt und die Augen zu lässt. Häufig brüllt sie bis sie vor Erschöpfung einschläft und auch das oft nur, nachdem ich ihr das Pflaster wieder abgenommen habe.
Ich habe bereits mit dem betreuenden Arzt über die heftige Reaktion auf das Abkleben gesprochen (sehr erfahren, wir haben großes Vertrauen). Er meint, die Blutpartikelchen würden die Situation womöglich noch zusätzlich erschweren, betont aber wie wichtig auch jetzt schon das disziplinierte Abkleben ist.
Wie viel sie aktuell mit Pflaster sieht, wissen wir nicht wirklich. Helles Licht kann sie auf jeden Fall erkennen.
Abgesehen davon, dass ich die Situation im Moment als kaum erträglich für uns alle empfinde, ist der "Trainingseffekt" natürlich gleich null, wenn sie abgeklebt nur schläft oder mit geschlossenen Augen weint. Leider verschlechtert sich das Ganze mit jedem Tag eher noch, mittlerweile trinkt sie abgeklebt auch nicht mehr richtig, schluckt durch das Brüllen viel Luft, riesige Bäuerchen und aufstoßende Milch sind das Ergebnis. Von einer Gewöhnung ans Abkleben sind wir meilenweit entfernt.
Dazu muss ich sagen, dass unsere Tochter die ersten drei Monate (bzw bis zur Okklusion plus Linsen einsetzen) ein ausgesprochen ruhiges und geduldiges Baby war. Sie hat kaum geschrien, machte alles stoisch und gelassen mit und war nicht sonderlich empfindlich. Umso krasser ist ihre Reaktion auf die Okklusion, für uns ist das kaum mitanzusehen. Nimmt man das Pflaster runter, ist sie zwar etwas "gebeutelt" aber bald wieder die Alte: freundlich, zufrieden, plaudert, schaut herum.
Mir brennen natürlich einige Fragen unter den Nägeln:
- Hat jemand von euch schon etwas ähnliches erlebt und so große Schwierigkeiten bereits zu Beginn gehabt?
- Habt ihr generelle Tipps, was man bei der Okklusion unbedingt beachten sollte? Womit habt ihr gute Erfahrungen gemacht?
- Klebt ihr lieber länger am Stück ab oder mehrmals kurz?
- Klebt ihr das Pflaster auf, wenn eure Kinder schläfrig sind oder schlafen oder wenn sie voll wach sind?
- Wann nehmt ihr das Pflaster ab? (Munter/müde/schlafend? Während dem Brüllen oder grundsätzlich nur wenn "alles ruhig" ist?)
- Hattet ihr Schwierigkeiten mit dem Stillen im abgeklebten Zustand?
- Wodurch ließen sich eure Babies beruhigen?
- Wie schnell wurde die Sehfähigkeit bei euch besser?
- Wann hatten eure Kinder und ihr euch ans Abkleben gewöhnt?
Wir sind bereits nach so kurzer Zeit ziemlich verzweifelt, die Nerven liegen blank. Und für mich fast das Schlimmste: Lachen tut sie seit wir sie abkleben eigentlich gar nicht mehr. Gestern hatte ich uns einen Tag Abklebepause verordnet, da ist ihr beim Wickeln auf der schleudernden Waschmaschine ein kurzes Lächeln entschlüpft... das war für mich wie Weihnachten!
Ich hoffe ihr habt ein paar Tipps für uns, die unserer Kleinen das Leben wieder etwas leichter machen!
Vielen Dank schon vorab,
liebe Grüße,
Sammy
wir sind neu hier und - wie ihr euch denken könnt - aus ganz aktuellem Anlass hier eingetrudelt. Bei unserer Tochter wurde mit 7 Wochen einseitiger grauer Star diagnostiziert, operiert wurde sie mit 9 Wochen Ende April. Leider gab es Komplikationen, die Trübung war so dicht, dass im Vorfeld ein mit der Linse verbundenes Blutgefäß nicht erkannt werden konnte, das sich eigentlich noch im Mutterleib hätte zurückbilden sollen. Das Gefäß musste während der OP verödet werden und hat stark in den Glaskörper eingeblutet. Die Blutpartikelchen im Glaskörper haben sich leider bislang nicht vollständig abgesenkt und "verschleiern" nach wie vor eine "klare Ein- und Aussicht". Soll heißen: man sieht mäßig gut in das Auge ein und unsere Tochter wohl dementsprechend noch nicht optimal raus. Das weitere bzw. vollständige Absinken der Blutpartikelchen kann lt Arzt noch dauern.
Mitte Mai bekam sie ihre erste Kontaktlinse und wir haben mit der Okklusion begonnen. Zuerst eine halbe Stunde, einige Tage später die halbe Wachzeit.
Das Abkleben gestaltet sich seit wir die halbe Wachzeit abkleben als extrem schwierig. Anfangs war sie innerhalb von Minuten völlig erledigt, sodass sie sofort wieder eingeschlafen ist. Das Resultat war, dass wir sie von morgens bis abends abkleben mussten, da ihre Wachzeiten mit Pflaster so extrem kurz waren. In dieser Zeit war sie extrem weinerlich und schreckhaft.
Nach ca 1 Woche wurden ihre Wachzeiten mit Pflaster etwas länger, seitdem haben wir richtig Probleme und es wird unserem Gefühl nach immer schlimmer. Sobald abgeklebt, macht sie das Auge kurz auf und reagiert mit hysterischem Brüllen (Auge sofort wieder zu), unterbrochen von kurzen Tests (Auge öffnen) ob nicht doch wieder alles beim Alten ist. Dieses Brüllen-kurz schauen - brüllen - kurz schauen - .... geht dann immer so weiter, bis sie irgendwann nur noch brüllt und die Augen zu lässt. Häufig brüllt sie bis sie vor Erschöpfung einschläft und auch das oft nur, nachdem ich ihr das Pflaster wieder abgenommen habe.
Ich habe bereits mit dem betreuenden Arzt über die heftige Reaktion auf das Abkleben gesprochen (sehr erfahren, wir haben großes Vertrauen). Er meint, die Blutpartikelchen würden die Situation womöglich noch zusätzlich erschweren, betont aber wie wichtig auch jetzt schon das disziplinierte Abkleben ist.
Wie viel sie aktuell mit Pflaster sieht, wissen wir nicht wirklich. Helles Licht kann sie auf jeden Fall erkennen.
Abgesehen davon, dass ich die Situation im Moment als kaum erträglich für uns alle empfinde, ist der "Trainingseffekt" natürlich gleich null, wenn sie abgeklebt nur schläft oder mit geschlossenen Augen weint. Leider verschlechtert sich das Ganze mit jedem Tag eher noch, mittlerweile trinkt sie abgeklebt auch nicht mehr richtig, schluckt durch das Brüllen viel Luft, riesige Bäuerchen und aufstoßende Milch sind das Ergebnis. Von einer Gewöhnung ans Abkleben sind wir meilenweit entfernt.
Dazu muss ich sagen, dass unsere Tochter die ersten drei Monate (bzw bis zur Okklusion plus Linsen einsetzen) ein ausgesprochen ruhiges und geduldiges Baby war. Sie hat kaum geschrien, machte alles stoisch und gelassen mit und war nicht sonderlich empfindlich. Umso krasser ist ihre Reaktion auf die Okklusion, für uns ist das kaum mitanzusehen. Nimmt man das Pflaster runter, ist sie zwar etwas "gebeutelt" aber bald wieder die Alte: freundlich, zufrieden, plaudert, schaut herum.
Mir brennen natürlich einige Fragen unter den Nägeln:
- Hat jemand von euch schon etwas ähnliches erlebt und so große Schwierigkeiten bereits zu Beginn gehabt?
- Habt ihr generelle Tipps, was man bei der Okklusion unbedingt beachten sollte? Womit habt ihr gute Erfahrungen gemacht?
- Klebt ihr lieber länger am Stück ab oder mehrmals kurz?
- Klebt ihr das Pflaster auf, wenn eure Kinder schläfrig sind oder schlafen oder wenn sie voll wach sind?
- Wann nehmt ihr das Pflaster ab? (Munter/müde/schlafend? Während dem Brüllen oder grundsätzlich nur wenn "alles ruhig" ist?)
- Hattet ihr Schwierigkeiten mit dem Stillen im abgeklebten Zustand?
- Wodurch ließen sich eure Babies beruhigen?
- Wie schnell wurde die Sehfähigkeit bei euch besser?
- Wann hatten eure Kinder und ihr euch ans Abkleben gewöhnt?
Wir sind bereits nach so kurzer Zeit ziemlich verzweifelt, die Nerven liegen blank. Und für mich fast das Schlimmste: Lachen tut sie seit wir sie abkleben eigentlich gar nicht mehr. Gestern hatte ich uns einen Tag Abklebepause verordnet, da ist ihr beim Wickeln auf der schleudernden Waschmaschine ein kurzes Lächeln entschlüpft... das war für mich wie Weihnachten!
Ich hoffe ihr habt ein paar Tipps für uns, die unserer Kleinen das Leben wieder etwas leichter machen!
Vielen Dank schon vorab,
liebe Grüße,
Sammy