Da es nicht dringend ist, wuerde ich es wohl auch erstmal sacken lassen und in Ruhe ueberlegen, was die beste Loesung ist. Ich sehe wie gesagt vergleichbar wie Eure Tochter, tendenziell ein bisschen weniger - vielleicht hilft es Dir, mal meinen
Thread zu lesen um einen kleinen Eindruck zu bekommen. Auch wenn der subjektive Eindruck bei Eurer Tochter vielleicht ganz anders ist.
A propos, was sagt sie denn selbst? Hat sie selbst das Gefuehl, schlecht zu sehen? Fuehlt sie sich eingeschraenkt?
Da Du ein paar Punkte explizit ansprichst, hier meine Einschaetzung/Erfahrung:
Schule: Ich sass immer vorn, und die meiste Zeit hat das auch gereicht. Je nach Handschrift des Lehrers kam es aber schon immer wieder mal vor, dass ich Sachen auf dem etwas entfernteren Teil der Tafel nicht lesen konnte. Meine Sitznachbarn waren aber immer hilfsbereit genug, so dass das nicht wirklich ein Problem war. Schwieriger waren da schon Sachen am Overhead-Projektor, da ich aufgrund meines latenten Nystagmus mit allem, was leuchtet, generell mehr Probleme habe. Aber auch da fand sich immer irgendwie eine Loesung, und das Problem existiert ja in der Form bei Euch auch nicht.
Generell kann ich Euch raten, auf die Lehrer offen zuzugehen - die allermeisten kommen nicht von selbst auf die Idee, dass jemand schlecht sehen koennte, sind aber sehr hilfsbereit, sobald man es ihnen sagt.
Wie sieht Eure Tochter eigentlich in der Naehe? Bei mir ist es da deutlich mehr, so dass lesen, schreiben, malen etc. nie ein Problem war. Wenn ihre Augen sie davon fernhalten, waere es natuerlich auch doof.
Strassenverkehr: Fahrradfahren war nie wirklich ein Problem fuer mich, bis auf die anfaenglichen Gleichgewichtsprobleme beim Lernen

Ich denke schon, dass ich mich da zumindest tagsueber sicher bewegen kann. Ich wuerde Eure Tochter nicht gerade gleich auf den Grossstadtverkehr loslassen (wuerde ich in dem Alter sowieso nicht), aber ansonsten sehe ich da keine Probleme.
Die einzige Schwierigkeit ist fuer mich nachts, weil ich ziemlich blendempfindlich bin - gerade Autofahrer, die es mit dem Abblenden nicht so genau nehmen, sind der absolute Horror, und ich hatte teilweise einfach Glueck, nie im Strassengraben gelandet zu sein.
Einen Fuehrerschein habe ich auch - das geht zwar nur mit gesondertem Gutachten, aber es geht

Wegen meiner Blendempfindlichkeit nur mit Nachtfahrverbot, aber immerhin.
Aber eigentlich vermute ich, dass das bei Euch kein Thema sein wird - denn ich halte es fuer recht unwahrscheinlich, dass die Sehleistung Eurer Tochter nach der jetzigen Verschlechterung so lange wieder konstant bleibt, dass nicht schon vorher eine OP noetig wird.
Falls Du mehr Fragen hast, her damit! Ich kann mir vorstellen, wie schwer es ist, sich in die Situation Eurer Tochter hineinzuversetzen - genauso wenig, wie Ihr wisst, wie es ist, "schlecht" zu sehen, genauso wenig weiss ich, wie es ist, normal zu sehen. Und ich weiss, wie schwer es meiner Mutter selbst heute noch faellt, einzuschaetzen, was ich sehen kann und was nicht. Also keine Scheu, falls Dir was auf den Naegeln brennt.
Insgesamt wuerde ich eine OP nicht ueberstuerzen, aber doch ins Auge fassen. Ich weiss nicht (mehr), wie wichtig es in dem Alter schon ist, aber auch wenn im Grossen und Ganzen alles prima laeuft, gibt es doch immer wieder Kleinigkeiten, wo die Sehschwaeche einfach extrem nervt. Z.B. wenn man im Selbstbedienungsrestaurant mal wieder nur "aeh, das da" bestellt, weil man die Karte hinten an der Wand partout nicht lesen kann. Oder wenn man die Strassenseite wechseln muss, um einen Wegweiser oder einen Strassennamen zu lesen, nur um dann festzustellen, dass man auf der anderen Seite richtig war. Und dass es bei mir in der Schule (und Uni) gut ging, heisst nicht automatisch, dass es bei jedem so ist. Jemand, der eh schon Schwierigkeiten mit dem Stoff hat, hat sicher mehr Probleme, wenn er Sachen nicht lesen kann, als jemand, dem das meiste einfach zufliegt.
Auch wenn ich sagen wuerde, dass ich insgesamt sehr gut zurecht komme: Wenn ich die Moeglichkeit haette, durch eine verhaeltnismaessig einfache OP mein Sehvermoegen signifikant zu steigern, wuerde ich nicht lang ueberlegen. Aber wie gesagt weiss ich nicht, wie relevant das mit 8 Jahren gewesen waere. Und es kommt auch noch darauf an, wie viel hoeher die OP-Risiken bei Eurer Tochter jetzt sind als sie es spaeter sein werden... puuh, schwierig.