Habe Fragen

Hier kann alles zum einseitigen Katarakt besprochen werden.

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Mone100282
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Habe Fragen

Beitrag von Mone100282 »

Hier wurde ja leider schon lange nicht mehr geschrieben. :(

Am 10.4. wird mein Sohn in der Uni Mainz am linken Augen operiert. Nicht nur, dass mir schlecht wird wenn ich dran denke, mach ich mir auch Gedanken wie das mit den Kontaktlinsen funktionieren wird, weil er da schon 11 Monate fast alt ist. Wie ist das, gibt's da Tricks? Wielange muss er die tragen bzw. Ab welchem alter bekommt er dann ne feste Linse? Vielleicht könnt ihr mir auch helfen: wo kann sich die Kita darüber informieren? Ich habe es angesprochen, weil es ja evtl sein kann, dass er zb die Linse mal verliert oder so und dann muss die ja auch wieder Reingemacht werden. Dafür muss sich die Kita aber irgendwo informieren. Beim gesundheitsamt? Vielleicht habt ihr ja ne Idee.
merin
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Re: Habe Fragen

Beitrag von merin »

Hallo erstmal,

ich denke, einige Antworten wirst Du finden, wenn Du Dich hier durchliest. Ich nehme mal einige Fragen auf:

"Am 10.4. wird mein Sohn in der Uni Mainz am linken Augen operiert. Nicht nur, dass mir schlecht wird wenn ich dran denke, mach ich mir auch Gedanken wie das mit den Kontaktlinsen funktionieren wird, weil er da schon 11 Monate fast alt ist. Wie ist das, gibt's da Tricks?"

Die Logik verstehe ich nicht ganz. warum soll es mit zunehmendem Alter schwerer werden? Ihr werdet hoffentlich von einem mit der Klinik arbeitenden Optiker eingewiesen, der sagt Euch alles, was Ihr wissen müsst.

"Wielange muss er die tragen bzw. Ab welchem alter bekommt er dann ne feste Linse?"

Das wird nach den Erfahrungen hier im Forum sehr verschieden gehandhabt. Einige tragen KL bis an ihr Lebensende, andere werden irgendwann implantiert (zwischen Kleinkindalter und Jugend oder als Erwachsene), andere steigen auf Brille um.

"Vielleicht könnt ihr mir auch helfen: wo kann sich die Kita darüber informieren? Ich habe es angesprochen, weil es ja evtl sein kann, dass er zb die Linse mal verliert oder so und dann muss die ja auch wieder Reingemacht werden. Dafür muss sich die Kita aber irgendwo informieren. Beim gesundheitsamt?"

Bei uns haben wir die Kita informiert. Dort stand immer ein Linsenbehälter und Reinigungslösung, so dass eine verlorene Linse aufbewahrt werden konnte. Eingesetzt hat die Kita nie eine, das haben wir dann ggf. abends gemacht. Bei uns gibt es KL-Trägerinnen als Erzieherinnen, die hätten das auch gemacht. Unsere Tochter wollte das aber nicht und ich habe gesagt, dass sie es dann lassen sollen. Ggf. müsst ihr eine Vollmacht dazu erteilen.
Silvia
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Re: Habe Fragen

Beitrag von Silvia »

Ich denke schon, dass es mit zunehmendem Alter wesentlich schwieriger anfangs ist. Ein Säugling kann sich noch nicht so wehren wie ein Kind mit 11 Monaten. Wir haben mit ca. 8 / 9 Monaten begonnen mit Linsen einsetzen. Es war die Hölle :-( Wir haben teilweise zu fünft festgehalten. ABER: es wurde irgendwann besser und mit 2 hat sie es problemlos ein- und aussetzen lassen. UND: es hat sich gelohnt!! Sie sieht sehr gut. Ich denke nicht, dass es ohne Linsen so gut geworden wäre.

Für mich war die Vorstellung einer Implantation mit 3 Jahren immer Hoffnung und gab mir Kraft, auch gegen ihren Willen die Linsen einzusetzen. Wurde letzten Endes sogar so.

Kindergarten hätte bei uns niemals Linsen eingesetzt. Weil das für die wohl nicht ungefährlich ist, wenn da was beim Einsetzen mit dem Auge passieren würde. Wenn die Linsen rausfielen, war ich die einzige und erste, die das beim Abholen überhaupt sah und bin dann auf den Knien rumgekrochen und hab sie sogar teilweise im Kiga noch gefunden.
merin
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Re: Habe Fragen

Beitrag von merin »

Silvia hat geschrieben:Ich denke schon, dass es mit zunehmendem Alter wesentlich schwieriger anfangs ist. Ein Säugling kann sich noch nicht so wehren wie ein Kind mit 11 Monaten. Wir haben mit ca. 8 / 9 Monaten begonnen mit Linsen einsetzen. Es war die Hölle :-( Wir haben teilweise zu fünft festgehalten. ABER: es wurde irgendwann besser und mit 2 hat sie es problemlos ein- und aussetzen lassen. UND: es hat sich gelohnt!!
Ich muss zugeben, mein Fazit ist weniger euphorisch. Das sich zunächst weniger (aber doch heftig) wehrende Kind wurde älter und wehrte sich stärker. Und sie hat nie aufgegeben und sich auch mit 3 noch immens gewehrt. Wir haben es immer zu zweit geschafft mit dem Einsetzen, weil wir eine Technik entwickelt haben, sie komplett zu fixieren. Ob es sich gelohnt hat - ich weiß es nicht. Sie ist ja nun mit Brille versorgt und sieht gut. Vielleicht würde sie auch gut sehen, wenn sie immer Brille gehabt hätte. Ich weiß es nicht.

Hier ging es ja immer mal wieder um die Frage, ob das traumatisch für ein Kind sei. Nachdem wir nun seit fast 3,5 Jahren jeden Tag Probleme mit dem Anziehen haben, sind wir nun doch mal zu einer Psychotherapeutin, die es wahrscheinlich hält, dass das eine Traumafolge ist. Ich wäre da nie drauf gekommen, eine Kollegin, die mit Kindern arbeitet, brachte mich darauf, als ich erzählte, dass das Problem durchgängig völlig personenunabhängig besteht. Unsere Kleine macht nun eine Psychotherapie und da wir an einem Tag in der Woche auch vormittags können, haben wir sofort einen Therapieplatz bekommen können. Ich bin mal gespannt, wie schnell sich das bessert. Noch warten wir auf die Bewilligung von der Kasse.
Silvia
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Re: Habe Fragen

Beitrag von Silvia »

Probleme, das sie sich nicht alleine anziehen will? Oder in wieweit?

Keine Frage: ich bin auch überzeugt davon, dass dieses Fixieren und Zwingen "Trauma"folgen hat. Lisa hatte z.B. starke Ängste (vor Krankenhäusern + Zahnärzten immer noch), aber man muss eben abwägen. Es ist ja nicht nur die Visusentwicklung alleine sondern auch der Röhrenblick mit Starbrille und ein komplett anderes Sehen mit Starbrille als mit Linsen und dünnerer Brille mit weniger Dioptrien. Man sieht ja mit Starbrille alles stark vergrößert.

Heute ist Lisa dermaßen offen und selbstbewusst, dass es für mich selber unvorstellbar ist, wie ängstlich sie damals noch mit Starbrille war. (Grade auch die Veränderung seit Implantation....). Aber ich hab damals natürlich auch gelitten. Heute denke ich: für Lisa war das alles richtig so. Ich muss aber auch sagen, ich bin nicht immer für den demokratischen Erziehungsstil - sondern teilweise bin ich auch autoritär. D.h. wenn es um bestimmte Sachen ging (oder geht) wie Linsen rein, Anziehen, Türe hinter sich zumachen, Sachen nicht einfach irgendwo hinschmeißen, Zähne putzen, ins Bett gehen, ... - da geb ich ihr nicht wirklich Entscheidungsmöglichkeit, sondern das muss gemacht werden weil ich es sage. Und bei anderen Sachen bin ich dann wieder demokratisch. Aber eben nicht bei allen.
merin
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Re: Habe Fragen

Beitrag von merin »

Ich bin auch nicht immer demokratisch. Das halte ich für illusorisch.

Ja, die Probleme betreffen das Anziehen. Sie will sich weder anziehen noch angezogen werden, sie wehrt sich. Auch in der Kita. Auch beim Babysitter. Und sie hat sehr ausgeprägte Wutanfälle.

Zu den Linsen: ich denke, ein Kind mit 11 Monaten hat auch mehr Ressourcen, um damit umzugehen, auch wenn das Einsetzen vielleicht schwieriger ist.
Loony Moon
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Re: Habe Fragen

Beitrag von Loony Moon »

Auch wenn es etwas vom Thema abweicht: Hmm, bei der Überlegung der Psychotherapeutin sollte ihr unbedingt mit einfließen lassen, ob die ganzen Klinikaufenthalten und Nachfolgebehandlungen sich ebenfalls auswirken.

Das würde mich insofern interessieren, weil ich fast glaube, dass in diesem Zusammmenhang bei meinem Sohn vor über 20 Jahren auch einiges kaputt gegangen ist.

Zurück zum Thema: Ich weiß nicht, warum man immer so darauf versessen ist, die Kinder mit Kontaktlinsen zu versorgen. Geben wir doch bitte einmal zu, dass es Menschen gibt (ich schließe mich ein), die fast jede Behandlung/Manipulation am Auge nur sehr schwer ertragen. Wo selbst Augentropfen schon Panik verursachen. Und wenn ich mir vorstelle, einem sich heftig wehrenden Kind die Kontaktlinsen einzusetzen ... einsetzen zu müssen ... nein danke. :roll:
Ich würde in der Klinik darauf bestehen, dass mir mögliche Alternativen in ihren Vor- und Nachteilen aufgezeigt werden.

Vor Jahren hat eine Bekannte mir erzählt, dass ihr Enkel ebenfalls grauen Star hat. Da sie es von meinem Sohn kannte, fragte sie ausführlich danach, wie er behandelt worden war.
Enkelkind ist behandelt worden, versorgt mit KL. Etwa zwei Jahre später erzählte sie, dass sie bzw. die Eltern Probleme damit hätten, dass die KL regelmäßig getragen würden, eben weil sich das Kind wehrt.
Es kommt immer auf die Energie der Eltern an, die optimale Behandlungsform für sein Kind zu finden. Möglichst in enger Zusammenarbeit mit den Ärzten und Optikern.

Letztendlich können weder wir noch die Ärzte vorhersehen wie die Entwicklung des Kindes dann tatsächlich verläuft. :wink:
merin
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Re: Habe Fragen

Beitrag von merin »

Ich gebe Dir Recht Loony. Und ja, die Psychotherapeutin entwickelte in Übereinstimmung mit uns die Hypothese, dass die ständige Überwältigungs- und Zwangsituation bei den Linsenwechseln auch als traumatisch erlebt worden sein können. Ich fidne das naheliegend. Und denke auch öfter mal, dass wir vielleicht eher damit hätten aufhören sollen, die Linsen reinzuzwingen. Denn nun geht es ja mit Brille auch gut und vorher wäre es mit Brille vielleicht auch gut gegangen. Aber das weiß man eben nie...
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