Ebenfalls neu hier

Auf Wunsch hier ein Ort, an dem wir uns sagen können, wer wir sind und was wir so tun. Außerdem könnt Ihr hier über den weiteren Werdegang Eurer Kinder berichten und lesen. :-)

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Schnabeltier
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Re: Ebenfalls neu hier

Beitrag von Schnabeltier »

Was auf dem Rezept steht weiß ich gar nicht, weil der Optiker das direkt mit der Augenklinik erledigt und dann eingereicht hat. Ich hab jetzt eben nur das Anschreiben des Optikers an die KK und eine Kopie von dem Antwortschreiben der Krankenkasse an den Optiker... brauche ich das Rezept notwendigerweise für einen Widerspruch? Im Anschreiben des Optikers an die KK steht eine kurze Begründung...
merin
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Re: Ebenfalls neu hier

Beitrag von merin »

Nein das Rezept brauchst Du nicht. Und aus der Begründung der KK müsste hervorgehen, warum sie meinen, nur soviel zahlen zu müssen, wie sie zahlen.
Schnabeltier
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Re: Ebenfalls neu hier

Beitrag von Schnabeltier »

Die haben gar nichts begründet. Wir haben eine dreizeilige Info, dass sie diese 65 € genehmigt haben und sonst nix. Ich schätze mal, die Begründung kriegen wir dann als Reaktion auf unseren Widerspruch (falls sie ihn nicht auf Anhieb annehmen...)
merin
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Re: Ebenfalls neu hier

Beitrag von merin »

Okay, dann müsstet ihr doch wissen, was auf dem Rezept steht. :mrgreen: In D gibt es Pauschalsätze für Hilfsmittel, wie z.B. Brillen. Andere Sätze dürfen nur dann benutzt werden, wenn es keine Pauschalsätze gibt, weil das entsprechende Hilfsmittel nicht im Katalog steht. Der Arzt muss also das Rezept so ausstellen, dass es nicht mit dem Pauschalsatz abgedeckt werden kann. Dann macht der Optiker einen Kostenvoranschlag und dann genehmigt die Kasse den - oder nicht. Wenn es so ist, dass das Hilfsmittel im Katalog steht, wie eben normale Brillengläser für 65€, dann muss jeder Optiker eine Variante anbieten, die dadurch abgedeckt wird.
Darüber, ob es für Pauschalsatzgläser doch ausnahmsweise eine höhere Leistung der Kasse geben kann, habe ich keine konsisten Informationen. Die TK sagte mir, sie dürfe nicht mehr zahlen. Andere hier berichteten, ihre Kasse habe mehr gezahlt. Auf jeden Fall sollte Dein Optiker wissen, welche Brillenart im Katalog steht und ob auf dem Rezept was steht, was katalogkonform ist oder nicht. Ich kann nur sagen: Eine Bifokalstarbrille aus hochbrechendem Kunststoffglas als Franklin-Glas ist nicht im Katalog. Zumindest derzeit nicht. Das ist aber auch so speziell, dass es dafür deutschlandweit nur einen Hersteller gibt. Und es gibt, glaube ich, hier im Forum auch nur mein Kind, das so versorgt ist.
mama2012
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Re: Ebenfalls neu hier

Beitrag von mama2012 »

Hallo, ich kann aus eigener Erfahrung und 2jährigem Streit mit der KK nur folgendes berichten:

Das Rezept sollte so konkret wie möglich formuliert sein. Bei uns steht für die Bifobrille (zu den KL) z.B. drauf: "Bifokalglas, mit großem hochgezogenem Nahteil, Kunststoff, zum Tragen in Kombination mit Kontaktlinsen" Diagnose: Beidseitige Aphakie
Das kopiere ich mir. Dann gehen wir zum Optiker, der macht Kostenvoranschlag für die KK fertig. Und dann bekommen wir und der Optiker Post mit der Entscheidung der KK.
Für die einfache Bifo-Brille wollte uns die KK auch mit dem Festbetrag abspeisen. Wir haben dann eine schriftliche Stellungnahme des Optikers bekommen dass er für den Festbetrag kein verorndetes Glas bestellen kann. Damit hat die KK dann den MDK beauftragt, der uns dann Recht gegeben hat. Jetzt zahlen sie uns das volle Grundglas (Gestell, Hartschicht und ggf.Entspiegelung tragen wir)

Bei der Bifostarbrille (wie merin schon schrieb, gibt es in D nur einen Hersteller) sieht es noch extremer aus...da kostet das Glaspaar ohne Schnickschnack bei uns knapp 1100€. Wir haben die letzten 2 Jahre bei jedem Glaspaar (es waren wachstumsbedingt einige) die Tippeltappeltour wie oben beschriebn durch. Also jedes mal über den MDK, der uns immer(!) Recht gab dass dieses Glas medizinisch notwendig ist. Nun nach 2 Jahren wurde das jetzige Glaspaar direkt ohne ohne murren vollständig übernommen.

Also zusammengefasst, wir stellen immer dar dass für den Festpreis keine Versorgung möglich ist und eben das speziell verordnete Glas (wie auf Rezept beschrieben) nicht annähernd mit dem Festbetrag zu beschaffen ist und wir um eine Einzelfallprüfung bitten...

Ich drück euch die Daumen! Bleib am Ball, es lohnt sich, irgendwann sehen sie es ein. Oder sei es sie haben genug von unseren Widersprüchen :-)
Schnabeltier
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Re: Ebenfalls neu hier

Beitrag von Schnabeltier »

Danke für die ausführlichen Infos und das Mutmachen... dann finde ich mal raus, was auf dem Rezept steht und berichte weiter...
mama2012
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Re: Ebenfalls neu hier

Beitrag von mama2012 »

Ich suche in den nächsten Tagen mal noch in unseren Widersprüchen...wir verweisen immer auf ein Gerichtsurteil. Vielleicht bringt das euch ja auch was!
mama2012
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Re: Ebenfalls neu hier

Beitrag von mama2012 »

Ich habe ein Zitat aus unseren Widersprüchen (von einem Juristen geschrieben) im entsprechenden Thread gepostet

http://www.angeborener-grauer-star.de/f ... 2&start=15
Schnabeltier
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Re: Ebenfalls neu hier

Beitrag von Schnabeltier »

Bin heut mal wieder sehr deprimiert... waren zur Druckkontrolle und der Druck liegt immer noch bei 24-25 mmHg :cry:
Wir müssen jetzt andere Tropfen probieren.

Im Laufe des Gesprächs meinte der Augenarzt, es wäre fast immer so, dass Kinder, die als Babys wegen Katarakt operiert wurden, später ein Glaukom entwickeln. Die Linse sei 3mm dick und würde dann einfach fehlen, so dass der Kammerwinkel zu eng wachsen würde. Je größer das Auge würde, desto enger der Winkel. Das haben die uns in der Uniklinik nie so gesagt. Ich hatte bis jetzt eigentlich immer die Hoffnung, es würde sich evtl. noch verwachsen... was haben denn eure Ärzte/Profs zu dem Thema gesagt?
mama2012
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Re: Ebenfalls neu hier

Beitrag von mama2012 »

Uns wurde vor den Operationen gesagt, 25% aller operierter Katarakt-Kinder entwickeln im Laufe des Lebens ein Glaukom. Je früher operiert würde, umso höher wäre die Gefahr. Wenn ein Glaukom bei den Kids nach Katarakt-OP auftritt, dann wäre es fast ausschließlich schwer therapierbar. Also sämtliche Tropfen testen, diverse OP-Methoden...

Aus diesen Erfahrungen heraus wird an unserer Augenklinik "am liebsten" um die 10.Lebenswoche operiert. Alles was vorher operiert wird, hätten sie mit einer höheren Glaukomzahl beobachtet. Sie nehmen selbst einen schlechteren Visus hin, durch spätere OP, wenn dadurch Glaukomrisiko senkbar ist, weil das Endergebnis der Sehnervschädigung fatal ist.

Bei uns ist die Katarakt ja Folge einer intraokulären Infektion, was wiederum das Glaukomrisiko wohl massivst erhöht, da der Kammerwinkel nicht nur eng sondern auch verklebt ist.

Ich bibbere bei jeder Druckmessung und freue mich über jedes Jahr, wo der Druck (noch) stimmt. Am ich weiß, es wird kommen...

Wir hatten zwischenzeitlich mal Druckprobleme (war letztlich aber durch Steriode verursacht) und waren mit der Behandlung/Beratung von Prof. Thieme (Uni Magdeburg) sehr zufrieden.

Welche Tropfen nehmt ihr jetzt?
Schnabeltier
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Re: Ebenfalls neu hier

Beitrag von Schnabeltier »

Uns hat vor den OPs niemand etwas über´s Glaukom erzählt. Ganz toll, JETZT zu erfahren, dass wir besser später operieren hätten lassen sollen...
Wir müssen 2x Trusopt-S tropfen und bisher 1x Monoprost. Zukünftig 1x Lumigan statt Monoprost.
Elli02
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Re: Ebenfalls neu hier

Beitrag von Elli02 »

Hallo zusammen,

uns wurde auch nichts über erhöhtes Glaukomrisiko erzählt.
Wir haben erst mit 4-5 Monaten operieren lassen, weil der Star nicht ganz dicht war und wir das Kind vor der OP erstmal richtig "kennlernen" und es "richtig ankommen lassen" wollten. Schön, dass das vielleicht auch einen positiven Effekt hatte.

Wir haben seit mind. 3 Generationen viele Fälle von Katarakt in der Familie. Davon sind nur in meiner Großelterngeneration 2 Personen als Erwachsene am Glaukom erblindet, die beide aber erst als Kleinkind / Schulkind operiert wurden, weil man es früher einfach nicht eher konnte.
In meiner Generation und der meiner Kinder habe ich noch nichts von erhöhtem Augendruck bei den Betroffenen in der Familie gehört.

Viele Grüße
Elli
merin
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Re: Ebenfalls neu hier

Beitrag von merin »

Uns hat man davon erzählt, ob kurz vor oder kurz nach der Op erinnere ich nicht mehr. Die Ärzte im Virchow meinten, jedes Kataraktkind entwickle irgendwann Druckprobleme. In der Beratungsstelle für Blinde und Sehbehinderte hieß es, dass sei übertrieben, die würden eben nur die schwierigen Fälle kennen. Meine Tochter wurde mit 12 bzw. 13 Wochen operiert, sie hat ja aber davor auch noch gesehen und ist erst mit ca. 10 Wochen erblindet. Bei uns ist der Druck nun mit Azopt seit ca. 1 Jahr um die 20.

Ich würde an Deiner Stelle auch mal Prof Thieme kontaktieren. Mir hat er sehr nett geantwortet. Es wäre ja spannend, da mal offizielle Zahlen zu lesen.

Elli wie ist denn der Visus so bei später OP?
Elli02
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Re: Ebenfalls neu hier

Beitrag von Elli02 »

Hallo merin,

"Jedes Kataraktkind" zu sagen, finde ich schon krass... Ich selbst hatte auch nie Druckprobleme.

Der Visus unseres Sohnes liegt bei mind. 90 %, manchmal sogar bei 100 %.
Ich selbst bin mit 3 Jahren operiert und habe (seitdem ich vor ein paar Jahren neue, weiche Linsen bekommen habe) einen Visus von 90 % - vorher jahrelang 50-60%.
Das oft vertretene "auf jeden Fall in den ersten Lebenstagen operieren" halte ich für übertrieben, es sei denn, die Linse ist wirklich komplett dicht.

12-13 Wochen ist ja auch nicht viel früher als bei uns. Bei uns kamen noch Windpocken dazwischen, sonst wäre es auch so wie bei euch gewesen.

Viele Grüße
Elli
merin
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Re: Ebenfalls neu hier

Beitrag von merin »

Ja, das war eine krasse Aussage und hat uns auch Angst gemacht. Und es stimmt ja offenbar auch nicht.

Und: Wenn man bei später OP 90% Visus haben kann, stimmt es ja offenbar auch nicht, dass die frühe OP so wichtig ist. Allerdings war es schon so, das bei meiner Tochter die Katarakt mit 12 Wochen komplett dicht war. Sie reagierte auch nicht auf direktes Anleuchten mit der Taschenlampe, nur als das Neonlicht im vorher dunklen Zimmer anging, da hat sie gezuckt. Waren die spät operierten Katakte in deiner Familie alle nicht dicht?
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