kompetente Klinik oder Augenarzt

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blobb
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kompetente Klinik oder Augenarzt

Beitrag von blobb »

Hallo zusammen, nach dem ich nun seit 2010 bei Euch mitlese, nun unsere bisherige Geschichte: Bei Annabelle geb. 2008 wurde mit 18 Monaten ein hinterer Polstar festgestellt. Zuerst waren wir in der Vincentius-Augenklinik in Karlsruhe. Deren Empfehlung: Brille, Abkleben, noch nicht Operieren. Da ist aber die Untersuchungssituation aus meiner Sicht ziemlich katastrophal, vier Stunden Wartezeit mit soo kleinen Patienten, also meine Tochter war da nicht bereit noch groß mit zu machen. Daher sind wir an die Uniklinik Freiburg, untersuchen klappt dort super.
Dort hatte sie vor einem Jahr noch 80% auf dem Star- Auge. Empfehlung keine Brille, unter keinen Umständen abkleben! Prognose: keine Verschlechterung zu erwarten. Nun nach einem Jahr: Verschlechterung der Sehkraft auf 40%. Nun soll vier Stunden täglich abgeklebt werden. Evtl. soll nun doch operiert werden.... Was haltet ihr denn von so einem Werdegang? Bisher hab ich beim Mitlesen im Forum wenig Kritik an behandelnden Ärzten gehört, haben wir da einfach besonderes Pech gehabt?
Silvia
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Beitrag von Silvia »

Bei jedem Kind läuft es einfach anders. Daher wissen die Ärzte nicht definitiv, ob das Abkleben Sinn macht oder nicht. Mit 80% letztes Jahr waren die Ärzte wohl der Meinung : nicht abkleben, damit das Sehen mit beiden Augen auch trainiert wird (räumliches Sehen nur so möglich). Nun ist dadurch wohl doch das eine Auge schlechter geworden (ist der Star auch forgeschritten?). Wenn der Star nicht fortgeschritten ist, ist es absolut nicht besorgniserregend. Dann einfach wieder abkleben, nach einiger Zeit gucken, ob es sich verbessert. Bis zum Alter von 10 Jahren können die Augen immer mal schlechter werden ABER eben auch besser. Und wenn deine Tochter bereits 80 % gesehen hat !!! => das ist das tolle daran: dann erreicht sie das auch wieder. Denn das Gehirn hat 1x dieses Sehen gelernt und wird es nach Abkleben wieder schaffen (sollte der Star nicht dichter geworden sein => dann eben doch OP und dann schafft sie das auch wieder mit dem super Visus).

Bei uns schwankt der Visus auch immer wieder. Ich mach mir nicht mehr so große Sorgen. Wenn ein Auge schlechter wird, klebe ich ab. Wird es besser, klebe ich nicht ab. Zur Zeit klebe ich grade wieder nicht ab.

Wenn sie mal 10 Jahre alt sind, schwankt das nicht mehr. Also nur Mut, alles gut, alles richtig :-)
Silvia
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Beitrag von Silvia »

Ach so: und das mit der Brille ist natürlich wieder "witzig" .... bei uns war das auch immer so - mehrere Ärzte, unterschiedliche Meinungen welche Stärke. Wart Ihr schonmal bei einem x-beliebigen Augenarzt wegen Ausmessung ob Brillenstärke nötig ist und welche? Denn wenn jetzt grade keine Brille getragen wird und sie eigentlich eine ganz dünne bräuchte, dann ist es völlig normal, dass sie ohne Brille noch eine Sehschärfe von 40 % schafft und keine 80 %.
Wow, wenns so ist: unsere Tochter schafft ohne Brille nur bis max. 20%, eher weniger. Und ich noch viel weniger :-)
blobb
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Sehstärke und Star

Beitrag von blobb »

Danke Silvia für Deine interessanten Ausführungen.
Also ein Augenarzt außerhalb der Klinik hat da noch nichts gemessen. Über die Stärke einer Brille gibt es keine unterschiedlichen Meinungen, nur ob bei den aktuellen Werten nun Brille getragen werden soll, oder nicht. Diese Refraktionsgeräte lässt die Kleine nicht an sich ran. Und inzwischen hat mir jemand gesagt, dass die mit diesem Augenfehler auch garnicht funktionieren könnten. Und sie schon wieder tropfen zu lassen geht auch nicht gut. Sie ist bei solchen Untersuchungen sehr unwillig, man kann froh sein, wenn dabei überhaupt irgendwas "Meßbares" rauskommt.
Was mir immer noch nicht so klar ist, ob denn eigentlich ein unbedingter Zusammenhang zwischen Sehstärke und Star bestehen muß?. Wäre sie nicht auch sonst weitsichtig auf dem Starauge? Der Wert von +1,5 soll in dem Alter (3+) normal sein. Was würde das aber dann für das Nicht-Star-Auge bedeuten mit einem Wert von +0,5?
Silvia
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Beitrag von Silvia »

Huhu,

nein, es muss definitiv kein Zusammenhang zwischen Refraktion und grauer Star bestehen.

Aber bei jedem Kind (auch mit sonstig gesunden Augen) würde man nach einer Untersuchung und Feststellung, dass das Kind z. B. +1,5 hat eine Brille verschreiben. Die Refraktion von beiden Augen sind i.d.R. immer unterschiedlich (unser Optiker meint, sonst wäre auf jeden FAll falsch gemessen worden *g*).

An der Maschine springen für meine Tochter auch total falsche Werte raus. Ob das an der Linsenlosigkeit liegt? Keine Ahnung, viele andere hier lassen die Brillenwerte ja nur so bestimmen. Aber bei uns würde sie dann definitiv nix mehr sehen, bzw. viel zu wenig.

LG
merin
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Beitrag von merin »

Bei uns werden die Brillenwerte per Skiaskopie bestimmt.
blobb
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Refraktionsmessung per Gerät

Beitrag von blobb »

Also nach Aussage eines Augenarztes der auch für ein Infotelefon meiner Krankenkasse tätig ist, kann das Gerät bei einer Linsentrübung nicht richtig messen, wie das bei Linsenlosigkeit ist, weiß leider nicht. Ich hatte da Kontakt aufgenommen, weil ich mich mal erkundigen wollte, was das mit den mir angebotenen Refraktionsmessungen mit einem Handgerät (IGEL-Leistung) auf sich hat. Als er das erfahren hat ist er richtig böse geworden auf diese Augenarztpraxis, weil das aus seiner Sicht deren Inkompetenz zeigt. Interessant find ich nun, das du bei einem Wert von +1,5 auch meinst Brille wär nicht verkehrt. In der Uniklinik Freiburg meinen sie, sie bräuchte keine. Nun hab ich selbst entschieden und ihr mit den neuen Werten eine Brille machen lassen., aber so ganz wohl ist mir da natürlich nicht......
Loony Moon
Vielschreiber
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Beitrag von Loony Moon »

Hallo und willkommen,

falls du wirklich so verunsichert bist durch die verschiedenen Untersuchungsergebnisse, dann sprich nochmals mit deinen Ärzten an der Uniklinik, ob es eine Methode gibt, die Refraktionsergebnisse für dich eindeutiger und besser verständlich darzustellen. Übrigens sollte man das immer von seinem behandelnden Arzt erwarten dürfen!

Mein Sohn hatte auch in seinen "besten" Zeiten bei div. gleichen Untersuchungen am gleichen Tag unterschiedliche Werte. Hat mich auch beunruhigt.

Nicht vergessen sollte man aber immer, dass auch bei Normalsehenden im Verlauf eines Tages unterschiedliche Ergebnisse erzielen kann. Letzendlich ist der Mensch immer noch ein Individium!
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