Guten Tag,
mein Name ist Jens und ich bin beim Lernen auf dieses Forum gestoßen. Ich bin 1984 geboren und bei mir wurde erst relativ spät der angeborene graue Star auf dem linken Auge diagnostiziert. So spät, dass zwar noch die Optik gerettet werden konnte, nicht aber meine Sehkraft. Wie vermutlich viele, wurde ich das ein oder andere mal operiert, so dass ich seit knapp 25 Jahren eine implantierte Linse habe und das Glück, dass man mir nicht ansieht, dass ich nur mit einem Auge gucke.
Bis zu meinem 16 Lebensjahr habe ich noch eine Brille getragen, die jedoch insbesondere zum Schutz des zweiten Auges und nicht zur Verbesserung meiner Sehkraft gedacht war. Seit der Zeit trage ich sie nur noch beim Sport und bei der Arbeit.
Ich möchte mit diesem Text all denjenigen Mut machen, die sich - wie meine Eltern - Sorgen um die Zukunft ihres Kindes machen bzw. gemacht haben. Ich kann für mich sagen, dass ich keine Einschränkungen verspürt habe, was ich darauf zurück führe, dass ich es nicht anders gekannt habe.
Ich habe einen ganz normalen Führerschein gemacht und muss im Prinzip nur beachten, dass mein toter Winkel größer ist als bei Personen die auch auf dem linken Auge sehen können.
Ich habe in meiner Kindheit intensiv Tennis gespielt und habe keine Probleme gehabt den Ball zu treffen, obwohl viele Ärzte sagten, dass ich den Ball nicht treffen könnte.
Mittlerweile habe ich sogar mein Studium beendet und werde nächstes Jahr meinen Berufseinstieg als Zahnarzt haben. Selbst bei diesem Beruf, der für Augen als sehr ermüdend gilt, habe ich bisher keine Probleme gehabt.
Wie man sieht, es ist nahezu alles möglich, auch wenn man einen angeborene grauen Star hat. Ich kann leider keine Erfahrungen aus der Elternsicht teilen, dafür kann ich die Erfahrungen eines Betroffenen schildern. Sollte jemand Fragen haben, so soll er sich nicht scheuen und mir eine Nachricht schicken.
Alles gute und viel Kraft / Erfolg mit den betroffenen Kindern.
Hoffnung!
Ich kann mich da nur anschließen,
vielen Dank für deinen Beitrag