Kunstlinsen einsetzen - wann?

Schreiben Sie hier bitte Ihre Beiträge zur Linsenimplantation.

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Angela
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Kunstlinsen einsetzen - wann?

Beitrag von Angela »

Hallo,
Ich würde gerne wissen welche Infos ihr ,zum Alter in dem eine Linsenimplantation sinn macht, bekommen habt. Unser Sohn Linus wurde mit einem beidseitigen Grauen Star geboren. Mit 5 Wochen wurde er operiert und trägt seitdem Kontaktlinsen was auch wirklich gut klappt.
Wir haben uns jetzt zusätzlich zur Uni Homburg auch noch einen niederlassenden Augenarzt gesucht. Da waren wir am 4.1.05 zum erstenmal. Das war ein sehr positiver Termin. Der Arzt hat sich sehr viel Zeit genommen und war in vielem moderne als die Uni. Er meint auch wir sollten uns mal in einer anderen Augenklinik, hier in der Nähe, vorstellen. Er ist nämlich der Meinung, das man Linus schon mit ca. 6 Jahren eine Linse implantieren sollte. Und nicht erst, wenn er ein Teeny ist. Als ich ihm dann sagte, dies sei absolut gegensätzlich zu dem was die Uni sagt. (Da wir nach deren Meinung eine erneute OP so lange wie möglich rausziehen sollte. Da ja sein Auge wachse und dann die zusätzliche Brille sehr stark wäre.) Meinte er für einen guten Operateur sei es kein Problem diese Linse nach einigen Jahren zu tauschen und durch eine andere zuersetzen.
Ich muss diese neuen Infos jetzt erstmal sortieren und überlegen was ich davon halten soll. Auf jeden Fall aber werde ich die Homburger damit konfrontieren und hören was sie dazu sagen.
Jetzt wüßte ich gerne was man in anderen Praxen oder Sehschulen darüber sagt.

Liebe Grüße Simone mit Linus
Bernd

Neue Kunstlinsen

Beitrag von Bernd »

Hallo,

toll, dass es diese Seite und das Forum gibt. Unsere Tochter wurde mit 4 Monaten am beidseitigen Katarakt in Augsburg operiert. Sie trägt harte Kontaktlinsen und hat von über 30 Dioptrin ihrer Sehschärfe auf etwas über 20 Dioptrin innerhalb von 2 Monaten verbessern können. Uns stellt sich jetzt schon in ihrem Alter von 6 Monaten die Frage, ab welchen Lebensjahr Kunstlinsen implantiert werden sollen. Mit 6 Jahren vor der Einschulung um ihre Lebensqualität zu verbessern, oder sollte man abwarten bis eine neue Technik für Kunstlinsen zum Akkomodieren entwickelt wird? Bin dabei auf eine interessante Seite gestossen: www.presse.uni-erlangen.de "Neue Kunstlinsen zur Verbesserung des Sehens bei grauen Star". Hier wird die Implantierung seit 2000 beschrieben die eine neue Linse mit Akkomodationsfähigkeit implantieren lässt, (1CU-Kunstlinse). Daneben wird von einer Erlangener Firma Pharmacia, eine Tecnis-Kunstlinse entwickelt, mit der das Dämmerungssehen und die Kontrastschärfe gesteigert wird. Würde mich freuen über ähnliche technische Entwicklungen von Euch zu erfahren. Nach wie vor wird es eine schwere Entscheidung werden in welchem Lebensjahr man Kunstlinsen einsetzen lässt. Da gehen die Philosophien und Optikervermessungsfähigkeiten und wohl auch die Augenwachstumsprognosen stark auseinander.
Bernd
Michaela02

Infos, die wir bekommen haben...

Beitrag von Michaela02 »

Hallo,
unser Sohn wurde mit beidseitigem grauem Star geboren und wurde in der vergangenen Woche in der Uniklinik Kiel im Alter von 5 Monaten am ersten Auge operiert. Das 2. Auge folgt in 14 Tagen. Uns wurde die Implantierung vor der Einschulung empfohlen, da das Auge dann fast ausgewachsen sei. Sollte ein Wechsel der Linse nötig sein, wäre dies im Jugendalter kein Problem.
Von einer Kunstlinse im Babyalter wurde abgeraten, da sich die Dioptrienzahl in den ersten Lebensjahren rasant verändert. Zudem würde die Linse durch eine sehr starke Heilung im Babyalter so fest verwachsen, dass sie nur sehr schwer auszuwechseln wäre.

Auf die Kontaktlinsenversorgung in den nächsten Monaten sind wir gespannt. Im Moment kann ich mir kaum vorstellen, wie das klappen soll, da er schon die Augentropfen fürchterlich findet. Laut Arzt soll er Linsen bekommen, die 3 Wochen im Auge bleiben können. Für Infos zu diesem Thema wären wir dankbar.

Gruß, Michaela
Gast

Linsenimplatation

Beitrag von Gast »

Hallo,

wir waren jetzt mit Linus zur Inforamtion in einer anderen Augenklinik. Dort wurde uns gesagt, dass man frühstens wenn er drei sei über eine Implantation der Linse nachdenken sollte. Wenn es aber weiterhin mit den Kontaktlinsen so gut klappt wie jetzt, sollten wir warten bis er sechs oder auch älter ist. Das würde man dann von Augenwachstum abhängig machen.
Man hat uns auch über die Multifokallinsen aufgeklärt. Diese seien noch nicht optimal, mit ihnen könne es zu Doppelbildern und Lichtspiegelungen kommen. Auch deshalb sei es ratsam mit der Op so lange wie möglich zu warten, da sich im Bereich der Linsen wahnsinnig will erntwickele.
Zu Michaela, warum hat man euren Sohn so spät operiert? Das mit den Kontaktlinsen bekommt ihr sicher gut hin. Ich hatte anfangs auch große Angst davor. Aber Linus ließ sich seine Linsen im 3 Wochen Rhythmus wechseln. Anfangs geschah dies mit Hilfe der Klinik, aber nach 3 Monaten war ich in der Lage das alleine daheim zu tun. MIttlerweile ist der 18 Monate alt, wir wechseln die Linsen wöchentlich. Nur er und ich. Ich sage ihm, dass wir die Linsen reinigen wollen. Er legt sich dann auf den Boden und ich kann ohne Probleme die Linsen rausholen. So machen wir es dann am nächsten Morgen auch mit dem Einsetzten.
Wenn du fragen hast, kannst du mich auch gerne anmailen. Email: simo578@aol.com,

Bis bald Simone
Andreas

Beitrag von Andreas »

Hallo zusammen,

meine jetzt zweijährigen Zwillingsmädchen haben beide einen beiderseitigen Katarakt - eigentlich der Super-Gau. Während sich bei der einen auf wundersame Weise wieder der "Schleier gelichtet" hat und eine Operation momentan nicht zur Diskussion steht, musste ihre Schwester im Alter von drei Monaten operiert werden und trägt seither Linsen, die täglich einsetzt bzw. herausgenommen werden. Die ersten Monate waren für uns, die wir keine Erfahrungen mit Kontaktlinsen hatten, zum Teil eine Qual. Teilweise standen wir um 4 Uhr morgens auf, um dem Baby die Linsen im Schlaf einzusetzen. Aber: es wurde jeden Tag ein bisschen besser.

Nach nunmehr mehr als eineinhalb Jahren hat sich das Prozedere aber gut eingespielt. Meine eigenen Fähigkeiten beim Einsetzen und Herausnehmen sind immer noch mäßig, aber meine Frau beherrscht es inzwischen perfekt, und die Kleine spielt (fast) immer mit. Inzwischen kann sie auch artikulieren, wenn etwas nicht stimmt - etwa, weil die Linse nicht richtig "sitzt". Auch an ihre zusätzliche Brille hat sie sich (nach mehreren abgebrochenen Bügeln ;-) ) inzwischen gewöhnt. Übrigens wurde die Stärke der Linsen mittlerweile rund ein halbes Dutzend mal angepasst - daran kann man ermessen, wie sich die Augen durchs Wachstum verändern und welche Probleme eine frühzeitige Implantation mit sich bringen kann.

Also, Michaela: Nicht den Mut verlieren! Der Anfang ist mit Sicherheit hart, aber das Ergebnis ist es wert. Unsere Kleine sieht jedenfalls mit den Linsen deutlich besser als mit der Starbrille.

Die Auskunft unserer Augenklinik (Uni Köln) zur Implantation stimmt übrigens mit der Information von Simone weitgehend überein: Operation idealerweise frühestens im Vorschulalter, wenn sie die Linsen gut verträgt, besser später. Auch wir setzen auf die Optimierung der Multifokallinsen und werden so lange wie möglich warten.

Alles Gute,
Andreas
(E-Mail-Adresse auf Anfrage)
Linus

Kunstlinsen einsetzen - wann?

Beitrag von Linus »

Hallo alle zusammen,

beruhigend ist für mich zu hören, dass die meisten Unikliniken ungefähr gleiche Infos zum Thema "Einsetzen der Kunstlinsen" geben.
Wir sind jetzt zu dem Schluss gekommen in Homburg gut aufgehoben zu sein. Ich spiele zwar immer noch mit dem Gedanken Linus auch einmal in Frankfurt/MAIN vorzustellen. Die bezeichnen sich dort ja selbst als führend in der Behandlung des Grauen Stars. Mein Mann meint zwar die würden uns sicher auch nichts anderes sagen, aber ich denke dann immer wir würden etwas versäumen.
Uns geht es aber so wie Andreas, wir wollen auch, wenn alles so gut weiterläuft, mit der Implatation so lange wie möglich warten. Ich hoffe auch auf die Multifokallinsen.
Habe eure Kinder auch für Notfälle eine Starbrille? Linus soll jetzt eine neue bekommen. Seien erste wurde zwar nur wenige Tage getragen ist aber jetzt zu klein. Diese wird Bifokal und soll einen speziellen Kantenfilter (L 400) haben. Ist das bei euch ähnlich? Unser Optiker hat große Problem solche Gläser zu bekommen. Die Uni empfiehlt jetzt einen Optiker über eine Stunde Fahrzeit von hier. Mir wäre einer vor Ort lieber.
Bis bald!
Simone
Andreas
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Beitrag von Andreas »

Hallo Simone,

meine Tochter hat auch eine Starbrille für "Notfälle" - zum Beispiel für den Fall einer Bindehautentzündung oder des Verlusts einer/beider Kontaktlinsen. Wie ziehen ihr die Brille aber auch direkt morgens nach dem Aufwachen auf, damit sie vor dem Einsetzen der Linsen schon den Durchblick hat. Künftig wollen wir ihr die Brille direkt ans Bett legen/hängen und ihr beibringen, sich das Gestell morgens selber aufzusetzen. Sie ist zwar auch ohne Sehhilfe in gewohnter Umgebung erstaunlich sicher unterwegs, aber der allmorgendliche, momentan noch durch ein Türgitter versperrte Weg ins elterliche Schlafzimmer führt nun mal am Treppenhaus vorbei...

Übrigens trägt sie noch die erste Starbrille. Über die Spezifikationen der Gläser kann ich nichts aussagen, außer dass sie gewichtsoptimiert, sprich am Rand sehr dünn sind.

Gruß,
Andreas
Angela
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Gewichtsoptimierung

Beitrag von Angela »

Hallo Andreas, zur Gewichtsoptimierung habe ich mal eine Frage. Meine Kinder tragen ja nur die Starbrillen und ich habe immer totale Probleme, die optimalen Gläser zu bekommen. Auch jetzt haben sie Gläser, deren Ränder weiß Gott dünner sein könnten. Hast Du Tipps? Ich habe jetzt schon Horror vor den nächsten Diskussionen mit den Optikern.... Für die ist es scheinbar total unwichtig, ob die Brillen 1 - 2 mmm dünner und ein bißchen leichter sind. Schade.

Grüße von Angela
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Angela,

wie gesagt, brillentechnisch bin ich völlig ahnungslos, weil meine Frau die meisten Arzt- und Optikertermine abwickelt. Ich kann mich aber gerne mal durch unsere Unterlagen wühlen und Dir nächste Woche die Daten, evtl. auch den Hersteller der Gläser durchgeben.

Das Problem war bei uns übrigens nicht der Optiker, sondern die Krankenkasse (BEK). Die lehnte den ersten Gläser-Vorschlag des Optikers aus Kostengründen ab (war allerdings auch eine erkleckliche Summe). Die jetzt eingesetzte, günstigere Alternative ist jedoch auch an den Rändern deutlich dünner.

Gruß,
Andreas
Angela
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Brille

Beitrag von Angela »

Hallo Andreas,

ich würde mich über die Infos sehr freuen, auch über eine Info über die von Eurer Kasse abgelehnte Variante. Bei uns hat die Kasse bisher alles getragen, aber wir haben trotzdem auch eine kleine Zusatzversicherung für die Kinder abgeschlossen....

Also, danke und bis dann

Angela
Andreas
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Beitrag von Andreas »

Hallo Angela,

sorry, das hat etwas gedauert. Leider bin ich nur teilweise fündig geworden. Die abgelehnte, sehr teure Brille stammte von der Firma Stratemeyer (http://www.stratemeyer.com/de/). Laut deren Information hätte die komplette Starbrille nur noch 18 Gramm gewogen.

Mehr kann ich momentan nicht bieten - ich hinke immer etwas mit der privaten Buchhaltung hinter der Zeit her... :wink:

Gruß,
Andreas
Angela
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Danke

Beitrag von Angela »

Hallo Andreas, danke für die Info. Werde mich schon weiter "durchfizeln". Weiß Du noch in etwa die Kosten der teuren Version? Grüße von Angela
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,
kann nur bestätigen die Brillen gibt es von der Einschleiffirma Stratemeyer superergebnis. Es ist die einzige Firma in Deutschland die so was macht. Gläser sind aber auch sehr teuer. Unsere Tochter hat 16 Dioptrien und das Glas kostete 346 Euro aber super. Liebe Grüße Katja
Sebastian

Aussage aus Krefeld

Beitrag von Sebastian »

Hallo,
unsere Tochter (5Monate) hat auf einem Auge einen grauen Star und wird am Montag operiert.

Auch hier wird ersteinmal die "defekte" Linse heraus genommen und die Sehschwäche soll durch eine Kontaktlinse ersetzt werden.

Zum Thema des Threads:
Auch uns wurde zu einer künstlichen Linse erst ab dem 4 Lebensjahr geraten und auch hier die Aussage "die Zeit spielt Ihnen in die Hände".

Kunstlinsen, welche ähnlich wie Gleitsichtbrillen gefertigt sind, haben noch schwächen und Mängel und sind somit aus der Sicht des Prof. nicht empfehlenswert.
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