wie sieht die Zukunft aus?

Hier kann alles zum beidseitigen Katarakt besprochen werden.

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Helga

wie sieht die Zukunft aus?

Beitrag von Helga »

Hallo,
meine Tochter Verena (4) wurde mit 5 1/2 Monaten beidseits am grauen Star operiert und erhielt bald danach Kontaktlinsen, die bis 4 Wochen im Auge bleiben können. Leider war mit 14 Monaten noch eine Schiel-OP nötig. Nun trägt sie auch eine Brille mit Nahteil. Laut Sehtests ist ihr Nah-/Fernsehen etwa wie das eines gesunden Kindes (?), zum Feststellen des räumlichen Sehens macht sie noch keine brauchbaren Angaben während eines Sehtests. Mit den Linsen kommen wir recht gut klar, an die vielen Besonderheiten haben wir uns mittlerweile auch gewöhnt (Verlieren, Sand spielen, Augenreiben als Druckmittel, ....).
Leider konnte uns niemand mitteilen, WARUM Verena am grauen Star erkrankte. Ein Stoffwechseltest war unauffällig, Erkrankungen während der Schwangerschaft gabs auch nicht, keine Vererbung....
Nach Mitteilung der Ärzte, dass oft kein Grund zu finden ist habe ich aufgehört mit den Kopf zu zermartern, was ich wohl falsch gemacht hätte. Bei unserer zweiten Tochter (6 Mon) scheint alles o.k. zu sein.
Zur Zeit kommen wir ja recht gut zurecht, aber wie geht es weiter?
Ich nehme mal an, dass mit dem Einsetzen der Kunstlinsen (vor der Schule) nicht mit Veränderungen zu rechnen ist. Wird sie im Unterricht mitkommen, welche Maßnahmen müssen wir dazu treffen? Wird sie jemals den Führerschein bekommen? Berufswahl? erhöhte Anfälligkeit für weitere Augenerkrankungen,.....
Diese Homepage finde ich übrigens super, es tut gut zu wissen, dass man nicht allein betroffen ist.
lg,
Helga
Angela
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Keine Sorge

Beitrag von Angela »

Hallo,

ich kann natürlich nur von meinen Erfahrungen sprechen. Aber, obwohl ich links nur 30 % und rechts 50 % sehe, merke ich kaum Einschränkungen im Leben. Meine Kunstlinsen bekam ich erst mit über 20 eingesetzt. In der Schule saß ich immer in der ersten oder zweiten Reihe, da hatte ich nie Probleme mitzukommen. In der Uni war's dann ab und zu schwer. Da war in den Hörsälen die Tafel einfach auch von der ersten Reihe zu weit entfernt.... :-) Die Linsen ließ ich mir natürlich wegen der (ziemlich verhaßten) Starbrille einsetzen, aber eine ebenso große Triebfeder war der Führerschein, den ich danach mit Ach und Krach bekam. Mein Fahrlehrer war manchmal ziemlich entsetzt, wie wenig ich sehe.... Es ging aber und ich fuhr auch gut, jetzt aber seit Jahren nicht mehr. U. a. weil wir gar kein Auto mehr haben...

Also, ich denke, wenn sonst alles gut verläuft - und heutzutage scheint es ja doch so zu sein, dass die Sehstärke der Kinder besser wird, als es noch bei mir der Fall war (fühere OP's, bessere OP-Methoden) - wird es kaum Probleme geben. Es sei denn, die Kleine will Pilotin werden oder sowas. :-)

Grüße aus Potsdam von

Angela
Angela
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Nachtrag

Beitrag von Angela »

Ach, habe ich vergessen. Ich habe kein Stereosehen. Das war auch kein großes Problem. Ich bin nur manchmal in neuen Räumen ein ganz klein wenig unsicher und habe vor allem als Kind hin und wieder etwas umgeworfen. Aber, das hielt sich in Grenzen und ich galt nicht als Tolpatsch... :wink:

Ob und wie meine Kinder rämlich sehen, ist auch nicht ganz klar, aber in Ansätzen scheint die Fähigkeit vorhanden zu sein.

Angela
Carola
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wie sieht die Zukunft aus?

Beitrag von Carola »

Hallo,

über meine Tochter Janina, morgen 7, habe ich schon einiges geschrieben. Schau doch unter meinen Beiträgen mal nach. Sie hat allerdings einen einseitigen Star.
Trotzdem einiges hier: Mit 5 Jahren wurde ihr die Linse entfernt und wir hatten 1 Jahr eine weiche Kontaktlinse. Dies lief auch alles recht reibungslos. Vor der Schule hieß es dann aber, wir sollten doch ein Implantat setzen, weil die Kontaklinse Ablagerungen hatte, die sich immer schwerer entfernen ließen und für den schulischen Alltag wäre es vorteilhaft.
Wir stimmten zu. Janina hat also seit einem Jahr die implantierte Linse und die Entwicklung des Auges stellt sich sehr positiv dar. Ihr Visus ist von 50% auf 10% nach der OP jetzt auf 70% gestiegen. (Heute erneuter Termin zur Kontrolle) Wir kleben das andere Auge immer noch ab und sollen das wahrscheinlich noch ein Jahr lang tun, weil doch immer noch "Bewegung" in der Sehfähigkeit liegt.
Sie trägt ihre bifokale Brille und hat damit überhaupt keine Probleme. Das sie einen Augenfehler hat, fällt in keinem Unterricht auf. Sie bewegt sich ganz normal und hat laut unserer Augenärztin sogar ein dreidimensionales Sehen, dass allerdings unserem wohl nicht gleich kommt. Sie kann sogar mal den Führerschein machen, auch wenn die Sehkraft der Augen unterschiedlich ist.
Das sie für Augenerkrankungen anfälliger ist, kann ich bis jetzt nicht behaupten, und diese werden dann genauso behandelt wie bei gesunden Augen. Wir hatten nämlich Anfang des Jahres die Augengrippe, und unzählige Bindehautentzündungen in der näheren Umgebung und im Freundeskreis. Janina hat sich nicht angesteckt.

Also ich hoffe, ich konnte etwas Interessantes beitragen und bin gespannt wie es weitergeht.
Carola
Michaela02

Wird schon werden...

Beitrag von Michaela02 »

Hallo,
ich selbst wurde mit ca. 3-4 Jahren am beidseitigen grauen Star operiert, hatte erst eine Starbrille, ab dem 6. Lebensjahr weiche und später bis heute harte Kontaktlinsen. Zwischenzeitlich hatte ich mal 90%, später 55% und z.Zt. ca. 70% Sehschärfe, räumliches Sehen ist vorhanden und auch sonst fühle ich mich im Alltag kaum eingeschränkt.
Den Führerschein habe ich, wenn auch mit Nachtfahrverbot, obwohl ich einige Leute kenne, die auch ohne Augenkranheit nachts viel schlechter sehen als ich... Aber mit Fahrerlaubnis bei Tageslicht kommt man auch durchs Leben. In der Schule habe ich vorne gesessen. Meine Kontaktlinsen sind für die Ferne ausgelegt und für die Nähe habe ich eine Brille, wobei ich sie auch nur benutze, wenn ich lange lese oder nähe. Telefonbuch lesen o.ä. geht auch so.
Ich denke, dass Eltern oder Ärzte sich nicht vorstellen können, wie gut man auch mit eingeschränkter Sehfähigkeit zurechtkommt, wenn sie selbst optimal sehen. Ich habe als Jugendliche nicht kapiert, warum mein Augenarzt immer von Sehbehinderung gesprochen hat...

Was unser 4. Kind (die ersten 3 sind gesund) Anton angeht, der (wie an anderer Stelle berichtet) mit 5 Monaten operiert wurde, mache ich mir natürlich schon Sorgen. Aber mehr, was die nächsten Jahre mit Kontaktlinsen und die noch folgenden OPs betrifft, als über sein Leben als Erwachsener.

Helga wäre ich übrigens dankbar für ein paar Erfahrungen mit den Kontaktlinsen. Anton hat seit knapp 3 Wochen die Linse im zuerst operierten Auge und hat sie schon 3 mal 'rausgerieben - auch wenn wir sie bisher immer wiedergefunden haben ein zeimliche Streßfaktor...

Gruß, Michaela
Andreas
Beiträge: 31
Registriert: Donnerstag 21. April 2005, 09:57
Wohnort: Krefeld

Nicht verrückt machen lassen!

Beitrag von Andreas »

Aus eigener, bald zweijähriger Erfahrung muss ich Dir sagen, dass Dich das Thema "Kontaktlinse verlieren" wohl noch länger beschäftigen wird.

Unsere Tochter hat es sogar einmal geschafft, sich beider Linsen zu entledigen, ansonsten hat sie inzwischen sicherlich zwei Dutzend mal eine verloren, herausgerieben, herausgeheult etc. Und so haben wir inzwischen diverse Expeditionen auf dem heimischen Fußboden hinter uns, wobei die Wiederauffindquote erstaunlich hoch war - wir haben in dieser Zeit nur zwei Linsen endgültig verloren, eine davon draußen. Häufig pappt die Linse auch einfach an der Kleidung. Irgendwann stellt sich neben der Routine (potenzielle Gelegenheiten, die Linse zu verlieren) auch eine gewisse Gelassenheit ein. Zumal mit zunehmendem Alter die "Vorfälle" seltener geworden sind. Unsere Vorsichtsmaßnahmen:

- Unterwegs und auf Reisen haben wir immer einen gefüllten Kontaktlinsenbehälter dabei, um eine herausgefallene Linse, die schon länger herumgelegen hat, schnell einweichen zu können.

- Auf Reisen haben wir immer den letzten Satz Kontaktlinsen - also denjenigen, der vor den aktuellen Satz passte - dabei, um notfalls eine verlorene Linse sofort ersetzen zu können - eine fast passende Kontaktlinse ist besser als gar keine. Oder jetzt eben die Starbrille.

- Im eigenen Haus tragen wir keine Schuhe mit harten Sohlen mehr - das erhöht die Überlebenschance einer auf den Boden gefallenenen Linse.

- Und schließlich haben wir uns angewöhnt, unserer Tochter regelmäßig tief in die Augen zu schauen. Das sollte dann idealerweise SO aussehen:

http://img191.echo.cx/img191/4401/fotos22004138b9bg.jpg

Es gibt schlechtere Angewohnheiten, denke ich.

Alles Gute und nicht von einem eventuellen Verlust verrückt machen lassen - passiert jedem mal.

Gruß,
Andreas
Linus

wie sieht die Zukunft aus?

Beitrag von Linus »

Hallo,

also ich muss sagen (schreiben) das Linus am Tag erst zweimal seine Linsen aus dem Auge gerieben hat. Eine fanden wir nach längerem Suchen wieder, die andere hat er auf einem Jahrmarkt verloren. Sie war dann natürlich nicht mehr auffindbar.
Zweimal ist er aber auch schon wach geworden und eine Linse war weg. Die liegen dann komischerweise immer unter dem Bettchen. Wie auch immer sie dahin kommen?! :D
Was auch schon passierte das ich dachte er hätte eine verloren, auf einem Grillfest bei Freunde. Wir dachten die Linse sei weg. Ich habe seine Augen genau angeschaut, keine Linse. Zu Hause ging er dann schlafen und am nächsten Morgen war die Linse wieder da. Seitdem ziehe ich ihm erst dann die Ersatzlinsen an wenn ich die ander gefunden habe, oder er eine Nacht geschlafen hat und sie nicht wieder aufgetaucht ist.
Linushat jetzt schon 1,5 Jahre Linsen und es klappt super. Zur Zeit reinigen wir sie alle 4 Tage was er auch super mitmacht.
Liebe Grüße
Simone
Helga

Kontaktlinsen

Beitrag von Helga »

Hallo,
was die Probleme mit den Kontaktlinsen betrifft, kann ich Andreas nur beipflichten, auch wir handhaben den Alltag ähnlich. Trotzdem kommt es noch immer vor, dass Kontaktlinsen einfach nicht mehr aufzufinden sind, speziell im Garten oder auswärts.
Mittlerweile sagt unsere Tochter aber meist, wenn sie nicht mehr "gut sieht", dann geht das große Suchen nach der Linse los....

Aber um auf die Frage von Michaela zurückzukommen:
zu Beginn bekamen wir schon eine Krise, wenn die Linse bloß verrutscht war, aber mit einem leichten Druck gegen das Augenlid ist sie meist wieder an ihrem Platz gelangt. Augenentzündungen gab es auch einige, speziell im Frühling und nach Kontakt mit Sand (der bei uns zu Hause ja nicht erlaubt ist, was ihn dann auswärts besonders interessant macht; nun geben wir die Linsen vorsichtshalber nach dem Sandspielen raus und reinigen sie)
Linsen rein- und rausgeben ist noch immer schwierig, ich brauche dazu noch immer eine Person zum Halten.
(Was mich immer wieder überrascht ist, wie gut Verena eigentlich ganz ohne Sehhilfe sehen kann, sie erkennt zum Teil sogar Abbildungen in Büchern).
Speziell zu Beginn hatte ich große Angst, das Auge beim Linsenrausnehmen zu verletzen und Verena hat sich auch heftig gewehrt. Mittlerweile wurden wir alle sicherer, das gehört einfach zum Alltag dazu.
lg,
Helga
heidi
Beiträge: 7
Registriert: Samstag 16. Februar 2008, 23:00
Wohnort: Niederösterreich

zukunft

Beitrag von heidi »

hallo zusammen
also ich kann aufgrund meiner Erfahrung nur sagen, es entwickelt sich alles bsser,als man zuerst denkt.
Also mein Mut war ziemlich verschwunden, als uns 5 Wochen nach der Geburt unseres Sohnes mitgeteilt wurde,dass er an Grauem Star leidet.
Meine "Träume" - ein Glückliches Kind im Garten spielen zu sehen, waren mit einem mal zerplatz.
Heute ist unser Simon fast 5 - und er ist ein ausgesprochen fröhliches, freundliches,intelligentes Kind, bei dem man beim 1.Anblick gar nicht merkt,was er hinter sich hat.
Also für alle - nicht den Mut verlieren, die KIDS entwickeln sich prächtig.
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