nachdem die Operation und der große Schock nun 2 Monate her sind, möchte ich unsere Geschichte erzählen.
Sebastian hat im Sommer immer beim Rausgehen das rechte Auge zusammengekniffen. Zuerst dachten wir daß er einfach an diesem Auge empfindsamer ist. Allerdings hatte ich doch schon seit einiger Zeit das komische Gefühl, daß mit seinen Augen irgendetwas nicht stimmt. Immer wieder habe ich meinen Mann und meine Mutter gefragt, ob ihnen denn nicht auffällt, daß Sebastian manchmal "komisch" schaut. Beide verneinten immer wieder und als ich bei der Kinderärztin bat, seine Augen genau zu untersuchen, meinte sie, daß er ein klein wenig schielen würde, aber dies in seinem Alter vorkommen kann und von alleine wieder vergeht. Wir beobachen es, meinte sie. Damit gab ich mich zuerst zufrieden, da ich ja nie in Worte fassen konnte, was mich wirklich an seinen Augen irritierte.
Bei der nächsten Untersuchung nach einem Monat, bat ich sie wieder um eine genaue Kontrolle der Augen. Sebastian hielt nicht wirklich still und sie war auf einmal ein bißchen irritiert, sprach von Strabismus, daß sie aber nicht sicher sei .... blablabla Jedenfalls hat sie mir eine Überweisung zur Augenärztin geschrieben. Gut, ich habe gleich für den nächsten Tag dort einen Termin bekommen. Und bei der Annahme meinte die Helferin: Bah, Strabismus hat er sicher nicht, so ein Unsinn! Ich war richtig happy daß die Sekretärin auch noch meine Zweifel bestärkte, schon langsam glaubte ich echt, daß ich mir alles einbildete.
Endlich wurden wir aufgerufen und de Frau Doktor hat mit einem Stofftier vor Sebastians Augen nach links und rechts gewachelt und anschließend leicht sarkastisch gemeint: Was will deine Mama hier? Du bist so ein süßer Bub mit so schönen großen blauen Augen! Ehrlich, ich kam mir veräppelt vor. Mit Wut im Bauch habe ich sie schnippisch gefragt, wenn wir jezt schon da sein, ob es nicht möglich wäre ihn richtig zu untersuchen. Daraufhin hat sie mit diesem Leuchtstift seine Augen untersucht und wurde immer ruhiger. Sebastian wurde auf beiden Augen eingetropft und nach der schier endlosen Wartezeit wurde grauer Star am rechten Auge diagnostiziert. Ich war natürlich geschockt, die liebe Frau Doktor hat sich inzwischen selbst gelobt, wie gescheit es doch von ihr war ihn einzutropfen!!!!!!
Am nächsten Tag waren wir im Wr. AKH, wo wir gleich an die Spezialisten für Babys mit grauem Star gekommen sind. Es wurde gleich die Woche darauf ein OP-Termin festgelegt. Der Professor meinte anschließend daß die Trübung schon massiv war, die OP aber sehr gut verlaufen ist. Sebastian hat eine Linse mit 23 Dioptrien eingesetzt bekommen.
Nun leben wir 6 Stunden täglich ab, und naja es ist schon sehr schwierig. Es klappt nur, wenn wir ihm Fäustinge anziehen, so kann er aber nichts angreifen, nicht spielen, nicht essen, trinken, sich nicht mal selber den Schnulli in den Mund stecken
Beim nächsten Termin zur Kontrolle werde ich mal nachfragen, wielange wir das Abkleben praktizieren müssen. Ich weiß es wird sicher noch sehr lange so weitergehen *seufz*.
Wie schafft ihr es? Welche Tricks habt ihr?
Danke fürs Lesen, es musste mal raus....
Viele Grüsse,
Steps