Hallo,
ich habe eben mit Freude und Überraschung festgestellt, dass es ein Forum zu diesem Thema gibt...schade, dass ich nicht schon früher darauf gestoßen bin !
Ich habe einen 2 jährigen Sohn (geboren im März 04) bei dem ich im Alter von 4 Monaten eine Linsentrübung im rechten Auge festgestellt habe. Nach langem Hin und Her wurde er als er 1 Jahr war operiert und ihm eine künstliche Linse implantiert.
Es hat auch alles sehr gut geklappt und sich Gott sei Dank auch keine Komplikationen ergeben. Auch das Abkleben des gesunden Auges klappte zu Anfangs noch ganz gut...Aber Kinder werden ja bekanntlich älter und versuchen Ihren Willen durchzusetzen...Fazit: Es ist mir leider nicht möglich meinem Sohn in irendeiner Weise das Auge abzukleben ! Er wehrt sich mit Händen und Füßen ! Vom Brille aufsetzen mal ganz zu Schweigen...
Dieses Problem ist auch in der Klinik, in der ich zur weiteren Betreuung bin bekannt, aber genau helfen kann mir leider auch keiner...
Nun bin ich ziemlich verzweifelt, da ich (wie sicherlich kein Elternteil) mir irgendwann einmal Vorwürfe machen möchte wenn er später einmal auf einem Auge sehr schlecht sieht...
Hinzu kommt, dass ich bisher in keinster Weise den Eindruck habe, dass er schlecht sieht....Er hebt kleinste Krümel vom Boden auf, Erkennt Tiere in Mini-Bilderbüchern, greift nicht daneben etc.
Hat vielleicht hier Jemand eine Idee, wie ich meinem Sohn das Abkleben, bzw. die Brille näher bringen kann ? weiß jemand, wie stark die Sehschwäche sein wird, gesetzt den Fall er läßt es weiterhin nicht zu ?
Ich wäre wirklich sehr Dankbar, wenn mir jemand einen Tipp bzw. seine Erfahrungen mitteilen könnte.
Viele Grüße
Kermit
Katarakt OP mit 1 Jahr, IOL, Kind läßt Abkleben nicht zu
Hallo Kermit,
vielleicht ist es ja doch so, dass dein Sohn auf dem nicht abgeklebten Auge deutlich schlechter sieht und das zwar noch nicht äußern kann, aber durch das Verhindern des Abklebens zum Ausdruck bringt.
Wenn er die Brille aufsetzen würde, könnte ich mir vorstellen, dass man statt das Auge direkt mal einfach nur das Brillenglas abklebt, evtl mit einem Pflaster das nicht ganz dunkel ist, aber durch das man trotzdem nichts sieht.
Mein Sohn (allerdings beidseitiger Katarakt) empfand das Pflaster auf der Brille nicht wirklich dramatisch, aber am Auge konnte er es gar nicht leiden.
Vorsichtig wäre ich mit der Beobachtung, dass er gut sieht, denn das kann er auch, wenn er nur mit einem Auge schaut.
Ich selber habe keinen grauen Star gehabt, aber zwei sehr unterschiedlich sichtige Augen und jahrelang, ohne es zu wissen, für die Ferne das eine und für die Nähe das andere benutzt. Dabei habe ich mich ständig überanstrengt und das eine Auge ist deutlich schwachsichtiger als das andere, weil ich es doch weniger benutzt habe und das lässt sich im fortgeschrittenen Erwachsenenalter nicht mehr korrigieren.
Also, ich würde es weiterhin versuchen, auch gegen die Trotzphase des Kleinen. Ist mühsam, aber letztendlich notwendig.
Ich hoffe, das hilft dir weiter.
Liebe Grüße
Catrin
vielleicht ist es ja doch so, dass dein Sohn auf dem nicht abgeklebten Auge deutlich schlechter sieht und das zwar noch nicht äußern kann, aber durch das Verhindern des Abklebens zum Ausdruck bringt.
Wenn er die Brille aufsetzen würde, könnte ich mir vorstellen, dass man statt das Auge direkt mal einfach nur das Brillenglas abklebt, evtl mit einem Pflaster das nicht ganz dunkel ist, aber durch das man trotzdem nichts sieht.
Mein Sohn (allerdings beidseitiger Katarakt) empfand das Pflaster auf der Brille nicht wirklich dramatisch, aber am Auge konnte er es gar nicht leiden.
Vorsichtig wäre ich mit der Beobachtung, dass er gut sieht, denn das kann er auch, wenn er nur mit einem Auge schaut.
Ich selber habe keinen grauen Star gehabt, aber zwei sehr unterschiedlich sichtige Augen und jahrelang, ohne es zu wissen, für die Ferne das eine und für die Nähe das andere benutzt. Dabei habe ich mich ständig überanstrengt und das eine Auge ist deutlich schwachsichtiger als das andere, weil ich es doch weniger benutzt habe und das lässt sich im fortgeschrittenen Erwachsenenalter nicht mehr korrigieren.
Also, ich würde es weiterhin versuchen, auch gegen die Trotzphase des Kleinen. Ist mühsam, aber letztendlich notwendig.
Ich hoffe, das hilft dir weiter.
Liebe Grüße
Catrin
-
Kermit
Hallo Catrin,
erst mal vielen Dank für Deine Antwort !
Ja, daran habe ich auch schon gedacht...und das ist ja auch das, was einen als Mutter so beunruhigt, bzw. ich Angst habe, mir irgendwann mal Vorwürfe zu machen, sofern er weiterhin weder Abkleben noch Brille toleriert...
Ich weiß nicht wieviel verschiedene Pflaster ich schon ausprobiert habe, und da er ja auch die Brille völlig ablehnt, war das Abkleben des Brillenglases genau so erfolglos !
Nun denn, ich werde weiterhin am Ball bleiben und mein Bestes geben. In der Hoffnung, dass wenn ich es geschafft habe, es noch nicht zu spät ist...
In diesem Sinne nochmals Danke. Ich werde auf jeden Falls weiterhin dieses Forum besuchen und vielleicht irgendwann mal positives berichten, bzw. hoffentlich auch mal Tipps geben können.
Liebe Grüße
Kermit
erst mal vielen Dank für Deine Antwort !
Ja, daran habe ich auch schon gedacht...und das ist ja auch das, was einen als Mutter so beunruhigt, bzw. ich Angst habe, mir irgendwann mal Vorwürfe zu machen, sofern er weiterhin weder Abkleben noch Brille toleriert...
Ich weiß nicht wieviel verschiedene Pflaster ich schon ausprobiert habe, und da er ja auch die Brille völlig ablehnt, war das Abkleben des Brillenglases genau so erfolglos !
Nun denn, ich werde weiterhin am Ball bleiben und mein Bestes geben. In der Hoffnung, dass wenn ich es geschafft habe, es noch nicht zu spät ist...
In diesem Sinne nochmals Danke. Ich werde auf jeden Falls weiterhin dieses Forum besuchen und vielleicht irgendwann mal positives berichten, bzw. hoffentlich auch mal Tipps geben können.
Liebe Grüße
Kermit
-
Verena
Hallo,
unsere Tochter Paulina ist auch einseitig rechts am grauen Star erkrankt und wurde im Alter von 5 Monaten operiert. Jetzt trägt sie eine Kontaktlinse, die wir täglich wechseln. Das klappt sehr gut. Abkleben müssen wir täglich 2x2 Stunden.
Auch Paulina ist davon nicht begeistert, denn schließlich ist das Abkleben sehr anstrengend und außerdem hat sie ziemlich heftig Neurodermitis (insbesondere im Gesicht) was die Lage nicht unbedingt verbessert. Trotzdem halten wir alle es eisern durch, auch wenn es mal Theater gibt. Neuerdings hat sie auch raus, wie sie das Pflaster abziehen kann, was die Sache nicht unbedingt leichter macht. Dann geht es nur mit Konsequenz und Ablenkung.
Versuch es ein paar Tage ganz, ganz hartnäckig. Das muss sein!!! Sonst kannst du trotz OP das Auge vergessen. Uns hat man damals gesagt, dass Paulinas gesundes Auge so einen Vorsprung hat, dass sie das kranke nur im Abgeklebten Zustand überhaupt benutzt. Das ist so wichtig!!! Außerdem kann ich nur empfehlen, dass Pflaster immer direkt aufs Auge zu kleben - unsere Ortopthistin warnt vor dem Abkleben der Brille - die Kinder sind schließlich nicht dumm und sie schaffen es ganz fix, irgendwie an der Brille vorbeizusehen!!
Du tust dir selbst und deinem Kind keinen Gefallen, wenn du jetzt nachgibst!
Dass du das Gefühl hast, das das Sehen auch so gut ist, ist verständlich, da das andere Auge schließlich gesund ist und wahrschleinlich sehr gut sieht.
Ich denke, wenn du dir wirklich vornimmst, die nächsten Tage - koste es, was es wolle - das Abkleben durchzuziehen und du auch dahinter stehst (was dein Kind merken wird), dann geht es bald ganz automatisch und ohne Probleme - Kinder können sich ganz schnell an Dinge gewöhnen... Aber auch eben daran, dass sie nur genug Theater machen müssen, um bestimmte Dinge nicht tun zu müssen.
Sicherlich sollte man keinem Kind "den Willen brechen", aber bei dieser Geschichte geht es nicht um eine Kleinigkeit und da musst du hart bleiben, so hart es für dich auch sein mag!
Bleib dran: ihr schafft das!
Liebe Grüße,
Verena
unsere Tochter Paulina ist auch einseitig rechts am grauen Star erkrankt und wurde im Alter von 5 Monaten operiert. Jetzt trägt sie eine Kontaktlinse, die wir täglich wechseln. Das klappt sehr gut. Abkleben müssen wir täglich 2x2 Stunden.
Auch Paulina ist davon nicht begeistert, denn schließlich ist das Abkleben sehr anstrengend und außerdem hat sie ziemlich heftig Neurodermitis (insbesondere im Gesicht) was die Lage nicht unbedingt verbessert. Trotzdem halten wir alle es eisern durch, auch wenn es mal Theater gibt. Neuerdings hat sie auch raus, wie sie das Pflaster abziehen kann, was die Sache nicht unbedingt leichter macht. Dann geht es nur mit Konsequenz und Ablenkung.
Versuch es ein paar Tage ganz, ganz hartnäckig. Das muss sein!!! Sonst kannst du trotz OP das Auge vergessen. Uns hat man damals gesagt, dass Paulinas gesundes Auge so einen Vorsprung hat, dass sie das kranke nur im Abgeklebten Zustand überhaupt benutzt. Das ist so wichtig!!! Außerdem kann ich nur empfehlen, dass Pflaster immer direkt aufs Auge zu kleben - unsere Ortopthistin warnt vor dem Abkleben der Brille - die Kinder sind schließlich nicht dumm und sie schaffen es ganz fix, irgendwie an der Brille vorbeizusehen!!
Du tust dir selbst und deinem Kind keinen Gefallen, wenn du jetzt nachgibst!
Dass du das Gefühl hast, das das Sehen auch so gut ist, ist verständlich, da das andere Auge schließlich gesund ist und wahrschleinlich sehr gut sieht.
Ich denke, wenn du dir wirklich vornimmst, die nächsten Tage - koste es, was es wolle - das Abkleben durchzuziehen und du auch dahinter stehst (was dein Kind merken wird), dann geht es bald ganz automatisch und ohne Probleme - Kinder können sich ganz schnell an Dinge gewöhnen... Aber auch eben daran, dass sie nur genug Theater machen müssen, um bestimmte Dinge nicht tun zu müssen.
Sicherlich sollte man keinem Kind "den Willen brechen", aber bei dieser Geschichte geht es nicht um eine Kleinigkeit und da musst du hart bleiben, so hart es für dich auch sein mag!
Bleib dran: ihr schafft das!
Liebe Grüße,
Verena
-
Kermit
Hallo Verena,
Dir auch erst mal Danke für Deine Antwort !
Nachdem ich mit dem Abkleben nicht wirklich weiter gekommen bin, hat mir die Augenärztin die Tage beim Kontrolltermin eine Klappe für die Brille verschrieben.
Man stülpt dies über die Brille und das Auge ist somit auch völlig abgeschlossen.....D.h., man kann nicht drüber bzw. neben raus schauen....und, was soll ich sagen...es funktioniert ! Ich kann es immer noch nicht fassen !
Er ist zwar noch nicht so wirklich begeistert und es bedarf so einiger Bestechungsversuche, aber er macht bei weitem nicht die Anstalten, wie mit dem Pflaster...
Mittlerweile bin ich bei +/- 1/2 Std. täglich was zwar noch nicht genug, aber für mich ein riesen Erfolg ist...
Ich hoffe, das dies so bleibt und ich es steigern kann...
Vielleicht ist dies ja auch ein Tipp für Eltern mit Pflasterproblemen...
Liebe Grüße
Kermit
Dir auch erst mal Danke für Deine Antwort !
Nachdem ich mit dem Abkleben nicht wirklich weiter gekommen bin, hat mir die Augenärztin die Tage beim Kontrolltermin eine Klappe für die Brille verschrieben.
Man stülpt dies über die Brille und das Auge ist somit auch völlig abgeschlossen.....D.h., man kann nicht drüber bzw. neben raus schauen....und, was soll ich sagen...es funktioniert ! Ich kann es immer noch nicht fassen !
Er ist zwar noch nicht so wirklich begeistert und es bedarf so einiger Bestechungsversuche, aber er macht bei weitem nicht die Anstalten, wie mit dem Pflaster...
Mittlerweile bin ich bei +/- 1/2 Std. täglich was zwar noch nicht genug, aber für mich ein riesen Erfolg ist...
Ich hoffe, das dies so bleibt und ich es steigern kann...
Vielleicht ist dies ja auch ein Tipp für Eltern mit Pflasterproblemen...
Liebe Grüße
Kermit
-
Verena
Hallo,
nachdem nun 1 Jahr seit meinem damaligen Eintrag vergangen ist, wollte ich an dieser Stelle nochmal über meine Abklebeerfahrungen berichten, da ich sicherlich nicht die Einzige bin die sich mit diesem leidigen Thema auseinandersetzen muß.
Nachdem wir ja sehr lange Zeit mit der Abkleberei zu kämpfen hatten, habe ich es geschafft meinem Sohn seit Anfang diesen Jahres (er war zu diesem Zeitpunkt fast 3 J.) täglich und das für ca. 4-6 Stunden ein Okklusionspflaster aufs Auge zu kleben...
Seit April bis heute hat sich dadurch die Sehfähigkeit auf seinem schlechten Auge von 16% auf 25% erhöht...
Ich hoffe, dass noch eine weitere Steigerung möglich ist und kann nur Jedem, der sich wie ich, völlig verzweifelt mit einem schreienden und heulenden Kind einandersetzen muß(te), sagen: DRANBLEIBEN ! Es lohnt sich wirklich !
Viele Grüße
Kermit
nachdem nun 1 Jahr seit meinem damaligen Eintrag vergangen ist, wollte ich an dieser Stelle nochmal über meine Abklebeerfahrungen berichten, da ich sicherlich nicht die Einzige bin die sich mit diesem leidigen Thema auseinandersetzen muß.
Nachdem wir ja sehr lange Zeit mit der Abkleberei zu kämpfen hatten, habe ich es geschafft meinem Sohn seit Anfang diesen Jahres (er war zu diesem Zeitpunkt fast 3 J.) täglich und das für ca. 4-6 Stunden ein Okklusionspflaster aufs Auge zu kleben...
Seit April bis heute hat sich dadurch die Sehfähigkeit auf seinem schlechten Auge von 16% auf 25% erhöht...
Ich hoffe, dass noch eine weitere Steigerung möglich ist und kann nur Jedem, der sich wie ich, völlig verzweifelt mit einem schreienden und heulenden Kind einandersetzen muß(te), sagen: DRANBLEIBEN ! Es lohnt sich wirklich !
Viele Grüße
Kermit