Probleme beim einsetzen der Kontaktlinsen - künstliche Linsen?

Hier kann alles zum beidseitigen Katarakt besprochen werden.

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Jennifer1206
Beiträge: 2
Registriert: Sonntag 10. Mai 2020, 14:59

Probleme beim einsetzen der Kontaktlinsen - künstliche Linsen?

Beitrag von Jennifer1206 »

Hallo zusammen,

Mein Sohn hatte einen angeborenen grauen Star beidseits. Er ist inzwischen 2 Jahre alt. Der war schon so schlimm, dass er mit 5 Wochen und 9 Wochen jeweils an einem Auge operiert wurde. Lief alles erfolgreich und ohne Komplikationen.
Seitdem er 3 Monate alt ist trägt er Kontaktlinsen. Das raus nehmen klappt nur wenn er schläft.
Das einsetzten lief bis Ende letzten Jahres einigermaßen gut. Seit Dezember 2019 klappt das wirklich nur noch total schlecht. Wir müssen ihn festhalten, den ganzen Körper und den Kopf. Er kneift und schreit und windet sich ohne Ende... Es ist wirklich schwer die Linse einzusetzen...
Es belastet uns und natürlich vor allem ihn Psychisch sehr. Er hat neurodermitis, welches vermutlich durch den Streß beim einsetzen hervorgerufen wird und kratzt sich oft Stellen wund. Man merkt auch dass es Auswirkungen auf sein benehmen und seine Reaktionen auf vieles hat.
Wenn das Thema in der Augenklinik zur Sprache fühlen wir uns Stich gelassen und es wird nicht wirklich darauf eingegangen.
Bei der letzten Untersuchung vor einem Monat hat er niemanden an sich ran gelassen und auch die Untersuchungen nicht mitgemacht.
Durch corona und die Masken natürlich auch noch erschwert. Die Ärztin meinte nur kurz Starbrille als Option, aber wenn er sich nicht untersuchen lässt, kann man die nicht ausmessen.
Nächster Termin in 3 Monaten.
Mein Mann und ich haben uns aber auch mittlerweile Gedanken darüber gemacht mal künstliche linsen zur Sprache zu bringen um ihm den Druck und Streß komplett zu nehmen.

Hat jemand von euch auch solche Erfahrungen beim einsetzten gemacht? Legt sich dass vllt irgendwann...
Oder Erfahrungen mit der Starbrille?
Bzw auch eine solche OP für die künstlichen linsen mit 2/3 jahren machen lassen?
Die linsen müssen ja durch den Wachstum mehrfach ausgetauscht werden oder?
Wie haben die kleinen die OP verpackt?
Ging es ihnen danach anders, ohne den Streß mit dem einsetzten?

Bin dankbar für jede Antwort.

Danke und liebe Grüße
merin
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Registriert: Freitag 25. Januar 2008, 16:03
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Re: Probleme beim einsetzen der Kontaktlinsen - künstliche Linsen?

Beitrag von merin »

Hallo Jennifer,

du beschreibst ziemlich genau unsere Erfahrungen, nur dass meine Tochter bei den Untersuchungen immer super mitgemacht hat und sich an das Linseneinsetzen aber wirklich nie nie gewöhnt hat. Sie hat sich immer gewehrt und es brauchte immer zwei Leute zum Wechseln. Rausnehmen im Schlaf ging bei ihr nicht, sie schläft nicht tief genug.
Wir sind dann wirklich auf eine Starbrille umgestiegen, da war sie 3 und hatte eine Unverträglichkeit der Linsen mit Entzündung. Nachdem die abgeheilt ist, sind wir dann nicht zu den Linsen zurück. Und sie ist nun 12 und trägt immer noch Brille, mittlerweile Gleitsicht. Für uns alle war das eine große Entlastung und sie sieht auch gut. Die Ärzte haben gesagt, es werde ihrer Sehentwicklung schaden und wir dürften das nicht machen. Aber letztlich stimmte es nicht. Alle fragen immer, wie ein Kind mit Brille so gut sehen kann (zwischen 60 und 80%). Und wir haben uns gefragt, wieso wir nicht früher auf eine Brille umgestiegen sind.

Liebe Grüße
merin
ALa
Beiträge: 12
Registriert: Sonntag 12. Juni 2016, 14:37

Re: Probleme beim einsetzen der Kontaktlinsen - künstliche Linsen?

Beitrag von ALa »

Hallo Jennifer,

bei uns wurde der graue Star leider erst mit einem Jahr festgestellt, obwohl er schon seit mind. dem 6. Monat bestand. Wir haben uns damals gleich für eine Implantation entschieden (Augenklinik der Uniklinik Giessen) - für uns war es eine gute Entscheidung.

Es muss nicht mehrfach implantiert werden, da die Linse selbst nicht mehr wächst. Sie versuchen nur die künstliche Linse so zu berechnen, dass man zumindest bei einem Wert dann bei 0 raus kommt (ich glaube aber, das hat noch nie funktioniert, ist ja eine ziemliche Glückssache)
Zuerst gab es dann eine geteilte Brille, mit knapp 2 wurde auf Gleitsicht umgestellt. Die Sehentwicklung ist super, Sehschärfe etc. wirklich gut (wir werden oft als gutes Beispiel für frühe Implantation für Studenten vorgestellt). Die Brille selbst wird fast jedes Jahr schwächer, da sich das Auge der Linse annähert.
Wir hatten keine Nach-OP, da das Linsenverfahren neu war (2016) und eine Glaukomgefahr damit minimiert wird. Hat sich bisher bestätigt.
Die OP selbst ist gut gelaufen (beide Augen mit Abstand von 14 Tagen) und wurde gut verkraftet.
Ich möchte hier keine Werbung machen, aber bisher haben wir echt Glück gehabt mit der frühen Implantation und für uns was es die richtige Entscheidung.

Bei Fragen melde dich!

Viele Grüße,
Anja
merin
Experte
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Re: Probleme beim einsetzen der Kontaktlinsen - künstliche Linsen?

Beitrag von merin »

Das klingt ja wirklich gut. Allerdings kam bei uns das Glaukom auch erst nach sechs Jahren, insofern seid ihr leider nicht ganz auf der sicheren Seite. Aber die gibt es im Leben ja eh nie. Ich würde gern lesen, wie es weitergeht!
Falco
Beiträge: 1
Registriert: Donnerstag 28. Juli 2022, 19:38

Re: Probleme beim einsetzen der Kontaktlinsen - künstliche Linsen?

Beitrag von Falco »

Hallo zusammen

ich hätte nie gedacht das dieses Thema mich so Stark wieder einholt weil ich vor 36 Jahren operiert wurde am ang. Grauen Star , nur leider hat es meine Tochter auch.
Sie wurde frisch operiert ( übliche Prozedere )
allerdings wundert mich eine Sache die ich hier Lese und zwar „ ich wurde erst mit 6 Monaten operiert um die Gefahr auf grünen Star zu minimieren und meine Tochter jetzt auch.

Meine Frage : welche Info habt ihr diesbezüglich bekommen…"

- ich möchte aber erwähnen , ich habe mir mehrere Meinungen( Uni, Augenzentrum und mein Augenarzt( der mich seit 30 Jahren behandelt) angehört.


Liebe Grüße
Falco
krcal
Beiträge: 52
Registriert: Donnerstag 12. Januar 2012, 21:14

Re: Probleme beim einsetzen der Kontaktlinsen - künstliche Linsen?

Beitrag von krcal »

Hi Falco,

ich als selbst Betroffener wurde 1986 bds. operiert, aber das mit dem Grünen Star kannte ich auch nicht, noch nie gehört.

LG
Peter
"Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren!"
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