Erfahrungen nach der OP

Schreiben Sie hier bitte Ihre Beiträge zur Linsenimplantation.

Moderatoren: Angela, merin

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HeNi
Beiträge: 7
Registriert: Sonntag 7. Januar 2018, 08:45

Erfahrungen nach der OP

Beitrag von HeNi »

Hallo alle zusammen,
seiit fast einem Jahr und gleichzeitiger Diagnose eines Polstars bei meinem Sohn (damals knapp 2 Jahre) lese ich mich schon durch sämtliche Themen in diesem Forum. Im realen Lebensumfeld kenne ich leider - oder eigentlich Gottseidank für alle anderen - keine Leidensgenossen. Die Erfahrungen von den Mitgliedern hier haben mich wirklich schon beruhigt.... im Sinne, dass die Welt jetzt nicht untergeht... :roll:
Mittlerweile ist der graue Star trotz Abkleben und Brille und allem, was man sonst noch so machen muss mit vielen Tränen und viel Geschrei so fortgeschritten, dass Anfang Februar - mit fast 3 Jahren - ein Implantat eingesetzt wird. Um WIRKLICH sicher zu gehen, würde er unter Vollnarkose ausgiebig untersucht: Dichte Trübung.
Nach 3wöchiger Bedenkzeit haben wir uns die Tage für die OP entschieden. Mit zwar mäßiger Aussicht auf großartiges Sehvermögen (40-50%) gegenüber aber Erblindung des Auges haben wir ja nicht viel zu verlieren...
Über die OP an sich mache ich mir eigentlich keine großen Sorgen ... das mütterliche Nervenkostüm sei hier mal außen vor.... aber wie sieht den die Zeit danach aus? Wie liefen bei euch die Tage im Krankenhaus ab? Wie haben es eure Kinder weggesteckt? Wie habt ihr euch organisiert? Wie lange mussten eure Kinder zu Hause bleiben? Fragen über Fragen....
Freue mich sehr über Antworten mit euren Erfahrungen, wie es nach der OP weiterging.
Liebe Grüße
glueckskind
Beiträge: 28
Registriert: Sonntag 4. September 2016, 23:57

Re: Erfahrungen nach der OP

Beitrag von glueckskind »

Hallo Heni,

du kannst gern meinen Thread lesen. http://www.angeborener-grauer-star.de/f ... f=4&t=1739
In Kurzfassung verlief die OP bei uns glücklicherweise komplikationslos, die Narkose hatte meine Tochter allerdings nicht so gut verkraftet, am Abend des OP-Tages war sie wieder wie immer. Das Tropfen des Auges war sehr schwierig, da sie große Angst davor hatte. Ansonsten ging es ihr gut und hat sie die eigentliche OP gut weggesteckt. Die Heilung verlief sehr gut. Die Sehentwicklung stetig besser und ebenfalls sehr gut. Abkleben geht mit Belohnungen in Aussicht gut (nach 1 Woche Kleben, gibt's ein kleines Geschenk.) Da bin ich schon nen Zacken Geld losgeworden, aber es funktioniert und die Sehleistung, die sie dadurch entwickelt hat, ist nicht mit Geld zu bezahlen. In der Kita vergisst sie es ganz schnell und merkt gar nicht, dass sie es trägt. Ist alles machbar.
Wir hatten zufällig Feiertag glaub nach der OP und Wochenende. Sonst hätte sie 3 Tage nach OP wieder in den Kindergarten gehen können.
Viele Grüße und drücke euch die Daumen, dass alles gut verläuft.
merin
Experte
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Registriert: Freitag 25. Januar 2008, 16:03
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Re: Erfahrungen nach der OP

Beitrag von merin »

Hallo HeNi,

unsere Situation ist nicht ganz vergleichbar, denke ich, denn meine Tochter war der OP erst drei Monate alt. Wir waren pro Auge drei Tage im KKH, einen davor, den OP-Tag und einen danach. Dann noch ein bissel tropfen und bald war alles in Ordnung. Ich war ja aber ohnehin mit ihr zu Hause.

Es gibt Internetseiten um Kinder auf Narkose und OP vorzubereiten, dass würde ich bei einem Dreijährigen machen. In der Klinik kann man euch sicher sagen, mit wie langen Ausfallzeiten zu rechnen ist.

Ich drück euch die Daumen für die OP und wünsche alles Gute!
merin
KK13
Beiträge: 22
Registriert: Donnerstag 6. August 2015, 12:08

Re: Erfahrungen nach der OP

Beitrag von KK13 »

Hallo,

Michel hat auf beiden Augen eine Implantation hinter sich. Bei der 1. OP war er 20 Monate, bei der 2. OP 6 Jahre.

Beim 1. Mal waren wir 3 Nächte im KH, beim 2. Mal 2 Nächte. Michel hat alles gut weggesteckt, nie Schmerzen oder so. Nach den OPs mussten wir anfangs alle 3 Tage zur Kontrolle. Tropfen mussten wir jeweils ein paar Wochen lang, das war bei uns aber kein Problem.

Ich habe ihn, als er 6 war, 2 Wochen aus dem Kiga zuhause gelassen, den Ärzten hätte auch eine Woche gereicht.

Frage mal nach, ob genäht wird und welche Art Nahtmaterial benutzt wird. Nach der 2. OP mussten nämlich die Fäden gezogen werden, zwar ambulant, aber mit Vollnarkose. Das sind dann wieder ein paar Tage Ausfall..... Bei der 1. OP wurden selbstauflösende Fäden benutzt, manchmal wird auch gar nicht genäht.

Michels Sehentwicklung ist übrigens gut :D

LG

Kerstin
HeNi
Beiträge: 7
Registriert: Sonntag 7. Januar 2018, 08:45

Re: Erfahrungen nach der OP

Beitrag von HeNi »

Hallo zusammen!
Erst einmal vielen Dank für eure Beiträge! Es tut gut, von Gleichgesinnten Mut gemacht zu bekommen!
Der Termin rückt immer näher und was macht mein Sohn? ... ruft bei der Bronchitis, die hier die Runde macht, gleich "Hier!"....Ich hoffe, wir kriegen das bis zur OP hin, damit der Termin nicht verschoben werden muss....will es jetzt WIRKLICH hinter uns bringen!
Laut einem neuen Seh-schnell-Test, hat sich die Sehstärke auf seinem schlechten Auge von 2,5 + auf 1,5 - geändert.... dass das so schnell geht!!??
Na ja, wir fiebern jetzt dem Termin entgegen. Ich melde mich danach und berichte...
Liebe Grüße!
HeNi
Beiträge: 7
Registriert: Sonntag 7. Januar 2018, 08:45

Re: Erfahrungen nach der OP

Beitrag von HeNi »

Hallo!
Puh....der erste Schritt ist geschafft. Henri wurde am Freitag operiert und ist nun mein tapferer, neuer Besitzer einer neuen Linse!
Natürlich fand er den Verband und vor allem die Kanüle im Arm richtig doof, war aber dann nach einem ausgedehnten Schläfchen auf dem Zimmer wieder guter Dinge. Am nächsten Tag kam der Verband ab - ein Drama- und auch die Kanüle kam raus - ein noch größeres Drama. Alles sitzt so wie es soll und wir durften nach einer Nacht schon heim.
Der Einschnitt wurde genäht und in 10 Tagen werden die Fäden unter kurzer Narkose gezogen.
Nächsten Donnerstag dann erstmal die erste Untersuchung.
Das Tropfen zu Hause gestaltet sich etwas schwierig... aber da muss er jetzt durch....hat da vielleicht jemand nen guten Tip????
Also alles in allem war jetzt erstmal alles super verlaufen, ein super menschlicher Arzt und liebes Pflegepersonal, die alles gegeben haben, um ihn bei Laune zu halten!
Nun harren wir der weiteren Dinge.
Viele -erleichterte- Grüße

P.S.: habt ihr auch so einen klitze kleinen irgendwie glitzernden Punkt im Auge mit der neuen Linse beobachtet???
KK13
Beiträge: 22
Registriert: Donnerstag 6. August 2015, 12:08

Re: Erfahrungen nach der OP

Beitrag von KK13 »

Hallo,

zum Tropfen kann ich leider keinen Tipp geben, das hat bei uns immer gut geklappt.

Den glitzernden Punkt hat Michel auch, das hat mich anfangs auch irritiert. Aber jetzt im 2. Auge ist er auch da, also scheint das normal zu sein. Es hat noch nie ein Arzt etwas dazu gesagt, und die 1. Linse hat Michel seit 2012.

LG

Kerstin
HeNi
Beiträge: 7
Registriert: Sonntag 7. Januar 2018, 08:45

Re: Erfahrungen nach der OP

Beitrag von HeNi »

Hallo!
Haben seeeehr anstrengende 2 Wochen hinter uns.
Henri bekam eine schlimme Fibrinreaktion und wir würden zunächst noch mal stationär aufgenommen. Dann hieß es tropfen, tropfen, tropfen.... bis buchstäblich der Arzt kommt. Konnten zum Glück eine weitere OP, in der die Linsenkammer ausgespült werden sollte, somit umgehen. Aber stündlich Kortison tropfen und dann alle 3 Stunden Antibiotikum und was zum Pupillen erweitern tropfen ist bei so einem Kleinen echt ein Kraftakt.
Heute wurden die Fäden endlich gezogen, alles nochmal genau mit der neuen IOL und der Hornhautverkrümmung gemessen und zum Glück musste nicht gespült werden... das Fibrin war vollständig weg.
Morgen müssen wir nochmal zur Kontrolle. Wurde heute alles ambulant gemacht.
Ich bin nach der heutigen Diagnose das erste Mal noch mal guter Dinge.... Die letzten 2 Wochen haben mich ECHT fertig gemacht. Es war eine große Belastung ... vor allem auch für seine große Schwester, die das Ganze auch nicht verstanden hat und um Aufmerksamkeit rang.....jetzt kehrt hoffentlich erst einmal Ruhe ein..... bis das Abkleben beginnt.... *ohje*....
Ich hoffe WIRKLICH NUR, dass sich das alles für meinen kleinen Mann lohnt, der so große Angst die ganze Zeit hatte, so viele Tränen sind geflossen.... und er war trotzdem so tapfer......wir sind echt urlaubsreif!!!!!
Und ich hoffe, dass ich hier bald von den ersten Fortschritten berichten kann.
Gaaaanz viele liebe Grüße von Zweien, die hart gekämpft haben!
merin
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Re: Erfahrungen nach der OP

Beitrag von merin »

Meine Güte, das klingt nach einer anstengenden Zeit. Ich hoffe, ihr kommt bald zur Ruhe. Man macht sich ja doch immer große Sorgen, wenn etwas nicht ist, wie es sein soll. Wie wurde denn entschieden, das jetzt implantiert wird? Wir waren ja, als Tochterkind 6 war, mit der Frage bei zwei Operateuren und beide votierten dagegen. Sie sehe so ausreichend gut. Wisst ihr, warum bei euch dafür votiert wurde?
HeNi
Beiträge: 7
Registriert: Sonntag 7. Januar 2018, 08:45

Re: Erfahrungen nach der OP

Beitrag von HeNi »

Halli Hallo.
Bei Henri begann ja alles mit einem kleinen Polstar, der aber innerhalb eines Jahres zur kompletten Linsentrübung führte. Für uns ging es da um den Erhalt des bereits gelernten Sehvermögens und da haben wir nicht lange nachgedacht , ob Implantation ja oder nein. Der Chefarzt hat das genau so gesehen. Trotz des ganzen Theaters, das wir nach der OP mit diesem blöden Fibrin hatten, bin ich heilfroh, dass jetzt alles so ist wie es sein soll. Am Dienstag hatten wir das erste Mal Sehschule und die ersten Test ergaben mindestens (Henri war etwas zappelig) 30 Prozent Sehstärke auf dem neuen Auge... ohne Brille. Keine Hornhautverkrümmung. Das erscheint mir ein guter Ausgangspunkt für die nun folgende Therapie mit Brille und Pflastern, oder? Wie sind da die "üblichen" Werte?
Liebe Grüße
merin
Experte
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Re: Erfahrungen nach der OP

Beitrag von merin »

Huhu,

wie alt ist er? 2? Dann sind das ganz gut Anfangswerte, ja. Da ist dann noch viel Luft nach oben.

lg
merin
HeNi
Beiträge: 7
Registriert: Sonntag 7. Januar 2018, 08:45

Re: Erfahrungen nach der OP

Beitrag von HeNi »

Hallo,
Wollte nach der ganzen vergangenen Zeit der letzten Wochen und Monate nochmal berichten, wie es uns ergangen ist und heute geht.
Henri trägt jetzt eine Bifokalbrille für sein neues Auge und kommt gut damit klar. Nur beim Abkleben möchte er sie nicht tragen, weil ihn dann das Glas stört. Nach Absprache mit der Ärztin lassen wir sie dann einfach aus. Die neue Linse ist so super eingestellt, dass er beim Spielen mit angeklebten Auge überhaupt keine Einschränkung zeigt. Nur Bilderbuch schauen geht eben nicht. Durch weitere Tests in der Klinik würde bestätigt, dass Stereosehen funktioniert und sogar räumliches Sehen. Wir sind heilfroh, dass er anscheinend vor der Linsentrübung schon ausreichend Sehen mit dem Auge gelernt hat. Sein Schielen ist auch fast komplett behoben. Nur wenn er müde ist und die Brille auszieht schläft das neue Auge wohl zuerst ein.
In der Klinik ist er mittlerweile auch ein Geräteprofi und lässt brav alle Untersuchungen über sich ergehen. So konnte zuletzt auch der Innendruck gemessen werden und alles in einem super Bereich.
Ich bin froh, wieder im normalen Alltag angekommen zu sein, fürchte mich aber noch etwas vor einem Nachstar und hoffe, dass der uns erspart bleibt.
Alles in allem war die OP also ein voller Erfolg. Henri ist wieder meine alte Frohnatur und hält uns wieder mit waghalsigen Turnübungen in Atem...
Mittlerweile wurde auch meine Tochter getestet und es wurde nichts gefunden. Sieht wie ein Adler!!!

Vielen Dank nochmal für die ganzen Beiträge in diesem Forum!!! ... und ich kann nur zustimmen, dass die Zeit des Tropfens und Abklebens ganz schön ins Geld geht... :roll: ...

Viele liebe Grüße
Nina
merin
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Re: Erfahrungen nach der OP

Beitrag von merin »

Es freut mich, dass es bei euch so gut verläuft.
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