Linsenwechsel

In diesem Forum können alle Probleme und Infos zur Kontaktlinsenversorgung ausgetauscht werden.

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Diana
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Beitrag von Diana »

Mensch, da habt ihr aber auch einen komplizierten Fall... Drück euch die Daumen das ihr sie ganz schnell beim nächsten Versuch reinbekommt.
merin
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Beitrag von merin »

Nun sind sie drin. Aber wieder mit viel Zwang und Schreien und so. Ach, es tut mir so weh...
Silvia
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Sie hat ohne mit der Wimper zu zucken stillgehalten

Beitrag von Silvia »

Huhuuuuuuuuu,
absolute Premiere heute früh beim Linsen raus machen: sie hat 0,0 geweint und hat sich "problemlos" die Linsen rausmachen lassen. "Linse Linse" hat sie 2x gesagt und das wars :-)) Ging dann natürlich auch super schnell so. Sie ist nun 19 Monate alt - am 22. wird sie 20 Monate. Merin, es wird auch bei Dir irgendwann soweit sein, auch wenns jetzt super sch.... ist. Ich glaube noch nicht wirklich, dass es bei uns jetzt immer soooo klappen wird, aber ich habe die letzten Wochen schon gemerkt, dass es etwas leichter wird.

Mit den Kosten der Linsen hab ich 0 Ahnung, wir zahlen da nichts zusätzlich und die Rechnung geht direkt an die Krankenkasse.

Liebe Grüße von
Silvia
merin
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Beitrag von merin »

Unsere kosteten knapp 500 Euro, die komplett die Kasse gezahlt hat.
Diana
Vielschreiber
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Beitrag von Diana »

Was habt ihr denn für High-Tech-Kontaktlinsen das die so einen Preis haben? Die müssten sich doch eigentlich von alleine ein- und aussetzen oder zumindest selbstreinigend sein...
Silvia
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Silsoft

Beitrag von Silvia »

Die Silsoft sind die absolut einzigen, die man offiziell 4 Wochen im Auge lassen darf - das lässt sich der Hersteller eben auch zahlen.

Und das ist auch der Grund, warum sie unsere Anpasserin nicht verschreibt........ heul.
Silvia
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Reinmachen

Beitrag von Silvia »

Ach Merin,
jetzt hab ich eben erst gelesen in meiner Euphorie, dass Ihr sie nun drin habt.

Ach, ich kann es soooo gut nachvollziehen, dass es Dir weh tut. Ich habe so oft geweint hinterher oder gedacht, wenn es nochmal soooooo geht will ich das garnicht mehr so.... aber wie gesagt - vergiss nie: dein Kind wird keinen Schaden davontragen und es später auf keinen Fall mehr wissen, dass es sich so gewehrt hat!!!! Bis die Erinnerung bleiben wird, gibt es kein Wehren mehr.
merin
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Beitrag von merin »

Dass es sich nicht erinnert heißt nicht, dass es kein Trauma gibt. Das weißt ich nur allzu gut. Im Gegenteil bin ich davon überzeugt, dass es traumatisch ist für meine Kleine, nur gibt es ja offenbar keine Alternative. Denn auch eine schlechte Sehentwicklung hat Folgen. Eine Psychologin meinte zu mir, dass man an Traumen immer therapeutisch arbeiten könne, bei verpasster Sehentwicklung sei das schwieriger. Ich gebe ihr da recht.
Sie wollte nochmal gezielt eine Traumatherapeutin dazu befragen.
Silvia
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Trauma

Beitrag von Silvia »

Ich dachte genauso wie Du was das angeht. Ich konnte Catrin und anderen nie glauben die sagen, dass sie sich dran gewöhnen. Ich war 100%ig überzeugt, dass Lisa ein Trauma davonträgt. Heute denke ich da anders. Schade, dass außer Diana und mir niemand etwas dazu geschrieben hat, der vielleicht auch ein Kind hatte, das sich extrem gewehrt hat. Lisa hat kein Trauma bekommen, Catrins Tochter hat kein Trauma bekommen, hier in Schlitz bei uns wohnt eine Fam. es ging nur per absoluten Zwang (Sohn einklemmen) über Jahre, kein Trauma und der Sohn macht mittlerweile super mit .... Ich kenne mittlerweile sehr viele mit grauen-Star-Kindern, und bei niemandem von den Älteren ist mir irgendjmd. bekannt, der ein Trauma bekommen hat.

Säuglinge haben auch oft superhorrormäßige Bauchschmerzen, schreien stundenlang am Tag, oder das Zahnen ist die Hölle (wir hatten auch sehr schlimme Nächte) - sie haben kein Trauma hinterher davon. Das ist wirklich mittlerweile meine Meinung, wenn man anders denkt macht man sich selber kaputt und das hilft den Kindern viel weniger. Ich weiß, Du wirst mich heute nicht verstehen, aber vielleicht liest Du das hier in einem Jahr nochmal.

Heute denke ich bei den sch.... Narkoseuntersuchungen, dass jetzt langsam ein Trauma entsteht, da sie immer mehr versteht.... Aber da werde ich mich auch irren. Wir leiden halt leider immer mit unseren Kindern mit. Manche mehr, manche weniger. Diejenigen die weniger "Mitleid" haben müssen, haben es einfacher...
merin
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Beitrag von merin »

Nun, ich glaube, die Frage ist nicht, ob es ein Trauma verursacht oder nicht, sondern was wir unter Trauma verstehen bzw. welche Auswirkungen das hat. Ich gehe davon aus, dass viele der von dir oben genannten Dinge für Säuglinge traumatisch sind. Ein Säugling, der stundenlang am Tag schrie (dass der Normalsäugling, der mit viel Kontakt usw. begleitet wird, das tut, glaube ich nicht) hat sicher ein Trauma. Das heißt aber nicht, dass man ihm das später ansieht. Ich denke, dass Traumen zu Vulnerabilitäten (Anfälligkeiten) führen, das heißt, dass Thea z.B. evtl. anfälliger wird für Situationen, in denen sie sich körperlich manipuliert fühlt, weil das eben ihre frühe Geschichte war. Die menschliche Psyche ist ja unheimlich komplex und formbar, so dass es sicher keine einfachen Ursache-Wirkung-Verhältnisse gibt.

Kurz gesagt ist meine Meinung, dass du (oder ich) gar nicht sagen kann, ob eines der zahlreichen Star-Kinder vom Linsenwechsel ein Trauma hat oder nicht. Wenn eines davon später in die Therapie käme könnte man das vielleicht gemeinsam mit dem dann Jugendlichen oder so herausarbeiten, aber so von außen sehen? Nee, wohl eher nicht, denke ich...

Traumen gehören für mich zum Leben. Es gibt immer Dinge, die traumatisch sind und die Frage ist, wie wir unseren Kindern helfen können, damit umzugehen. Für mich gehört es zu meiner Verantwortung, dies zu sehen und den Schmerz meiner Tochter zu akzeptieren. Auch wenn es, wie du schon schreibst, eine Gratwanderung ist, weil ich ihr dabei ja auch noch beistehen können muss. Aber für mich sit es zentral, nicht den Weg zu wählen zu sagen "so schlimm sit das ja nicht", sondern ich möchte sagen können "Ja, es ist schlimm für dich, ich weiß es. Aber ich gehe mit dir da durch so gut ich kann."

Und nein, ich sehe die enge Bindung an mein und Beziehung zu meinem Kind, die mich so mitleiden lässt, nicht als Bürde, sondern als Geschenk.
Silvia
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Beitrag von Silvia »

Ja, Du hast wohl recht.

Aber ich habe mich anfangs sehr stark selber kaputt gemacht. Mir ging es wirklich so sehr schlecht, dass ich gar keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Es drehte sich alles sobald ich wach war nur um Lisas Augen und ganz spez. die Linsen, ob sie sieht, wieviel sie sieht, dass ich ihr kein Sehen ermögliche, weil wir die Linsen nicht in die Augen bekamen..., ich weinte täglich. Ich hätte für mich selber damals psychische Hilfe gebraucht, fand aber garnicht die Zeit, zum Arzt zu gehen. Wenn wir Zeit hatten und endlich mal zu zweit waren, mussten wir versuchen, die Linsen rein- oder rauszukriegen.
Es hieß damals, Lisas Kopfumfang sei zu klein, sie werde wahrscheinlich auch geistig behindert sein, evtl. hörgeschädigt, es werde sich erst in der Entwicklung zeigen, wir sollten in diese Klinik, dann in diese Klinik, dann in diese....

Ich bin jmd., der ganz starkes Mitleid hat. Das ist bestimmt nicht nur förderlich für Lisa, daher sehe ich es nicht als Geschenk für mich (wenn ich Dir aber auch trotzdem irgendwie recht gebe, dass wohl diejenigen, die Mitleid haben, auch ganz besonders lieben). Aber vielleicht können auch diejenigen, die "härter" sind und weniger Mitleid haben, genauso lieben. Das können wir nicht wissen, die wir in unserer Haut stecken. Und dann haben die weniger Mitleidigen es einfacher ;-)) So, nun aber Schluss für heute, ich wünsche Euch einfach ganz viel Kraft weiterhin!
Und Ihr seid mit Sicherheit auf einem viel besseren Weg als wir damals!!
Silvia
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Beitrag von Silvia »

Ich habe mich und rege mich heute noch über die Aussage von unserer Anpasserin auf: "Das wird für Ihre Tochter das gleiche wie Zähneputzen auch."

..... da hab ich heute noch keine Worte. Das ist jawohl wirklich ein Unterschied.
Elli02
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Beitrag von Elli02 »

Hallo Silvia, merin und die anderen,
es gab schon mal einen Thread zum Thema, deshalb vielleicht nicht so viele Antworten...

Die Aussage, dass es wie "Zähneputzen wird" ist gar nicht so falsch. Ich denke, Deine Anpasserin wollte nicht das anfängliche Drama herunterspielen, sondern Euch nur beruhigen, dass das Wechseln irgendwann ganz normal dazugehört und das Wehren in den meisten Fällen aufhört.

Auch unser Sohn hat sich monatelang massiv gewehrt. Wir mussten ihn auch zu zweit festhalten und wir brauchten manchmal viele Versuche, bis es klappte. Natürlich tat es uns sehr weh - meinem Mann noch mehr als mir, da bei ihm noch die Angst dazu kam, es könnte wehtun, wenn man ins Auge greift. (Da ich selbst Linsen trage, war ich da einfach etwas lockerer...)
Ich habe versucht, Anton das Gefühl zu geben, dass wir ihm nicht weh tun wollen, wir verstehen können, dass er es nicht will - dass es aber einfach sein muss, er es irgendwann verstehen wird und er es schaffen kann. Ich denke die Kinder spüren ganz doll die innere Haltung der Eltern - wenn man selbst weiß, dass man es zum Besten der Kinder tut und sich nicht schuldig fühlt, dann wissen es die Kinder auch. Ich glaube nicht, dass es langfristige Folgen hat - das wäre eher der Fall, wenn man es den Kindern gegenüber mit einem "stell dich nicht so an" u.ä. abtun würde, völlig rücksichtslos und nicht versuchen würde, auf das Kind zu achten und einen guten Zeitpunkt zu erwischen.

Es wurde schneller einfacher, als ich geglaubt habe und Anton hat selbst irgendwann gezeigt, wie er das Wechseln möchte: Wir haben ihn immer auf den Wickeltisch gelegt ihn dann festgehalten. Aber irgendwann (so mit 1,5 - 2 Jahren) hat er sich hingesetzt und gesagt: "So machen" Es ging wirklich besser und ich konnte es dann sogar recht bald allein.
Wir haben Anton auch immer gesagt, dass er nach dem "Rausnehmen die Flüssigkeit einfüllen darf - das fand er ganz toll, da es etwas war, was seine Geschwister eben nicht dürfen.

Anton hat übrigens auch die Silsoft-Linsen - komplett von der Kasse bezahlt. Das war schon sehr hilfreich, dass sie so lange im Auge bleiben dürfen, da das "Drama" dann nur selten nötig war (durch häufiges "Rausreiben" aber öfter als alle 4 Wochen...) Auf unserem Rezept steht immer sowas wie "medizinische Gründe, wegen Unverträglichkeit der sonstigen Linsen", oder so ähnlich. Unser Arzt hält die Silsoft einfach für die beste Lösung bei so kleinen Kindern - und ich bin auch jetzt froh über die lange Tragedauer, so dass wir nicht jeden Morgen vor dem Kindergarten noch die Linsen einsetzen müssen. Wir reinigen nun ca. 1 mal die Woche - manchmal aber auch seltener.
Ich finde es nicht in Ordnung, wenn solche Linsen nicht verschrieben werden und das "Wechseldrama" dann täglich nötig ist - könnt Ihr (Silvia) da nicht den Arzt wechseln ? Die Anpassering muss es den Kindern doch nicht noch künstlich schwer machen !

Gruß, Michaela
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