Bifo-Starbrille: Franklin- oder verblendetes Bifokalglas

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merin
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Bifo-Starbrille: Franklin- oder verblendetes Bifokalglas

Beitrag von merin »

Meine Tochter braucht mal wieder eine neue Brille. Leider sind wir aktuell klamm, und eine Zuzahlung von über 200€ ist nicht drin. Dazu kommt, dass unser Optiker nicht mehr mit Solira zusammenarbeitet, weil die offenbar so viele Fehler gemacht haben in der letzten Zeit. Also gibt es keine Franklingläser mehr aus Deutschland, es müsste auf Hersteller in der Schweiz oder irgendwo in Skandinavien (hab das Land vergessen) zurück gegriffen werden. Was teurer würde. Nun bot die Optikerin an, dass wir auf ein verblendetes Bifokalglas umsteigen mit einem runden Einschliff. Leider habe ich davon noch nie gehört und es auch noch nie gesehen, auch das Netz kann mir nicht weiter helfen. Kann jemand von Euch etwas dazu sagen oder hat selbst Erfahrungen?
glupsch
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Re: Bifo-Starbrille: Franklin- oder verblendetes Bifokalglas

Beitrag von glupsch »

Hallo merin,

Deine Tochter ist doch schon in der Schule, oder? In dem Alter hatte ich mit Sicherheit keine Bifo-Gläser mehr, bei denen der Nahteil über die gesamte Breite geht. Ich gehe eigentlich davon aus, dass das auch bei Eurer Tochter funktionieren sollte und sie damit klar kommt. Oder sagt der Augenarzt explizit was anderes?

Vielleicht kann Dir die Optikerin ein Bild (z.B. aus dem Katalog) zeigen oder Dir aufzeichnen, wie der Nahteil dann in etwas aussehen wird?

Ich glaube, meine alte Starbrille dürfte so etwas sein, was jetzt bei Euch im Raum steht. Ich kann versuchen, heute abend mal ein paar Fotos zu machen, auf denen man was erkennt. Die könntest Du dann der Optikerin zeigen und fragen, ob sie sowas meint.

Gleitsicht wird bei Euch derzeit gar nicht in Erwägung gezogen?
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mama2012
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Re: Bifo-Starbrille: Franklin- oder verblendetes Bifokalglas

Beitrag von mama2012 »

Hallo merin,

unter deiner Beschreibung verstehe ich eine "klassische" Bifobrille, also mit eingeschliffenem Nahteil, z.B. 1,5cmx1,5cm. Bei nur Tragen der Starbrille wäre es mir zu klein.
Vielleicht wirklich auf Gleitsicht umstellen?

Wir haben immer noch Solira-Gläser und keine Probleme (außer vielleicht Wartezeit von knapp 3 Wochen). Oder du fragst bei einem anderen Optiker nach?

Rodenstock (die Manufaktur) kann, so glaube ich, auch Franklingläser bauen.
glupsch
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Re: Bifo-Starbrille: Franklin- oder verblendetes Bifokalglas

Beitrag von glupsch »

mama2012 hat geschrieben:unter deiner Beschreibung verstehe ich eine "klassische" Bifobrille, also mit eingeschliffenem Nahteil, z.B. 1,5cmx1,5cm.
Ja, so in etwa verstehe ich es auch. Wobei verblendet für mich heißt, dass der Übergang fließend ist und keine scharfe Kante entsteht.
mama2012 hat geschrieben:Bei nur Tragen der Starbrille wäre es mir zu klein.
Vielleicht wirklich auf Gleitsicht umstellen?
Pardon, aber das passt nicht ganz zusammen - bei Gleitsicht ist der Nahbereich kleiner.
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merin
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Re: Bifo-Starbrille: Franklin- oder verblendetes Bifokalglas

Beitrag von merin »

Die Optikerin ist leider nicht in der Nähe. Sie haben ein Probeglas da, ggf. muss ich nochmal hinfahren, was ich gern vermeiden würde. Sie hatten wohl mit Solira das Problem, dass die eingeschickten Gestelle beim Einschleifen kaputt gegangen sind.
Sie meinte am Telefon, die neue Variante sei kein Standardbifo-Glas, dieses ist ja unten rund und oben hat es eine gerade Kante. Verblendetes Bifoglas ist ganz rund, also ein Kreis im Brillenglas (so hab ich es verstanden), der zwar sicht- aber nicht fühlbar ist. Dadurch gäbe es auch eine Dickenreduktion. Ich habe auch nach einer Gleitsichtbrille gefragt, aber sie meinte, das wäre preislich noch eine ganze Ecke mehr an Kosten.

Das Material wäre wohl hochbrechender Kunststoff (Index 1,7, kann das sein?). Ich habe gelesen, dass so hochbrechendes Material manchmal Farbsäume mache und frage mich, ob das die geringere Stärke der Brille wirklich aufwiegt.

Anderer Optiker habe ich auch schon erwogen. Dieser ist gut, aber er ist sehr teuer und mit einem Kind im Schulalter brauchen wir eigentlich keinen speziellen Kinderoptiker mehr. Das Problem ist, dass ich mich immer ein bissel über den Tisch gezogen fühle, weil alle Optiker ja nichts über ihre Einkaufspreise verraten und ihre eigene Arbeitszeit auch nicht direkt benennen. Die zahlt man dann übers Material. Mir wäre lieber ich wüsste den realen Preis für die Gläser (das Gestell bekommen wir von einem Brillenhändler im Umkreis umsonst) und wüsste dann, ob mir Beratung und Einschleifen xy Euro wert sind oder nicht. Aber das werde ich wohl nicht rausbekommen...
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Re: Bifo-Starbrille: Franklin- oder verblendetes Bifokalglas

Beitrag von glupsch »

Soll es so etwa in diese Richtung gehen? http://images59.fotki.com/v112/photos/9 ... 512-vi.jpg

Ich glaube, in Eurem Fall würde ich auf jeden Fall nochmal bei einem anderen Optiker eine Zweitmeinung einholen. Zum einen fühlt man sich dann etwas sicherer, gut beraten worden zu sein, und zum anderen gibt es preislich durchaus Unterschiede.

Darf ich mal fragen, in welchem preislichen Rahmen sich das jetzige Angebot bewegt?

1,7er Kunststoff kann gut sein. Meine aktuelle Starbrille hat 1,74er Kunststoff und ist ganz erheblich dünner und dadurch auch leichter als die alte mit 1,5er Kunststoff. Ich hatte in meinem Faden mal Fotos gepostet. Meine Meinung: lohnt sich!

Hochbrechende Kunststoffe machen leider immer Farbsäume, das liegt einfach an der Physik dieser Materialien. Licht mit unterschiedlichen Wellenlängen (=unterschiedliche Farben) wird etwas unterschiedlich stark abgelenkt. Dadurch erscheinen Hell-Dunkel-Kanten in den Randbereichen des Glases immer etwas "farbverschmiert". Das ist der Preis, den man für dünne und leichte Gläser zahlt.
ABER: Das Gehirn ist erstaunlich gut darin, offensichtlich "falsche" Informationen auszublenden. D.h. man gewöhnt sich schnell daran und nimmt sie nach kurzer Zeit gar nicht mehr wahr. Gerade wenn, wie Deine Tochter es tut, man die Brille ständig trägt. Ich war nach dem Umstieg auf den 1,74er Kunststoff erstmal entsetzt, wie bunt alles aussieht. Aber auch mit nur sporadischem Tragen habe ich mich recht gut daran gewöhnen können und empfinde die Farbsäume nicht mehr als störend.
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Re: Bifo-Starbrille: Franklin- oder verblendetes Bifokalglas

Beitrag von merin »

Danke Glupsch. Ja, ich denke, ich muss wohl nochmal einen anderen Optiker fragen. Nur: Wie bekomme ich ohne zu viel Bohei das Rezept zurück?

Und die Brille ist wohl das, worum es geht. Das sieht ja furchtbar aus. Wieso sind da zwei Kreise drin?

Das Angebot lag bei so 1300€ ohne Gestell, weil wir das ja haben. Vor zwei Jahren waren es 1200 wovon 1000 die Kasse zahlte.
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Re: Bifo-Starbrille: Franklin- oder verblendetes Bifokalglas

Beitrag von glupsch »

Weißt Du denn noch, welche Werte auf dem Rezept drauf standen? Wenn Du die weißt (zumindest ungefähr), kann Dir jeder Optiker zumindest eine Empfehlung machen. Ansonsten: Es ist Euer Rezept, für das Ihr (bzw. die Krankenkasse) bezahlt habt, also könnt Ihr es auch einfordern. Wenn die Optikerin ein Problem damit hat, dann ist es ihr Problem und nicht Eures.

Der innere Kreis ist der Nahteil, darum geht es bei Euch. Der äußere Kreis ist die Abgrenzung zwischen eigentlichem Brillenglas und planem Glas (ohne Dioptrien). Das wird (bzw. wurde) bei größeren Gläsern und niedrigem Brechungsindex so gemacht, damit das Glas nicht unpraktikabel dick wird - irgendwann hat man ja sonst eine Halbkugel vor dem Auge. Bei 1,7er Kunststoff ist das aber kein Thema, für Euch relevant ist nur der innere Kreis. Und auch der dürfte wesentlich weniger deutlich ausfallen als in dem Bild.

1300 Euro? :shock: Wow! Ich kann leider nicht einschätzen, ob Gläser für Kinderbrillen wesentlich teurer sind als für Erwachsene. Aber für meine Gleitsichtstarbrille habe ich vor anderthalb Jahren 800 Euro gezahlt (davon ca. 120 für die Fassung). Tante Käthe besorgt die Tage beim gleichen Optiker eine Starbrille für ihre Tochter. Ich bin mal gespannt, wo sie preislich landet. Ich würde Dir den Optiker gern weiterempfehlen, aber München dürfte nicht praktiabel sein...
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Re: Bifo-Starbrille: Franklin- oder verblendetes Bifokalglas

Beitrag von merin »

Der hohe Preis entsteht durch das Franklin Glas. Es ist eben keine einfache Star- und keine einfache Bifobrille, sondern eine mit 14 Dioptrien plus 3 für die Nähe. Das sind quasi zwei Gläser, die in der Mitte zusammengeklebt werden, so das eins für die Nähe (unten) und eines für die Ferne (oben) ist. Die einfachen Starbrillen oder die Bifobrillen für über die Linse waren immer wesentlich preiswerter.
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Re: Bifo-Starbrille: Franklin- oder verblendetes Bifokalglas

Beitrag von glupsch »

Aber ich dachte, jetzt sollen keine Franklin-Gläser mehr gemacht werden?
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Re: Bifo-Starbrille: Franklin- oder verblendetes Bifokalglas

Beitrag von merin »

Das ist eben die noch offene Frage. Angeblich wären Franklingläser jetzt teurer und zu diesem Preis nur noch die eingeschliffenen zu haben.
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Re: Bifo-Starbrille: Franklin- oder verblendetes Bifokalglas

Beitrag von glupsch »

Ja, und das wundert mich eben, dass die eingeschliffenen so teuer und Gleitsicht noch teurer sein soll. Für Kinderbrillen habe ich aber auch keine Referenzwerte parat.

Ich habe gerade noch meine alte Starbrille fotografiert. 1,5er Kunststoff, das abgebildete linke Glas hat +15,0 und Addition +2,5. Wie Du siehst mit eingeschliffenem runden Nahteil. Dass die Gläser zu den Seiten hin nicht rund sind, sondern flach auslaufen, ist zur Dickenreduktion - dürfte bei Euch mit 1,7er Kunststoff und kleinerem Glas nicht der Fall sein.

Es war wirklich nicht leicht, den Nahteil so auf's Foto zu bekommen, dass man auch was davon sieht, er ist also schon recht unauffällig.
Dateianhänge
IMG_5839.JPG
IMG_5839.JPG (27.89 KiB) 15940 mal betrachtet
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IMG_5838.JPG (27.14 KiB) 15940 mal betrachtet
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IMG_5836.JPG (19.92 KiB) 15940 mal betrachtet
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Re: Bifo-Starbrille: Franklin- oder verblendetes Bifokalglas

Beitrag von mama2012 »

Merin, kannst du nicht versuchen neu mit der Kasse zu verhandeln? Die 1000€ Zuzahlung sind doch nicht in Stein gemeißelt...
Unser Optiker hebt die Preislisten von Solira auf und sie sind tatsächlich jährlich teurer geworden.
Ich würde diese Teuerung auch der Kasse auferlegen
Wir bezahlen für Solira Franklingläser (gehärtet u entspiegelt) auch knapp 1300€.
Zuletzt geändert von mama2012 am Freitag 28. August 2015, 22:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bifo-Starbrille: Franklin- oder verblendetes Bifokalglas

Beitrag von mama2012 »

Unsere Kasse trägt das Grundglas und wir Entspiegelung u Hartschicht. Und bei uns ist fast jedes mal ein anderer Preis für Grundglas und die Kasse trägt stets den realen Preis
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Re: Bifo-Starbrille: Franklin- oder verblendetes Bifokalglas

Beitrag von merin »

Danke Glupsch für die Fotos, das ist sehr hilfreich.

Natürlich bekommt die Kasse einen neuen Kostenvoranschlag. nur haben sie die letzten Jahre immer das selbe bezahlt, plus minus wenige Euro. Angeblich gibt es das Glas auch nur enthärtet und entspiegelt, insofern wäre es auch schwierig, diese Kosten herauszurechnen. Und ich fände es auch komisch, wenn die Kasse die Kosten für etwas übernimmt, was ich nicht kaufen könnte. Ich finde, dass eine zuzahlungsfreie Brille möglich sein muss, zumal wir aktuell darauf angewiesen sind, dass es so ist.
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