selbsttönende Gläser

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mama2012
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selbsttönende Gläser

Beitrag von mama2012 »

Was haltet ihr von selbsttönenden Brillengläsern für unsere Kids?

Wir haben eine Sonnenbrille (ohne Stärke) für über die KL. Aber haben keine wirkliche Idee, wie wir Sohnemann an "Brillentagen" vor der Sonne schützen können. Eine Sonnenbrille mit Stärke, die wir dann ja noch zusätzlich bräuchten, fände ich recht teuer. Also frage ich mich, ob man die nächste Brille nicht mit selbsttönenden Gläsern ausstatten kann?

Hat damit jemand Erfahrung? Ist das für Kinder überhaupt sinnvoll, denn solche Gläser sind ja meist doch etwas dunkler?
glupsch
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Re: selbsttönende Gläser

Beitrag von glupsch »

Sowas hatte ich persoenlich nie - ein Augenarzt hat es allerdings mal angeregt (da war ich allerdings schon ein Teenager und wusste, dass ich ohne die Toenung prima klarkomme, und wollte sie deshalb nicht. Sonst haben das ja nur Omas :o (dachte ich damals)

Mein Opa hatte frueher mal welche. Der fand die im grossen und ganzen gut, nur hat es ihn gestoert, wenn er vom Hellen ins Dunkle geht. Die Brille braucht ja einen Moment, um sich anzupassen, die Augen genauso, d.h. man steht dann erstmal ziemlich in der Finsternis. Gerade zum Autofahren muss das unpraktisch gewesen sein - aber bis Dein Spross Auto faehrt, dauert es wohl noch eine Weile (und ob er sich dann nicht ohne die Brille wohler fuehlt, ist die naechste Frage - ich fahr nur ohne) :wink:

Bin gespannt, ob andere Eltern damit Erfahrungen haben.
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
- Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz
merin
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Re: selbsttönende Gläser

Beitrag von merin »

Meine Augenärztin riet für mich davon ab, weil es die Augen davon abhalte, selbst Anpassung zu leisten. Für unsere Tochter hatten wir als Baby eine Sonnenbrille. Seit sie nun aber ständig Starbrille trägt, hatten wir keine mehr. Die Kasse zahlt sie nicht (mit Stärke) und 600€ für eine Sonnenbrille fanden wir einfach zu happig. Ich hab mit dem Spezialisten der Kasse telefoniert und der meinte, dass es nach wissenschaftlichem Stand nicht nötoig sei, ein aphakes Kind mit einer Sonnenbrille zu versorgen.
Wir behelfen uns nun mit Schirmmützen. Und nach dem Frühling hat man sich auch gewöhnt und es geht.
mama2012
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Re: selbsttönende Gläser

Beitrag von mama2012 »

Was war denn das für ein Experte, ein Spar-Experte? ;-) Wenn unsere aphaken Kids den Sonnenschutz nicht brauchen, wer dann? Die Augenlinse filtert doch das UV-Licht, um Netzhautschäden zu verhindern. Wenn sie fehlt, dann muss man eben von außen filtern. Schirmmützen reichen bei uns nicht, gerade im Auto fängt er hysterisch an zu schreien, wenn es blendet. Derzeit steht die Sonne so tief, dass Fahrten um Mittag ein pures Chaos ergeben.

Deshalb hatte ich überlegt, ob diese Gläser helfen könnten. Habe heute mit unserer Kontaktlinsen-Frau darüber gesprochen, sie meinte bei Bifokal-Starbrillen würde sie keine selbsttönenden Gläser bauen lassen, es sähe fürchterlich aus. Da die Zweiteilung des Glases auch eine zweiteilige Tönung ergebe, eben unterschiedliche Nuancen.
Hm, haben nächste Woche Check in der Augenklinik, da werde ich mal fragen, ob die Ideen haben, wie man sinnvoll und günstig was zaubern kann.
merin
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Re: selbsttönende Gläser

Beitrag von merin »

Ja, natürlich soll er auch sparen. Aber: Woher hast Du denn die Information, dass der Haupt-UV-Filter im Auge die Augenlinse sei? Mir ist nämlich genau diese Frage von dem TK-Experten, aber auch von zwei Augenärzten und zwei Orthoptistinnen nicht bestätigt worden. Ihnen zufolge gibt es verschiedene Augenteile, die UV-Licht filtern, unter anderem die Hornhaut und der Glaskörper. Mir wurde gesagt, dass aphake Menschen einen Kantenfilter bräuchten (ist das jetzt das richtige Wort?) und den würden die Kassen auch zahlen. Allerdings ergibt der keine getönten Gläser und verringert auch Blendungsempfinden nicht.
Was außerdem noch eine Frage ist: Schützen nicht auch normale Brillengläser vor UV-Licht? Solarien brauchen ja spezielles Glas, das UV-Strahlung durchlässt, weil normale Werkstoffe dieses filtern. Ob das nun auch auf Kunststoffe zutrifft? Und ist es wirklich das UV-Licht, das blendet? Denn Blendung und UV-Strahlen sind ja ebenso zwei Sachen wie die Tönung von Brillengläsern und deren UV-Schutz. Dass das Kind es unangenehm findet, geblendet zu werden, heißt ja gar nicht, dass dies mit der Aphakie zu tun hat und/oder mit UV-Licht. Meine Tochter ist nicht sehr blendempfindlich.

Wenn es im Auto ein Problem gibt, würde ich wohl schauen, wie ich das Auto abdunkle. Das geht doch wesentlich preiswerter, als eine mehrere 100 Euro teure Brille zu kaufen. Zumal man ja dann immer noch darauf achten müsste, dass das Kind die Brille den Lichtverhältnissen entsprechend wechselt und die jeweils nicht getragene Brille sicher verstaut und immer dabei hat.

Ich bin mal gespannt, was die Klinik Dir sagt. Mir sagten sie hier, Sonnenbrille sei möglich, aber nicht nötig.
mama2012
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Re: selbsttönende Gläser

Beitrag von mama2012 »

Hallo Merin,

das Filtern des UV-Lichts als eine Aufgabe der Linse, war mir aus dem Studium noch im Gedächtnis. Ich habe aber mal etwas im Netz recherchiert, und die Linse wird als wichtiger UV-A Filter gesehen

https://m.thieme.de/viamedici/klinik-fa ... t-4272.htm
http://www.helmholtz-muenchen.de/filead ... e-lang.pdf

Ebenfalls sind bei den Linsenentfernungen unseres Sohnes auch anteilige Vitrektomien erfolgt, so dass die Glaskörper nicht mehr "vollständig" sind.
Fazit: Aphakie, "unvollständiger" Glaskörper -> UV-Schutz nötig

Auto abdunkeln (also abkleben) finde ich unpraktisch, da wir 2 Autos nutzen. Außerdem möchte ich ihn auch für die Kita oder Ausflüge schützen können, deshalb ist die Sonnenbrille für mich die 1.Wahl.
Wenn eure Tochter nicht blendempfindlich ist und die Schirmmütze reicht, dann ist es doch ok.
Sohnemann kneift im Auto eben massiv Augen zusammen. Wir haben jetzt eine Sonnenbrille ohne Stärke für über die KL, und er kommt damit super klar.
Wenn wir die nächste Starbrille (soll dann wohl eine Bifokal-Star-Brille werden) verordnet bekommen, dann müßen wir nochmal überlegen. Die Augenklinik und der Optiker denken, dass eine solche Brille mit selbsttönenden Gläsern sehr unschön aussieht. Franklinglas nimmt dann in beiden Hälften unterschiedliche Färbung bei Lichteinfall an.

Trotzdem fänd ich die Vorstellung "alles in einer Brille" zu haben zu schön... ;-)
glupsch
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Re: selbsttönende Gläser

Beitrag von glupsch »

Wie oft traegt Euer Junior denn die Starbrille ueberhaupt?
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mama2012
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Re: selbsttönende Gläser

Beitrag von mama2012 »

Ich schätze etwa 40% Brille, 60% KL
merin
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Re: selbsttönende Gläser

Beitrag von merin »

Danke für die Links. Nach dem, was dort steht leuchtet es mir ein, dass unsere Kinder Sonnenbrillen brauchen. Leider stehtdort nur etwas über Katarakt nach IOL, aber man muss ja annehmen, dass keine Linse noch weniger filtert... Nur leider klärt das die Frage, wie man sich so eine Brille leisten soll, gar nicht.
glupsch
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Re: selbsttönende Gläser

Beitrag von glupsch »

Man muss aber hinzufuegen, dass der UV-Filter nicht unbedingt viel mit der Toenung zu tun hat. Die Toenung der Glaeser arbeitet im sichtbaren Wellenlaengenbereich.

Grundsaetzlich haben auch normale Brillenglaeser eine UV-filternde Wirkung, siehe z.B. http://www.zeiss.de/4125680f0052ec92/Co ... 0c002e24e8
Ob die fuer Extremfaelle wie z.B. Aphakie ausreichend ist, ist eine gute Frage. Mich hat jedenfalls in mehr als 30 Jahren nie jemand drauf aufmerksam gemacht, dass ich spezielle UV-Filter-Glaeser braeuchte.
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merin
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Re: selbsttönende Gläser

Beitrag von merin »

Genau das wurde mir von diesem Krankenkassentypen so gesagt.
mama2012
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Re: selbsttönende Gläser

Beitrag von mama2012 »

Ok, das die Brillengläser vor UV-Licht schützen leuchtet mir ein. Aber das löst ja leider unser "Blendproblem" noch nicht. Aber gut zu wissen.

Mal eine ganz blöde Frage: Haben denn Silikonhydrogellinsen einen UV-Schutz drin?
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