vor- und nachteile frühe implantation? wer hat erfahrung?

Schreiben Sie hier bitte Ihre Beiträge zur Linsenimplantation.

Moderatoren: Angela, merin

Astrid F.
Beiträge: 47
Registriert: Freitag 21. November 2008, 19:46
Wohnort: Eifel bei Simmerath

Beitrag von Astrid F. »

Hallo

Ich bekam vor 10 Jahren Linsen implantiert, als ich durch das ständige tragen der Kontaktlinsen so entzündetet Augen hatte das selbst Kortison nicht mehr geholfen hat. Meine Sehkraft wurde auch immer weniger.
Ich empfand meine Kindheit mit Starbrille und Kontaktlinsen als sehr einschränkend.
Wir haben unsere Tochter sofort mit vier Jahren implantieren lassen. Ich würde es jederzeit wieder so machen, nur würde ich mir einen besseren Arzt aussuchen. Uns wurde gesagt sie wird vom Professor selber operiert, aber dem war nicht so. Der Arzt der operiert hat, hat die OP verpfuscht.

Sorry wenn ich erst jetzt antworte aber bei meiner Tochter wurde eine Notoperation notwendig.

Liebe Grüße

Astrid
merin
Experte
Beiträge: 2059
Registriert: Freitag 25. Januar 2008, 16:03
Kontaktdaten:

Beitrag von merin »

Mhm, nu weiß ich immer noch nicht, wie alt Du da warst.

Zur Tochter schreibst Du "sofort mit 4 Jahren". War erst in diesem Alter die Star-Op?

Mir wird nuna uch klar, dass die OP-Frage "früh oder spät" auch schon sher ungenau ist,d enn unter früh wird hier ja bislang alles zwischen "mit 3 Monaten" und "mit 5 Jahren" verstanden. Und das ist ja, was das Augenwachstum angeht, schon ein großer Unterschied.
Silvia
Experte
Beiträge: 614
Registriert: Samstag 21. Oktober 2006, 14:39
Wohnort: Fulda

Entwicklung Brillenstärke seit OP

Beitrag von Silvia »

Huhu,
heute war ich mal wieder beim Optiker zum Testen, ob sich die Brillenwerte verändert haben.

Direkt nach OP war links in die Ferne 0 zu korrigieren; dann mal ein paar Monate -0,5 und mittlerweile -0,25 (also wieder weniger). (Liegt irgendwie an der Hornhautverkrümmung, die ändert sich wohl nach OP i.d.R. immer). Rechts hat sich so gut wie nix verändert, da liegt sie irgendwas +1,.... oder so. Morgen will der Optiker nochmal nachchecken (er macht immer 2 Termine, um möglichst sicher zu sein).

Also dies lässt mich sehr aufatmen, was die Entwicklung des Auges angeht. Mir wärs ja anfangs lieber gewesen, sie hätten in HH mehrere +Dpt. "offengelassen", aber anscheinend tut sich wirklich nicht mehr allzuviel bei Lisa. Nun wird sie ja bald 5, und da hätten andere Kliniken auch bereits implantiert, die es mit 3 noch nicht gemacht hätten - und bei Lisa hat sich seit sie 3 ist von den Werten nicht mehr groß was geändert. (eigentlich schon seit sie 2 ist; denn vom Alter 2 - 3 Jahre hatten wir ja ziemlich konstante Linsenwerte - das Auf und Ab der Werte mehr dem falschen Skiaskopieren geschuldet :-( ) Das frühe Implantieren hat also zum Implantieren im Vorschulalter keinen Unterschied mehr gemacht.

Wir werden nun eine "einfache" Gleitsichtbrille austesten. Er meint, wenn sie die absolut nicht akzeptiert sei es nix für sie, evtl. hätte sie Probleme damit, weil sie einäugig immer mal wieder Nystagmus bekommt.

Also mal abwarten. Wenns nix ist, gibts wieder Bifokal.
luframa
Vielschreiber
Beiträge: 240
Registriert: Donnerstag 17. September 2009, 16:44
Wohnort: 17036 Neubrandenburg

Beitrag von luframa »

das hört sich doch echt super an... mit den werten die dann implantiert werden, ist es wohl immer reine schätzsache ;) naja, hoffen wir mal auf einen ziemlich genauen schätzwert ;)

ich hab da nochmal ne frage... was für linsen wurden lisa eingesetzt? und weisst du auch wie die technik heisst, die bei ihr angewendet wurde? habe jetzt was von LASIK gelesen und das soll wohl nicht so prickelnd sein?! wie gesagt, infos hier im netz gibts leider nur für den altersstar :(

lg netty
Silvia
Experte
Beiträge: 614
Registriert: Samstag 21. Oktober 2006, 14:39
Wohnort: Fulda

Linsentyp

Beitrag von Silvia »

Huhu,
wir haben einen "Linsenpass" von der Klinik mitbekommen, der genau sagt, was für eine Linse eingesetzt wurde. Blöd ist nur, die hat mein Mann - ich glaub in seinem Portemonnaie?!, war eben drüben, der schnarcht aber schon :-)
Ich weiß nur, beide Linsen hatten UV-Schutz und irgendso einen Blaufilter.
Alles weitere neuartige hatte Fr. Dr. Hassenstein abgelehnt, weil sie meinte, ein Kind könne sich nicht so äußern wenns Probleme wie Regenbogen-Sehen oder sowas gäbe.

Beide Linsen waren von unterschiedlichen Herstellern. Das war einfach aus dem Grund, da es bei Lisa aufgrund des damals einäugig sehr heftigen Nystagmus (insbes. ohne Linsen u. Starbrille auf dem Auge) vor OP nicht eindeutig ausgemessen werden konnte, welche Linse einoperiert werden sollte. Daher konnte erst während der OP geschaut werden - u. da konnte man vorab natürlich nicht die absolut exakt passenden Linsen des gleichen Herstellers bestellen. Es musste genommen werden was vorrätig war. Ich glaube in 1 Auge wurde 30 und in das andere Auge 33 Dpt. einoperiert (diese Werte sind wohl nochmal etwas ganz anders als das, was die Kinder vorher als Linsen tragen - das ist wohl nicht so vergleichbar).

Das hatte mich etwas gestört - dass es 2 Linsen von 2 untersch. Herstellern waren - ob es letzten Endes einen Unterschied gemacht hätte wenn es ein und derselbe Hersteller gewesen wäre.... das werden wir wohl nie erfahren, da Lisa ja auch keine andere Erfahrung hat.

Fr Dr. Hassenstein hatte mir nur gesagt, sie implantieren bei jedem immer die gleichen Linsen, mit denen es lange Zeit bereits Erfahrung gibt- egal ob man Privat- oder Kassenpatient sei.
Silvia
Experte
Beiträge: 614
Registriert: Samstag 21. Oktober 2006, 14:39
Wohnort: Fulda

Beitrag von Silvia »

Hab jetzt mal im OP-Bericht geblättert.

Da steht
L Synechiolyse
(das heißt wohl die haben die Verwachsungen gelöst? müsste ich aber googlen => das muss bei Euerm Sohnemann ja glücklicherweise garnicht erst gemacht werden),
vordere Vitrektomie, sek. HKL-Implantation in den Sulcus Hoya +32,0 dpt)
R Phakoemulsifikation + HKL Implantation (via Injektor) Faltlinse Typ Blaufilter MA60AC + 29,5 Dpt., Funduskopie, VK-Sellung Luft in ITN

rechts war sehr stark verwachsen; vielleicht daher andere OP bei anderem Auge?? Das weiß ich aber nicht genau.
tina2676
Beiträge: 1
Registriert: Montag 12. April 2010, 19:35

Beitrag von tina2676 »

Ich habe mich auch vor 2 Jahren einer Linsenimplantation unterzogen, bei Carevision in Nürnberg, siehe hier: http://www.lasik-augenlaser.net/linsenimplantation.php. Davor hatte ich auch viele Jahre mit Kontaktlinsen und Brillen zu kämpfen. Eine Linsenimplantation ist langfristig gesehen, die bessere Alternative, wobei ein geringes OP-Risiko immer besteht.
merin
Experte
Beiträge: 2059
Registriert: Freitag 25. Januar 2008, 16:03
Kontaktdaten:

Beitrag von merin »

Naja unsere Kinder sind ja aber nicht phak, sondern aphak, was heißt, dass sie keine eigenen Augenlinsen mehr haben. Das ist ja doch nochmal was Anderes als eine zweite Linse vor der körpereigenen zu platzieren.
Diana
Vielschreiber
Beiträge: 299
Registriert: Mittwoch 26. September 2007, 12:00

Beitrag von Diana »

@Netty: Hast eine PN!

Ich gestehe ich habe mir nicht die gesamte Diskussion durchgelesen - wurde mir einfach zu anstrengend zwischendurch. :oops:
Bekanntlich bin ich ja auch verfechter der frühen Implantation und Maurice war tatsächlich drei als er seine Implantate bekam und kommt bis heute super damit und seiner Gleitsichtbrille klar. Im übrigen ist die Brille direkt nach der OP schon in einem sehr normalen Bereich - nichts mehr mit dicker Brille! Versprochen!

Aimie-Faye ist im Juli dran... Sie wird im September vier... Ich hätte es auch schon vor einem Jahr machen lassen, aber unsere Oberärztin hat gewechselt und ist auch der Meinung das man mit der Implantation so lange wie möglich warten sollte. Zum Glück hat sich der Professor da jetzt reingehangen und uns den Termin ermöglicht. Er wird sie auch selbstpersönlich operieren.

@Silvia: Aimie-Faye ihr rechtes Auge ist auch stark verklebt. Konnte bei Lisa die Linse eingehangen werden oder musste sie eingenäht werden? Bei uns läuft es wohl auf nähen hinaus.... Egal, hauptsache die Linse ist drin.

Maurice seine Implantate haben Werte um die 25 Dioptrien. Wurden allerdings vor der OP vermessen und bestellt. Ich denke das wird bei der Motte auch so gemacht werden. Die macht seit neuestem nämlich fantastisch alles mit was man ihr sagt.

LG Diana
Silvia
Experte
Beiträge: 614
Registriert: Samstag 21. Oktober 2006, 14:39
Wohnort: Fulda

Beitrag von Silvia »

Huhu Diana,

ich freue mich wirklich, dass Du hier wieder aktiv bist ! :-)

In Würzburg sagte man uns, die Linse müsse eingenäht werden; in Hamburg sagte man, das sei nicht nötig. Die Verwachsungen wurden gelöst und eine dicke Luftblase nach OP reingedrückt (die konnte man sehen, bäh, und Lisa konnte sie wohl auch spüren). Die Luftblase verschwindet dann nach und nach und bis dahin verwächst die Linse schon etwas und hängt fest (so hab ich es verstanden).

Ich drück die Daumen mit der Druckkontrolle. Wird das 24h mit I-Care gemessen? Oder macht Eure Tochter bereits am Goldmann mit?

Wir werden bald Gleitsicht für Lisa bekommen. Da hab ich auch noch Fragen zu. Melde mich später.
Diana
Vielschreiber
Beiträge: 299
Registriert: Mittwoch 26. September 2007, 12:00

Beitrag von Diana »

Das werde ich dann wohl noch mal ansprechen müssen. Das die die Verwachsungen lösen wollen darüber haben die nämlich auch schon gesprochen...mal schauen.

Aimie-Faye macht zum Glück bei Goldmann (wußte gar nicht das das so heißt) fantastisch mit. Bei dem ICare hat sie immer viel zu hohe Werte gehabt... Einmal war er sogar bei 40 und mit der Goldmann-Methode bei 19....

Zur Gleitsichtbrille erwarte ich die Fragen.... :lol:
saesaz
Beiträge: 8
Registriert: Samstag 20. März 2010, 22:46
Wohnort: Stuttgart

op

Beitrag von saesaz »

Hallo Silvia und Kerstin,

meine Tochter ist 4 Jahre alt, mit zwei Monaten wurde sie Beidseitig operiert (angeborene graue Star) . Ich möchte Sie vor der Schule operieren lassen. Was meint ihr wenn sie sechs Jahre alt ist, ist sie noch zu klein für eine Op. Wie alt waren den ihre Kinder als die implantation durchgeführt wurde. Wie geht es euren Kindern jetzt. Wäre es sehr falsch wenn wir die op machen lassen wenn sie 5 Jahre alt ist. Unsere Augenärtztin ratet davon ab. Sie sagt Azra soll selber entscheiden wenn sie groß genug ist. Weil zu große risiken wie entwicklung einer grünen Star. Ich bin mir nicht sicher ob sie recht hat. Ich habe das gefühl es wird alles viel besser sein wenn wir sie vor der Einschulung die künstliche Linsen einsetzen lassen.
liebe Grüße
merin
Experte
Beiträge: 2059
Registriert: Freitag 25. Januar 2008, 16:03
Kontaktdaten:

Beitrag von merin »

Ich bin zwar weder Silvia noch Kerstin, aber ich antworte mal. Du kannst hier im Forum ganz gut lesen, dass der beste Zeitpunkt für die implantation umstritten ist. Einige Chefärzte sind für eine Implanataion im Vorschulalter - in diesen Kliniken wird das dann so empfohlen. Andere plädieren dafür, zu warten, bis das Auge ausgewachsen ist - sie empfehlen dann eine Implantation ab ca. 16 Jahren. Beides hat Vor- und Nachteile. Ich habe mal versucht, die hier im Forum zu sammeln (die Threads gibt es noch), aber es war nicht leicht. Vieles beruht auf Hypothesen, wenig ist sicher.

Was ich gehört habe ist, dass man nicht implantieren sollte, wenn sich die Sehstärke im letzten Jahr viel geändert hat. Wenn die Sehstärke im Jahr vor der geplanten Implantation konstant war ist einfach die Chance einer richtigen Berechnung der einzusetzenden Linse größer.

Was ich persönlich auch wichtig finde ist, sich genau zu überlegen, was man sich von einer Implantation erhofft und wie wahrscheinlich das ist, dass dies eintrifft. Wenn Du magst kannst Du auch gern hier diskutieren, was für Dich für die Implantation in den nächsten beiden Jahren spricht und was dagegen.
chawaria
Beiträge: 3
Registriert: Dienstag 22. November 2011, 20:09
Wohnort: Norwegen

meine erfahrungen mit einer fruehen Implantation

Beitrag von chawaria »

Hi,

Ich bin neu im Forum...und dacht ich schreib jetz auch einmal, nachdem ich viel drin gelesen habe.
Also ich habe eine Tochter die mit einem einseitigen grauen Starr geboren ist. Ich wohne in Norwegen und da ist die Behandlung anders als in Deutschland.
Also sie wurde mit 5 Wochen operiert und es wurde sofort eine IOL (Linse) eingesetzt. Das ist die Norm in Norwegen, Schweden, Kanada und andere Laender. Die Linse wurde so gewaehlt, dass sie mit ca 1 Jahr 0 Dpt hat. Dh wir gebrauchen jetz KL und die werden staendig angepasst. und sie muss dann auch spaeter immer KL tragen. Also ich muss ja sagen, dass ich hier gar keine andere Wahl hatte als die Implantation sofort durchfuehren zu lassen, aber ich habe immer noch ein gutes Gefuehl dabei. Und die Aerzte in Oslo sind echt gut, dh das ist natuerlich nur meine Meinung. Wir haben jetz auf jeden fall KL, Hydrolens. Die nehmen wir taeglich raus am Abend. Theoretisch duerften wir die auch ne Woche drin lassen, aber ich glaube einfach dass es besser ist fuers Auge die in der Nacht nicht drin zu haben und ich finde es nicht schwer die KL rein und raus zu tun. (mein Mann ist KL Traeger und findet es selber unangenehm die KL ueber Nacht drin zu haben, obwohl er auch KL hat die er theoretisch drin lassen koennte). Und wir haben natuerlich die Augenpflastertherapie.
Die meisten Vor und Nachteile der Implantation wurden denk ich schon genannt. Aber ein Vorteil den ich doch sehr gross finde ist die niedrige Gefahr fuer Glaukom. Glaukom kommt ja in 20-30% vor fuer aphakische Augen, wobei es nur 1-2% mit einer Sofot-Implantation. Der RIESEN Nachteil dieser Behandlung ist der Nachstarr. Dh gerade im Babyalter kann sich der Nachstarr recht schnell entwickeln. Wir hatten inzwischen 1 NachstarrOP (3 Monate nach der 1. OP) und da kommen wohl noch mehr.
Ich kann noch kein gutes Fazit geben, weil meine Tochter eben erst 4 Monate ist...aber ich glaube eines der wichtigsten Faktoren ist, dass man das Gefuehl hat den Aerzten vertrauen zu koennen. Und wegen der Narkose selber denk ich mir nicht so viel. Meine Tochter vertraegt die gut und hier haben wir immer Anaesthesisten die nur Babies und Kinder als Patienten haben. Ein Restrisiko ist natuerlich immer bei den OPs...da bleibt einem eh nur Beten, dass alles gut geht.
Hier in Oslo wuerden sie uebrigens auch nie dran denken ein Kind in Narkose zu tun fuer die Messungen. Die nehmen sich einfach Zeit.
Hier in Skandinavien wird gesagt, dass Deutschland sehr konservativ ist in Bezug auf Katarakt-Chirurgie, weil es wohl in vielen Laendern normal ist mit der Sofort-IOL, vor allem weil wohl das Endresultat besser ist. Ich bin vor allem gespannt wie es uns weiter ergeht.
Ich wollte aber auch noch Fragen wie das in Deutschland ist mit den Kassenleistungen. Wir sind naemlich am Ueberlegen evtl wieder nach Deutschland zu ziehen...Was wird von den geseztlichen Krankenkassen uebernommen?
LG
Maria
Silvia
Experte
Beiträge: 614
Registriert: Samstag 21. Oktober 2006, 14:39
Wohnort: Fulda

Beitrag von Silvia »

Hallo, vielen Dank für Deinen sehr interessanten Beitrag! Bin auch gespannt, wie es bei Euch weitergeht. Denken Eure Ärzte, dass das Glaukomrisiko nur sinkt, wenn bei der 1. OP Implantate gesetzt werden o. auch, wenn mit 2 - 3 Jahren noch implantiert wird? Würde mich mal interessieren, frag doch mal, wenn Du wieder zur Kontrolle gehst.

Mit der Kassenleistung ist von Kasse zu Kasse verschieden :-(( und auch von Bundesland zu Bundesland. Ich bin bei der AOK Hessen, die zahlt bei uns so gut wie alles ... kenne aber auch andere Fälle...
Antworten