Tausend Fragen

Schreiben Sie hier bitte Ihre Beiträge zur Linsenimplantation.

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Jutta
Beiträge: 6
Registriert: Freitag 29. Februar 2008, 14:03
Wohnort: Usingen/Hessen

Tausend Fragen

Beitrag von Jutta »

Hallo Zusamme !

Ich bin Jutta, 37 Jahre alt und ich habe eine 3 Jährige Tochter. Sie ist auch der Patient. Seit letzter Woche Donnerstag wissen wir, das sie den grauen Star am linken Auge hat. Heute wurde sie erneut in der Uni Mainz untersucht. Da sie so gut wie nichts auf dem linken Auge sieht, soll in den nächsten 2 Monaten die OP erfolgen. Es soll die getrübte Linse entfernt werden und eine künstliche Linse implantiert werden. Wenn ich jetzt Eure Berichte hier so lese, dann ist das bei meiner Tochter ja sehr früh. Die Ärzte haben mir bisher nichts über Risiken, Spätfolgen etc. erzählt. Ich fühle mich so alleine gelassen mit der Diagnose und der Vorgehensweise. Könnt ihr mich etwas aufklären oder Hilfestellungen geben ?

Vielen Dank im voraus.

Jutta
Yvonne
Beiträge: 38
Registriert: Freitag 17. Februar 2006, 10:56
Wohnort: starnberg

Beitrag von Yvonne »

Hallo,
mein Sohn ist mit 3 1/2 auf beiden Augen implantiert worden. Es ist nicht zu früh. Mir haben mehrere Ärzte versichert das das Auge mit 3 zu 90% ausgewachsen ist. Deshalb können sie auch schon implantieren.
Bei uns ist es jetzt schon fast 4 jahre her. Flo hat das damals super weggesteckt und kann sich heute garnicht mehr daran erinnern. Obwohl wir für beide Augen 2 Wo in der Klinik waren.
Es ist wichtig das ihr bald operiert, dann kann man vielleicht noch Sehfähigkeit aus dem "blinden" Auge "herausholen". Aber das haben Dir sicher die Ärzte bereits erzählt. Ristiken sind leider immer: Narkose, Op, danach Infekte, aber das kann Dir der Arzt besser erklären. Sei einfach hartnäckig und stell ihm die noch so "dümmste" Frage. Er muß sie beantworten. Aber manchmal ist es auch ganz gut nicht alles zu wissen, sonst dreht man durch. ging mir mal so.
Ich drücke Euch auf jeden Fall die Daumen, Du wirst sehen, Deine Maus wird das klasse machen.
lg Yvonne
Diana
Vielschreiber
Beiträge: 299
Registriert: Mittwoch 26. September 2007, 12:00

Beitrag von Diana »

Hallo Jutta, meinem Großen sind auch mit gerade drei Jahren die Linsen eingepfanzt wurden. Er hat das ebenfalls super weggesteckt und kann sich an nichts erinnern. Er trägt zum Ausgleich eine Gleitsichtbrille und kann super sehen. Ich fand das alles sehr viel unkomplizierter als bei der Kleinen jetzt. Sie trägt aufgrund ihres Alters ganz normale Kontaktlinsen.
Klar macht man sich Sorgen vor so einer OP, aber du wirst sehen es wird alles gut!
Wenn du Fragen hast frag ruhig überall. Kannst mir sonst auch eine PN schicken.
Also Kopf hoch und ich drück euch die Daumen.

LG Diana
Jutta
Beiträge: 6
Registriert: Freitag 29. Februar 2008, 14:03
Wohnort: Usingen/Hessen

Beitrag von Jutta »

Liebe Diana,
Liebe Yvonne,

vielen lieben Dank für Eure Antworten ! Sie beruhigen mich etwas. Lasse mich jetzt nochmal von unserer Augenärztin vor Ort beraten und evtl. hole ich mir nochmal eine Meinung in Frankfurt ein.
Ansonsten haben mein Mann und ich beschlossen, die OP so schnell wie möglich machen zu lassen, nur bei der Implantation sind wir noch "wackelig".

Lieben Gruß
Jutta
Diana
Vielschreiber
Beiträge: 299
Registriert: Mittwoch 26. September 2007, 12:00

Beitrag von Diana »

Nur noch mal als kleine Entscheidungshilfe.... Wir freuen uns jetzt schon auf den Tag an dem die Kurze die Implantate bekommt! Macht alles so viel unkomplizierter auch für die Kinder. :D
Kermit
Beiträge: 6
Registriert: Montag 20. August 2007, 13:06
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Beitrag von Kermit »

Hallo Jutta,

bei meinem Sohn (er ist mittlerweile 4 Jahre alt) wurde bereits im Alter von 1 Jahr eine künstliche Linse implantiert und das ohne Komplikationen.
Er trägt jetzt eine Bifokalbrille und das gesunde Auge muss für mehrere Stunden täglich abgeklebt werden. Bisher hat sich alles super entwickelt und er hat mittlerweile auf seinem schlechten Auge 50% Sehvermögen.
Ob sich in ein paar Jahren herausstellt, dass es vielleicht doch besser gewesen wäre ihm so früh noch keine Linse zu implantieren weiß ich natürlich nicht.
Wenn alles (hoffentlich) so weitergeht wie bisher, habe ich meine Entscheidung - bzw. die der Ärzte :wink: es war deren Vorschlag - nicht bereut.

Euch alles Gute und toi toi toi !

Kermit
Diana
Vielschreiber
Beiträge: 299
Registriert: Mittwoch 26. September 2007, 12:00

Beitrag von Diana »

Hallo Kermit, wo wurde denn dein Sohn operiert und warum wurde ihm schon so zeitig die Linse eingepflanzt? Mir wäre nämlich je eher auch um so lieber....
Kermit
Beiträge: 6
Registriert: Montag 20. August 2007, 13:06
Wohnort: Hessen

Beitrag von Kermit »

Hallo Diana,
zum Thema ab wann bei Kindern eine Linse implantiert werden kann/soll, scheiden sich glaube ich wirklich die Geister.
Ich habe den Eindruck, dass im nördlichen Teil Deutschlands eher zu Kontaktlinsen, im südlichen Teil eher zu einer Implantation tendiert wird. Warum auch immer, ist mir aber schon in einem früheren Forum, welches ich durchstöbert habe aufgefallen. Aber wie gesagt, nur mein subjektiver Eindruck.
Mein Sohn wurde in Frankfurt am Main operiert und da sagte man mir, dass man Kindern ab 1. Jahr schon Linsen implantieren kann und man dies dann auch versuchen würde.
So ist es dann auch gelaufen und bisher (wie gesagt auch hoffentlich in ein paar Jahren) bin ich froh um diese Entscheidung. Zumal ich mir, nach meinem Abklebedesaster was ich hinter mir habe, nur annähernd vorstellen kann, wie der ständige Kontaktlinsenaustausch ausgegangen wär...

Liebe Grüße
Kermit
Elli02
Vielschreiber
Beiträge: 169
Registriert: Sonntag 29. Mai 2005, 11:54

Implantation in welchem Alter

Beitrag von Elli02 »

Hallo zusammen,
auch uns wurde empfohlen, die Linsen nicht schon als Baby oder Kleinkind einpflanzen zu lassen, sondern erst im Vorschulalter. (Auch norddeutsche Klinik... !?!)
Genannt wurden folgende Gründe, die mir auch einleuchten:

Das Auge sollte nahezu ausgewachsen sein, da sich mit dem Wachstum auch die Werte verändern und dies nicht mit Sicherheit vorrausberechnet werden kann - auch wenn dies viele Ärzte behaupten. Die Korrektur kann zwar über die Brille erfolgen, aber je genauer die Werte sind, desto besser die Sehkraft ohne Brille.

Die Heilung im Auge ist bei kleinen Kinder aufgrund des schnellen Zellwachstums eher "zu gut" - d.h., dass alles so verwachsen kann, dass es bei späteren OPs zu Problemen führen kann. Da es unwahrscheinlich ist, dass so eine Kunstlinse bis zum Lebensende im Auge bleiben kann, sollte dies vermieden werden. Es gibt ja noch keine wirklichen Langzeiterfahrungen (30 Jahre oder so), denn die Menschen, die nun als Erwachsene IO-Linsen haben, haben sie entweder erst sehr spät bekommen oder sind noch nicht sehr alt...

Soviel zu dem, was uns erklärt wurde.

Ich selbst denke noch, dass es sinnvoll ist, so lange zu warten, bis zuverlässige Sehtests mit dem Kind möglich sind und das Kind selbst Rückmeldung geben kann, wie es ihm mit den Augen und dem Sehen geht. (Sprache etc.) Dann weiß man nach der OP jedenfalls, ob sich das Sehen zwischen Kontaktlinsen und IOL verändert hat - egal ob zum Guten oder zum Schlechten.

Natürlich wäre ich froh, wenn sich das mit den Kontaktlinsen bald erledigen würde und unser Sohn z.B. auch im Schwimmbad gut sehen könnte... Aber er macht es mittlerweile so gut mit, dass wir die nächsten 2 Jahre auch noch schaffen, falls es nötig ist.
Im Familienkreis gibt es Kinder, bei denen erst mit 5-6 Jahren implantiert wurde, während andere aber schon mit 3 Jahren "ausgewachsen genug" waren... (alle Norddeutschland...)

Also, ich denke, lieber spät als früh!
Viel Glück bei Eurer Entscheidung !

Gruß, Michaela
Jutta
Beiträge: 6
Registriert: Freitag 29. Februar 2008, 14:03
Wohnort: Usingen/Hessen

Beitrag von Jutta »

Hallo Zusammen !

Wir waren gestern nochmal zur Beratung. Diese Ärztin würde zum jetzigen Zeitpunkt noch die Versorgung mit einer Kontaktlinse bevorzugen. Aus den schon o.g. Gründen.
Damit hat sie mein Bauchgefühl eigentlich bestätigt. Irgendwie will ich an die Implantation jetzt noch nicht ran. Diese Möglichkeit bleibt ja bestehen. Wenn es mit der Kontaktlinse nicht funktioniert, können wir immer nochmal operieren lassen.
Ich finde diese Entscheidung wirklich schwer. Man will nix falsch machen.... Wenn alles glatt läuft, wird die Maus in 4 Wochen operiert. Ach Mensch, ich wollt es wäre schon vorbei.

Viele Grüße
Jutta
Diana
Vielschreiber
Beiträge: 299
Registriert: Mittwoch 26. September 2007, 12:00

Beitrag von Diana »

Das glaube ich dir gern. Nichts ist schöner als wenn alles überstanden und dazu noch gut gelaufen ist. Drücke euch auf jeden Fall ganz doll die Daumen. Das wird schon... Und mit drei hat dein Tochterkind dann ja auch schon bissel mehr Verständnis für die Kontaktlinse und macht bestimmt (spätestens wenn sie merkt das es hilft) ganz klasse mit.

LG
Diana
Jutta
Beiträge: 6
Registriert: Freitag 29. Februar 2008, 14:03
Wohnort: Usingen/Hessen

Beitrag von Jutta »

Hallo Zusammen !

Gestern war also die OP und es wurde eine Linsenimplantation vorgenommen. Ich bin erstmal glücklich, das meine Kleine gesund wieder zuhause ist. Das weitere Vorgehen, wird zeigen, was die ganze Geschichte gebracht hat. Ich hab aber eine Frage ...wie bekomme ich die Augentropfen ins Kind ??? Mei, da wird geschrien, gezetert, die Augen gepetzt..... ich hab echt mein Schaff damit. Habt Ihr ne gute Lösung ?

LG
Jutta
Diana
Vielschreiber
Beiträge: 299
Registriert: Mittwoch 26. September 2007, 12:00

Beitrag von Diana »

Schön das ihr es so gut überstanden habt.

Wegen der Tropfen würde ich in dem Alter ganz viel mit Belohnung arbeiten. :lol: Zum Beispiel wenn sie bis nächstes WE schön mitmacht geht es in den Zoo... oder was ihr halt Spaß macht. Ansonsten soll sie die Augen zumachen und du machst den Tropfen an die Nasenseite und wenn sie die Augen aufmacht läuft er rein...
Jutta
Beiträge: 6
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Beitrag von Jutta »

Danke Dir für den Tipp ! Ist echt schwierig :roll:

LG
Jutta
merin
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Registriert: Freitag 25. Januar 2008, 16:03
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Beitrag von merin »

Ich würde es auch mit Ablenkung probieren. Und so gut es geht mit Ruhe, nicht mit Gewalt... vielleicht auch viel erklären. Ich hoff, ich tret dir nicht zu nahe, aber versetz dich doch in sie hinein, es ist doch furchtbar. Ich finde es immer ganz wichtig, eine einfühlsame Grundhaltung zu haben, auch wenn man manchmal nicht drumrum kommt, Gewalt anzuwenden.
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