Operation ja oder nein - helft uns bitte!!

Hier kann alles zum einseitigen Katarakt besprochen werden.

Moderatoren: Angela, merin

Diana
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Beitrag von Diana »

Hallo Lupa, erst mal klasse das es so gut bei euch geklappt hat. Wegen dem abkleben solltest du dir genauso wenig Sorgen machen. Du darfst die Situation von Lukas von vor der OP auch nicht mit der danach vergleichen. Er sieht doch jetzt schon viel besser auf dem Auge. Der Kopf muss nur noch lernen auch auf dieser Seite "ordentliche" Bilder darzustellen. Ich gehe mal davon aus das er schon was sieht - halt nur noch nicht so deutlich. Habt ihr schon mal geklebt? Spielt er dann noch? Wir müssen ja nun auch kleben - allerdings wegen schielen. Aimie-Faye hat die ersten zwei/drei mal geweint und seit dem nimmt sie es als gegeben hin. Läßt sich mit ihren neun Monaten problemlos das Auge abkleben und geht dann wieder zu ihrer Tagesordnung über. Spielt, krabbelt, räumt die Wohnung um... Man merkt ihr gar nicht an das das Auge abgeklebt ist. Gehe mal davon aus das es sie auch überhaupt nicht psychisch belastet.

Liebe Grüße
Diana
lupa
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Beitrag von lupa »

Hallo Diana,
leider ist es bei Lukas so, daß er vor der OP gar nichts gesehen hat und man annimmt, daß das Gehirn dieses Auge praktisch nun ablehnt bzw. erst die Bilder verarbeiten lernen muss. Das Auge reagiert auf Licht, ansonsten sieht er lt. Augenarzt noch nichts, deshalb stelle ich mir das schon ziemlich schlimm für ihn vor. Denn, was soll er in der Zeit tun, in der das Auge abgeklebt ist. Ich glaube, man fängt mit 1 Stunde abkleben an und ich dachte halt, daß ich ihn in dieser Zeit herumtrage. Hat eigentlich schon mal jemand versucht, das Auge während des Schlafens abzukleben, damit er wenn er aufwacht weiterhin dunkel hat und so den Unterschied nicht so mitbekommt. Ich hab aber Angst, daß das in ihm noch mehr Angst auslösen könnte. Wir hoffen auf jeden Fall das Beste, und daß wir nächste Woche beim FA-Besuch noch einige Tipps bzw. Hilfestellungen bekommen.
Lg
lupa
merin
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Beitrag von merin »

Im Schlaf abkleben finde ich ganz schlimm. Dann weiß er doch nicht, was passiert ist und wacht auf und es ist dunkel! Wenn ich mir vorstelle, das würde mri passieren... ist mir sogar schon mal passiert, da waren meine Augen über Nacht zugeschwollen. Es war furchtbar.
Wenn er wach ist während des Abklebens bekommt er mit, dass du etwas machst und er weiß auch später, dass du etwas machst, damit er wieder sieht. Du kannst ihm zureden, ihm erklären. Ich finde das viel besser.

Du kannst ihm abgeklebt Dinge zum Fühlen anbieten, Geräusche, Musik...
lupa
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Beitrag von lupa »

Hallo Leute,
letzte Woche waren wir in der Klinik Innsbruck zur Nachuntersuchung. Der Arzt war überrascht, daß wir trotz seines Abratens die OP in Wien haben durchführen lassen. Es sei alles gut verheilt, würde aber nicht viel bringen, da unser Sohn uns nicht abkleben wird lassen. Er hat uns geraten, wenn möglich mit einer halben Stunde anzufangen. Ein bischen nervös war ich schon, ob Lukas das Pflaster wird oben lassen. Und siehe da - es war überhaupt kein Problem - und ich glaube, er sieht. Ich hätte weinen können, wie er auf die Tür zuspaziert ist, als hätte er nicht abgeklebt. Er hat auch den Ball gesehen, welchen ich ihm zugerollt habe. Er sieht den Teddy auf dem Boden liegen. Versteht ihr das? Ich dachte er würde so gut wie nichts sehen - und jetzt das. So kann ich ihn ja gut be-
schäftigen, wenn er sogar Ball spielen kann. Wir haben die ersten 3 Male ca. 50 Minuten abgeklebt und heute hat er es ohne Probleme 75 Minuten geschafft. Jetzt weiß ich aber nicht, ob ich abkleben soll, solange er es aushält, oder einfach langsam steigern? Was meint Ihr?
Eure glückliche Lupa

PS. Kennt ihr eine Internetseite, wo man sehen kann, wieviel ein Neugeborenes sieht. Unser Arzt meinte nämlich, Lukas würde eher weniger als ein Neugeborenes sehen. :D
merin
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Beitrag von merin »

Mensch das ist ja toll. Wobei ich mich wirklich über den Arzt ärgere, der Euch so wenig Mut macht! Wegen des Abklebens würde ich mal eine Orthoptistin fragen, ggf. eine Sehberatungsstelle kontaktieren. Wenn der Arzt sie euch nicht gibt sucht euch kompetente Beratung!
Diana
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Beitrag von Diana »

Hallo Lupa, das klingt doch super!!!! Aber ehrlich gesagt würde ich auch den Arzt wechseln. Was ist das denn für eine Einstellung???? Habt ihr eine Sehschule in der Nähe? Die würde ich zu dem Thema abkleben mal befragen. Meine Kinder haben ja einen beidseitigen Katarakt und bei der Kleinen müssen wir nur wegen dem Schielen abkleben. Habe gar keine Ahnung wie lange man bei einseitigem Katarakt kleben muss/soll.

Ich staune auch immer wieder wieviel meine Maus ohne Kontaktlinsen sieht (darf jetzt drei Tage keine tragen wegen neuer Dioptrienbestimmung). Kinder sind doch immer wieder für eine Überraschung gut.

Liebe Grüße
Diana
lupa
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einäugige nutzen das schwächere auge nicht

Beitrag von lupa »

Hallo,
letzte Woche war eine Dame von der Frühförderung bei uns, und wir hatten ein sehr interessantes Gespräch. Sie meinte, daß bei einäugigen Kindern das Abkleben wenig Sinn habe, da das Kind bei einem Unterschied von mehr als 3 Dioptrin immer nur das gesunde Auge verwenden würde. Das würde ja heißen, daß er das kranke Auge dann nur nützen würde, wenn er das gesunde Auge nicht nutzen kann. Sie meint auch, daß deshalb unser Arzt so reagieren würde.
Das ist für uns eine ganz neue Perspektive und ich weiß echt nicht, ob
wir dann mit dem Abkleben weiter machen sollen.
Was denkt Ihr dazu?
lg lupa
merin
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Beitrag von merin »

Mhm, wenn ich dran denke frag ich mal unsere Frühförderin. In jedem Fall dachte ich dass das Abkleben ja den Sinn hat die Augen anzugleichen in der Sehkraft. Es würde nur dann keinen Sinn machen wenn eine solche Angleichung von vornherein ausgeschlossen ist, oder?
Diana
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Beitrag von Diana »

Das habe ich ehrlich gesagt noch nie so gehört und würde mich da mal bei einem Orthoptisten erkundigen. Wäre mir da nicht so sicher ob die Damen der Frühförderung sich da sooo gut auskennen.

Sehe das genauso wie Merin. Das abkleben soll dem schwächeren Auge ja helfen besser zu sehen bzw. es zu lernen.

Kannst du vielleicht noch mal in dem KH anrufen wo ihr operieren lassen habt?
Martina
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Beitrag von Martina »

Hallo!

Also laut der Aussagen verschiedener Ärzte die meinen Sohn behandelt haben (auch einäugiger Star), hat die Frau wohl leider recht. Die Augen werden niemals gleichwertig werden, wenn denn das gesunde Auge 100% und mehr erreicht. Also das Starauge wird immer hinter dem gesunden Auge hinterher sein und wenn das Kind kein Auge abgeklebt hat, wird es immer nur das Bild des gesunden Auge nutzen (das regelt das Gehirn von allein).

ABER das Abkleben ist trotzdem sinnvoll, um das kranke Auge inkl. Sehnerv etc. nicht verkümmern zu lassen. Leider weiss man bei unseren Mäusen ja nie, wie sich das Leben entwickeln wird (so wie jedem Menschen) und somit weiss man auch nicht, ob nicht mal irgendetwas mit dem gesunden Auge passiert ( wovon man natürlich erstmal nicht aussgeht). Aber sollte es doch so ein (z.B. Augenkrankheit, Unfall etc..), so haben unsere Kinder zumindest noch eine gewisse Sehschärfe auf dem kranken Auge und die kann man nur jetzt im Kleinkindalter antrainieren.
Ich weiss, dass dies kein Thema ist, mit dem man sich gerne beschäftigt, aber ich war mit meinem Sohn in 3 Uniklinken und habe immer wieder diesen Hinweis bekommen und ich klebe sehr konsequent 4-5h am Tag ab, denn ich will mir später nicht irgendwann mal Vorwürfe machen.

Ein beidäugiges Sehen wird er dadurch aber nicht erreichen. Aber das kompensiert er gut und glaubt mir, man merkt es ihm in keinster Weise an. Er ist ein sehr quirliger 3 1/2- jähriger, der Fußball spielt und Bilder malt und jeden Tag mit abgeklebten Auge in den Kindergarten geht und gut klar kommt. Also haben wir erreicht, dass er mit dem kranken Auge im Alltag ganz gut leben kann und damit sind wir sehr zufrieden. Natürlich trotzdem immer mit der Hoffnung, dass dem gesunden Auge nie etwas passieren wird.

Alles Gute für Euch!

Martina
Silvia
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Wohnort: Fulda

Beitrag von Silvia »

Das dem "guten" Auge irgendwann einmal was passieren könnte und man dann kein 2. Ersatzauge hat, falls man nicht abklebt, ist auch die Meinung unserer Frühförderung. Die Erfahrung und Statistiken hätten gezeigt, dass jmd, der nur mit 1 Auge guckt, ein wesentlich höheres Risiko hat, mit diesem Auge einen Unfall zu erleiden. (... viell. weil man mit dieser Seite des Körpers dann "mehr macht" oder so?)
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