angeborene Katarakt bei 5jährigem Kind (hinterer Polstar)

Hier kann alles zum einseitigen Katarakt besprochen werden.

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merin
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Re: angeborener Katarakt bei 5jährigem Kind (hinterer Polsta

Beitrag von merin »

Ich drücke mit. Ohne Op hättet ihr auch die ständige Augendruckfrage nicht...
glueckskind
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Re: angeborene Katarakt bei 5jährigem Kind (hinterer Polstar

Beitrag von glueckskind »

Hallo,
ich muss mal nachfragen, wie ist das mit der ständigen Augendruckfrage gemeint?? Ich dachte bisher, es könnte ev. als Komplikation Probleme mit dem Augendruck geben, aber in aller Regel nicht? Ich dachte auch, dass es wenn dann direkt nach der OP auftritt. So richtig wurde ich dazu auch nicht aufgeklärt. Besteht dann lebenslang die erhöhte Gefahr? Kann man das behandeln?

Abkleben geht nun inzwischen sehr schlecht, da sie sehr eingeschränkt ist und dennoch voller Tatendrang. Man muss ständig aufpassen und das kann ich keine 4-5h am Tag. Sie reißt sich inzwischen das Pflaster wenn ich nicht hingucke runter und verzichtet sogar auf Belohnung, Hauptsache Pflaster ab :( Sie sieht mit ihren 2% einfach wirklich sehr wenig. Mit Brille hat sie heute ca. 10% gesehen.

Waren heute noch bei ner niedergelassenen Augenärztin, die an zwei Unikliniken gearbeitet hat vorher und sie meinte sie kann sich kaum eine Verbesserung nur durch Abkleben vorstellen. Das erreicht man eher noch bei schielenden Kindern, aber nicht bei ihr, da sie ja parallel schaut. Sie würde die OP empfehlen und auch nicht mehr als max. 2 Monate mit Abkleben versuchen, da man sonst weiter Zeit verliert.

Müssen wir ev. noch irgendwelche Erkrankungen ausschließen? (auch wenn vielleicht unwahrscheinlich?) Auch dazu wurde von der Uniklinik nichts gesagt, aber ich las davon im Forum.

Herzlichen Dank für die Zuschriften!
Lilly
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Re: angeborene Katarakt bei 5jährigem Kind (hinterer Polstar

Beitrag von Lilly »

Ein sogenanntes Sekundärglaukom kann wohl jederzeit auftreten (sowie auch ein Nachstar), scheinbar auch ohne OP (hab ich hier im Forum schon gelesen). Insgesamt ist es aber, hoffe ich, eher selten.
some
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Re: angeborene Katarakt bei 5jährigem Kind (hinterer Polstar

Beitrag von some »

Unsere Klinik sagt, dass ALLE operierten Star-Kinder früher oder später ein Druckproblem bekommen.

Die tatsächliche/genaue Ursache hierfür würde man allerdings (noch) nicht kennen.
merin
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Re: angeborene Katarakt bei 5jährigem Kind (hinterer Polstar

Beitrag von merin »

Ja, das sagte unsere Klinik auch. Die Sehberatungsstelle meinte, das stimme nicht, es gebe Kinder ohne Druckprobleme und hier im Forum gibt es ja auch Erwachsene, die als Kinder operiert wurden und nie welche hatte. Aber meine Tochter hat nach sechs Jahren Druckprobleme bekommen, mit denen wir nun schon seit fast drei Jahren zu tun haben. Dass das mal wieder weggeht ist wohl sehr unwahrscheinlich.
Ich finde die ständige Angst darum, ob nun nochmal OPs nötig sind, das Sehen erhalten werden kann usw. enorm belastend. Und meiner Tochter und meinem Mann geht es sehr ähnlich.

Glueckskind mein Vorgehen wäre, es ihr zu erklären: Dass sie operiert werden muss, wenn das Auge nicht besser wird und dass wir es nun so versuchen wollen mit dem Abkleben. Dass es ganz doof für sie ist, ich das weiß, sie da aber leider durch muss. Was es leichter machen würde? Liebe zwei Mal 2 Stunden als ein Mal vier? Oder lieber in der Kita als zu Hause? Morgens? Abends? Ich würde da mit ihr quasi einen Plan machen, den sie mitbestimmen kann.
Strafen oder Belohnungen gibt es hier nicht.

Zu anderen Erkrankungen: Bei einer fünfjährigen glaube ich das nicht. Da wären schon andere Symptome auffällig gewesen.
Lilly
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Re: angeborene Katarakt bei 5jährigem Kind (hinterer Polstar

Beitrag von Lilly »

Wie ist dass dann eigentlich bei Augendruckproblemen, würde dann eventuell nicht mehr implantiert werden? Merin, wurde dir dazu mal etwas gesagt?
merin
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Re: angeborene Katarakt bei 5jährigem Kind (hinterer Polstar

Beitrag von merin »

Dazu weiß ich leider nichts. Als ich die Frage mal gestellt habe, wurde ich vertröstet und dann hab ich vergessen, sie zu stellen.
Lilly
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Re: angeborene Katarakt bei 5jährigem Kind (hinterer Polstar

Beitrag von Lilly »

Danke merin.
glupsch
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Re: angeborene Katarakt bei 5jährigem Kind (hinterer Polstar

Beitrag von glupsch »

Ich habe seit 34 Jahren kein Druckproblem. Ich hoffe, das bleibt auch so.
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
- Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz
JohannaLuise
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Re: angeborene Katarakt bei 5jährigem Kind (hinterer Polstar

Beitrag von JohannaLuise »

Ich bin auch der Meinung, dass ein Sekundärglaukom immer auftreten kann bei Aphakie, egal wann.
Beim Nachstar kommt es auf die Art und Weise der OP an. Wenn der Kapselsack erhalten bleibt, kann ein Nachstar auftreten, eine IOL wäre leicht einzusetzen. Wird der Kapselsack entfernt, kann kein Nachstar entstehen, aber das Einsetzen einer IOL bereitet mehr Schwierigkeiten. So hab ich das verstanden...
Wie immer haben die Unikliniken bei den OP-Verfahren unterschiedliche Philosophien und man muss sich halt irgendwann für eine entscheiden. Uns wurde über das Entfernen oder Nicht-Entfernen des Kapselsacks nichts gesagt, weder vor der OP, noch nachher. Muss mal im Bericht nachlesen...
Ob OP oder nicht stand bei uns nie zur Debatte, da die Linse komplett dicht war.
Ich finde merins Idee gut, dass du versuchst, deine Tochter mit ins Boot zu holen.
Viele Grüße und gute Nerven
glueckskind
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Re: angeborene Katarakt bei 5jährigem Kind (hinterer Polstar

Beitrag von glueckskind »

Also, Tochter mit ins Boot holen habe ich versucht, hat am ersten Tag am besten funktioniert ;) aber wir bleiben dran. Leider ist sie seit einer Woche sowieso krank und hat in den letzten Tagen Pseudokrupphusten. Die letzten vier Nächte waren sehr unruhig. Übermorgen haben wir die Vor-OP- Untersuchung. Einen Tag später stünde OP an. Ich glaube ja nicht, dass die Uniklinik gerne ein krankes Kind operieren würde? Wie gesund müssen die Kinder eigentlich sein? Zudem fühle ich mich ja auch noch nicht so wirklich bereit für die OP. Ich hätte auch große Angst, dass dieser sehr starke Husten gefährlich ist für ein komplikationsloses Abheilen nach der OP. Denke steigt doch bestimmt der Augendruck?

Ich gehe mit total gemischten Gefühlen in das Arztgespräch :( Irgendwie weiß man sowieso nicht, wie mans richtig macht :shock:
Vielleicht machen sie ja noch mal einen kleinen Sehtest um den momentanen Stand festzustellen. Mit oder ohne Brille, um schon zu sehen, ob die letzten zwei Wochen eine leichte Verbesserung gebracht haben.

Bei uns würde der Kapselsack erhalten bleiben und eine IOL eingesetzt. Ist eigentlich die Gefahr des Glaukoms geringer als bei Kindern die altersbedingt erst einmal ohne Linse leben müssen und nur Kontaktlinsen tragen?

Herzliche Grüße an alle
glupsch
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Re: angeborene Katarakt bei 5jährigem Kind (hinterer Polstar

Beitrag von glupsch »

Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass ein Kind mit starkem Husten ohne Not in Narkose versetzt wird. Aber die Aerzte werden das auch wissen, was machbar ist.

Sprich beim Gespraech auf jeden Fall Deine Bedenken an und stelle alle Frage, die Du hast. Und zwar so lang, bis Du die Antworten verstanden hast :) Am besten schreibst Du Dir vorher auf, welche Punkte Du klaeren willst.
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
- Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz
JohannaLuise
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Re: angeborene Katarakt bei 5jährigem Kind (hinterer Polstar

Beitrag von JohannaLuise »

Ja, ich denke auch, dass ein Kind mit Pseudokrupp nicht operiert wird. Uns hat der Anästhesist damals erklärt, dass v.a. Husten bei einer Narkose schwierig sei. Aber wie glupsch schon sagte, sie werden wissen, was sie tun.
Da ich medizinisch keine Vorbildung habe kann ich nur eine Schätzung abgeben. Ich denke, das Problem des Glaukoms ist bei direktem Einsetzen einer IOL geringer, da der Gallertkern dann ja die IOL als "Grenze" hat. Aber auch hier würde ich glupsch beipflichten und nachfragen. Schreib die Fragen vorher auf und schreib auch die Antworten in Stichworten mit, dann kannst du sie zu Hause in Ruhe nochmal durchlesen. Am besten finde ich es immer, nicht allein zu sein. Vier Ohren hören mehr und 2 Köpfe denken dann vielleicht doch noch an die eine oder andere Sache...
Alles Gute euch!
merin
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Re: angeborene Katarakt bei 5jährigem Kind (hinterer Polstar

Beitrag von merin »

Ich stimme zu: mach Dir einen Zettel und nimm am besten jemanden mit zum Gespräch. Dass mit Pseudokrupp operiert wird, glaube ich eher nicht, aber das entscheiden sie bei der Narkosevoruntersuchung. Und wenn Du unsicher bist, kannst Du auch fragen, ob es möglich ist, den OP-Termin zu verschieben, weil Du eben nicht weißt, wie hoch die Besserungschance ohne OP ist und Du erst abwarten möchtest. Das ist doof für deren Planung, aber ich denke, sie müssten es verstehen. Ist doch immer eine große Entscheidung, so eine OP.
Lilly
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Re: angeborene Katarakt bei 5jährigem Kind (hinterer Polstar

Beitrag von Lilly »

Bin schon gespannt wie es bei euch nun weiter geht. Heute müsste ja der Vor-OP Tag sein. Ich drück euch die Daumen, dass hoffentlich alle Fragen verständlich und klar beantwortet wurden und du für euch die beste Entscheidung treffen konntest.

LG
Lilly
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