Umstellung auf Fernlinsen und motorische Entwicklung

Hier kann alles zum beidseitigen Katarakt besprochen werden.

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merin
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Umstellung auf Fernlinsen und motorische Entwicklung

Beitrag von merin »

Unsere Maus ist ja nun 10 Monate alt. In usnerer Umgebung fangen alle gleichaltrigen Kinder an sich aufzustellen, nur Maus ist vollkommen immobil. Sie rollt sich nicht mehr hin und her, sondern bleibt einfach liegen. Sie rollt nicht, krabbelt nicht, robbt nicht. Sitzen kann sie, aber sich nicht aufsetzen.
Nun knobele ich darüber herum, ob das nicht einfach daran liegt, dass sie eben dank der Linsen nur in der Nähe scharf sieht. Hat sie überhaupt Anreiz sich zu bewegen? Die Frühförderin meinte, dass es evtl. Sinn mache, die Linsen nun auf die Ferne umzustellen und für die Nähe eine Brille zu geben. Was meint ihr dazu? Wann haben eure Kinder fernlinsen erhalten?
Zuletzt geändert von merin am Mittwoch 24. September 2008, 14:26, insgesamt 1-mal geändert.
Diana
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Beitrag von Diana »

Hallo, also die unmobilität muss nicht unbedingt an den Augen liegen. Ich bin in einem Forum unterwegs wo nur Septemberbabys sind und da gibt es auch enorme Unterschiede. Da haben die ersten schon angefangen zu laufen da fiel anderen erst mal ein das sie krabbeln oder sich drehen könnten. Aimie-Faye (jetzt 11 Monate) krabbelt schon eine ganze Weile und drehen da kann man gar nicht so schnell gucken, wie die vom Rücken auf den Bauch und weg ist. :roll: Da macht Windeln keinen Spaß!

Aimie-Faye war im übrigen letzte Woche zur Brillenbestimmung. Sie bekommt jetzt die Linsen für die Ferne und eine Nahbrille. Leider gab es letztens keine schönen Babybrillen bei unserem Optiker. Jetzt müssen wir erst mal auf die bestellten warten...
merin
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Beitrag von merin »

Wenn es für Ame Zeit ist, dann kann meine Maus aber wohl auch so versorgt werden, oder? Dazu hast du leider nix geschrieben.
Was das bewegen angeht: Mich irritiert, dass sie sich viel weniger bewegt in den letzten 4 Wochen... sie konnte sich sehr früh drehen und hat sich auch mit so Kreisdrehungen viel bewegt. Aber nu eben nicht mehr...
Silvia
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Linsen für die Ferne

Beitrag von Silvia »

Hallo liebe Merin,

sorge Dich nicht wegen der "Immobilität" - Du wirst es wahrscheinlich nie wissen, ob es an den Augen lag oder einfach die Art Deiner Maus ist, einfach etwas länger zu brauchen. Lisa fing auch erst sehr sehr spät an, sich zu drehen (ich meine ab 11 Monaten?? - ich muss mal nachschauen) und sie konnte nicht richtig (alleine meine ich jetzt) sitzen, sie saß ab dem 12. Monat mit dem Po auf angewinkelten Knien. Und laufen konnte sie erst mit 17 Monaten (noch sehr sehr wacklig) - trotz permanenter Krankengymnastik. Es KANN sein, dass es an den Augen liegt. Unsere Frühförderin meint, nicht sehende oder schlechter sehende Kinder fühlen sich in Rückenlage am sichersten. Aber andererseits: Lisa hat ALLES aufgeholt und heute merkt man 0,0 Unterschiede in der Motorik zu anderen Kindern. Und es gibt ja auch gesunde Kinder, die so lange brauchen. Ein Sohn meiner Bekannten lief erst mit 19 Monaten (genauso alt wie Lisa, daher hatte ich immer den direkten Vergleich) Dafür konnte sie dann schon sehr früh sprechen (was auch lustig ist - ein Kind was nicht laufen kann aber alles nachplappert *G*).

Linsen für die Ferne: auf keinen Fall wird Dir irgendein Arzt Linsen für die Ferne verschreiben, solange Deine Maus sich nicht alleine hinsetzen kann. Denn die Nahbrille hat ja den Nahteil nach unten: d.h. nur im Sitzen guckt sie wirklich durch den Nahteil nach unten. Im Liegen würde sie nicht durch das Nahteil gucken, sondern eher durch die MItte der Brille - und da die Nähe für die Kinder wesentlich wichtiger ist, muss es in dieser Motorik-Phase bei Linsen für die Nähe bleiben.

Wenn sie sitzt: hier macht es jeder Arzt anders. Viele belassen es bei den Nahlinsen, bis die Kinder 3 Jahre alt sind weil sie sagen, das sei besser für die Kinder - die Nähe sei wichtiger für die Sehentwicklung (z.B. Prof. Zubcov-Iwantscheff, FFM - sie ist absolut GEGEN Nah- und Fernlinsen vor dem 3. Lebensjahr). Die Uniklinik Würzburg dagegen verschreibt sogar eine geteilte Starbrille - für Nähe und Ferne. Ich wollte, dass Lisa auch in die Ferne schauen kann und wollte auch frühestmöglich die geteilte Brille über die Fernlinsen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass beides seine Vor -und Nachteile hat. Und selbst wenn die Linsen für die Nähe sind: Du wirst merken, auch damit sieht Deine Maus recht gut in der Ferne, eben alles noch mehr vergrößert. (Daher guckt Lisa auch oft mal durchs Nahteil der Starbrille in die Ferne...)

Mein Tip: Warte mit den Fernlinsen bis sie motorisch besser drauf ist.
Silvia
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Weniger bewegen

Beitrag von Silvia »

Ich habe mir übrigens notiert: Lisa steht am 10.06.07 das erste Mal auf.

Dann machte ich mir monatelang Sorgen, da sie bis Ende des Jahres sich NICHT mehr aufstellte... Beim Drehen war es ähnlich. 1x drehte sie sich - dann hörte es längere Zeit auf...

Also es muss nichts bedeuten, dass sie in den letzten 4 Wochen sich weniger bewegt hat. Ich halte die Daumen, dass Du Dir was das angeht keine Sorgen machen musst.
Silvia
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CMV?

Beitrag von Silvia »

Merin, darf ich noch mal fragen, wie das damals mit dem positiven CMV-Ergebnis weiterging? Hattest Du noch eine Zweitmeinung eingeholt? War der Virus nicht mehr aktiv? Ich will Dich deswegen nciht nervös machen, mir fiel es nur grade wieder ein, dass Du davon mal berichtet hattest.
merin
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Beitrag von merin »

Danke Silvia für diese ausführliche Antwort. Kannst du vielleicht die Vor- und Nachteile der verschiedenen Linsen- und Brillenvarianten noch genauer erläutern?
Silvia
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Vor- und Nachteile

Beitrag von Silvia »

Hallo nochmal,

also Vorteil bei den Nahlinsen: die Nähe soll für Kleinkinder am wichtigsten sein. Bei Sehentwicklung KEIN UNTERSCHIED zwischen Kindern, die früh oder spät Fernlinsen bekommen haben. Keine (evtl. störende) Brille, die die Kinder beim Laufen-Lernen irritiert oder mit denen sie sich beim noch unsicheren Laufen (u. zwangsläufigen Fallen) verletzen können. Nachteil: die Kiddis gewöhnen sich evtl. daran, nie eine Brille aufzuhaben. Evtl. ist es mit 3 Jahren schwieriger, ein Kind an eine Brille zu gewöhnen.

Fernlinsen und meine Erfahrung bei Lisa: Schwierigkeiten bei der Gewöhnung mit beiden Augen richtig zu gucken, mehr schielen, (kann auch an falsch angepassten Werten gelegen haben - hat sich aber wieder gegeben); sie ist oft aufs Gesicht gefallen und hat sich die Brille (Steg) in die Nase regelrecht gebohrt. Häufige neue Gestelle nötig, leider immer mal was abgebrochen.
Und eins steht 100%ig fest: Lisa WILL IMMER DIESE BRILLE aufhaben, d.h. die NÄHE ist ihr 100 mal lieber als nur durch die Fernlinsen zu schauen. Sie verlangt ihre Brille immer und überall. Lisa will auch unterwegs im Auto zusätzlich die Nahbrille anhaben. Sie kann auch mit ihren Nahlinsen (die wir immer noch für Notfälle haben, wenn mal eine Linse flöten geht) in die Ferne schauen - ich merke ehrlich gesagt keinen Unterschied....

Für Lisa bin ich aber froh, dass sie im Alter von (ich glaube 1 Jahr) Fernlinsen angepasst bekam + zusätzliche Nahbrille, da ich nie das Problem mit ihr habe, dass sie keine Brille anziehen möchte. Ich denke das kommt eher bei den Kindern vor, die sehr spät Fernlinsen + zusätzliche Brille bekommen u. dann das Brillentragen einfach nicht gewöhnt sind.

Aber ich denke mittlerweile auch, dass es für die Sehentwicklung NICHT entscheidend ist, wie früh Fernlinsen eingesetzt werden.
Diana
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Beitrag von Diana »

Also bei uns war es zu einem die Orthoptistin die meinte das es zeit wird für die Einstellung der Ferne, weil die Kurze gerade anfängt mit laufen. Sie meinte das sie dafür schon auch in der Ferne gut sehen sollte. Dann kommt noch hinzu das sie in der Nähe ja im Normbereich liegt (also das Ziel schon mal erreicht hat) und man sie somit auch auf die Ferne einstellen könnte. Und dann guckt unsere Motte doch immer schräg damit sie einen besseren Punkt in den Linsen findet um in der Ferne deutlicher zu sehen.

Aber was Silvia da mit dem Liegen und der Ferne schreibt klingt auch sehr logisch für mich. Bleibt deine Maus denn sitzen, wenn du sie hinsetzt? Wenn du das Gefühl hast das sie sich jetzt weniger bewegt und du dir sorgen machst dann gehe doch einfach mal mit ihr zum Kinderarzt. Oder steckt sie vielleicht in einem Schub? Da werden manche Kinder ja auch erst mal ruhiger.

Wegen der Einstellung Fern und Nah frage doch mal deine Orthoptistin oder den Augenarzt?

Hier in Dresden wird das immer individuell nach Entwicklungsstand entschieden. Manche bekommen sie halt schon mit einem Jahr die anderen erst mit zwei.
merin
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Beitrag von merin »

Ja, Mäusebein sitzt wie eine Weltmeisterin. Sie kann sich nicht selbst aufsetzen, sitzt aber sehr souverän, wenn man sie hinsetzt. Ich vermeide das, aber wenn sie müde ist will sie nur sitzen. (was ja komisch ist, weil das ja anstrengender ist als Liegen, aber es ist trotzdem so.)

Der Termin bei der Kinderärztin ist schon gemacht und in die Klinik zur Kontrolle gehen wir nächste Woche. Ich möchte eben nur gut vorbereitet hingehen, damit ich mich nicht eher abwimmeln lasse, als bis alle meine Fragen geklärt sind.
merin
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Beitrag von merin »

Die Äerzte meinen alle übereinstimmend, dass die motirsche Entwicklungsverzögerung und die Augenproblematik nicht zusammen hängen. Also soll Physiotherapie sein und vorher noch eine Abklärung im SPZ.

Silvia, was für eine Physiotherapie hattet ihr?
Silvia
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Bobath + Voita

Beitrag von Silvia »

Lisa hatte ziemlich früh schon KG, also bestimmt schon mit 6 Monaten oder so, und da bekam sie Krankengymnastik nach Bobath und Voita (oder Vojta) aufgeschrieben, weiß nicht mehr, wie das genau geschrieben wird. Da muss das Kind nicht mitarbeiten, sondern per leichten Druck auf bestimmte Stellen und "festhalten" wird die Krankengymnastik gemacht. War ziemlich blöd, weils immer 1/2 h nur Schreierei war. Kurz bevor sie 1 Jahr alt wurde habe ich dann zu einer Krankengymnastik gewechselt, die ganz viel mit Schwerbehinderten zusammenarbeitet (also es wurde nicht mehr Bobath / Voita praktiziert, sondern Lisa konnte zu diesem Zeitpunkt schon aktiv mitarbeiten). Das Zentrum nennt sich Zitronenfalter bei uns und ist direkt an einem Schwerbehindertenheim mit dran. Und das war dann absolut super. Lisa hat dann verschiedene Sachen (ähnlich wie Mutter-Kind-Turnen) angeboten bekommen und konnte dann das ausprobieren, worauf sie Lust hatte. Und da das Zentrum super kindgerecht ausgestattet ist, hat Lisa immer schon Freudenschreie ausgestoßen, wenn wir nur vor der Tür gehalten haben :-) Hast Du eine bestimmte KG-Art verschrieben bekommen? Frag am besten Deine Frühförderstelle nach einer geeigneten KG-Stelle, die haben die besten Ideen.
merin
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Beitrag von merin »

Die Ärztin hat erstmal Bobath verordnet meinte aber, es sei evtl. Vojta besser und das solle das SPZ entscheiden. Da ich schon viele negative Beschreibungen von Vojta gelesen habe würde ich mich dem gern verweigern...
Silvia
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Beitrag von Silvia »

Hallo Merin,

dann lässt Du es auch einfach nicht machen. Da brauchst Du Dir doch gar keinen Stress machen.

Ich war ja noch nie so für mich der Meinung, dass es ein Trauma zur Folge haben könnte bei Lisa - daher hat mir das Geschrei ehrlich gesagt auch nichts ausgemacht, es war nur furchtbar langweilig und anstrengend, das über die 30 Minuten auszuhalten; aber wenn Du dieser Meinung bist entscheide Dich einfach für die andere Art der KG. Wie gesagt, mir selber hat es natürlich dann auch vieeeel mehr Spass gemacht, als auch Lisa Spass an der KG hatte. Und es hat ganz genauso viel gebracht.

Hey: Lisa lässt mich nun auch die Linsen ohne Gegenwehr REINMACHEN!!! ES IST SOOOO TOLL!!!! Aber ich seh es wie Michaela: 1x pro WE reicht :-)) Denn vorher müssen wir an zig Puppen die Linsen rein und raussetzen und zeitlich würde mich das tägliche doch sehr in die Bredouille bringen.
merin
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Beitrag von merin »

Ich bin etwas irritiert über Deine Aussage, dass das Geschrei Deiner Tochter Dir nichts ausgemacht habe. Ich kann einerseits nicht glauben, dass dem so gewesen ist, andererseits bin ich überrascht, dass du es damit begründest, dass ein Kind ja ruhig schreiben könne. Als ob Schreien (oder besser das zugrundeliegende Unwohlsein) nur vermieden werden sollte, wenn es da Ausmaß eines Traumas hat. Das erschreckt mich etwas, weil es wie eine Weigerung klingt, sich in das Leid des Kindes einzufühlen. Meintest Du das wirklich so? Schließlich würde ich auch nicht wollen, dass mein Freund mir sagt, mein Weinen sei ihm egal, es sei denn, ich sei so unglücklich, dass ich gleich verrückt würde... besonders wenn ich weinen würde, weil er mir Leid zugefügt hat.
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