Linsen- und Star-OP mit 4,5 Jahren - wer hat Erfahrungen?

Hier kann alles zum beidseitigen Katarakt besprochen werden.

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Ramtsk
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Linsen- und Star-OP mit 4,5 Jahren - wer hat Erfahrungen?

Beitrag von Ramtsk »

Hallo,

ich habe vererbten grauen Star und 2 Kinder. Beim ersten Kind ist nichts, sie ist fast 11 Jahre und sieht normal. Mit der zweiten Tochter waren wir auch sofort nach der Geburt beim Augenarzt und es wurde nichts festgestellt, auch nach 6 Monaten war alles in Ordnung.

Sie hat sich ganz normal entwickelt, sieht wesentlich besser als ich selbst und uns ist nichts weiter aufgefallen. Nun waren wir (sie ist nun 4 Jahre) wider bei der Augenärztin und sie stellte beidseitig eine getrübte Linse fest, war sich jedoch sehr unsicher.

Deshalb bekamen wir eine Überweisung an die Helios-Klinik in Erfurt. Dort wurde sie nun sehr genau untersucht. Es wurde beidseitig eien Trübung festgestellt, die aber nicht so stark ist wie die damals bei mir, aber sie ist 100%ig vorhanden.

Nach vielen Untersuchungen und Gesprächen wurde uns zur OP geraten, da sich der Zustand sonst immer weiter verschlechtern würde, auch ich wurde in den 70er Jahren mit 4 operiert, nur damals gab es keine künstlichen Linsen. Unserer Tochter soll nun in 2 OPs die Linsenflüssigkeit abgesaugt uns sofort künstliche Linsen eingesetzt werden. Diese werden wohl so berechnet, dass sie richtig funktionieren, wenn das Auge ausgewachsen ist. Vorher braucht sie eine Brille zur Korrektur

Wir haben dem zugestimmt und nun für September und Oktober 2007 2 Termine für die OPs.

Kann uns bitte jemand schreiben, der für dieses Alter und diese OP schon Erfahrungen hat und uns diese mitteilen? Wir haben nur Bekannte, wo die Linsen des Kindes im Baby-Alter entfernt wurden und die künstlichen erst später eingesetzt werden.

Wer kann uns sagen, wie die Erfolgschancen - auch langfristig sind?
Wer hat vor Kurzem Erfahrungen bei solchen OPs gemacht?
Wer kann uns etwas über die Risiken sagen?

Vielen Dank - Fam. Ram
Yvonne
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Beitrag von Yvonne »

Hallo,
mein Sohn wurde mit fast 4 genau diese op auf beiden Augen innerhalb von 1 Woche durchgeführt. Ich kann nur sagen, mein Sohn hat es wunderbar überstanden. Es war erstaunlich wie schnell er sich davon erholte und wie schnell er seine neue Sehkraft nutzte.

Er trägt eine Bifokalbrille mit Unten 3 Dioptrin und oben hat er (6J) jetzt schon Fensterglas im li und rechts 0,5. Mit diesen Gläsern kommt er wunderbar zurecht. Als er die Brille damals bekam, saß er abends da und probierte richtig aus wie er was am besten sieht.

Das räumliche Sehen ist fast vollständig vorhanden. je nach Lust und Laune meines Sohnes. ;-)).

Was leider immerwieder vorkommt ist der Nachstar. Anfänglich mußten wir insgesamt 2x Nachoperieren, letztes Mal konnte wir da schon Lasern. Das ist eine Sache von insgesamt von 4 Std. mit Untersuchungen inkl.

Wenn Du weitere Fragen hast kannst Du Dich gerne bei mir melden.
lg Yvonne
Ramtsk
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Danke für die Nachricht

Beitrag von Ramtsk »

Hallo, ich wollte mich nur für die netten Zeilen bedanken. Wir haben über diese Web-Seite und über unseren Beitrag im Forum schon einiges erfahren und nachdem wir doch sehr hart ins kalte Wasser geworfen wurden sind wir nun schon etwas beruhigter und hoffen natürlich, dass im September und Oktober alles gute geht. - Eine Frage noch - Geht oder wird euer Sohn in eine normale oder in eine Sehbehindertenschule gehen und wie war sein algemeiner Zustand kurz nach den OPs? Danke noch mal - Thomas und Susanne Ram
Yvonne
Beiträge: 38
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Beitrag von Yvonne »

Eigentlich dachte ich, ich hätte schon geantwortet. Hier deshalb nochmal.
Flo geht auf eine normale Förderschule, weil er "zuviel" sieht. Aber er hat eine Entwicklungsverzögerung und ADS was nicht im unmittelbaren zusammenhang mit dem Star steht.

Nach den OP`s ging es ihm, nachdem er seinen "Rausch" ausgeschlafen hatte immer sehr gut. Das li Auge machte ihm nur Probleme (etwas Schmerzen 2 Tage) weil es bei der OP Probleme mit der Linse gab. Ansonsten mußte man ihn eher bremsen, weil er sich so gut fühlte. ;-))

Also keine Sorge, wird schon gut gehen. Denke an Euch.
lg Yvonne
Diana
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Beitrag von Diana »

Hallo, habe gerade erst diese Internetseite entdeckt und somit auch eure Frage... Unser Sohn wurde mit drei Jahren auf beiden Augen operiert und ihm die Kunstlinsen eingesetzt. Beide OP´s verliefen völlig unkompliziert. Das sich bei der ersten OP das Auge entzündete lag daran, dass er immer wieder reingefasst hat. War also unser Fehler und beim zweiten haben wir sehr darauf geachtet, dass kein Finger in die Nähe des Auges kommt... :) Das sehen war direkt nach der ersten OP merklich besser! Es war der Tag nach der OP und wir waren im Krankenhauspark ein Eis essen. Sohnemann saß auf einer Bank und meinte mit einem Mal... "Mama, eine Ameise." Diese krabbelte auf dem Boden! Ich hätte nie gedacht, dass mich eine Ameise mal so glücklich machen würde. Nach den OP´s musste er natürlich noch mit Salben und Tropfen für fast ein Vierteljahr behandelt werden.
Auf unser drängen und der Zustimmung unseres Arztes hin erhielt er auch keine typische Starbrille sondern eine Gleitsichtbrille. Entgegen jeder negativen Aussagen kam er vom ersten Tag an sehr gut klar damit. Jetzt ist er in der Zwischenzeit schon acht Jahre und geht in einer ganz normale Grundschule in die dritte Klasse. Einzige Einschränkung ist eine Teilsportbefreiung und das er wohl niemals in der letzten Reihe sitzen wird. :lol:
Habt also keine Angst vor den OP´s. Die Mäuse stecken das besser weg, als wir Eltern! Und letztlich zählt doch nur der Erfolg.

Letzte Woche haben wir unser zweites Kind bekommen und müssen am Freitag zum Augenarzt. Ich wünsche ihr von Herzen, dass alles in Ordnung ist.

LG Diana
Angela
Administrator
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Beitrag von Angela »

Hallochen,

wofür ist denn die Teilsportbefreiung? Habe ja auch eine Tochter in der 3. Klasse, die keine solche hat (auch mit implantierten Linsen).

Liebe Grüße

Angela
Diana
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Beitrag von Diana »

Er darf an Übungen mit Absturzgefahr nicht teilnehmen, Ballspiele dürfen nicht benotet werden ... hmm ich glaube das war es schon im groben und ganzen.
Wir haben vom Augenarzt bei der Einschulung ein Schreiben bekommen aus dem hervorgeht, dass er nur eine Sehleistung von 50% (mit Sehhilfe) hat. Damit sind wir dann zum Gesundheitsamt und seit dem bekommen wir jedes Jahr die Befreiung.
Wir sind in der Zwischenzeit auch am Überlegen, ob man sich vielleicht noch um eine Notenbefreiung für Kunst und Werken bemühen sollte. Viele kleine filigrane Dinge sind ja schwer für ihn zu erkennen.

LG Diana
Yvonne
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Teisportbefreiung

Beitrag von Yvonne »

Hallo Diana,
wie Du sicher schon gelesen hast hat mein Sohn das gleiche. Was ich nicht verstehe sind die Befreiungen. Beim Sport kann ich es noch nachvollziehen, wobei wir das auch nicht haben, weil Florian ein guter Sportler ist und streiken würde wenn er nicht turnen dürfte auch wenn manches ihm vielleicht schwerer fällt, was bisher (gerade Eingeschult- 3xwöchtl. Sport) nicht der Fall war.
Nicht nachvollziehen kann ich Werken u. Kunst, selbst wenn er viele Sachen nicht so gut erkennt und die Dinge die er macht nicht perfekt sind, so ist es doch ein gutes Training, wie Ergotherapie. Es schult doch all seine Sinne, die er braucht um seine schlechte Sehleistung auszugleichen.
Florian hat zwischen 60-70% mit Brille aber ich käme nie auf die Idee Ihm diese doch auch Spaßbringende "Förderung" zu nehmen.
Warum also? Du siehst mich verwirrt.
LG Yvonne
Elli02
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Beitrag von Elli02 »

Hallo Yvonne, Hallo an alle,
Diana hat doch nur von Notenbefeiung in Kunst und Werken gesprochen...

Aber so ganz verstehen kann ich das auch nicht.
Ich bin selbst auch betroffen und habe immer schlechter gesehen, als viele Klassenkameraden. Aber außer das ich vorn gesessen habe, gab es keine Unterschiede.
In Sport sowieso nicht - ich habe lange Handball und Fußball im Verein gespielt. Und falls es bei Euch am fehlenden räumlichen Sehen liegen sollte - es gibt sicher viele Kinder die kein räumliches Sehen haben, dies aber niemand weiß und sie einfach als "Ballspielnieten" gelten.
Es hat sich auch nicht merklich auf die Ergebnisse in Kunst oder Werken ausgewirkt. Nur in der Gesellenprüfung zur Tischlerin hat der Prüfer gemeckert, das ich recht dicke Stricke zum Anreißen auf dem Werkstück gezogen habe - da hätte man sich im Vorfeld vielleicht Gedanken machen können. War mir aber da gar nicht bewusst und eine schlechte Note gab es auch nicht.

Und ich denke, Ärzte schätzen die Situation auch teilweise völlig falsch ein. Einem anderen Betroffenen hat der Arzt erklärt, dass sein ebenfalls betroffener Sohn nie Bidschirmarbeit etc. ausüben könne - bis der Vater erklärte, dass er selbst eben genau mit diesen Tätigkeiten sehr erfolgreich seinen Lebensunterhalt bestreitet - obwohl es bei ihm im Gegensatz zu seinem Sohn auch noch Komplikationen gab...

Also, ich meine, man sollte die Kinder nicht von vornherein "krank" schreiben, da sie viel kompensieren können - Kinder mit anderen Problemen werden auch bewertet. Oder ist ein Problem mit dem Sehen anders als ein Problem mit dem Denken oder schlechteres Fangen des Balles anders als langsameres Laufen ??? Klar das eine ist vielleicht Begabung, das andere ein körperliches Problem, aber wo ist da die Grenze, z. b. beim Laufen?
Und wenn es ernste Probleme geben sollte, kann man immer noch eingreifen.

Gruß, Michaela
Angela
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Beiträge: 372
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Wohnort: Potsdam

Beitrag von Angela »

Hi,

ich weiß, es ist nicht so ganz richtig, aber Annemarie würde sich über eine Sport(Teilsport-)-Befreiung ein Loch in den Bauch freuen.... :)

Ich habe beim Technischen Zeichnen usw. auch immer recht dicke Linien gezogen und beim Werken sicher auch nicht so sauber gearbeitet. Insofern finde ich eine Notenbefreiung ganz o.k. Ich hatte ja auch bei größtem Bemühen nicht so gute Ergebnisse wie meine Klassenkameraden.

Ich werde das auf jeden Fall mal mit meinem Augenarzt besprechen.

Liebe Grüße

Angela
Bianka
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Beitrag von Bianka »

Hallo an alle ,

Ich finde es nicht schlimm unsere Kinder in den Genuß einer " Noten " Befreiung in einigen Fächern kommen zu lassen . Sie haben es durch ihre Sehbehinderung schon schwer genug ...
Benni ( noch KIGA-Kind ) werde ich wenn möglich auch in einigen Fächern versuchen zu " befreien " - was nicht heißen soll , daß er nicht teilnimmt. Ich finde es schon wichtig , daß die Kinder im normalen Klassenverband gut integriert werden und was die Teilnahme zB. am Sportunterricht betrifft, auch den Möglichkeiten entsprechend in einem ganz normalen Rahmen ablaufen sollte . Aber schlechte Noten aufgrund einer Augenerkrankung zu bekommen ist nun ja auch nicht Sinn der Sache ,oder ? Benni sieht jetzt zwischen 5-10 % pro Auge . Mit absteigender Tendenz... kein räumliches Sehen , Gesichtsfeldausfälle und keine zentrale Fixation , Strabismus , Glaukom bds. ...( und das mit IOL´s und Brille !)
Da denke ich mal , ist es nicht verwerflich unseren Kindern diese auch rechtlich zugesicherten Nachteilsausgleiche / Befreiungen ( der Benotung ) ... auch inanspruch zu nehmen .
Ich bin klar DAFÜR !!!!! Auch mit diesen " Hilfen" können die Kinder ganz NORMAL am Schulgeschehen teilnehmen !!!

Liebe Grüße
Bianka
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Elli02
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Registriert: Sonntag 29. Mai 2005, 11:54

Beitrag von Elli02 »

Hallo nochmal,
ich sprach mich in meinem Beitrag nur gegen eine Befreiung aus, wenn sie ausschliesslich aufgrund der vorhandenen Erkrankung erteilt wird, ohne dass die tatsächliche Sehleistung oder andere Probleme wie z. B. bei Benni miteinbezogen werden.
Wenn tatsächlich extreme Probleme mit dem Sehen vorhanden sind, darf das Kind natürlich keine Nachteile haben - schon klar.
Aber wenn ein Kind, das IO-Linsen hat, zum Beispiel auf eine Sehleistung von 50, 60 oder 70 % kommt und keine auffälligen Probleme mit dem räumlichen Sehen hat, dann finde ich es fraglich, falls Notenbefreiung vom Arzt verordnet wird, einfach nur weil angeborener grauer Star vorliegt.
Wie die Notenbefreiung zustande kam, geht aus dem vorangegangenen Bericht von Diana ja nicht genau hervor.
Ich hoffe, meine Meinung wird nun etwas deutlicher und niemand fühlt sich angegriffen oder so ! :)

Gruß, Michaela
Bianka
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Beitrag von Bianka »

Hallo Michaela,

hatte mich nicht angegriffen gefühlt... :) !!!!

Ich habe die Berichte wohl nur falsch interpretiert . So von wegen : " Ihr seid nicht krank bzw. anders - ihr müßt da auch auf " normalen " Wege durch ! " Egal wie !

Ich denke auch ,daß diese Noten-Befreiung wirklich auf die Restsehschärfe ankommt ! Bei Benni ist da eben nicht mehr so viel - und daher wohl auch meine resulute Aussage .

Liebe Grüße in den Norden ... Bin übrigens morgen wieder bei unserem Doc in Kiel... Nur Kontrolle...ich meld mich dann mal wieder priv. bei dir ...

Bianka
Yvonne
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Beitrag von Yvonne »

Hallo,
ich schließe mich Michaelas Meinung an. Da Flo bisher kaum Probleme hatte, was in der Schule ja anders sein kann. Werde ich erst mal abwarten. In der Diagnose Förderklasse hat man auch mehr Kontakt zu den Lehrern, außerdem ist auch wieder die Blindenförderung dabei. Sollten also irgendwelche Probleme auftreten, kann man ja immernoch eingreifen bzl. der Noten.
lg Yvonne
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