Morgige Op

Hier kann alles zum beidseitigen Katarakt besprochen werden.

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Susi Bi
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Morgige Op

Beitrag von Susi Bi »

Hallo,
Gestern wurde bei unserer 2 monatigen Tochter beidseitigen grauen Star diagnostiziert. Morgen soll sie schon operiert werden. Ich hab solche Angst das was schlimmes passiert und Sie danach blind ist.
Wir sind in der Aachener Uniklinik.
Weiß einer was die für einen Ruf haben?
Ist hier auch jemand mit einem 2 monatigem Baby das operiert wurde.
Bitte um Antwort.
Danke und LG
glupsch
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Re: Morgige Op

Beitrag von glupsch »

Hallo Susi,

Erst einmal herzlich willkommen hier im Forum, hier bist Du mit Deinen Sorgen genau richtig! :)
Du musst Dich ja richtig in Schockstarre befinden, gestern erst die Diagnose Katarakt und morgen schon OP. Ich kann gut verstehen, dass Du Angst hast, Du hattest ja auch gar keine Zeit, Dich selbst erstmal mit dem Thema zu befassen. Die Katarakt-OP ist aber keine, die wahnsinnig riskant wäre. Mir fällt spontan kein betroffenes Kind* ein, das später nicht gut genug gesehen hätte, um selbständig gut durch's Leben zu kommen. Und ich bin seit über vier Jahren hier im Forum, habe also schon einige Geschichten gelesen und verfolgt. Da wird bestimmt auch bei Deiner Tochter alles gut gehen!
Gerade wenn der Graue Star dicht ist, Deine Tochter also jetzt nicht sehen kann, ist es wichtig, dass schnell operiert wird. Das Sehvermögen entwickelt sich ja mit der Zeit, und alles, was sie jetzt verpasst, ist später schwer aufzuholen.

Alles Gute für morgen, und lass dann von Dir hören, wie es weitergeht! :)


* inklusive mir selbst, wurde Anfang der Achziger im Alter von sechs Monaten operiert
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
- Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz
merin
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Re: Morgige Op

Beitrag von merin »

Doch ich kenne da einen Fall, ein Kollege einer Verwandten von mir. Der Mann sah zunächst 16 Jahre gut, aber dann kam das Sekundärglaukom und jetzt (mit Mitte 20 und nach mehreren OPs) hat er unter 3% Sehrest. Es gibt solche Verläufe. Aber sie scheinen nicht sehr häufig zu sein. Ich kenne auch Menschen, die in der Jugend ein Glaukom entwickelt haben und nun 40 sind und gut sehen. Und andere haben nie Druckprobleme.
Mich wundert es auch, dass so schnell operiert wird. Wir hatten mehr als zwei Wochen zwischen Diagnose und der ersten OP - und das war schon ein Schock. Wenn der Star dicht ist, ist die traurige Realität ja die, dass Dein Kind nicht danach, sondern vor der OP blind ist. Bei meiner Tochter war das so. Sie wurde mit 3 Monaten operiert. Leider hat sie ein Sekundärglaukom, das kam mit ca. 6 Jahren, aber sie sieht recht gut und läuft ganz normal mit anderen Kindern in der Schule mit.

Wie ist die OP denn gelaufen?
Susi Bi
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Re: Morgige Op

Beitrag von Susi Bi »

Hallo ihr 2
Hatte garnicht gesehen das ich Antworten erhalten habe.
Also die op ist super verlaufen.5 Tage war ich darauf hin noch im Klinikum. Jetzt bekommt sie 2erlei Augentropfen von mir und jetzt muss ich jede Woche zum Linsen reinigen. Die ärztin meinte sie könne jetzt wie ein neugeborenes sehn. Sie bewegt trotzdem ihre Augen noch sehr. Sie kann nah noch nicht sehn und bekommt spezielle Linsen.
Ich hab Angst das die op nichts gebracht hat. Wie lang dauert denn sowas? Wisst ihr das? Ich rede viel mit ihr aber sie hat noch keine Orientierung.
Kann mir einer weiterhelfen?
Lg
merin
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Re: Morgige Op

Beitrag von merin »

Wenn ich das richtige verstanden habe, sind beide Augen mit einem Mal operiert worden, oder? Bei uns wurde erst das eine und eine Woche später das andere Auge operiert, wir waren bei jeder OP jeweils drei Tage (also zwei Nächte) im Krankenhaus.
Ich verstehe nicht genau, was Du mit "sie bewegt ihre Augen sehr" meinst. Meine Tochter hatte vor der OP einen Nystagmus, der war danach sehr schnell weg. Also schon nach wenigen Tagen, wenn ich das richtig erinnere. Sie war ja aber auch einen Monat älter als Deine Tochter.
Ich denke, Du kannst nur abwarten. Wenn Deine Tochter, wie meine, vor der OP blind war, dann ist die Chance, dass die OP eine Verbesserung erreicht hat, sehr groß. Gab es denn Anhaltspunkte für weitere Schwierigkeiten oder sehen die Augen innen normal aus?
Ansonsten würde ich mal die Orthoptistinnen und eine Ärztin nach dem Verlauf befragen. Die wissen da sicher mehr zu.

Ich drück euch die Daumen!
Susi Bi
Beiträge: 4
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Re: Morgige Op

Beitrag von Susi Bi »

Hallo Merin,
Was ist das nystagmus? Also meine Tochter war noch nicht komplett blind.Sie hatte noch am Rand etwas sehen Können . Jedoch nur Licht Schatten.
Ich frag mich nur wie lang es dauert bis Sie etwas erkennen kann? Da ja Babys eh noch nicht gut sehen können.
Wie kann deine Tochter denn jetzt sehen?
Hatte sie nach der Op noch einen Nachstar oder eine Entzündung?
Ich hätte so gern ein Erfolgs Erlebnis. Wann hattest du denn den Erfolg bei deiner Tochter?
glupsch
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Re: Morgige Op

Beitrag von glupsch »

Schön, wieder von Dir zu hören, und v.a. natürlich, dass die OP super verlaufen ist!
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
- Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz
merin
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Re: Morgige Op

Beitrag von merin »

Hallo Susi,

ich hab das beim Werdegang alles ziemlich ausführlich aufgeschrieben, wie unser Verlauf war. Nystagmus ist ein Augenzittern. Mehr oder weniger stark ausgeprägt. Meine Tochter war auch nicht komplett blind, wobei das ja eine Definitionssache ist: Wer unter 3% Sehrest hat, gilt in D als vollblind. Nach dieser Definition war sie, soweit man das bei einem Baby sagen kann, blind. Sie hat nicht reagiert, wenn man ihr mit einer Taschenlampe im Dunkeln ins Gesicht geleuchtet hat. Aber wenn man ein über ihr befindliches helles Licht angeschaltet hat (Neonlicht) dann hat sie darauf reagiert und sich erschrocken.
Meine Tochter konnte ungefähr nach einer Woche nach der zweiten OP etwas erkennen. Sie begann dann, mein Gesicht zu erkennen und Blickkontakt aufzunehmen. Da war sie so ca. 14 Wochen alt.
Sie hatte weder einen Nachstar noch eine Entzündung.
Sind ist jetzt neun und sieht 60%, was völlig ausreicht, um ein normales Leben zu führen. Sie ist ein völlig normales kleines Mädchen - mit Starbrille.

Zeige doch Deiner Tochter mal kontrastreiche Sachen - das trifft ja auf das meiste Babyspielzeug zu, weil das fast immer knallbunt ist. Reagiert sie, wenn Du es durch ihr Blickfeld führst?

VG
merin
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