Mutmacher

Hier kann alles zum beidseitigen Katarakt besprochen werden.

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merin
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Beitrag von merin »

Ich bin da für Pluralismus: Es sollte viele verschiedene Schulformen geben und die Eltern und Kinder können wählen. Deutschland ist das einzige demokratische Land mit Schulpflicht - ich sehe den Sinn darin nicht. Auch in all den Ländern, in denen "nur" Bildungspflicht besteht gehen die meisten Kinder auf staatliche Schulen. Aber es gibt eben noch mehr drumrum.

Ob die Sudburyschule hier meine Tochter nehmen wird und was sie wie dort lernt - das fragt mich in einigen Jahren nochmal. Bislang habe ich nur theoretisches Wissen und das, was ich aus Erzählungen kenne. Ich werde diesen doer nächsten Monat mal dort zum Tag der offenen Tür gehen und fragen, wie genau es mit der Probezeit ist.

Silvias Argument:
das Leben läuft halt nicht immer wie "Ich such mir immer das aus, was ich am besten finde..." Und ich denke, genau das muss Lisa u.a. auch lernen, damit sie als Erwachsene klarkommt.
höre ich auch immer wieder. Für mich ist es unsinnig, ein Kind jetzt mit Härten zu konfrontieren, damit es später mit diesen umgehen kann. Außerdem gibt es ja genug Dinge, die nicht so laufen wie sie es will, egal auf welche Schule sie geht. Auch in einer Sudburyschule wird sie a lernen müssen, wenn sie b können will. Sie wird sich mit anderen SchülerInnen oder LehrerInnen streiten. usw. Und ja, ich finde es tatsächlich gut, wenn sich jeder aussucht, was für ihn oder sie am besten ist. Das mache ich auch. Und habe deshalb einen Beruf den ich liebe... (der, den ich eigentlich wollte, blieb mir verschlossen, weil dafür nämlich mein super Abiturschnitt gar nichts half, sondern meine nicht ausreichend gute Zeichenmappe wichtig war.)

Ich finde auch, dass sowohl Erfahrung als auch Forschung zeigen, dass die Erziehung mit Strafe unzureichend funktiobniert. (Letztlich sind die Kosesquenzen ja Strafen, oder verstehe ich das falsch?) Die Idee dahinter ist ja die der Konditionierung: was negativ verstärkt wird, hört auf. Aber viele Eltern erleben, dass sie immer wieder das Gleiche bestrafen - und es einfach nicht aufhört. Was die Kinder so lernen ist, die Dinge, die sie nicht tun sollen heimlich zu tun. Oder sie zu tun und dafür Strafe zu kassieren. Und dass sie so, wie sie sind, nicht gut sind.
Ich habe keine Ahnung ob meine Methode besser ist, aber da ich nur diese andere kenne, die nicht funktioniert, versuch ich halt was anderes. Ich glaube daran, dass Kinder, wenn man ihnen klar zeigt, was man von ihnen möchte, gern kooperieren. Dann tun sie es sowohl mit freundlicher Ansage als auch mit Strafe. Wenn sie nicht kooperieren, können sie aus irgend einem Grund nicht. Und dann hilft meiner Erfahrung nach auch Strafe nicht. Also bin ich lieber freundlich (was mir natürlich nicht immer gelingt), weil ich die Stimmung dann besser finde. Und wenn ich mich ärgere, dann hat das manchmal auch Konsequenzen, weil ich dann eben ärgerlich bin. Aber da muss ich nichts dafür machen, das ist so, wie ein Glas zerbrochen ist, wenn meine Tochter es versehentlich herunterwirft.

Looney danke für die Aufzählung aus dem Förderplan. Das finde ich hilfreich, da habe ich so eine Idee, was da alles drin sein kann.
Astrid F.
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Beitrag von Astrid F. »

Hallo

Nicht böse sein aber beim lesen der Beiträge mußte ich doch schmunzeln. Meine Tochter Angelina hätte dort niemals lesen, schreiben oder rechnen gelernt. Das ging wirklich nur mit viel Druck und viel Trixerei vonstatten.

Sie beendet diesen Sommer die Schule und wenn ich daran denke welche Streiche sie alle ausgeübt hat :lol: :lol: :lol: :oops: :oops: :oops:

Bei ihr half bzw. hilft nur klare Ansage und sofortige Konsequenzen. Ich werde meinem Mann mal von dieser Schule erzählen, er ist Lehrer.

Die beschriebenen Nachteilsausgleiche von Looney haben wir dank meines ungebrochenen Kampfgeistes jetzt auch. Viktoria bekommt aber noch andere Hilfsmittel, die aber noch von den zuständigen Leuten ausdiskutiert werden müssen.

Sie macht ihre Hausaufgaben nun nur noch am PC und speichert es alles auf dem USBStick. Was der Lehrer schriftlich korriegieren muß, druckt er sich in der Schule aus. Sie hat für Geometrie besondere Zeichenhilfen bekommen, so das sie fast ganz genau zeichnen kann.

Beschreibung:
Es ist ein Holzbrett mit Magnetrand. Auf das Brett kommt eine spezielle Folie die mit Metallleisten am Rand befestigt wird. Ihre Lineale haben Löcher und Zacken. Mit kleinen Sicherheitsnadeln befestigt sie das Lineal auf dem Brett und zählt dann die Löcher und Zacken ab. Sie Zeichnet mit einem Kuli. In den letzten 10 Tagen hat sie 10 Finger Blind schreiben angefangen zu lernen und es klappt schon ganz gut. Wenn alle Nachteilsausgleiche feststehen kann ich sie euch ja mal schreiben.

Ich finde aber das jeder die Schule besuchen sollte die für ihn das Beste ist.

Liebe Grüße

Astrid
Loony Moon
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Beitrag von Loony Moon »

Klaro kann man nicht alles vorhersehen, was kommt so im (eigenen) Leben.
Doch man muss versuchen, dem Kind die besten Startchancen zu geben. Egal ob auf einer staatlichen Schule oder einer Privatschule.
Selbst wenn ein Kind zeigt, Kita ist doch nur für Babys, sprich, es langweilt sich im Kindergarten, dann heißt es aber noch lange nicht, dass es unbedingt Lesen, Rechnen und Schreiben lernen will.
Die GS-Lehrerin meines Sohnes sagte damals in der ersten Elternversammlung, dass es unheimlich schwer ist, in der Klasse mit 20 Schülern ein gleiches Level für bestimmte Arbeiten zu finden. Da gab es Kinder, die keinen Stift halten konnten, die noch nie eine Schere (Kinderschere!) benutzt haben oder einen Pinsel in der Hand hielten. :roll:
Sie appellierte an die Eltern, ihren Kindern auch etwas einmal zuzutrauen! Sie eben nicht in Watte zu packen.
Mein Sohn hat ein paar mir wirklich liebe Bücher "verziert", er hat auch mal etwas zerschnippelt, was er nicht sollte ... er hat eben genauso viele Erfahrungen gemacht wie jedes andere Kind auch. Und er konnte auch Dinge, eben weil er sich dafür interessierte, von denen andere Kinder keine Ahnung hatten.

Ich bin da etwas vom alten Schlag, dass ich eben als Mutter die Verantwortung für mein Kind habe und dieses weidlich "ausnutze". Sprich, es geht nicht immer nach dem Willen des Kindes, man sollte schon einen gemeinsamen Nenner finden und im Normalfall entscheidet derjenige, der die Verantwortung trägt oder eben einen Schritt weiter denkt.
Letztendlich weiß so ein Knirps im schlimmsten Fall doch nicht, um welches Thema es gerade geht. :wink:


@Astrid: Wie habt ihr diese Hilfen/Nachteilsausgleich erhalten??? Nur durch deine Hartnäckigkeit?
Dann meinen Glückwunsch, denn die Hilfen hätte ich so nie in diesem Umfang trotz ärztlichem Attest durchbekommen.
merin
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Beitrag von merin »

Ja schreib mal die Liste auf.

Wir waren gestern in einer Berliner Sudburyschule (die, in die wir unsere Tochter geben wollen) und waren total begeistert. Es war Wochenende und Tag der offenen Tür und es waren einige Eltern mit den Kindern da, die da rumflitzten und sich sichtlich wohl fühlten.
Die Leute dort waren von uns genauso begeistert wie wir von ihnen, weil es wohl nicht leicht ist, Eltern zu finden, die ausreichend Vertrauen in ihre Kinder haben. Auf jeden Fall meinten sie, dass es kein Problem sei, wenn ein Kind Hilfsmittel braucht, so lange es sich selbst darum kümmert, sich die zu nehmen bzw. jemanden Älteres um Hilfe zu bitten.

Looney: ich stimme Deinen Ausführungen großenteils zu. In Watte packen hilft mE nichts und natürlich entscheide ich Dinge, die mich auch betreffen und die meine Tochter noch nicht überblicken kann. Das sind ja im Kindergartenalter durchaus noch ne Menge...
Loony Moon
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Re: Mutmacher

Beitrag von Loony Moon »

Nur zur Ergänzung:

"Kind" hat inzwischen mit guten Leistungen seine Ausbildung abgeschlossen und ist *trommelwirbel* übernommen worden.
mama2012
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Re: Mutmacher

Beitrag von mama2012 »

Glückwunsch! Es ist schön zu lesen :-)
Selene
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Re: Mutmacher

Beitrag von Selene »

Das freut mich :)

Bei uns ist die Diagnose ja noch jung und er hatte noch keine OP und in der Schule wissen sie auch noch nicht genau, wie sie helfen können :(

Aber solche Berichte sind schön. Danke!
Liebe Grüße,
Selene

mit L (2002)
glupsch
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Re: Mutmacher

Beitrag von glupsch »

Loony Moon hat geschrieben:"Kind" hat inzwischen mit guten Leistungen seine Ausbildung abgeschlossen und ist *trommelwirbel* übernommen worden.
Da reihe ich mich mal bei den Gratulanten ein: Super, freut mich! :D Auch wenn mich das - basierend auf meiner eigenen Erfahrung - nicht ueberrascht. Sicher gibt es einige Berufe, die wir je nach Sehvermoegen ggf. nicht ergreifen koennen, aber fuer die meisten Sachen kommt man auch ohne Adleraugen prima klar.
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
- Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz
Loony Moon
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Re: Mutmacher

Beitrag von Loony Moon »

Naja, wenn man sein "Problemkind" vor sich hat und eben zunächst kein Land sieht, dann wünscht man sich viele solcher Botschaften.
Das hätte uns vor über 20 Jahren auch etwas geholfen, wenn man eben sagt, gut, trotz Sehbehinderung ist vieles möglich. Unterschwellig sagten einem das immer die Ärzte, aber von mitbetroffenen Eltern solche Dinge zu hören macht mehr Mut. 8)
Das erste dicke Lob kam von unserer Aä, als die Untersuchung, ob er den Führerschein machen könne oder nicht. Sie sagte damals: "So hartnäckig und konsequent wie Sie waren, haben Sie ein weit besseres Ergebnis erreicht, als ich in meinen Prognosen gestellt hätte."
Es hängt eben viel von den Eltern ab, um den Kindern die Möglichkeiten nicht zu verbauen.

Ich wünsche allen alles Gute und viel Erfolg in den Behandlungen.
glupsch
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Re: Mutmacher

Beitrag von glupsch »

Ja, das stimmt, und das ist auch der Hauptgrund, warum ich hier schreibe - quasi als gutes Beispiel des Karrierestarkindes :D Und wenn ich dann hier lese, dass die meisten der heutigen Starkinder wesentlich bessere Werte haben als ich, dann mache ich mir eigentlich wenig Sorgen, dass auch sie sich ganz normal entwickeln werden (Abwesenheit von Komplikationen und anderen Problemen vorausgesetzt).

Meinen Eltern hat damals (ich war gerade drei) sehr geholfen, als der Kinderarzt zum gerade von irgendeinen Augenarzt aufgeworfenen Thema Sehbehindertenschule nur lapidar meinte: "Ach was, das Kind ist so rege, die gleicht das mit ihrer Intelligenz locker aus."
Und im Nachhinein bin ich sehr froh drum, dass ich auf einer ganz normalen Schule war. Ich denke naemlich auch, dass man Kindern mit zu viel Foerderung durchaus auch in ihrer Entwicklung schaden kann.
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
- Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz
Loony Moon
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Re: Mutmacher

Beitrag von Loony Moon »

@Glupsch: Natürlich kommt eben viel von der Umgebung. Doch auch bei uns gab es ein paar Punkte, wo eben die Frage der Unterstützung stand. Intelligenz ist nicht alles. :wink:

Mein Sohn hatte gegen Ende der GS-Zeit mächtige Probleme. Der Direx sagte, dass er eben auf die Blindenschule gehöre. Irgendwie sind wir dann zu einer anderen Augenklinik geschickt worden, ausgerechnet auch noch die, die diese Kinder für die in unserem Bereich erfasst. Weder vom Direx, noch von der Augenklinik kam damals der Hinweis, dass ein Kind auch auf der Regelschule durch das Landeszentrum für Sehschwache unterstützt werden kann. Das haben wir erst ein paar Jahre später erfahren.
Und bis dahin wurde ich von so manchen Lehrer als überbesorgte Mutter belächelt. :twisted:
Zum Zeitpunkt der Förderung haben wir im Rahmen einer Lehrerfortbildung einmal im Rehazentrum für Blinde und Sehschache an einem Kurs mitgemacht. Vieles war für mich als Mutter blabla, aber witzig war, als es um die praktischen Übungen ging. Denn da hatte mein Sohn die Nase vorn und hat gezeigt, wie sehr man mit der Behinderung selbst klar kommt. Die teilnehmenden Lehrer und ich hatten da erheblich mehr Mühe. Und gerade diese Fortbildung sollte eigentlich ein Teil der Lehrerausbildung bzw. -weiterbildung sein, um eben die Inklusion (neuestes Experiment) überhaupt für den Alltag tauglich zu machen.
Wenn es schon damals als nervig angesehen wurde, dass ein Kind mit der "harmlosen" Diagnose Star in der zusätzlichen Betreuung als anstrengend angesheen wird, sagt das vieles. :roll:

Und warum zum Geier sind solche Informationen nicht für die betroffenen Eltern zugänglich?
Wozu gibt es einen Schularzt? Gut, mit der Dame würde ich heute noch ein Hühnchen rupfen ob ihrer fragwürdigen Ausbildung, sei es drum.

Schließlich sind gerade hier im Osten in den letzen 20 Jahren die Umbrüche in der Bildungslandschaft härter gewesen als anderswo.

Wenn ich nämlich meinen Mann als Gegenentwurf sehe... der ist ganz normal zu Schule für Blinde und Sehschwache gegangen, hat seine Facharbeiterausbildung gemacht mit einer Einschränkung ... allerdings wurde zu DDR-Zeiten da anders Rücksicht genommen auf Behinderungen. Gut, dass ist noch länger her und die Welt hat sich seit dem GsD weiterentwickelt.
Doch die Rücksichtnahme auf die Möglichkeiten und Fähigkeiten des Einzelnen finde ich schon heutzutage sehr begrenzt. Mit etwas mehr Rücksicht kommt man genauso weit.
glupsch
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Re: Mutmacher

Beitrag von glupsch »

@Loony Moon: Klar, manchmal braucht es einfach ein bisschen mehr Unterstuetzung oder spezielle Foerderung, und die sollte man natuerlich in Anspruch nehmen. Nur passiert es eben auch allzu leicht, dass ueberbesorgte Eltern alle verfuegbare Foerderung in Anspruch nehmen, obwohl das betroffene Kind sich in vielen Faellen auch so durchbeissen koennte. Und wenn vom Kind nicht das gefordert wird, was es eigentlich koennte, bleibt die Entwicklung meiner Meinung nach auch ganz schnell auf der Strecke. Zugegebenermassen ist es nicht leicht, da das richtige Mittelmass zu finden. Eben auch, weil es so individuell ist und von vielen Faktoren ausserhalb der Behinderung abhaengt.

Meine Eltern wussten zumindest ein bisschen was ueber die Mieglichkeiten an Regelschulen, z.B. die moegliche laengere Bearbeitungszeit bei schriftlichen Pruefungen, auch wenn ich das nie in Anspruch genommen habe. Aber es stimmt, der Informationsfluss haette definitiv besser sein koennen.
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
- Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz
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Re: Mutmacher

Beitrag von mama2012 »

Auch mir als betroffene Mutter, die vorher noch nie mit Katarakt konfrontiert war, fällt die Balance zwischen Förderung und "normalem" kindlichen Spielen/Entwickeln doch auch schwer. Ich möchte die für meinen Sohn maximalste Sehentwicklung, aber ihn nicht nur auf die Augen reduzieren, sondern den ganzen Jungen unterstützen. Eben so, wie man es mit jedem anderen "Nicht-Star-Kind"macht.
Aus diesem Grund sauge ich die Erfahrungsberichte von euch allen auf wie ein Schwamm, um alles zu verstehen. Und die Mutmacher von Betroffenen sind wertvoll und bereichern dieses Forum sehr.

Aber Loony Moon, du hast es sehr gut beschrieben, man muß doch vieles hinterfragen und sich selber über Möglichkeiten informieren, wie am Bsp der Beschulung eures Sohnes zu sehen ist.
Aber du kannst als beharrliche Mutter doch sehr stolz auf dich sein, wenn du auf die vielen Stolpersteine zurück schaust, und dann auf die Laufbahn deines Sohnes blickst.
Hoffentlich kann ich in 20 Jahren auch auf eine solche Entwicklung rückblicken :wink:
Loony Moon
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Re: Mutmacher

Beitrag von Loony Moon »

Bei uns war es auch ähnlich. 8)
Wer sagt denn, dass man die medizinische Vita nicht als Erstes kennenlernen muss?? Und dann sofort die richtigen Schlüsse zieht und das Weite sucht?? :twisted: *Ironie aus*

Nä, mein Mann hatte die Erkrankung, was das im Detail bedeutet oder mal ausmachen würde, war zu dem Zeitpunkt nicht absehbar.

Und da Informationsmöglichkeiten heute wesentlich anders sind als vor 20/25 Jahren, ist das aber keine Garantie, dass man nicht doch alle Möglichkeiten kennenlernt. Und der Erfahrungsaustausch ist doch besser, wenn man möglichst viele Betroffene kennenlernt.
Im Augenblick der Klinikuntersuchungen oder beim AA wird man daran nicht denken, da ist doch jeder auf sich und sein Kind konzentriert.
glupsch
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Re: Mutmacher

Beitrag von glupsch »

A propos Betroffene kennenlernen... Manchmal beim AA oder vor allem beim Optiker sehe ich Familien, wo das Kind offensichtlich auch grauen Star hatte (entweder, weil es die Starbrille traegt, oder weil in sehr jungen Jahren schon von KL die Rede ist). Einerseits denke ich mir, die wuerden sich sicher freuen, andere Betroffene kennenzulernen, ein Beispiel sehen, wie gut man damit leben kann, und auf unser Forum aufmerksam gemacht werden. Aber andererseits kommt es mir dann auch ganz schoen unverschaemt vor, wildfremde Menschen auf die Erkrankung ihres Kindes anzusprechen, und so trau ich mich das dann normalerweise nicht. Wie seht Ihr das? Waere ansprechen OK oder nicht?
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