Mutmacher

Hier kann alles zum beidseitigen Katarakt besprochen werden.

Moderatoren: Angela, merin

Loony Moon
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Re: Mutmacher

Beitrag von Loony Moon »

Gute Idee.
Oder zumindest, dass man vielleicht einen Aushang macht mit dem Verweis auf den Forenlink. 8)
mama2012
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Re: Mutmacher

Beitrag von mama2012 »

Mir wäre es nicht unangenehm gewesen, hätte mich ein Betroffener in der Augenklinik oder beim Optiker angesprochen, ich wäre sicherlich sogar dankbar gewesen... Klingt blöd, aber ganz am Anfang konnte ich mir nicht vorstellen, dass man mit einer angeborenen Katarakt ein doch sehr normales Leben führen und sich ohne Blindenhund bewegen kann :wink: (etwas übertrieben, aber am Anfang gab es nur Sehen oder Nicht-Sehen für mich, Abstufungen im Sehen waren nur schwer vorstellbar)
Aber ich denke mit etwas Internet-Recherche findet man eigentlich doch sehr schnell hier ins Forum.
Optiker oder Augenkliniken/Sehschulen könnten aber auch trotzdem gern den Hinweis geben.
glupsch
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Re: Mutmacher

Beitrag von glupsch »

Danke fuer Euer Feedback! Dann werd ich das in Zukunft versuchen :)
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
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merin
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Re: Mutmacher

Beitrag von merin »

Ich habe auch schon Eltern angesprochen, grade wenn sie mit Babys neben mir im Flur vor der KL-Expertin saßen. Und die meisten waren total dankbar. Auf das Forum hingewiesen habe ich nie, aber auf die Entwicklung meiner Tochter und dass alles gut werden kann. Jedenfalls erstmal mittelfristig, was die Zukunft bringt, weiß ja keiner.
Loony Moon
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Re: Mutmacher

Beitrag von Loony Moon »

Bei mir war damals die Erfahrung so, dass sich jeder mit seinem "Problem" irgendwie eingeigelt hatte, wenn wir in der Augenklinik waren. Und beim AA war mein Sohn so gesehen auch die Ausnahme. :wink:
Aber ich hätte es eben hilfreich gefunden, wenn man sich hätte austauschen können.
Loony Moon
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Re: Mutmacher

Beitrag von Loony Moon »

Übrigens hatte ich letztens eine nette Begegnung.

Die ehemalige Hortnerin meines Sohnes hat mich auch Arbeit besucht und nochmals befragt zu den Fördermöglichkeiten für Sehbehinderte. Ihr Enkel ist nämlich auch ein Starkind ... und leider habe seine Eltern eben nicht den Druck gemacht wie ich. Jetzt, wo das liebe"Kleine" in die Phase der Berufsfindung kommt, jetzt wachen sie auf. :roll:
Ich will damit niemanden verurteilen, finde es aber traurig für das Kind, wenn die gebotenen Möglichkeiten nicht genutzt werden. Omma war und ist in dem Fall viel aktiver, weil sie eben die "erfolgreiche" Karriere eines Starkindes vor den Augen hatte. Sie freute sich zu hören, dass mein Sohn sich wirklich berappelt hat und eine gute Lebensperspektive für sich genommen hat.
glupsch
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Re: Mutmacher

Beitrag von glupsch »

Ich denke, das mit der Foerderung ist immer eine Gratwanderung. Klar sollte man das Kind speziell foerdern, wo es noetig ist. Aber was noetig ist, haengt auch immer von Einzelfall und vielen anderen Faktoren ab und laesst sich nicht einfach anhand der Sehstaerke festlegen.

Ich kann mich nicht erinnern, als Kind jemals eine spezielle Foerderung bekommen zu haben. Und trotzdem bin ich auf der Karriereleiter ganz gut unterwegs und kann mich auch ueber's Privatleben nicht beklagen.
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merin
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Re: Mutmacher

Beitrag von merin »

Ich glaube auch, dass es eine Gratwanderung ist. Letztens sagte eine Erzieherin meiner Tochter zu mir, dass man bei ihr gut merke, was an Fähigkeiten sie aus sich heraus in ihrem Tempo erworben hat und was "angefördert" ist. Die geförderten Tätigkeiten könnte sie viel weniger frei für sich nutzen, brauche da immer Anleitung. Nun ist die Frage: Ist der Freiheitsgrad, die Dinge zu können (z.B. mit der Schere Papier schneiden) größer als die Einschränkung dadurch, das mit Förderung zu früh gelernt zu haben?

Ich denke, man muss offen hinsehen und sein Bauchgefühl befragen. Wegzusehen und so zu tun, als sei das ein völlig gesundes Kind, ist sicher genau so schädlich wie so zu tun, als sei das Kind gravierend behindert.
Loony Moon
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Re: Mutmacher

Beitrag von Loony Moon »

Ich bin der Meinung, dass es viel an den Eltern liegt.
Und vergesst nicht, Jungs können da durchaus mehr bedürfen als Mädchen.

Unterm Strich ging es bei meinem Sohn darum, dass er ein bestimmtes Förderungquantum in Deutsch erhielt ... den großen Maßnahmeplan haben wir nur dann ins Spiel gebracht, wenn es um kritische Punkte ging, zum Beispiel die Qualität der Prüfungsunterlagen. :wink:

Ansonsten, was feinmotorische Arbeiten angeht, da hat er viel bei seinem Opa abgeschaut und viel auch sich selbst angeeignet und so gesehen keine Schwierigkeiten damit. Jetzt zur Zeit baut er sich sein Fahrrad zusammen, mit allen möglichen nachzuarbeitenden Teilen. Also nix von der Stange.
Jedes Kind ist halt unterschiedlich in seinen Bedürfnissen.
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Re: Mutmacher

Beitrag von merin »

Loony Moon hat geschrieben:Ich bin der Meinung, dass es viel an den Eltern liegt.
Und vergesst nicht, Jungs können da durchaus mehr bedürfen als Mädchen.
Das verstehe ich nicht. Beide Aussagen nicht. Was liegt genau an den Eltern?
Und: Wieso sollten Jungen mehr Förderung benötigen als Mädchen?
Loony Moon
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Re: Mutmacher

Beitrag von Loony Moon »

Damit meine ich, wieviel Interesse bringe ich für das Kind auf. Gerade bei "Erkrankungen" sollte man ja froh und dankbar sein, wenn es Austauschmöglichkeiten gibt. Und wenn die Eltern da etwas ...schleifen lassen, dann bekommt eben das Kind nicht die Aufmerksamkeit und Unterstützung.

Jungs sind in meinen Augen immer etwas langsamer in der Entwicklung als Mädchen. Jedenfalls habe ich das beobachtet. :roll: :wink: Und wenn ich meinen Herrn Sohn sehe, wie der sich hätte ohne Aufmerksamkeit und DRuck unsererseits auch hätte entwickeln können ... prost Mahlzeit. Der wäre glatt untergegangen.

Weiter vorn gab es schon mal eine ähnlich gelagerte Diskussion, ob und wieviel Förderung von Nöten ist. :wink:
merin
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Re: Mutmacher

Beitrag von merin »

Achso. ja da ist wohl vieles einfach Glaube. Ob man, wie ich, glaubt, das wäre schon noch gekommen, oder ob man das nicht glaubt. Wissen können wir es nicht. Oder erst zu spät...
Loony Moon
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Re: Mutmacher

Beitrag von Loony Moon »

Übrigens hatte ich im letzten Monat die (für mich) einmalige Chance im Rahmen eines Jahrgangs übergreifenden Schultreffens sehr viele sehbehinderte Erwachsene zusammen zu beobachten.
Unterschiedliche Krankheitsbilder ... und doch irgendwie zusammengehörig. :lol:
Und man konnte im Gespräch auch erfahren, dass (zumindest von den Teilnehmern) jeder seinen Mann oder Frau im Berufsleben gestanden hat oder eben steht.
Festgestellt wurde auch, dass die heutige sehr umfassende Betreuung von Sehbehinderten dazu führt, dass manchmal Potential verschenkt wird. Was nützt Mobilitätstraining, wenn der Betroffene letztendlich sagt, nein, für den Weg benutze ich ein Taxi? Selbst wenn der Weg nur wenige hundert Meter beträgt, bekannt ist und ohne größere Hindernisse zu bewältigen wäre! :roll:

Und was ich sehr interessant fand, in einem Vortrag wurden die Möglichkeiten der Nutzung von Smartphone und iPads/Tabletts durch Sehbehinderte vorgestellt. Da der Redner ebenfalls stark sehbehindert ist, war der Beitrag eben sehr praxisorientiert. Allerdings mit dem kleinen Wermutstropfen, dass das "Hilfsmittel" eben auch selbstfinanziert werden muss.

Ich denke, dass ich an diesem Abend viel gelernt habe und feststellen konnte, dass Starkinder wirklich "privilegiert" sind. :wink:
Loony Moon
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Re: Mutmacher

Beitrag von Loony Moon »

Es gibt wieder eine kleine Veränderung, leider ist die Stelle an der Uni ausgelaufen/wurde nicht verlängert. Hmm nach meiner Erfahrung, eigentlich ist man ja erst nach etwa 1-2 Jahren beruflich so fit, dass man den speziellen Anforderungen komplett gewachsen ist. So viel zum Thema Fachkräftemangel. :roll:
Aber immerhin, er fand sofort eine neue Stelle.
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