Alles über meine Tochter

Auf Wunsch hier ein Ort, an dem wir uns sagen können, wer wir sind und was wir so tun. Außerdem könnt Ihr hier über den weiteren Werdegang Eurer Kinder berichten und lesen. :-)

Moderatoren: Angela, merin

merin
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Beitrag von merin »

Oh wie spannend! Berichte mal, wie sie damit klar kommt. Wie kam es zu dieser Umstellung?
Silvia
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Beitrag von Silvia »

Hammer!!

15 Uhr waren wir beim Optiker. Brille an - Optiker und ich super gespannt - Lisa absolut relaxt. Brille an, erste Äußerung zu unseren neugieren Fragen "und wie ist es?" gut". "wird dir schwindlig?" "näääääääh." "lauf mal durch den raum" (da ist sie gleich durch den raum gehopst. ausgezogen hat sie die Brille noch garnicht. Nur traurig ist sie, dass nun auf dem runden Modell - das wollte ich extra für die Gleitsicht auch rund haben (siehe aktuelles Bild *g*) keine Krone auf der Seite drauf ist. Sie guckt damit genauso wie mit der alten, alles bestens, sie läuft zackig durch den Raum und sagt immer nur, sie sieht damit genauso wie vorher ....

Grad spielt sie hier vor mir mit ihrer Barbie. Also sofort ohne jegliche Eingewöhnung akzeptiert. Ich bin begeistert.

Von der Brillenstärke sieht diese Brille jetzt hauchdünn aus; die Gläser sehen für mich richtig zerbrechlich aus *g*. Dünner als das Gestell.

Und die Gläser waren günstiger als die Bifokalbrille, bei der der Nahteil so groß ist.
Silvia
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Beitrag von Silvia »

Wie kam es also nun zu dieser Umstellung...

Ich war immer schon neugierig auf die Gleitsichtbrille, weil ich Lisa so viele Entfernungen wie möglich anbieten wollte. Mit Kontaktlinsen hielt es unser Optiker für nicht sooo geeignet (wobei das wohl egal ist denke ich), und außerdem schielt Lisa alternierend nach außen. Das hat mich auch zögern lassen. Und es ist nun natürlich wesentlich einfacher mit der Umstellung, weil sie genau sagen kann, was sie stört oder eben auch nicht stört.

Nun mit den implantierten Linsen hat mein Optiker gemeint, vor der Schule sollten wir es mal versuchen. Wenn es mit den billigsten Gleitsichtgläsern garnicht funktioniere, dann würde es auch mit den teuersten nie funktionieren. Für Kinder sei die Eingewöhnung ohnehin wesentlich leichter. Mein Einwand, dass sie einen wechselnden Schielwinkel hat, entkräftete er damit, dass Lisa ohnehin meist mit nur 1 Auge fixiert. Vor etwa 1 Monat meinte Lisa, sie störe der Strich in der Bifokalbrille, da würde sich das Sonnenlicht immer so blöd drin brechen und sie würde in der Sonne immer Streifen sehen wegen des Striches. Ich hab dann zu ihr gesagt, bei Ausmessung der nächsten Brillenstärke können wir es mal "ohne den Strich" probieren, aber sie müsse dann sagen, ob es nicht doch mit Strich besser sei.

Also bislang bin ich begeistert. Lisa wird in 1 Monat 5 Jahre alt.
luframa
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Beitrag von luframa »

die brille sieht doch wirklich toll aus ;)
merin
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Beitrag von merin »

Schön, dass es so gut funktioniert!
Silvia
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Erste Erfahrungen mit Gleitsicht

Beitrag von Silvia »

Will euch mal unsere ersten Erfahrungen mit der Gleitsichtbrille im Vergleich zur Bifokal mitteilen.

Lisa hat wie bereits geschrieben Brille sofort akzeptiert, beim Herumrennen, laufen, spielen ... kein Problem. Sie schaut auch wirklich schön damit (schielen nicht verstärkt). ABER - wenn sie ganz kleine Sachen ausmalen will, favorisiert sie ihre Bifokalbrille mit großem Nahteil. Sie hat z.B. gestern die Einladungskarten für ihren Geburtstag ausgemalt; dabei hab ich ihr z.B. Cliparts mit Geburtstagskuchen ausgedruckt - der Kuchen war so ca. 3 cm groß, die Kerzen dementsprechend klein. Da hat sie sofort gemeckert, sie könnte das nicht so gut sehen und wolle ihre andere Brille. Großbuchstaben kann sie lesen, da habe ich es auch schon gemerkt, dass sie ganz kleine Schrift mit der Bifokalbrille wesentlich besser lesen kann. Oder eben einfach nur schneller, ohne dass sie den Nahbereich extra suchen muss; bei der Gleitsichtbrille war sie dann zu schnell "frustriert" - "ich seh so nix" und wollte ihre Bifokal. Erst nach mehrmaliger Aufforderung hat sie dann den Kopf hoch und runtergelegt und versch. Sichten probiert und anschließend auch die Mini-Buchstaben lesen können.

Mein Fazit: ich würde die Gleitsichtbrille nicht bestellen, bevor das Kind 4 - 5 Jahren alt ist bzw. sich genau äußern kann, was es sieht oder eben nicht sieht. Lisa bekommt nun von mir immer beide Brillen angeboten; d.h. morgens Gleitsicht auf (das ist für sie vollkommen i.O.) - aber wenn sie beim Malen oder Bücher lesen die Bifokal verlangt, bekommt sie sie auch. Auch für den Kindergarten hat sie mir schon gesagt, dass sie dort auch mal wieder die Bifo anziehen möchte (werde ihr also ein 2. Brillenetui in die Kindergartentasche packen).

Ich glaube, dass sie beim Ausmalen die Bifo vorzieht, liegt sicher daran, dass das Nahteil bei der Gleitsichtbrille doch wesentlich kleiner ist als bei der Bifokalbrille. Daniela, Angela - stimmt das so??
Daniela
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Beitrag von Daniela »

Hi Silvia!

Ja stimmt :) . Ich hab ja 1 Bifokal-Lesebrille + Gleitsicht-Lesebrille und 1 Bifokal-Starbrille + Gleitsicht-Starbrille.

Lesebrille: Hier komme ich mit der Gleitsicht super zurecht, in allen Bereichen. Oben ist ja bei mir Fensterglas, dann kommt der Zwischenbereich der für den Computer super ist und der Lesebereich ist auch gut. Wenn ich mit meinem Sohn was ausschneide, ist die Gleitsicht auch super. Die Bifokal hat allerdings trotzdem den besseren Nahteil.
Ich glaube, bei mir ist es noch ein bisschen einfacher als bei Lisa da ich oben 0 Dioptrin habe.

Starbrille: Hier ist die Gleitsichtbrille super, total breites Bild (das ist bei der Bifokal eingeschränkt weil die nur die 2 Bereiche - Ferne und Nähe - hat).
Was kleines ausschneiden oder kleine Bilder anmalen ginge mit der Gleitsichtbrille nicht so gut, der Nahteil ist sehr klein. Da ich aber bei der Starbrille den Nahteil weniger brauche (ich hab ja die meiste Zeit sowieso Kontaktlinsen drin) fällt mir das nicht so auf. Wenn ich dann abends im Bett noch lese, wechsel ich die Brillen.

Grundsätzlich mag ich meine Gleitsichtbrillen lieber und zieh sie lieber an. Würde mir nur noch Gleitsichtbrillen machen lassen, jedoch bin ich froh, Bifokalbrillen im Schrank zu haben - eben für die ganz kleinen Sachen.

Liebe Grüße
merin
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Beitrag von merin »

Danke für diese Berichte! Meine Tochter (3,5Jahren) ist demnach eindeutig zu jung für Gleitsicht, sie meldet kaum zurück, wie gut sie sieht.
Silvia
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Beitrag von Silvia »

Hab jetzt auch mal wieder die Werte von der Brille vor mir.

Ferne:
R + 1, - 0,75 27°
L -0,5, -0,75 27°

Hat sich also nicht wirklich was großartig verändert seit 1 Jahr (außer Hornhautverkrümmung, aber das ist ja auch wirklich nicht viel). Glücklicherweise.
luframa
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Beitrag von luframa »

traumwerte! schön, dass sich nun solange nichts grosses mehr verändert hat.. alles richtig gemacht würde ich sagen ;)
Silvia
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Optometristin

Beitrag von Silvia »

Hallo,

ich war mit Lisa bei einer Optometristin. War sehr interessant. Sie hat "nur" einen Nah-Sehtest gemacht und dieses Mal ganz streng auf die richtige Einhaltung der Entfernung geachtet. Da kam Lisa auf 50%.
Also sie durfte es nicht näher ranhalten als der Abstandsmesser zuließ, sonst wär sie höher gekommen *g*, aber dann wärs ja auch wieder nicht richtig.

Auf jeden Fall war die Optometristin ein starker Gegner der Gleitsichtbrille, das sei für die Sehentwicklung schlecht. Sie wollte es mir anhand des Sehtests Wechsel zw. Bifokal + Gleitsicht beweisen. Dieser Beweis misslang, Lisa kam bei beiden Brillen auf 50%. Für die Sehentwicklung blieb sie dabei - es sei eine Bifokalbrille besser, da es den Kindern häufig egal sei, wenn sie verschwommen sehen. Daher würden sie nicht immer den optimalen Sehbereich wählen durch die Gleitsicht. Das kann ich mir auch tatsächlich so vorstellen. Denn als ich 4 Jahre alt war (u. bereits Brillenträgerin) war mir der Unterschied mit und ohne Brille absolut nicht bewusst. Ich erinnere mich noch, dass ich immer sagte, es sei doch egal, ob ich die Brille anziehe oder nicht, ich seh auch ohne genausogut.

Dies ist aber bei Lisa nicht der Fall (hoffe es jedenfalls!). Sie WILL ihre Gleitsicht u. zieht sie auch immer an. Zwischen Bifo u. Gleitsicht macht sie mittlerweile überhaupt keinen Unterschied mehr. Sie verlangt ihre Bifo garnicht mehr. Mmh. Aber ein bisschen Zweifel bei mir bleibt, ob wir mit der Gleitsicht zu früh beginnen.

Was aber das interessanteste für mich war: bin ja immer noch nicht so ein überzeugter "Abkleber" des vermeintlich schlechteren Auges (bei Lisa auch nicht wirklich sicher, ob eins schlechter ist). Das rechte driftet aber häufig nach außen ab.

NUN hat mir die Optometristin eine Kartonbrille mitgegeben (wie die 3D-Brillen) - in einem Fenster ist ein rotes "Glas". Wenn Lisa diese Brille nun anhat und mit einem roten Stift malt, sieht sie mit dem Auge, auf dem das rote Glas ist den roten Strich nicht! D.h. man kann so beide Augen zwingen zu gucken. Das linke guckt eh immer beim malen, also kriegt das das rote Glas drauf; das rechte driftet ab, sie malt einen roten Strich, schimpft kurz, dass sie ihn nicht sieht, zack, rutscht das rechte Auge dazu und sie malt problemlos.

Finde ich super! Eine tolle Idee für alle hier im Forum, anstatt abzukleben!! Gerade entwickelt sie auch ein EDV-Programm, mit dem man so spielen kann (mit Brille an + die roten Striche werden eben nur mit dem schwachen Auge gesehen, die anderen Striche mit beiden Augen). Und es gibt bereits Memory-Spiele + Fädel-Spiele (mit rotem Faden), die mit dem gleichen Prinzip funktionieren. Also bei Interesse stelle ich gerne Kontakt her. Finde ich super! Finde so ist auch die Wahrscheinlichkeit viel höher beim Üben, noch räumliches Sehen zu entwickeln.

Lisa ist vom Malen eh begeistert, unten seht ihr sie Zahlen verbinden mit rotem Stift (bzw. orange) u. ihrer Übungsbrille :-)
luframa
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Beitrag von luframa »

finde ich super!!! wir waren heut beim ausmessen... das rechte auge soll den GANZEN TAG abgeklebt werden!!! ich weiss gar nicht wie ich das machen soll. das schwache auge zeigt werte von -6!!!!!
Silvia
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Beitrag von Silvia »

Sehr sehr sehr umstritten die Abkleberei einen ganzen Tag lang. Ich hätte das nie gemacht, weil das nicht meine Überzeugung ist. Aber z.B. die Uniklinik Gießen hätte das auch immer tageweise gemacht. Die waren sogar so krass, wir sollten obwohl überhaupt nicht klar war, ob irgendein Auge schlechter ist 1 Tag das eine Auge zukleben, den nächsten Tag das andere usw. Beide Augen offen so gut wie nie ....
Neeeeeeeeee, nicht mein Ding. Mag zwar sein, dass das große Erfolge bringt,...

Das max. was ich gemacht hätte wären 2 h am Tag gewesen, aber selbst solang hab ich es noch nie durchgezogen. Aber wie gesagt, bei Lisa ist auch nicht 100%ig klar, ob das linke wirklich so viel schwächer ist bzw. das rechte ... oder welches ?!

Was heißt das schwächere Auge hat -6 Dpt.?? Und das stärkere??? Wieviele Dpt. hat das?? Um die 0??? Das wär ja echt ein krasser Unterschied.....
merin
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Beitrag von merin »

Das mit der roten Brille klingt ja super. Falls wir das brauchen komme ich gern darauf zurück!
Silvia
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Beitrag von Silvia »

Neuer Stand zu Lisa: Sie möchte ihre Bifokalbrille absolut und überhaupt nicht mehr; schon seit einigen Wochen. Sie trägt nur noch Gleitsicht.

Gestern hatten wir mal wieder einen Augenarzttermin - unsere Augenärztin war äußerst zufrieden - auch mit der Gleitsicht. Nun kam sie sogar einäugig jeweils auf 50 und 60% in der Ferne, nah auf 100% (ohne dass die Enfernung so ganz korrekt eingehalten wird *g*). Aber das nun auch jeweils einäugig, das war bisher noch nie so gut. Wenn der Nystagmus anfängt sieht sie nichts - dann wartet sie ein bisschen und dann kamen die super Werte raus. Meine Augenärtzin meinte, sie sei der Meinung Lisa schiele im Moment weniger nach außen und auch der Nystagmus sei weniger geworden. Wie häufig ich denn abklebe... ich hab dann zugegeben, dass ich überhaupt nicht mehr abgeklebt habe. Da meinte sie, dann sollen wir es auch erstmal weiter lassen, denn es habe sich ja definitiv ohne Abkleben verbessert.
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