Hallo!

Auf Wunsch hier ein Ort, an dem wir uns sagen können, wer wir sind und was wir so tun. Außerdem könnt Ihr hier über den weiteren Werdegang Eurer Kinder berichten und lesen. :-)

Moderatoren: Angela, merin

Lilly
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Hallo!

Beitrag von Lilly »

Hallo liebe Forumsmitglieder!

Schön das es dieses Forum gibt! So weiß man, dass man nicht alleine da steht und kann sich viele Informationen holen! Dankeschön an die Forumsbetreiber!

Da wir leider auch zu den Betroffenen gehören, möchten wir uns kurz vorstellen. Bei unserer Tochter wurde gleich bei der ersten kinderärztlichen Untersuchung nach der Geburt festgestellt, dass am rechten Auge was nicht passt. Eine augenärztliche Untersuchung am nächsten Tag ergab dann die Diagnose: einseitiger grauer Star. Muss operiert werden (die Linse war komplett trüb, das haben wir als Eltern dann auch selbst gesehen).
Im Alter von 5 Wochen wurde sie dann operiert (Pars plana-Lentektomie sowie vordere Vitrektomie und Durchtrennung der A. hyaloidea perstistens, falls das jemandem was sagt). Nachbetreuung hat die Klinik NICHT übernommen, wäre aber auch jedesmal ein weiter weg gewesen. Wir haben vorher schon einen Augenarzt gefunden der zusammen mit einem Optiker die Betreuung übernommen hat. Beide sehr kinderfreundlich und geduldig und sehr engagiert. Allerdings auch ohne Erfahrung mit einem sooo kleinen Kind. Für den Arzt ist es auch das erste Kind mit angeborenem grauen Star. Der Arzt hat uns einen Brief für die Klinikärzt mitgegeben und um diverse Messungen für die Kontaktlinsenanpassung gebeten (quasie die Narkose mit ausnutzen oder wenigstens so schnell wie möglich Linsen bestellen). Die Klinik konnte diese Messung leider nicht durchführen, sie hätten nicht so ein Gerät (ich glaube ein Handkeratometer). Komisch das unser wesentlich kleineres Krankenhaus in unserem Bundesland das hatte! Die konnten es dann unserem Augenarzt ausleihen und er hat die erforderlichen Messungen am Tag nach der Entlassung gleich durchgeführt. Postoperativ mussten wir 2x täglich Atropintropfen und 8x täglich antibiotische Tropfen verabreichen (laut Klinik 2 Wochen lang die Atropintropfen), der Arzt hat das dann auf 1 Woche reduziert und die anderen Tropfen konnten wir auch reduzieren. Weiß gar nicht mehr wie lange wir getropft haben, so ca. 2 Wochen.
Im Alter von 7 1/2 Wochen hat sie dann die erste Kontaktlinse bekommen, eingesetzt vom Augenarzt und Optiker zusammen. Wir haben leider Lidspreizer gebraucht (ohne war es viele Male erfolglos). Die 2. Kontaktlinse war dann etwas kleiner und konnte so eingesetzt werden (mit Hilfe einer kleinen "Gummizange"), leider hatte sich die Lieferung wegen der Weihnachtszeit stark verzögert und das Auge der Kleinen hat sich so weiterentwickelt, das sie mit der neueren Linse schlechter gesehen hat als anfangs mit der ersten. Jetzt hat sie seit 10 Tagen die 3. Linse, da ist sie jetzt auf ca. 50 cm scharf eingestellt (die Linse hat 27 Dioptrien, sie sieht damit ca. so wie jemand mit 2+ Dioptrien.)
Auf welche Entfernung wurden eure Kinder in dem Alter eingestellt? Mein Arzt hat von 2 Sehschulen verschiedene Angaben erhalten und sich für die Mitte entschieden.
Wie kleben das gute Auge jeden Tag ca. die halbe Wachzeit ab (Pflaster kommt drauf während sie schläft), was anfangs ziemlich schwer abzuschätzen war, da sie dann auch wieder viel mehr geschlafen hat. Mittlerweile gehts ganz gut.
Entfernen tue ich das Pflaster (Opticlude) mit Mandelöl und Wattepad, das funktioniert ganz gut. Und vor dem Aufkleben, klebe ich es mir erst an den Unterarm damit es nicht ganz bombenfest sitzt.

Die Linsen können laut Arzt 4 Wochen im Auge verbleiben, das war beim ersten so und hat problemlos funktioniert. Wir tropfen mit Hylo-Comod tropfen, wenn die Linse "trocken" aussieht oder sie schlecht "gleitet".
Mit der neuesten Linse hab ich ein bisschen Probleme, sie ist jetzt schon 8 mal unter das Lid gerutscht (in 10 Tagen!). Mit den vorherigen war das nicht so. Ist das weil sie so viel dicker ist als die anderen? Hat damit jemand Erfahrung? Oder könnte es sein dass sich die Hornhaut oder das Auge Größenmäßig so veränder hat, dass der Sitz nicht mehr stimmt?
Wann habt ihr angefangen die Linse selber zu wechseln? In welchen Abständen? Und wie lange lasst ihr sie in der Reinigungslösung? Da sie bisher eigentlich immer ruhig war und die letzten beiden Mal das Linsenwechseln so toll geklappt hat, würde ich es mir zutrauen, sie bald selber zu wechseln. Dem Optiker wäre natürlich tägliches wechseln lieb, auch damit das Auge Sauerstoff bekommt.
Als "Ersatzlinse" haben wir mittlerweile die 2 vorherigen beim Optiker. Wenn sie sich die Linse selber rausreibt (bisher einmal vorgekommen) dürfen wir sie laut Optiker nicht selber wieder einsetzen, er oder der Arzt schauen erst, ob sie unbeschädigt ist. Ist das bei euch auch so?

Welche Messungen werden in welchen Abständen bei euren Kindern durchgeführt (hab im Forum mal was von Untersuchungen unter Narkose gelesen?!)? Augendruck wurde bis jetzt nur einmal gemessen und der war schön niedrig. Auch sonst gab es bisher keinerlei Komplikationen. Der Arzt untersuchte bisher nach jedem Linsentausch das Auge mit einer Spaltlampe und misst passiv mit einem Lichtreflex, wie weit sie jetzt sehen müsste. Wenn dabei alles passt gehen wir alle 2 Wochen zur Kontrolle hin.

In einer Sehschule war ich bisher nicht (außer in der Klink zur Untersuchung vor der OP). Mein Arzt meinte, dass das mit "Schule" im Sinne vom sehen lernen nicht wirklich was zu tun hätte und das er die Messungen auch durchführen kann (da hab ich nicht noch mehr Fahrerei). Würdet ihr mir einen Besuch dort trotzdem empfehlen, oder kann ich mir das echt sparen??
Dafür waren wir vorletzte Woche bei der Frühförderstelle (vom Blindenverein) zur Information und haben eine Therapie beantragt. Allerdings hat sich unsere zukünftige Therapeutin bis jetzt noch nicht bei uns gemeldet. Also wieder mal selber nachtelefonieren.

Im Forum habe ich gelesen, dass manche Probleme mit einem Nachstar haben, wie wird der denn festgestellt?

Vielen Dank schonmal für die Beantwortung meiner Fragen :D ich hab sicher noch mehr!
Schnabeltier
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Re: Hallo!

Beitrag von Schnabeltier »

Hallo Lilly!

Herzlich willkommen hier! Wie alt ist denn deine Maus mittlerweile und in welchem Eck Deutschlands wohnt ihr?
Unsere Kontaktlinsen sind glücklicherweise noch nie unter´s Lid gerutscht, von daher kann ich dazu nix sagen... aber die Scharfstellung auf 50cm war bei uns auch so. Bis die Würmchen laufen können ist es ja vor allem wichtig, dass sie in Armeslänge bzw. etwas weiter deutlich sieht. Und anscheinend ist dann auch ein Übergang da, in dem der Seheindruck dann auch erst noch einige cm (oder zig cm, so genau kann man das nie sagen) schärfer ist, bevor´s dann verschwommener wird.
Wir haben die Kontaktlinsen von Anfang an selbst gewechselt. Unser Sohn ist auch mit 5 bzw. 6 Wochen operiert worden (beide Augen wg. grauem Star) und ca. 1-2 Wochen nach den OPs hatten wir die Linsen und er hat´s uns auch leicht gemacht. Hat relativ gut stillgehalten und es hat super funktioniert. Zwischendrin hatten und haben wir immer mal wieder 2 rebellische Wochen am Stück, wo er sich mit Händen und Füßen wehrt und es echt schwierig ist, ihm allein die Kontaktlinsen einzusetzen, aber diese Phasen sind zum Glück immer schnell vorbei.
Wenn er sich die Linsen selbst rausreibt, dann machen wir sie mit Kochsalzlösung sauber und schauen sie mit einer Lupe an. War ein Tipp von unserem Optiker und man sieht da wirklich schon kleine Risse...
Mit Spaltlampe ist glaube ich die gängige Methode, zu schauen, ob die Kontaktlinsen passen. Wir mussten immer nur alle 4 Wochen hin. Aber unser Optiker war da auch sehr entspannt, wenn das Auge mal einen Sprung von 2-3 Dioptrien gemacht hat, dann war halt der Punkt des schärfsten Sehens 20cm verschoben, was anscheinend ned so dramatisch ist.

Wir sind alle paar Monate in der Sehschule, aber in den ersten 1,5 Jahren war das hauptsächlich eine Untersuchung, ob die Kontaktlinsen gescheit sitzen (also das Gleiche, was beim Arzt gemacht wird); Abwehrreaktion beim Zuhalten von einem Auge? Folgt er mit den Augen dem komischen Monster? Sieht er die 3-D-Mieze? Das sind alles Dinge, die jedes Mal wieder untersucht werden und wo es nicht immer zu verlässlichen Aussagen kommt. Grad im ersten Jahr haben die Kleinen Mal Lust, zu kooperieren und mal interessiert sie das Monster einfach nicht. Und ob Felix die 3-D-Mieze sieht, wissen wir nach wie vor nicht. Mal scheint er zu reagieren, mal nicht. Aber das hat er bei normalen Büchern auch. Mal interessiert er sich dafür, mal nicht ;-)

Der Nachstar wird bei den Untersuchungen des Augenarztes festgestellt. Der leuchtet ja auch immer mit einer Lampe ins Auge und schaut sich die Beschaffenheit der Hornhaut und den Sehnerven an und dabei sieht man anscheinend recht gut, wenn das trübe Gewebe zuwächst. Je früher die Kinder operiert werden, desto höher ist anscheinend eine Wahrscheinlichkeit für den Nachstar, weil das kindliche Gewebe sich noch viel stärker regenerieren kann (und will). Aber es gibt anscheinend auch einige Glückspilze, die davon verschont bleiben.

Liebe Grüße

Schnabeltier
merin
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Re: Hallo!

Beitrag von merin »

Hallo auch von mir,

meine Tochter hat ja beidseitigen Star, insofern ist einiges anders. Was ich aber sagen kann ist, dass wir die Silsoft-Linsen hatten, die wir wöchentlich wechseln sollten und auch gewechselt haben. Sie sind uns enorm oft unters Lid gerutscht und kamen dann immer selbst irgendwann wieder raus. Nur selten haben wir mal ein bissel nachgeschoben. Wir haben eine Wechseleinführung von der Optikerin der Klinik bekommen und sie sofort allein gewechselt.
Unsere Linsen waren, wenn ich das recht erinnere, auf 30cm eingestellt. Gewechselt haben wir immer am Wochenende: Sonnabend abend Linse raus, über Nacht in die Reinigungslösung und morgens wieder rein. Uns wurde gesagt, wir sollten so oft wie möglich wechseln, möglichst täglich, aber wegen der immer hohen Gegenwehr sind wir auch bei zwei Mal wöchentlich nicht zurecht gekommen. Wir haben das wöchentlich gewechselt und sind irgendwann auf Brille umgestiegen (was bei beidseitigem Star besser geht als bei einseitigem).
In die Sehschule wurden wir immer gegangen, das finde ich bei einseitigem Star unerlässlich, weil die nach der Augenstellung schauen und gut sehen, ob das Kind schielt und die Abklebezeit stimmt.

Rausgeriebene Linsen haben wir immer gereinigt und einfach wieder eingesetzt. Die Silsoftlinsen sind aber auch enorm robust, wir haben mal eine wieder verwendet, auf der wir zwei Tage lang rumgelafuen waren, sie klebte unten am Hausschuh. Nach einweichen und schrubben war die wieder okay.

Nachstar stellt der Augenarzt fest, wenn er ins Auge schaut. Auch der Druck sollte regelmäßig kontrolliert werden.

Alles Gute für Euch!
merin
Lilly
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Re: Hallo!

Beitrag von Lilly »

Danke für die Antworten!

Wegen dem verrutschen der Linse habe ich den Optiker kontaktiert (ist leichter zu erreichen als der Arzt). Er meinte die Linse sollte mal gereinigt werden, das machen wir jetzt auch diese Woche mit ihm zusammen: Freitag abend raus und Samstag vormittag wieder rein. Er hat das auch mit dem Arzt abgesprochen. Die Kleine ist jetzt 15 Wochen alt und in der Regel ganz lieb. Von daher könnte ich mir auch gut vorstellen die Linsen so bald wie möglich selber zu wechseln. Notfalls halt im Schlaf rein tun (hab ich hier auch schon irgendwo gelesen). Ich möchte, dass es so normal wird wie morgens gewaschen werden, Routine.
Wegen der Brille anstatt Kontaktlinsen meinte unser Augenarzt, dass da der Abstand vom Auge zur Brille zu groß sei, also dass das für das Gehirn nochmal schwerer ist, als wenn wenigstens die Kontaktlinse direkt auf dem Auge ist. Leuchtet mir irgendwie ein. Ich weiß auch nicht, ob sie die Brille drauf lassen würde :) im Moment wohl eher nicht.

Wir wohnen ganz im Westen Österreichs, operiert wurde die Kleine in Innsbruck. Die haben da laut der Augenärztin ca. 5 Fälle pro Jahr und einen Operateur der das macht (Prof. Philipp). Die Ärztin dort meinte zu den Erfolgsaussichten "sie kenne bis jetzt nur ein Kind, das mit dem betroffenen Auge lesen kann" und dass das halt nur mit konsequentem Abkleben und "immer dahinter sein" funktionieren würde. Da die in der Klinik aber keine Nachbetreuung machen, ist gar nicht klar, bei wieviel Kindern sie die Entwicklung überhaupt verfolgen konnte. Deswegen nehm ich das mal jetzt nicht als Grundlage für unsere Maus :) aber immerhin ist es möglich.
In der Klinik haben sie auch von einer Linsenimplatation im Alter ab ca. 3,5 Jahren bzw bei "gescheiter" Dioptrienzahl geredet. Wächst da das Auge nicht noch zu sehr?? Ich tendiere eher zu Richtung Einschulung oder noch später ... aber bis dahin dauert es noch lang. Muss so eine IOL eigentlich im Laufe des Lebens mal gewechselt werden??

Gestern war die Dame von der Frühförderstelle da und hat passendes Spielzeug für die Abklebezeit mitgebracht. So ca. 10 bis 15 Minuten hat die Kleine super mitgemacht, sie kann schon recht gut mit dem Auge fixieren. Das ist aber natürlich noch sehr anstrengend. Nächste Woche gehts weiter und wenn alles klappt regelmäßig bis zur Einschulung! Toll das es das Angebot gibt, und so wie's aussieht werden die Kosten dafür übernommen.

Heute gehts zum Linse rausnehmen beim Optiker. Da werde ich nochmal nachfragen welche Marke wir haben, das weiß ich nämlich gar nicht und den Tipp mit der Lupe werde ich auch anbringen. Ich schätze nämlich das es bald öfter vorkommt, das die Linse rausgerieben wird. Hab heute schon davon geträumt :D .

Liebe Grüße

Lilly
Lilly
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Re: Hallo!

Beitrag von Lilly »

Ein Update ist wohl langsam mal fällig!

Auf fettgedrucktes im Text hätte ich sehr gerne Antworten :)

Erstmal ein Nachtrag: Die ständig verrutschende Linse wurde durch eine mit einem etwas größeren Trägerrand ersetzt: Problem gelöst. Jetzt verrutscht sie nur noch wenn die kleine Maus reibt oder wenn die Linse zu trocken wird. Da sie immer noch recht wenig blinzelt und wir ende Mai immer noch heizen müssen, müssen wir mehrmals am Tag tropfen (Hylo-Comod, reicht ca. 1 Monat inkl. aller Tropfen die daneben gehen :-) ).

Beim letzten Augenarzttermin wurde festgestellt, dass sie jetzt nicht mehr auf 50 cm sieht sondern nur noch auf 30. Heute waren wir zur Untersuchung wegen Anpassung einer Starbrille (dazu KL rausgenommen), vorher hat er aber nochmal beide Augen angeschaut (mit KL noch drin), weil mir aufgefallen ist, dass sie uns (und auch "fremde) Personen nur ganz selten direkt anschaut (also in die Augen). Meist schaut sie rechts vorbei. Scheint aber soweit laut Arzt in Ordnung zu sein (also die Augen an sich sind ok). Sie fixiere halt nicht immer schön und schielt manchmal nach außen (mit dem Starauge), und die Aufmerksamkeit richtet sie gerne auf anderes. Ich habe die Theorie, dass seit sie auf dem Starauge nur so eine kurze Entfernung schauen kann + ihr Forscherdrang in diesem Alter (7 Monate) das was hinter mir ist, einfach interessanter ist, wenn sie mit beiden Augen schauen kann. Die halbe Wachzeit ist sie ja abgeklebt und da sieht sie mir ganz schön in die Augen. Die Seh-Frühförderin hatte es sich extra auch angeschaut (beim Spielen). Soweit so gut.

Leider ist eine Hornhautverkrümmung dazu gekommen. Daher braucht sie jetzt auf jeden Fall eine neue Kontaktlinse, die das mit ausgleichen kann. Dabei wird auch die Entfernung wieder auf ca. 50 cm eingestellt. Der Arzt macht das mit dem Optiker direkt aus. Sie soll erstmal eine Probelinse bekommen. Es könnte aber sein, dass sie zukünftig zur KL auch eine Brille tragen muss, falls der Ausgleicht mit der KL alleine nicht gut klappt. Hatte das jemand schon? Sehr problematisch finde ich das jetzt mal nicht, in ein paar Monaten hätte sie ja sowieso eine Brille bekommen. Aber wahrscheinlich wird die dann dicker ausfallen als ohne Hornhautverkrümmung, oder?

Starbrillenrezept habe ich jetzt in der Tasche. Er hat sie für die Entfernung von ca. 1 m ausgemessen. Warum eigentlich für die Ferne?? Gedacht ist sie nur für den Fall, wenn sie die Linse nicht tragen kann. zB wenn sie sie kurz vor dem Schlafengehen rausgerieben hat, oder tagsüber rausreibt und ich sie reinigen muss (dauert min. 2 Stunden), weil sie auf den Boden gefallen wäre oder ähnliche Situationen. Der Arzt meinte aber, dass es aufgrund der dicke des Ausgleichsglases sein kann, dass sie damit verschwommen sieht und ich das gesunde Auge während des Tragens abkleben sollte, außer sie würde es auch so akzeptieren. Laut ihm wäre es aber nicht von Nachteil, wenn sie diese Entfernung auch "sehen lernt".
Gibt es da nicht inzwischen bessere Lösungen beim Ausgleichsglas? Bin mal gespannt was der Optiker sagt.

Zum Allgemeinen: Die Kleine ist ein richtiger Sonnenschein und entwickelt sich ganz normal und altersgerecht (auch mit halber Wachzeit abkleben was aktuell ca 5,5 h sind). Sie ist ganz kurz vorm loskrabbeln. Ich glaube das Robben lässt sie ganz aus. Heute bei der Untersuchung war sie auch wieder super brav obwohl sie am Schluss sehr müde war und kaum im Auto auch gleich geschlafen hat.
Mit dem Starauge sieht sie definitv, sonst könnte sie nicht so gezielt im abgeklebten Zustand greifen. Auch kontrastarme kleinere Dinge. ZB. die schwarzen Fühler an ihrem Marienkäferstofftier der auf einer schwarzen Decke lag.
Bei der Low Vision Abklärung kam auch ein zufriedenstellendes Ergebnis raus. Den genauen Bericht bekomme ich aber erst noch.
Die Kontaktlinsen wechsle ich zusammen mit meinem Mann immer am Wochenende plus alle Tage an denen er sonst morgens zuhause ist. Er kann dank Überstunden öfter mal frei nehmen und die vielen Feiertage waren auch toll. Zusätzlich mach ich's einmal in der Wochenmitte mit meiner Schwester sofern sie Zeit hat. Die letzten 3 Tage haben wir das Einsetzen innerhalb von 5 Minuten geschafft :!: . Davor hat es öfter auch mal länger gedauert, bis zu einer Stunde. Meist war dann aber irgendwas; Blähungen bzw musste noch was in die Windel, Zahnen, oder einfach schlecht geschlafen und Morgenmuffel ... oder so quietschfidel dass sie nicht stillhalten will sondern rumturnen. Wenn mir jemand erklären kann, wie ich die KL komplett alleine einsetzen kann (dicke Silikonlinse, ich mach's mit "Weichlinsenhalter" und brauche eine Hand dafür und 2 zum Auge Aufhalten) bitte gerne!!

Soweit so gut.

Liebe Grüße
Lilly
merin
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Re: Hallo!

Beitrag von merin »

Liebe Lilly,

ich kann die ganzen Sachen bezogen auf beidäugigen Star beantworten, wahrscheinlich wird nicht alles passen. Dass eine Hornhautverkrümmung dazu kommt, ist normal, weil bei der OP eben auch die Hornhaut beschädigt wird - jedenfalls wurde uns das so erklärt. Darüber hinaus habe ich noch eine erbliche Hornhautverkrümmung.... Bei uns wurde diese auch über die Brille korrigiert.

Dass die Starbrille für die Ferne aufgeschrieben wird, ist auch normal. Es geht eben eher darum, sich orientieren zu können - lesen tun die Kinder in dem Alter ja eher selten. :wink: Bei einer Dioptrienzahl von über 10, wie alle unsere Kinder sie wohl haben, machen aber die 3 oder 4 Dioptrien für die Nähe eh nicht viel aus - sie sehen so oder so mit Brille viel besser als ohne irgendeine Korrektur.
An der Dicke macht die Hornhautverkrümmung meiner Meinung nach nicht viel, einfach weil das ja torische Gläser sind, die sind also an ganz bestimmten Stellen dick und nicht in der Mitte oder am Rand, wie bei + oder - Werten. Das kannst Du mal googeln, da gibt es nette Zeichnungen, die das besser erklären, als ich es kann. So oder so ist die Brille für über die Linsen dünn im Vergleich zur Starbrille (und auch im vergleich zu meiner eigenen....). Mach Dir da keine Sorgen...

Wie Du KL komplett allein wechseln kannst? Für mich klingt es, als hättest Du auch die Silsoft, wie wir auch hatten. Die konnte ich theoretisch unter das angehobene Augenlid schieben, also mit einer Hand (bei mir links) Lid anheben, mit der Anderen (bei mir rechts, da Rechtshänderin) die Linse etwas knicken und ins Auge schieben. Praktisch musste bei uns dazu immer jemand das Kind fixieren, es ging also doch nicht allein.

Zu Ausgleichsgläsern weiß ich nichts, das war ja bei uns nie Thema.
merin
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Re: Hallo!

Beitrag von TanteKäthe »

Hallo,

ich kann leider auch nur zu dem Linsenwechsel was sagen, denn unsere Tochter hat beidseitigen Star und Linsen und Gleitsichtbrille.

Theoretisch könnte ich sie alleine rausnehmen, denn wir haben auch die Silosoft (dicke Mitte, weicher Rand), die ich leicht zusammendrücke, das Lied ein bisschen hochziehe und dann unter das Lied schiebe. So weit so gut, aber die liebe Tochter hält (auch mit 3 Jahren) nicht still, sondern muss vom Ehegespons fixiert werden. Deshalb nehmen wir nach Rücksprache mit Augenarzt und Optiker die Linsen auch nur einmal die Woche raus, was sehr gut klappt. Also unsere Madame verträgt es gut.

Bin mal gespannt, ab wann die Madame dann selbst die Linsen wechselt, aber der Optiker meint frühestens so mit 5... naja, die 2 Jahre bringen wir auch noch rum :-)

Guten Gelingen weiterhin!
merin
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Re: Hallo!

Beitrag von merin »

Tja und wir sind nun bei 7 Jahren und Starbrille. Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.... :lol: Weht sie sich denn sehr oder zappelt sie einfach nur rum?
Lilly
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Re: Hallo!

Beitrag von Lilly »

Erstmal danke für die Antworten und Erklärungen!

Unser Augenarzt macht da jetzt auch keinen Druck wegen dem Linsen rausnehmen. Die allererste war genau 4 Wochen drin, bis die neue kam (war über die Weihnachtszeit, deswegen gings so lange). Der Augenarzt hat uns aber sehr oft herbestellt zum Schauen ob alles passt, auch an den Feiertagen!! Ist echt ein toller Arzt!! Der Optiker ist eher derjenige der uns dazu anspornt die Linse, so oft wie es uns möglich ist, zu wechseln :D . Wegen "Linsenpause" ... Sauerstoffversorgung usw. Aber ich muss sagen, durch die mehreren Tage hintereinander einsetzen akzeptiert sie es jetzt recht gut *auf Holz klopf*. Gestern war sie nämlich früh rausgefallen und mit meiner Schwester im 2. Anlauf gleich drin (beim 1. bin ich an den Wimpern hängen geblieben). Das war jetzt der 5. Tag hintereinander einsetzen.
Also wenn ihr die Linse mit den Fingern etwas zusammen "quetscht" (wir haben Galifa, sieht aber demnach auch so aus wie die Silosoft, dicke Mitte), ist die dann horizontal oder vertikal gequetscht?? Vertikal war für mich erst logischer, so hatte ich es auch immer wieder mal probiert, hat aber nicht geklappt. Vertikal kann man wahrscheinlich besser unter das Lid fahren, oder?
Rausnehmen war bisher kein Problem. Laut Arzt wird die neue KL nicht mehr so einfach zu entfernen sein. Die Kleine ist aber zum Glück da sehr geduldig mit mir und lässt mich mehrmals nachgreifen. Natürlich ist sie abends dann auch entsprechend müde. Wir haben wirklich ein liebes Kind.

Heute gehts zum Optiker Brillengestelle anprobieren. Bin schon gespannt!

Liebe Grüße, bis bald wieder!
merin
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Re: Hallo!

Beitrag von merin »

Mhm, wierum gebogen? Wie beschreib ich das? Im rechten Winkel oder auch quer zum Lid. Das ist weder vertikal noch horizontal. *kopfkratz*
mama2012
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Re: Hallo!

Beitrag von mama2012 »

Wir nehmen die KL quasi im "Pinzettengriff" und dann faltet sie sich automatisch. Da unsere Mäuse nur monofokale Linsen haben, gibt es auch kein oben oder unter etc.

Wir haben immer mal wechselnde Hersteller der KL und die Form ist immer die gleiche. Je weniger dpt. umso flacher der Knubbel auf der Linse, und umso schwieriger (erstmal) der Ein-und Ausbau (man hat einfach weniger in den Fingern zum zugreifen)....nach ein paar Tagen geht es dann ganz easy.

Wir haben jetzt "nur" noch +14dpt und somit fast gar keinen Knubbel mehr
Lilly
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Re: Hallo!

Beitrag von Lilly »

Habs jetzt zweimal ohne Weichlinsenhalter gemacht, das ging super! Ich hab die KL auch mit der rechten Hand mit Pinzettengriff quasi unten zusammengedrückt (unten = Unterlidseite). Dadurch war sie oben noch fast komplett entfaltet (Luftballonförmig?). Mit dem Mittel- oder Zeigefinger der rechten Hand habe ich das Unterlid nur ganz leicht nach unten gezogen, und den oberen Teil der Linse unter das etwas "angehobene" Oberlid geschoben (das ich mit der linken Hand hoch gehalten habe).
Mein Mann hat gestaunt wie gut das ging. Er hat sie dabei auf dem Arm gehalten (halb liegend) und ihr Ärmchen in Schach gehalten .

Wenn sie ihre Ärmchen und ihren Kopf einigermaßen ruhig hält, könnte ich es auf diese Art sogar alleine schaffen.

Die neue Linse wird aber ein bisschen empfindlicher an den Rändern und weniger Knubbel in der Mitte (weils keine "echte" Babylinse wird). Hoffentlich mach ich sie nicht kaputt!

Für die Starbrille bekommt sie ein Titanflex Gestell (von Eschenbach glaub ich), kostet ... nicht gerade wenig. 126 €. Es scheint aber sehr gut zu sein, robust, flexibel und gut anpassbar und dürfte lange passen. Sie hat die Brille auch aufbehalten und erst als sie sich im Spiegel gesehen hat, hat sie danach gegriffen :D . Sie scheint jetzt zu wissen, dass das "Baby im Spiegel" sie selbst ist.
Die Gläser ... werden sicher noch viel teurer. Wieviel die Krankenkasse zahlt, wird man erst sehen, wenn's Rezept eingereicht wurde. Für das Gestell muss man immer selber zahlen, oder??? Wenn das so ist, ist's eigentlich ein Witz. Kann die Gläser ja nicht mit Tesafilm festkleben. Naja so ist das halt. Der Optiker schaut, dass das Gewicht (dünne Gläser) - Preis - Verhältnis passt. Da sie die Brille ja nur fallweise tragen wird ist es nicht so schlimm, wenn sie jetzt 1 g mehr wiegt.

Liebe Grüße
Lilly
Loony Moon
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Re: Hallo!

Beitrag von Loony Moon »

Das Problem der Brillenkosten wird euch noch lange begleiten. Ist ja nur so "Spaß", dass die Starkinder permanent und ständig versorgt werden müssen. :roll:

Leider muss man da durch, aber irgendwann kommt der Punkt, wo eben nicht mehr aller Monate ein neues Gestell oder neue Gläser braucht. Bis dahin heißt es sparen und durchhalten. :wink: Und wenn ihr mit eurem Optiker zufireden seid, meist sind die auch bemüht, gerade für solche besondere Kunden Lösungen zu finden.
Ihr könnt aber die Kosten für die Brillen/Kontaktlinsen/Pflegemittel bei der Steuererklärung mit angeben, ebenso lasst euch die Fahrten zu notwendigen Untersuchungen in der Uniklinik bestätigen.
Damals bei meinem Sohn war es anfangs so, dass die Krankenkasse alles übernahm, auch wenn wir zunächst in Vorleistung gehen mussten. Später war es so, dass nur die reinen "OP-Fahrten" erstattet wurden. Fahrtkosten zu Vor-und Nachsorgetermine trägt man selbst. Wenn ich mich nicht irre, ist das heute auch noch so!
merin
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Re: Hallo!

Beitrag von merin »

Bei uns macht das bei der Steuer nichts mehr, seit wir keinen GdB mehr haben, wenn ich das richtig verstanden habe.
Loony Moon
Vielschreiber
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Re: Hallo!

Beitrag von Loony Moon »

Hmm, aber kommst du denn nicht trotz allem über diesen Prozentsatz, ab dem das als außergewöhnliche Belastung angesehen wird?
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