Abläufe in den Kliniken

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Schnabeltier
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Abläufe in den Kliniken

Beitrag von Schnabeltier »

Hallo allerseits!

Wir hatten letzte Woche wieder einen Termin mit Felix in der Münchner Augenklinik und ich habe mich mal wieder ziemlich über die Abläufe geärgert: erst muss man trotz Termins stundenlang warten (es wird kein Unterschied gemacht, ob das Kind 4 Wochen, 7 Monate oder 14 Jahre alt ist), dann wird man erst von einem jungen unerfahrenen Arzt vor-untersucht, der bespricht dann alles mit dem Oberarzt, der untersucht dann das Gleiche wieder, dann wird das Auge weitgetropft, wieder zum jungen Arzt, dann wieder zum Oberarzt und schließlich zum Professor.

In der Zwischenzeit ist unser Zwerg natürlich überhaupt nicht mehr begeistert, dass ihm ständig wieder jemand anderer am Auge rumdrückt, aufhält usw., irgendwann wollte er natürlich auch schlafen, wurde dann aber jedesmal nach wenigen Minuten wieder aus dem Schlaf gerissen für die Untersuchungen und war entsprechend schlecht gelaunt. Insgesamt sind wir mal wieder 4 Stunden zwischen den Ärzten hin und hergeschickt worden, dazwischen immer lange Wartezeiten.
Niemand geht wirklich auf einen ein und ehrlich gesagt fühlt man sich wie eine Nummer. Klar, da sind viele Leute die da täglich durchgeschleust werden. Aber jeder dieser Menschen ist von irgendeiner Krankheit betroffen und sollte doch eigentlich ein bisschen Verständnis erwarten können?! Die Informationen, die während bzw. nach den Untersuchungen kommen sind meist sehr mager bis gar nicht vorhanden, außer man fragt von sich aus nach.

Das Höchste war ja dann: die Kontaktlinsen müssen raus, damit wir weittropfen können. Danach mussten sie wieder rein, "damit man besser die Refraktion beurteilen kann". Ich also mit dem übermüdeten Kleinen auf die Toilette, hatte grad mit Mühe die erste Linse drinnen. Kommt der junge Arzt angelaufen: die Linsen sollen doch erst noch draußen bleiben, weil er jetzt noch was anderes untersucht - ich kann sie ja dann danach wieder reintun. Dann hab ich den Arzt dann doch genervt gefragt, ob jetzt raus oder rein, dass er sich mal entscheiden soll.
Denken die denn alle, dass das ein Spaß ist? Kann er sich das nicht vorher überlegen? Jetzt klappts bei uns zum Glück recht gut mit dem Rein- und Rausnehmen der Linsen und ich mache das meistens mit Felix allein. Aber das ist ja nicht bei jedem so. Und wenn der Kleine müde ist und einen Untersuchungsmarathon hinter sich hat, dann ists logisch, dass er irgendwann keine Lust mehr hat.


Mich würde jetzt echt mal interessieren, wie die Abläufe in anderen Kliniken sind. Ist das überall so chaotisch und "babyunfreundlich" bzw. später dann "menschenunfreundlich"?
Bin gespannt auf eure Berichte!
merin
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Re: Abläufe in den Kliniken

Beitrag von merin »

Bei uns im Virchow in Berlin war es so: Anmelden, dazu Wartemarke ziehen. Akte holen. Mit Linsen drin zum Sehtest. Dann zur Optikerin, die schaut mit Linsen drin, nimmt die Linsen mit mir gemeinsam raus (alleine ging nie), schaut ohne Linsen. Dann wieder rüber zur Ärztin, die neben der Orthoptistin sitzt. Dort schaut erstmal ein junger Arzt (ist ja ne Uniklinik), dann ggf. nochmal ein Oberarzt. Den Prof bekamen wir nur selten zu sehen, wenn der schauen wollte: Nochmal +2 Stunden Wartezeit. Wenn getropft werden sollte: + 30 Minuten. Dann wieder zur Optikerin und Linsen wieder rein.
Im einfachsten Fall dauert das zwischen 1,5 und 3 Stunden (nie vorhersehbar), im längsten Fall mit Chefarzt und Tropfen: 4,5.

Jetzt sind wie bei der niedergelassenen Augenärztin. Dort ist erst Anmeldung, dann kleiner Sehtest bei der Helferin, dann Orthoptistin, dann Ärztin. Dauer: zwischen 1,5 und 3 Stunden.

Schnell ist das alles nicht. Und ich finde es immer mega anstrengend, danach bin ich durch.
Silvia
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Re: Abläufe in den Kliniken

Beitrag von Silvia »

Wir waren in Gießen, Würzburg, Frankfurt und Hamburg.

Es war überall genau so, wie Du es von München schilderst :-((

War für mich immer die Hölle mit kleinem Kind.
Merles Papa
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Re: Abläufe in den Kliniken

Beitrag von Merles Papa »

Wir sind in Frankfurt. Ich kann mich den Erzählungen eigentlich nur anschließen. Ich habe auch den eindruck, dass Kliniken völlig überfordert sind mit Terminmanagement und Patientenbetreuung.
Aber: Wir sind ja jetzt schon eine Weile in der Klinik in Frankfurt in Behandlung und unsere Orthoptistin ist sehr nett und bemüht. Wenn wir zum Termin erscheinen, dann dauert es halt einen Moment, bis wir drann sind. Dann wird weit getropft, dass dauert leider ja naturgemäß etwas, manchmal auch etwas länger. Dann geht es i. d. R. aber zügig weiter bei der Orthoptistin, nur die Ärztin ist das Problem, die ist irgendwie immer weg....wenn dann auch noch ein Sehtest ansteht, dann kann es schon schwierig werden, wenn unsere Merle müde ist. Wir hatten an einem Tag schon mal zwei Test und die Ergebnisse waren auf Grund von Schlafmangel so unterschiedlich, dass wir sehr froh waren, dass zwie Teste gemacht worden sind. Sonst hätten wir womöglich noch eine unpassende Brille bekommen...

Wir wehren uns aber auch ein wenig: Wir sind z.B. schon mal fast heimgefahren, als es nicht vorwärts ging, und siehe da, es ging plötzlich alles sehr schnell. Wir füttern oder stillen Merle ud lassen uns in der Situation dann nicht hetzen, dann muss halt die Ärztin warten.
Da die Klinik das respektiert kommen wir gut aus und auch wenn es mal 4 Stunden sind, ist die Atmosphäre bislang gut gewesen.

Aber ihr habt ale Recht: Kindgerecht ist das alles nicht!!!
Silvia
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Re: Abläufe in den Kliniken

Beitrag von Silvia »

In Würzburg bekam eine Mutter neben mir auf so eine Beschwerde gesagt: "Dann suchen Sie sich doch eine andere Klinik!"

.... also ganz ehrlich: so bald die OP rum ist, wird mit unseren Kindern nichts mehr verdient (diesen Satz hab ich von der Klinik Bad Hersfeld um die Ohren geschmissen bekommen) und dann sind sie eher froh, wenn man wieder wo anders hingeht. VOR OP sieht das noch anders aus...
Schnabeltier
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Re: Abläufe in den Kliniken

Beitrag von Schnabeltier »

Das ist ja echt traurig, dass das überall so ist!

Ich hab mich auch beschwert beim letzten Mal und hab leider nur dumme Sprüche geerntet. "So ist das halt." "Ja mei, da muss er durch" "Ganz ruhig!"
Wenn wir einfach nach Hause fahren würden, dann hätte Felix Pech gehabt, weil dass die Klinik null interessieren würde.
Ist halt echt blöd, dass man "keine Wahl" hat. Selbst wenn man ein paar Hundert km weiter fahren würde läufts ja anscheinend überall gleich.
merin
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Re: Abläufe in den Kliniken

Beitrag von merin »

Ja leider. Und da ich Kliniken auch von der anderen Seite aus kenne und weiß, wie hoch das Arbeitspensum der dort Angestellten ist, kann ich ihnen nicht mal einen Vorwurf machen. Vieles lässt sicher eben nur bedingt planen.
Nadia85
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Re: Abläufe in den Kliniken

Beitrag von Nadia85 »

Ich kann von Heidelberg eigentlich nur tolles berichten und auch empfehlen! Ich arbeite beim Augenarzt und wir schicken viele Patienten von uns hin und wir haben eigentlich nichts negatives gehört.
Ich berichte mal wie ich die Uniklink Heidelberg erlebt habe.

Als wir den allersten Termin in HD hatten war unser Sohn gerade mal 10 Tage alt. Wir mussten in der Ambulanz zwar auch anfangs lange warten (es waren glaube ich ca. 2-3 Stunden) bis der Kleine von Fr. Dr. Höh, einer jungen Ärztin untersucht wurde, danach ging aber alles sehr schnell. Nachdem die Ärztin fertig war, mussten wir noch mal kurz draussen Platz nehmen, keine 2 Minuten später wurden wir vom OA Hr. Dr. Beisse aufgerufen, der untersuchte nochmals, mit dem direkt in einen anderen Raum zum US und wieder zurück. Der Professer und Leiter der Augenklinik wurde direkt vor uns dazu gerufen und schaute auch noch mal drauf. Unser Sohn wurde weit getropft und nach ca. 30 Minuten erneut aufgerufen und nochmals untersucht. Nachdem die Untersuchung fertig war, wurde die Abteilung ambulates Operieren informiert das wir kommen um einen OP Termin fest zu legen. Wir sind dann auch direkt mit der Akte nach unten gegangen und haben uns dort vorgestellt. Da hat man leider jedesmal eine lange Wartezeit, weil die Narkoseärzte mit denen wir die OP besprachen immer nur kurz zwischen den OP's rauskommen.

Wir sind seit Anfang Februar in der Klinik und hatten bisher wirklich nur lange Wartezeit wegen den Narkoseärzten zur Besprechung der OP's (selbst da wird einem die Wartezeit mit seperater Wartelounge in der sich ein TV, Kaffeevollautomat, Kuchen und gemütliche Rückenverstellbare Sessel befinden, so angenehm wie möglich gemacht). Die Anmeldung der Ophtalmologischen Ambulanz ist sehr nett, der Mitarbeiter (Hr. Fuchs) stellte mir immer einen leeren Behandlungsraum zur Verfügung, damit ich nicht vor allen wartenden Leuten stillen musste. Wir hatten immer das Gefühl das wir bevorzugt behandelt werden, da wir einen Säugling haben. Die Ärzte behandeln nicht nach Nummer oder Krankenkasse (wir sind nicht privat versichert), nahmen sich viel Zeit für unserer Fragen, erklärten viel, selbst Prof. Auffarth, den wir sonst nur im grünen Kittel durch die Gänge eilen sahen. Dann gibt es noch die Teedamen. Die laufen alle paar Stunden durch die Gänge und bieten den wartenden Patienten Kaffee, Tee und Kekse an.
Auch die Organisation zwischen Augenklinik und Kinderklink war bestens, da wir ja nach jeder OP stationär in der Kinderklink aufgenommen werden mussten. Wir wurden durch unterirdische Gänge vom Roten Kreuz vom Augen-OP bis zur Station der Kinderklinik begleitet. Unser Sohn wurde bisher immer als erstes operiert, der OP-Plan wird aber immer so geschrieben, das der jüngste Patient zuerst dran kommt, das sollte in jeder guten Klinik so sein.
Der Optiker Hr. Leopold ist wirklich spitze, der hat bei der letzten OP die Organisation in die Hand genommen, da die Kinderklinik sich querstellte aufgrund mehrer Umzüge einiger Stationen und keine Betten zur Verfügung hatte, die OP aber eigentlich so schnell wie möglich durchgeführt werden sollte. Uns hatte man mit "in 8 Tagen" weg geschickt und als wir gerade auf dem Heimweg waren, rief Hr. Leopold an und sagte uns das die OP in 2 Tagen schon statt findet.
Wir fühlen uns dort sehr gut aufgehoben. Die Ärzte und Mitarbeiter sind sehr nett und geduldig, die Wartezeiten halten sich in Grenzen, einzigstes Manko ist die telefonische Erreichbarkeit, das ist für uns allerdings das kleinste Übel.
merin
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Re: Abläufe in den Kliniken

Beitrag von merin »

Das klingt ja wirklich vergleichsweise luxuriös. Dass wir immer die ersten im OP waren, war bei uns allerdings auch so.
Katrin
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Re: Abläufe in den Kliniken

Beitrag von Katrin »

Hallo in die Runde,
nun wurde hier zwar schon lange nix mehr geschrieben aber ich glaube meine Frage passt gut hier hinein...
Wir sind nun auch wieder in der Sehschule der Augenklinik gelandet und sollten eigentlich laut Augenärztin einmal im Quartal zur Refraktionsbestimmung. Leider hat sich die Augenklinik letzte Woche geweigert zu messen... da im letzten Arztbrief stand dass erst in einem halben Jahr die Wiedervorstellung gewünscht ist..jetzt bleibt uns wohl nichts anders Übrig als zu warten, ein gutes Gefühl ist das nicht. Unser Kind ist 16 Monate und da wächst das Auge ja noch mehr und mir würde ein engmaschigeres Messen von mir aus auch über die Linse reichen um die Veränderungen im Blick zu halten..
Würde mich mal interesieren wie oft sonst so gemessen wird bei den Kleinen...

Liebe Grüße von KAtrin
merin
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Re: Abläufe in den Kliniken

Beitrag von merin »

Bei uns war es auch alle drei Monate, wenn ich recht erinnere. Zwischenzeitlich auch immer mal wieder alle 6, aber ich glaube, da war sie älter. Aktuell sind wir wieder bei alle 6 Monate, da geht es aber eher um den Druck.
Lilly
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Re: Abläufe in den Kliniken

Beitrag von Lilly »

An Katrin: Wir werden nicht in der Klinik sondern beim niedergelassenen Augenarzt betreut und sind dort mittlerweile alle 2 Monate zur Kontrolle. Es gab aber auch nie irgendwelche Komplikationen *auf Holz klopf*. Die Kleine ist knapp 15 Monate alt. Die KL blieb eigentlich für alle Untersuchungen drinnen, außer für die Augendruckmessung mittels Goldmann-Tonometer(?) und natürlich als wir Untersuchung mit Starbrille hatten.
merin
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Re: Abläufe in den Kliniken

Beitrag von merin »

Mit 15 Monaten Goldmann-Tonometer? Das geht sicher nicht. Eher I-care, nehme ich an (das ist dieses Gerät, dass vor das Auge halten wird und dann einen Schnubbel auf die Hornhaut schnipsen lässt).
Lilly
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Re: Abläufe in den Kliniken

Beitrag von Lilly »

Nein, es war so ein altmodisches handliches Ding das im Liegen auf das Auge auftrifft und es kann glaub ich mit verschiedenen "Gewichten" gemessen werden. Der Arzt hat zumindest mit 2 verschiedenen "Gewichten" oder Einstellungen gemessen und an einer Tabelle abgelesen und gesagt, dass die Werte zusammen passen. Die Anzeige am Gerät war glaub ich eine Nadel die entsprechend ausschlug.
Mit einer Art I-care wurde der Augendruck nur kurz nach der OP gemessen. Dafür hatte er sich das Gerät extra von einem Krankenhaus ausgeliehen.
merin
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Re: Abläufe in den Kliniken

Beitrag von merin »

Oha, noch eine dritte Sorte Gerät. Hier sieht man das, was ich kenne: http://images.google.de/imgres?imgurl=h ... UQrQMIPzAK
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